Hitzewallungen natürlich lindern mit diesen Tipps

Hitzewallungen gehören zu den weit verbreiteten Beschwerden in den Wechseljahren. Wenn du auch – wie etwa drei Viertel aller Frauen – unter diesen unvorhersehbaren Attacken leidest, dann findest du in diesem Beitrag zahlreiche Tipps, wie du die Symptome mit Naturheilmitteln und anderen alltagstauglichen Ideen lindern kannst.
Was sind Hitzewallungen?
Meist beginnen Hitzewallungen mit einem im Oberkörper und Kopf aufsteigenden Hitzegefühl. Dann kommt es zu einem starken Schweißausbruch. Manche Frauen berichten auch von weiteren Symptomen wie Erröten, einem Druckgefühl im Kopf sowie Herzrasen oder Herzstolpern.
Was löst Hitzewallungen aus?
Wie auch für viele andere Beschwerden in dieser Lebensphase sind die hormonellen Veränderungen im Körper während der Wechseljahre die Hauptursache für Hitzewallungen. Denn sie führen unter anderem zu einer Störung der Temperaturregulation im Gehirn, wodurch wiederum die plötzlich auftretenden Hitzereaktionen ausgelöst werden. Andere Faktoren wie beispielsweise bestimme Nahrungsmittel können die Symptome verstärken.
Soforthilfe bei Hitzewallungen
Anders als Kopfschmerzen oder andere unliebsame Symptome lassen sich Hitzewallungen nicht (vorübergehend) medikamentös “unterdrücken”. Deshalb empfiehlt es sich zunächst einmal, sich bestmöglich darauf vorzubereiten.
Kleide dich nach dem Zwiebelprinzip
Sehr hilfreich im Alltag ist es, Kleidung nach dem Zwiebelprinzip zu tragen, also locker sitzende Stücke in mehreren Lagen. Denn wenn sich eine Hitzewallung ankündigt, dann kannst du eine Weste und einen Schal schneller und frisurfreundlicher aus- und wieder anziehen als beispielsweise ein eng anliegendes Kleid mit Rollkragen. Dadurch lässt sich der sonst unvermeidbare Schweißausbruch vielleicht noch abwenden oder zumindest mildern.
Bevorzuge Naturfasern
Außerdem empfehlen sich Kleidungsstücke aus atmungsaktiven pflanzlichen Fasern, wie etwa Baumwolle, Leinen, Seide oder Bambus. Denn sie sorgen dafür, dass die Hitze und die Feuchtigkeit des Schweißes entweichen können. Vermeide dagegen Synthetik, die einen Hitzestau geradezu begünstigt.
Im Notfall: Ein Glas kaltes Wasser
Wenn du schnell genug reagierst, lässt sich die Hitze und der damit verbundene Schweißausbruch auch durch etwas kaltes Wasser verhindern oder zumindest abschwächen: Sobald du die aufsteigende Hitze spürst, trinke ein Glas möglichst kaltes Wasser oder lass kaltes Wasser über deine Handgelenke laufen, um wieder auf „Normaltemperatur“ zu kommen.
Wie lassen sich Hitzewallungen lindern?
Neben den genannten Sofortmaßnahmen wirken verschiedene Naturheilmittel, dem hormonellen Chaos entgegen oder dämpfen die übermäßige Schweißproduktion. Auch ein paar kleine Veränderungen deines Lebensstils können helfen.
Wichtig: Informiere dich vor der Anwendung von Naturheilmitteln über mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen – insbesondere wenn du von einer hormonabhängigen Krebserkrankung betroffen bist.
Heilkräuter gegen Hitzewallungen
Es gibt zahlreiche Frauenheilkräuter gegen typische Wechseljahresbeschwerden. Bei Hitzewallungen haben sich unter anderem die folgenden bewährt.
Baldrian (Valeriana)
Die Baldrianwurzel ist vor allem für ihre beruhigende und schlaffördernde Wirkung bekannt. Wie diese Studie zeigt, können die phytoöstrogenen Inhaltsstoffe der Heilpflanzen aber auch bei Hitzewallungen hilfreich sein. Baldrian ist in Tropfenform, als Dragees und als Kapseln erhältlich.
Salbei (Salvia)
Während andere Wirkstoffe oft erst nach einer längeren Einnahme ihre Wirkung entfalten, eignet sich Salbei als Akuthilfe. Denn die Inhaltsstoffe des mediterrane Krauts hemmen unmittelbar die Schweißproduktion und wirken der Bildung unangenehmer Gerüche entgegen. Wenn du Salbei anwenden möchtest, kannst du aus den Blättern einen Salbeitee zubereiten. Hochdosiert sind die Wirkstoffe auch in Kapselform in Apotheken oder online erhältlich.
