Holzlasur selber machen aus Leinöl – Auffrischung und Schutz für Gartenmöbel

Eine natürliche Holzschutzlasur aus Leinölfirnis und Pigmenten frischt die Gartenmöbel auf und schützt sie gleichzeitig - viel besser als ein teurer Anstrich aus dem Handel!

Gartenmöbel aus Holz, die der Witterung ausgesetzt sind, verlieren mit der Zeit ihre schöne Farbe und werden grau. Ein Prozess, der durch UV-Licht ausgelöst wird und ein erstes Anzeichen der natürlichen Holzzersetzung ist. Die wollen wir bei den Gartenmöbeln natürlich verhindern! Eine natürliche Holzlasur aus Leinöl(-firnis) und Pigmenten frischt graues Holz farblich auf und schützt es vor der Witterung. Sie lässt sich aus nur zwei Zutaten ganz einfach selbst herstellen.

Anders als ein deckender Lack, der das Holz mit einer wasserdichten Schicht ummantelt, lässt die selbst gemachte Lasur das Holz atmen und seine Struktur durchscheinen. Sie kann nach Bedarf immer wieder neu aufgetragen werden, ohne Reste der vorherigen Schicht abschleifen zu müssen, und spart dadurch nicht nur Geld, sondern auch Arbeit.

Leinöl-Holzlasur mit nur zwei Zutaten

Die Holzlasur kann in Farbe und Deckkraft individuell angepasst werden. Für etwa einen Tisch und einen Stuhl brauchst du folgende Zutaten:

  • 200 ml Leinöl oder besser Leinölfirnis
  • ca. 10 g eines farblich passenden Pigments, zum Beispiel Umbra

Eine natürliche Holzschutzlasur aus Leinölfirnis und Pigmenten frischt die Gartenmöbel auf und schützt sie gleichzeitig - viel besser als ein teurer Anstrich aus dem Handel!

Aus Leinöl hergestellter Leinölfirnis ist in Baumärkten, im Malerbedarf und auch online erhältlich. Er ist zwar etwas teurer als das ebenfalls verwendbare Leinöl, härtet allerdings schneller aus, sodass sich die behandelten Möbel bereits nach etwa einem Tag trocken anfühlen und wieder benutzt werden können. Leinöl benötigt mindestens mehrere Tage zum “Trocknen”.

Tipp: Ranzig gewordenes Leinöl brauchst du nicht wegzuwerfen, sondern kannst es als Basis für diesen Anstrich verwenden. Mehr Tipps, wie sich überlagerte Pflanzenöle sinnvoll verwenden lassen, haben wir in einem separaten Beitrag zusammengestellt.

Färbende Pigmente erhältst du im Maler- und Künstlerbedarf oder ebenfalls online. Sie sind unlösliche, farbgebende Teilchen, die in einem Bindemittel wie Öl gleichmäßig verteilt und verarbeitet werden können. Natürliche vorkommende Pigmente, zum Beispiel farbige, auch für kosmetische Zwecke verwendbare Tonerden, bieten vor allem rote, gelbe und weiße Farbtöne. Durch industrielle Herstellung ist heutzutage aber fast jede Farbe möglich. Die Pigmente in der Holzlasur färben das Holz nicht nur nach Wunsch ein, sondern reflektieren das Sonnenlicht und bieten dadurch je nach Konzentration auch einen leichten UV-Schutz.

Tipp: Rostige Stellen an Gartenmöbeln lassen sich mit Hausmitteln entfernen, so dass sie rundherum wieder in altem Glanz erstrahlen.

Herstellung der Holzlasur

Die Lasur anzumischen, ist kinderleicht:

  1. 200 Milliliter Leinölfirnis oder Leinöl in ein Schraubglas geben.
  2. Pigment dazugeben, Deckel zuschrauben und kräftig schütteln. Vor dem Öffnen des Glases kurz warten, damit die Lasur vom Deckelinneren ablaufen kann.

Da Pigmente eine unterschiedlich starke Farbwirkung besitzen, empfiehlt es sich, die Lasur an einer unauffälligen Stelle auszuprobieren und bei Bedarf noch mehr Leinölfirnis oder Pigmente zuzugeben.

Eine natürliche Holzschutzlasur aus Leinölfirnis und Pigmenten frischt die Gartenmöbel auf und schützt sie gleichzeitig - viel besser als ein teurer Anstrich aus dem Handel!

