Dinkel, der bessere Weizen – 6 ungewöhnliche Rezepte

Vergiss Weizen und entdecke, welches gesundheitliche Potenzial in Dinkel steckt und auf welch vielfältige Weise du die Körner in der Küche nutzen kannst.

Dinkel gehört zu den ältesten Getreidesorten der Welt. Ursprünglich stammt er aus Asien und wurde schon im Alten Testament erwähnt. Lange galt Dinkel als eines der Hauptnahrungsmittel der Menschheit, sogar Hildegard von Bingen lobte seine positive Wirkung auf Körper und Geist:

“Dinkel ist das beste Getreide, fettig und kraftvoll und leichter verträglich als alle anderen Körner. Es verschafft dem, der es isst, ein rechtes Fleisch und bereitet ihm gutes Blut. Die Seele des Menschen macht er froh und voll Heiterkeit. Und wie immer zubereitet man ihn isst, sei es als Brot, sei es als andere Speise, ist er gut und lieblich und süß.”

Im Rahmen der industriellen Landwirtschaft mit ihrem Streben nach immer höheren Erträgen geriet Dinkel zunehmend in Vergessenheit und wurde weitestgehend vom ertragreicheren sowie leichter zu verarbeitenden Weizen verdrängt. Bis er seit geraumer Zeit wegen seiner gesunden Inhaltsstoffe ein längst verdientes Comeback in den Küchen und Backstuben erlebt.

Gesundheitliches Potenzial des Dinkels

Dinkel ist ein entfernter Verwandter des Weizens, ruft aber weit weniger Allergien hervor und wird von Menschen, die auf Gluten empfindlich reagieren, besser vertragen. Zwar enthält er sogar mehr Gluten als Weizen, allerdings in einer anderen, besser verträglichen Zusammensetzung. (vollkommen glutenfreie Alternativen sind zum Beispiel Buchweizen, Quinoa oder Amaranth)

Die Inhaltsstoffe des Dinkel wirken zudem heilsam bei zahlreichen Beschwerden und Anfälligkeiten, unter anderem bei Blutarmut, Verdauungsproblemen, Hautausschlägen und Neurodermitis, Rheumatischen Erkrankungen und einem erhöhten Cholesterinspiegel.

Dinkel enthält mehr gesunde Proteine als Weizen, ungesättigte Fettsäuren, Vitamine A und C, Minerale Kalzium, Selen, Kobalt, Eisen, Phosphor, Magnesium, Kalium und Kupfer sowie Ballaststoffe.

Dinkel zubereiten

Im Handel wird Dinkel hauptsächlich als Mehl, Grieß, Reis und Flocken angeboten, aus denen du viele Spezialitäten herstellen kannst. Besonders beliebt und weit verbreitet ist das klassische Dinkelbrot. Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag ein etwas ausgefalleneres Rezept für nussige Dinkelbrötchen vorstellen.

Dinkelbrötchen mit Mandeln und Haselnüssen

Für die Zubereitung benötigst du folgende Zutaten:

  • 300 g helles Weizenmehl
  • 100 g Dinkelmehl
  • 1 Teelöffel Salz
  • 200 ml warmes Wasser

  • 1 Esslöffel Olivenöl
  • 20 g Mandeln
  • 20 g Haselnüsse
  • einige Rosmarinnadeln

Außerdem für den Hefeansatz:

  • 15 g frische Hefe
  • 1 Esslöffel helles Weizenmehl

  • 1 Esslöffel Zucker
  • wenig warmes Wasser

Und so wird’s gemacht:

  1. Für den Hefeansatz Hefe, Mehl, Zucker und warmes Wasser mischen und warten, bis der Ansatz Blasen wirft.
  2. Dinkel- und Weizenmehl mit Salz vermischen. In der Mitte eine Mulde formen.
  3. Den Hefeansatz, warmes Wasser und Olivenöl in die Mulde geben und einen glatten Teig kneten.
  4. Abdecken und an einem warmen Platz gehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat.
  5. Inzwischen Mandeln und Haselnüsse grob hacken.
  6. Wenn der Teig aufgegangen ist, Mandeln, Haselnüsse und Rosmarin unterkneten und noch einmal gehen lassen.
  7. Den Teig in etwa zehn Stücke teilen, daraus Kugeln rollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
  8. Ein drittes Mal abgedeckt gehen lassen.
  9. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen und die Brötchen etwa 20 Minuten backen.

Mit frischer Butter serviert sind diese knusprigen Brötchen ein Gedicht. Wenn dir diese Art zu backen zu aufwändig ist, dann backe dein Brot doch mal im Topf!

Vergiss Weizen und entdecke, welches gesundheitliche Potenzial in Dinkel steckt und auf welch vielfältige Weise du die Körner in der Küche nutzen kannst.