Tipp: Salbei eignet sich zusammen mit anderen Kräutern auch, um graue Haare natürlich zu tönen.
Rotklee (Trifolium pratense)
Die dicken, runden Blütenköpfe des Rotklees enthalten vor allem Phytoöstrogene, welche nicht nur einen Östrogenmangel, sondern auch einen Überschuss des Hormons abmildern können. Das macht ihn zu einem probaten Mittel gegen zahlreiche Wechseljahresbeschwerden. Eine Studie mit Rotklee-Isoflavonextrakt deutet auch auf eine positive Wirkung bei Hitzewallungen hin.
Besonders einfach lässt sich Rotklee als Teeaufguss anwenden. Dazu übergieße vier Teelöffel getrocknete oder sechs Teelöffel frische Blüten mit 250 Milliliter kochendem Wasser und lass den Aufguss 10 Minuten ziehen. Als Tagesdosis sind bis zu vier Tassen zu empfehlen. In konzentrierter Form sind die Wirkstoffe des Rotklees auch als Kapseln oder Tropfen erhältlich.
Traubensilberkerze (Actaea racemosa)
Die Traubensilberkerze zählt ebenfalls zu den klassischen Heilkräutern gegen Wechseljahresbeschwerden und wirkt unter anderem starkem Schwitzen und Herzrasen entgegen. Die Wirkstoffe werden aus der Wurzel der Pflanzen gewonnen und in Kapselform verabreicht.
Tipp: Neben Produkten, die nur eine Heilpflanze enthalten, gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel für Frauen in den Wechseljahren, in denen verschiedene Pflanzenwirkstoffe kombiniert werden – zum Beispiel diese.
Ernährung bei Hitzewallungen
Alkohol, Kaffee, scharfe Gewürze, Fertigprodukte und stark zuckerhaltige Speisen fördern Schweißbildung und -geruch. Deshalb kann es in den Wechseljahren sinnvoll sein, sie nur noch eingeschränkt zu konsumieren oder ganz wegzulassen.
Einer eiweiß- und ballaststoffreiche Ernährung mit gesunden Fetten wird hingegen eine günstige Wirkung zugeschrieben. Insbesondere Omega-3-Fettsäuren, die zum Beispiel in Fisch und Leinöl enthalten sind, versprechen Linderung bei nächtlichen Schweißausbrüchen. In Bezug auf Hitzewallungen während des Tages sind die Studienergebnisse allerdings uneindeutig.
Auch Soja enthält – wie einige der oben beschrieben Heilpflanzen – Phytoöstrogene. Deshalb können Sojaprodukte ebenfalls dazu beitragen, den in den Wechseljahren schwankenden Hormonspiegel zu regulieren. Wenn du vermehrt Sojaprodukte wie Tofu und Tempeh in deinen Speiseplan integrierst, dann schwächt das im besten Fall auch die lästigen Hitzewallungen ab. Und du konsumierst gleichzeitig wertvolles pflanzliches Protein, welches dem im Alter ebenfalls zunehmenden Muskelabbau entgegenwirken kann.
Was Hitzewallungen noch lindern kann
Neben Heilkräutern und einer an die hormonellen Veränderungen angepassten Ernährung gibt es einige weitere einfache Tricks, die das lästige Schwitzen reduzieren helfen.
Sport
Sport fördert den Stressabbau und wirkt einer mit den Wechseljahren oft einhergehenden Gewichtszunahme entgegen. Damit hilft er indirekt auch gegen übermäßiges Schwitzen, welches durch Stress und Übergewicht begünstigt wird.
Wechselduschen
Ein mehrfacher Wechsel von Warm zu Kalt beim morgendlichen Duschen (Wechselduschen), mit einem kalten Guss zum Abschluss trainiert die Gefäße und damit auch die Temperaturregulierung des Körpers.
Wenn keine der genannten Hausmittel und Tipps wirklich helfen, kann eine Hormonersatztherapie eine Überlegung wert sein. Lasse dich dazu am besten ärztlich beraten.
Mehr Tipps für die Wechseljahre findest du in unserem Buch:
Köstliche Rezepte mit jeder Menge Soja gibt es in diesem Buch:
Was hat dir dabei geholfen, das Auftreten von Hitzewallungen in den Griff zu bekommen? Wir freuen uns auf Erfahrungen und Ergänzungen in den Kommentaren!
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