Auftragen der Holzlasur

So wird der Holzschutz aufgetragen:

  1. Grünspan und Moos und andere Beläge auf den Gartenmöbeln feucht abwischen oder abwaschen und gut trocknen lassen. Falls das Holz schon einmal mit einem Lack gestrichen wurde, vorher anschleifen.
  2. Falls die Lasur nicht direkt nach der Herstellung verwendet wird, nochmals aufschütteln, um die Pigmente gleichmäßig zu verteilen
  3. Lasur gleichmäßig auftragen. Möglichst das ganze Möbelstück in einem Zug streichen, um sichtbare Absätze zu vermeiden.
  4. Eventuell verbliebene feucht-glänzende Stellen am nächsten Tag mit einem fusselfreien Lappen abwischen.

Eine natürliche Holzschutzlasur aus Leinölfirnis und Pigmenten frischt die Gartenmöbel auf und schützt sie gleichzeitig - viel besser als ein teurer Anstrich aus dem Handel!

In unbehandeltes Holz zieht die Lasur vollständig ein, sodass eine besonders wirksame Barriere gegen Feuchtigkeit entsteht. Holz, das bereits lackiert oder geölt war, nimmt die Lasur nicht oder nicht vollständig auf, der Leinölfirnis bildet eine oberflächliche Schicht. In diesem Fall die Lasur nur dünn auftragen. Dank des sich schnell verfestigenden Leinölfirnisses ist sie aber je nach Temperatur und Restfeuchte des Holzes nach etwa einem Tag trocken.

Eine natürliche Holzschutzlasur aus Leinölfirnis und Pigmenten frischt die Gartenmöbel auf und schützt sie gleichzeitig - viel besser als ein teurer Anstrich aus dem Handel!

Um die Möbel optimal zu schützen, empfiehlt es sich, die Behandlung jedes Jahr zu wiederholen, da sich die Lasur mit der Zeit abnutzt.

Tipp: Um neue Gartenmöbel vor dem Vergrauen durch UV-Licht zu schützen, ist ein Holzschutz-Wachs mit Titanweiß-Pigmenten besonders empfehlenswert.

Weitere Tipps und Rezepte, mit denen du im Garten nachhaltig wirtschaften und Geld sparen kannst, findest du in unserem Buch:

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Wie schützt du deine Gartenmöbel und -utensilien vor der Witterung? Teile deine Gewohnheiten und Ideen mit uns in einem Kommentar!

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12 Kommentare
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  1. Ob man auch Kalk (Weiskalkhydrat) als weißes Pigment zusetzen kann?

    Antworten
    • Hallo Karsten,
      das haben wir bisher nicht ausprobiert. Falls du es selber versuchen möchtest, am besten eine kleine Menge anmischen und an einer unauffälligen Stelle auftragen. Wir würden uns freuen, wenn du uns von den Ergebnissen berichtest.
      Liebe Grüße!

    • JohannOlmesdahl

      Ich habe recherchiert und keine Anwendung dieser Art gefunden.
      Ich kenne lediglich Kreide die man zusetzen kann, da diese ja nicht mehr reagiert. Kalk dagegen reagiert ja noch.
      Er könnte verklumpen.
      Ich kenne es eher anders herum, dass man zum Kalk noch Leinöl dazu gibt, z.b. bei Kalkfarbe, um es Wasserfester zu machen.

  2. JohannOlmesdahl
    JohannOlmesdahl

    THEMA “ROST”
    Ein weiterer Vorteil bei dieser Lasur ist, dass Leinöl Rost umwandelt und versiegelt. Rostige Teile können also einfach überstrichen werden. (Anm.: Leinölfirnis wird daher z.B. auch bei der Oldtimerpflege verwendet).

    THEMA “MEHRFACH STREICHEN”
    Die Möbel sollten so lange mit Leinöl(firnis) behandelt werden, bis sie kein weiteres Öl mehr aufnehmen (Überschüssiges Öl nicht zu lange stehen lassen, damit es nicht klebrig wird). Problem dabei natürlich, es werden damit auch immer mehr Pigmente aufgetragen und damit der Farbton immer dunkler (korrigiert mich wenn ich falsch liege). Aber wenn ich die Lasur richtig einschätze, reicht ein einmaliger (!) Anstrich mit der Lasur, alle weiteren Streichvorgänge können mit reinem Leinöl(firnis) durchgeführt werden. Die Pigmente sollten an der Oberfläche bleiben, während das Öl tiefer eindringt.