Dinkelsuppe

Dinkel eignet sich aber nicht nur zum Backen. Du kannst daraus auch eine ebenso köstliche wie gesunde Suppe zaubern.

Du brauchst folgende Zutaten und Gewürze:

Und so geht´s:

  1. Dinkel im kalten Wasser gründlich waschen, bis alle Unreinheiten beseitigt sind.
  2. Die Körner etwa sechs Stunden einweichen (doppelt so viel Wasser wie Körner).
  3. Dinkel zusammen mit dem Einweichwasser zum Kochen bringen.
  4. Abdecken und bei mäßiger Hitze eine halbe Stunde köcheln lassen.
  5. Das geputzte und kleingeschnittene Gemüse dazugeben.
  6. Sobald alles weich ist, mit Olivenöl und Salz abschmecken.
  7. Vor dem Servieren mit frischer Petersilie bestreuen.

Vergiss Weizen und entdecke, welches gesundheitliche Potenzial in Dinkel steckt und auf welch vielfältige Weise du die Körner in der Küche nutzen kannst.

Dinkelstangen für Babys und Kleinkinder

Wenn du gesunde Knabbereien für deine Kinder suchst, dann probiere doch mal dieses Rezept für selbst gemachte Dinkelstangen! Sie kommen ganz ohne Zusatz von Zucker aus und können sogar schon von den kleinsten gegessen bzw. genuckelt werden.

Dein Nachwuchs hat gerade gelernt, alles anzulutschen und beginnt zu knabbern? Dann brauchst du diese gesunden Dinkelstangen!

Dinkelmilch selber machen

Sogar einen gesunden Pflanzendrink auf Basis von Dinkelkörnern kannst du zu Hause preiswert selber machen. Der Getreidedrink wird mit Hilfe eines Hochleistungsmixers aus den eingeweichten Körnern frisch zubereitet und kostet nur einen Bruchteil dessen, was du im Laden für ein vergleichbares Produkt bezahlen würdest. Hier geht es zur Anleitung – probiere es doch einfach mal aus!

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Brottrunk aus Dinkel – probiotisches Gärgetränk

Etwas anders funktioniert die Zubereitung von Brottrunk, auch Rejuvelac genannt, einem Gärgetränk, das auch aus Dinkelkörnern hergestellt werden kann. Durch Milchsäuregärung werden darin bestimmte Zuckerarten in Milchsäure umgewandelt, was das Getränk leicht sauer, aber äußerst bekömmlich und gesund für die Verdauung macht. Dafür brauchst du nur Dinkelkörner und Wasser – in diesem Beitrag wird ausführlich erläutert, wie es funktioniert.

Nein, Rejuvelac ist nicht die Hauptstadt von Island! Dieser gesunde Brottrunk unterstützt die Verdauung und stärkt das Immunsystem. Wir zeigen dir wie!

Dinkelsprossen als Vitalstofflieferant

Wusstest du, dass Dinkelkörner sogar mitten im Winter frische Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme liefern können?

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Das Zauberwort heißt Sprossenzucht! Innerhalb weniger Tage keimen die Körner in einem geeigneten Keimglas, wobei eine Fülle lebensnotwendiger Vitalstoffe gebildet wird. Die fertigen Sprossen bzw. Keimlinge kannst du frisch auf dem Brot, in Salaten und vielen anderen Gerichten genießen.

Sprossen lassen sich sehr einfach auf der Fensterbank züchten, auch im Winter. Immer in Saison, wirklich regional und sehr gesund bereichern sie unseren Speiseplan.

Haben wir dich neugierig gemacht? Möchtest du auch dieses überaus gesunde Getreide ausprobieren, oder hast du vielleicht auch ein interessantes Dinkel-Rezept für uns? Über jede Rückmeldung freuen wir uns sehr.

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Ein Kommentar

  1. Mein Lieblingsfrühstück ist Habermus, dessen Originalrezept ich nach meinem eigenen Geschmack etwas verfeinert habe:
    1 Tasse Dinkelflocken (oder verbliebene Körner aus der Dinkelmichproduktion)
    mit einem kleinen Apfel fein geschnitten (nur Kerne verwerte ich nicht)
    und drei Tassen Wasser aufkochen und mit

    1 TL Bertramwurzel (schmeckt auch mit ganz wenig Cubebenpfeffer)
    1 TL Galgant oder Ingwer-pulver
    1 El Honig
    1 Tasse Mandelsplitter (schmeckt auch mit gehackten Haselnüssen)

    weiterköcheln lassen
    kurz bevor die Flüssigkeit verdampft ist, mit

    1 TL Zimt abschmecken

    und genießen, wenn es zu einem dicken Brei verköchelt ist.

    Achtung: Wenn nur noch wenig Flüssigkeit im Topf ist, ständig rühren und Herdplatte (beim Ceranfeld) vorher ausschalten, damit nichts anbrennt.

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