
Frauenheilkräuter für die Wechseljahre: Hitzewallungen & Co. natürlich lindern
Die Wechseljahre sind eine Zeit des natürlichen biologischen Wandels im Leben einer Frau und ein ganz normaler Vorgang. Dennoch treten oftmals Beschwerden wie Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme oder Schlafstörungen auf. Mit vielen Heilpflanzen lassen sich diese Beschwerden jedoch meist auf natürliche Weise lindern.
Welche Kräuter besonders gut helfen, erfährst du in diesem Beitrag. Auch körperliche Bewegung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme tragen zum Wohlbefinden bei. Beim Sammeln deiner Lieblingskräuter in der Apotheke der Natur sparst du nicht nur Geld und Verpackungsmüll, sondern kannst auch jede Menge Energie und Gute Laune tanken.
Frauenmantel hilft gegen viele Frauenleiden
Der Frauenmantel ist eines der bekanntesten Frauenheilkräuter, da er eine Vielzahl der typischen Frauenleiden lindern kann. Auch bei Beschwerden während der Menopause ist das Kraut ein guter Begleiter und erleichtert die Umstellung.
Ein Teeaufguss mit Frauenmantel wirkt entspannend, entkrampfend und kräftigend auf die weiblichen Organe. Zudem hilft Frauenmanteltee bei Blutarmut, Migräne und wirkt unterstützend bei Diabetes mellitus Typ 2. Wegen seiner blutreinigenden und blutverdünnenden Wirkung kann er sogar unterstützend bei der Behandlung von Krampfadern eingesetzt werden.
Als Küchenkraut ist Frauenmantel zwar weniger bekannt, er bringt allerdings auch bei dieser Verwendung all seine Heilkraft zur Geltung. Die Blätter können Bestandteil von Salaten und Gemüse sein, und die kleinen Blüten machen sich dekorativ auf vielen Speisen. Sogar grünen Smoothies, Kräuterquark und Frischkäse gibt das Kraut eine milde Würze.
Äußerlich angewendet, bringt Frauenmantel verloren gegangene Schönheit zurück: Ein Bad mit einem Frauenmantelaufguss kräftigt die Haut und verbessert die Durchblutung. Dafür wird eine Handvoll frischer Frauenmantel mit einem Liter kochendem Wasser übergossen und nach zehn Minuten Ziehzeit dem Badewasser zugefügt.
Rotklee: ausgleichend für den Hormonhaushalt
Bei Wechseljahresbeschwerden ist Rotklee ein weiterer Klassiker unter den Frauenheilkräutern. Die enthaltenen Phytoöstrogene ähneln dem weiblichen Sexualhormon Hormon Östrogen und wirken ausgleichend auf den Hormonhaushalt – sowohl bei Östrogenmangel als auch bei einem Östrogenüberschuss.
Die im Rotklee enthaltenen Isoflavone verbessern zudem das allgemeine Wohlbefinden, lindern Stimmungsschwankungen, Unruhe, Schlafstörungen und Hitzewallungen. Dafür werden zwei bis drei Tassen Rotkleetee über den Tag verteilt getrunken.
Die dekorativen rosa Blüten können ebenfalls zum Würzen diverser Speisen wie Gemüsebeilagen oder Salate verwendet werden. Sogar zu Süßspeisen passt das feine Aroma hervorragend. Zu Sirup verarbeitet, bringen die Blüten auch diversen Getränken eine raffinierte Süße.
Äußerlich kann Rotklee in Form eines Pflanzenöl-Auszuges eingesetzt werden. Massagen mit Rotkleeöl wirken verjüngend auf die Haut und mildern kleine Falten. Die enthaltenen Antioxidantien schützen vor lichtbedingter Alterung durch UV-Strahlung und machen die Haut straffer und glatter.
Geeignete Pflanzenöle für den Auszug sind zum Beispiel Nachtkerzenöl, Traubenkernöl, Borretschöl und Arganöl. Viele weitere Tipps und Rezepte zur Pflege reifer Haut findest du in diesem Beitrag.
Salbei hilft bei Hitzewallungen
Salbei ist insbesondere für seine Wirkung gegen starkes Schwitzen bekannt. Er verringert die Schweißsekretion, und seine antibakterielle Wirkung mindert Gerüche. Weil er gleichzeitig die Wärmesteuerung im Gehirn reguliert, ist er auch ideal zur Linderung von Hitzewallungen geeignet.
Am besten wirkt Salbei in Form eines Tees. Seine schweißhemmende Wirkung kann man sich aber auch in selbst gemachtem Deo und in Fußbädern zunutze machen.