    THEMA “SPARFUCHSTIPPS”
    Welches Öl für eine Holzbehandlung geeignet ist, hängt von der sog IODZAHL (https://de.wikipedia.org/wiki/Iodzahl) ab. Je höher diese ist, desto besser härtet es aus (bzw. es “verharzt”). Wer sparen möchte und besonders trockenes (saugendes) Holz hat, kann den ersten Anstrich auch mit etwa 50% Distelöl anmischen. Distelöl ist ein “halbtrockenes” Öl mit einer hohen Iodzahl. Vor allem wenn darauf dann noch ein Anstrich mit Leinölfirnis folgt, gibt es auch bei Gartenmöbeln in der Regel keine Probleme.

    THEMA “SPAR-SPARFUCHS” Wer die Lasur nicht für Gartenmöbel sondern z.B. für Zäune, Pfosten, Blumenkästen, etc. nehmen möchte, kann auch Sonnenblumenöl hinzumischen (etwa 50-70 %). Sonnenblumenöl ist “halbtrocknendes” Öl, mit einer geringeren IODZAHL als Distelöl. Die Lasur braucht länger zum trocknen, daher weniger geeignet als Endlasur für Gartenmöbel.

    THEMA “ARBEITSWETTER” Die Lasuren lassen sich übrigen verarbeiten – je wärmer, desto besser. Wenn das Holz zu kalt ist, dann ziehen sie weniger tief ein.

    Antworten
    • Hallo Johann, vielen Dank für die vielen interessanten Ergänzungen. Liebe Grüße Sylvia

  3. Ich stimme Holztechnikerin zu.
    Ich finde Firnis unnötig und auch schlechter als reines Leinöl wegen der Trocknungsmittel:

    “Trocknungsmittel – sogenannte Sikkative – sind Schwermetallsalze von organischen Säuren, die als Katalysatoren auf den Aushärtungsprozess wirken. ”
    Quelle: Wikipedia

    Antworten
  4. Margarete

    Kann ich Pigmente auch zum Wachs geben mit dem ich Kerzen mache?

    Antworten
  5. Maler Meisterin

    Hier sollte ein Fachmann/Frau hinzugezogen werden, bitte nicht wie angegeben behandeln.
    1. Leinöllasur sollte immer verdünnt werden, aber die Verwendung von TE ist nicht unumstritten
    2. Alte Lasuren ( keine Öle) müssen abgeschliffen werden , restlos
    3. Wenn erst am nächsten Tag die Überschüsse entfernt werden sollen, ist es zu spät und alles ist klebrig.
    4. Kaufen sie regional im Farbenfachhandel

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Keine Sorge – es funktioniert bestens, einfach mal ausprobieren! Die zusätzlichen Tipps sind natürlich Gold wert, vielen Dank dafür – vorhandene Reste deckender Farben möglichst vollständig abschleifen, und überschüssiges Öl möglichst zeitnah aufnehmen.
      Fertigprodukte aus dem Fachhandel sind allerdings entbehrlich, wenn man wie beschrieben vorgeht. Natürlich gibt es auch gute ökologische Produkte, die den gleichen Zweck erfüllen. Sofern noch ein Rest Leinöl vorhanden ist (was recht häufig der Fall ist, weil es leider nicht so lange hält), empfiehlt es sich aber unbedingt, dieses dafür aufzubrauchen, anstatt ein neues (Fertig-)Produkt für den gleichen Zweck zu kaufen.
      Liebe Grüße!

    • Holztechnikerin

      Ich bin vom Fach und behandel alle meine Vollholzmöbel rein nur mit Leinöl. Dünn auftragen und einziehen lassen. Ist das Holz danach noch “durstig” Vorgang einfach wiederholen. Mit einem fusselfreien Tuch nachpolieren. Fertig. Am besten schon VOR der allerersten Nutzung.
      Korrekt ist, dass alte Lasuren und Lacke restlos entfernt werden müssen, damit das Leinöl vernünftig einziehen kann. Ich bevorzuge darum oberflächenunbehandeltes Holz.

    • Johann Olmesdahl

      Ich muss Maler Meisterin auch widersprechen. Leinölfarbe muss nicht verdünnt werden.

      Der Hintergrund ist sicher, dass man normalerweise vor dem Streichen von Holz mit Leinlölfarbe das Holz mit Halböl behandelt. Halböl das 1:1 mit Lösungsmittel verdünnt wurde, zieht so tiefer ein.

      Wegen des geringen Durchmessers bei Gartenmöbel nicht nötig.
      Wer sichergehen möchte kann einen Erstanstrich mit Leinöl und einen Folgeanstrich mit Leinölfirnis durchführen. Da das Leinöl länger braucht zum Aushärten, dringt es tiefer ein.

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