Leinöl verwenden – für Gesundheit, Hautpflege und mehr

Wann hast du das letzte Mal Leinöl gegessen? Anders als Olivenöl oder Rapsöl kommt das geschmacksintensive Öl in vielen Haushalten eher selten auf den Tisch. Dabei bietet das aus Leinsamen hergestellte Pflanzenöl zahlreiche gesundheitliche Vorteile und lässt sich darüber hinaus auch für die natürliche Hautpflege und im Haushalt verwenden. Die besten Anwendungsmöglichkeiten findest du in diesem Beitrag.
Gesundheitliche Wirkung
Leinöl ist eine hervorragende Quelle für wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Seine gesundheitsförderlichen Wirkungen sind vielfältig:
- Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
Ist eine der bedeutendsten pflanzlichen Quellen für die essentielle ungesättigte Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA), der eine vorbeugende Wirkung auf Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zugeschrieben wird. - Entzündungshemmende Wirkung
Besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen chronisch entzündliche Erkrankungen zu lindern, z.B. Arthritis, Multiple Sklerose oder Morbus Crohn. - Förderung einer gesunden Verdauung
Unterstützt den Aufbau einer gesunden Darmflora und wirkt Verstopfungen entgegen. - Unterstützung kognitiver Funktionen
Liefert bereits in der Schwangerschaft für die Gehirnentwicklung bedeutsame Omega-3-Fettsäuren. Diese fördern auch im späteren Leben die Durchblutung des Gehirns, verbessern die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen und können eine Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit im Alter entgegenwirken. - Natürlicher Zellschutz
Enthält größere Mengen des Antioxidans Plastochromanol-8 (kurz PC-8), welches freie Radikale bindet und die Zellalterung verlangsamt. - Lieferant wertvoller Mikronährstoffe
Liefert neben Omega-3 eine Reihe B-Vitamine, außerdem Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K sowie das Provitamin A.
Leinöl als Nahrungsmittel
Die einfachste Möglichkeit, Leinöl in deinen Speiseplan zu integrieren, ist ein Rezeptklassiker: Pellkartoffeln mit (selbst gemachtem) Kräuterquark. Einfach vor dem Servieren einen Schuss des Öls über das Gericht gießen und genießen.
Außerdem kannst du Leinöl in den folgenden Rezepten verwenden:
Wichtig: Um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren, sollte Leinöl nur kalt verarbeitet werden.
Leinöl richtig dosieren
Die für Erwachsene empfohlene Tagesdosis schwankt zwischen einem Teelöffel und zwei Esslöffeln Leinöl. Da Leinöl kleine Mengen Blausäure enthält und ein übermäßiger Verzehr zu Unverträglichkeiten führen kann, solltest du mit der Menge nicht übertreiben.
Wer den intensiven Geschmack nicht mag, kann das Pflanzenöl alternativ in Form von Leinöl-Kapseln einnehmen. Diese sind in Apotheken, Drogerien und online erhältlich.
Leinöl für die Hautpflege
Doch nicht nur als Nahrungsmittel hat Leinöl einiges zu bieten, auch für die Haut- und Haarpflege eignet sich das reichhaltige Pflanzenöl. Insbesondere trockene Haut profitiert von einer Hautpflege mit Leinöl. Denn es wirkt äußerlich angewendet entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. Du kannst es zum Beispiel verwenden, um eine nährende Gesichtsmaske selber zu machen oder um ein Massageöl herzustellen.
Auch pur aufgetragen als natürliche Gesichtspflege oder Körperöl lässt es sich nutzen. Welches Pflanzenöl sich für welchen Hauttyp am besten eignet, erfährst du in unserem kleinen Lexikon der Öle.
Tipp: Leinsamen und zahlreiche weitere Lebensmittel unterstützen mit den richtigen Nährstoffen auch deine Hautpflege von Innen.
Leinöl im Haushalt
Sein großes gesundheitliches Potenzial und der hohe Preis machen Leinöl nicht unbedingt zu einem Hausmittel, mit dem sich auf einfache Weise Geld sparen lässt. Da es aber auch leicht verderblich ist, kann es hilfreich sein, zu wissen, wie man schon etwas ranzig gewordenes Öl noch verwenden kann, statt es wegzuwerfen. Seine spezifischen Eigenschaften prädestinieren Leinöl unter anderem als natürlichen Holzschutz, es kann aber noch mehr.
Mit einer selbst gemachten Holzlasur, die neben Leinöl (oder Leinölfirnis) nur noch ein paar Farbpigmente enthält, kannst du verwitterte Gartenmöbel wieder hübsch machen.
Etwas aufwändiger ist dieses Holzschutzwachs, das aus Pflanzenöl, Bienenwachs und Titanweiß-Pigmentpulver selbst hergestellt werden kann. Letzteres schützt das Holz zusätzlich vor Schäden durch UV-Strahlung. Tische und Schränke im Wohnbereich lassen sich mit einem Möbelwachs pflegen, für dessen Herstellung Leinöl ebenfalls eine optimale Zutat ist.
Auch Linoleumböden profitieren von einer Pflege mit Leinöl. Mische dazu Terpentin und Leinöl im Verhältnis 1:1 und trage es mit einem Tuch auf den Boden auf. Anschließend noch etwas polieren und der Boden sieht gleich wieder sehr viel frischer aus und behält länger seinen Glanz und seine Elastizität.
Zu guter Letzt kannst du Leinöl auch verwenden, um Eisenpfannen einbrennen. Durch das einfache Verfahren kleben Speisen weniger am Pfannenboden und du erhältst eine gesündere Alternative zu fragwürdigen Teflon-Pfannen.
Haltbarkeit und Lagerung
Im Vergleich zu anderen Pflanzenölen fällt die Haltbarkeit von Leinöl bedeutend kürzer aus. Während es ungeöffnet bei dunkler und kühler Lagerung immerhin bis zu sechs Monate lang haltbar ist, verkürzt sich die Lagerung ab Anbruch auf etwa 4-5 Wochen. Vorausgesetzt das Öl wird ab diesem Zeitpunkt im Kühlschrank gelagert. Bei Zimmertemperatur sind es sogar nur 2-4 Wochen.
Nach dem Gebrauch sollte Leinöl stets wieder fest verschlossen werden, um eine Oxidation zu vermeiden. Auch der Lichtschutz ist für eine möglichst lange Haltbarkeit wichtig. Um die Haltbarkeit zu verlängern, kannst du das ungeöffnete Öl auch einfrieren. Im Gegensatz zu Wasser dehnt sich das Öl nicht aus. Glasfalschen drohen also nicht zu platzen.
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