Johanniskraut verbessert die Stimmung
Das echte Johanniskraut kann während der Menopause ebenfalls bei vielerlei Beschwerden nützlich sein. Hypericin, das der Pflanze seine rote Farbe verleiht, und Hyperforin vermehren im Gehirn die verfügbaren Botenstoffe und Neurotransmitter. Dadurch wirkt Johanniskraut gegen Stimmungstiefs, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung. Auch bei Nervosität und Schlafstörungen kann das Kraut Linderung verschaffen.
Innerlich kann die Pflanze zum Beispiel als Tee angewendet werden, der auch eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Äußerlich hilft Johanniskrauttee bei Nervenschmerzen und Hexenschuss. Dafür wird ein in Tee getränktes Mulltuch auf die betroffenen Körperstellen gelegt oder um sie herum gewickelt.
Die jungen Triebe und Blüten können zudem als essbare Deko auf rohen oder gekochten Speisen sowie auf Quark, Dips oder Salaten dienen.
Tipp: Das echte Johanniskraut lässt sich von anderen Johanniskrautsorten leicht durch seine rote Färbung beim Zerreiben unterscheiden.
Schafgarbe fördert die Durchblutung
Wegen ihres herben Geschmacks ist die Schafgarbe ein weniger beliebtes Heilkraut. Allerdings bringen besonders die Bitterstoffe viele gesundheitsfördernde Eigenschaften mit. Schafgarbe wirkt beruhigend und hilft bei wetterbedingten Kopfschmerzen sowie bei Unruhe und Schlafstörungen. Zudem hat sie eine positive Wirkung auf die Durchblutung und den Kreislauf, stärkt das venöse Blutsystem und hilft bei Krampfadern und Hämorrhoiden.
Wem der Geschmack der Schafgarbe als Tee nicht zusagt, kann andere Teekräuter dazu mischen; besonders die aromatische Melisse ist dafür bestens geeignet.
Melisse beruhigt die Nerven
Die bekannteste Melissenart ist hierzulande wohl die Zitronenmelisse, die in vielen Gärten als beliebte Zier- und Würzpflanze wächst. Sie ist allerdings auch ein wirkungsvolles Heilkraut, das während der Menopause sehr nützlich sein kann.
Ein Teeaufguss mit Melisse wirkt ausgleichend auf das Nervensystem, schafft bei Stimmungsschwankungen Balance, beruhigt die Nerven und bringt den Körper bei Müdigkeit und Erschöpfung in Schwung. Zudem kann Melissentee bei Kopfschmerzen, Stress, Niedergeschlagenheit und Schlafstörungen helfen.
In einen selbst genähten Kräuterkissen wirkt Melisse beruhigend und schlaffördernd. Kombiniert werden kann sie beispielsweise mit Johanniskraut, Baldrian, Lavendel oder Hopfenzapfen.
Auch das ätherische Öl der Melisse verströmt einen stimmungsausgleichenden Duft. Um das Aroma zu Hause zu verteilen, kannst du eine Duftlampe oder alternativ eine Holzwäscheklammer verwenden.
Hirtentäschel: idealer Begleiter für die Menopause
Das Hirtentäschel lindert eine Vielzahl an Beschwerden, verbessert das Wohlbefinden und kann über die gesamte Zeit der Wechseljahre angewendet werden. Es wirkt ausgleichend auf den Blutdruck, regulierend auf das Herz und kann sowohl bei Bluthochdruck als auch bei niedrigem Blutdruck eingenommen werden.
Für eine Teekur werden zwei Tassen Hirtentäscheltee pro Tag über einen Zeitraum von vier Wochen hinweg getrunken. Danach sollte eine Pause von drei Wochen eingelegt werden.
Roh in Salaten oder Gemüse gegessen, verbessert es ebenfalls die Durchblutung und bringt den Kreislauf in Schwung. Dafür ist das gesamte Kraut einer jungen Pflanze geeignet. Die kleinen herzförmigen Blätter sehen zudem sehr dekorativ aus.
Anwendungen mit Heilkräutern, die neben den Wechselnjahren auch andere Frauenbeschwerden lindern können, findest du in unserem Buch:
Viele weitere Tipps und gesunde Rezepte mit Wild- und Heilpflanzen kannst du in diesem Buch kennenlernen:
Hast du noch weitere Tipps zur Linderung typischer Wechseljahresbeschwerden? Teile deine Erfahrungen mit anderen Lesern in einem Kommentar!
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