
Omas Hausmittel: 7 natürliche Helfer für die Wechseljahre
Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Schwitzattacken sind die häufigsten Beschwerden, über die Frauen in den Wechseljahren klagen. Die Hauptursache für diese Phänomene sind der sinkende Östrogenspiegel und eine Reihe daraus resultierende Begleiterscheinungen. Da die Frauenmedizin lange Jahre vernachlässigt wurde, gab und gibt es von medizinischer Seite in den letzten Jahrzehnten vor allem eine propagierte Behandlungsmethode: Hormontherapie.
Für mich klingt das nicht besonders verlockend! Umso mehr interessiert es mich, welche Alternativen unsere Großmütter kannten, um mit den Beschwerden besser zurecht zu kommen. Außerdem habe ich mich umgehört und geprüft, was Bekannte, Verwandte und Freundinnen von mir getan haben, um sich selbst diese Zeit des Übergangs zu erleichtern. In diesem Beitrag möchte ich einige der einfachsten und hilfreichsten Tipps weitergeben.
1. Alles Einstellungssache?
Ich will ganz bestimmt nicht so weit gehen und behaupten, dass Schweißausbrüche, Gelenkschmerzen und andere Leiden sich einfach wegdenken lassen. Dennoch habe ich bei meiner Recherche oft gelesen und auch gesagt bekommen, dass die innere Einstellung zum Älterwerden, zum Wechsel, zur eigenen Attraktivität, eine große Rolle dabei spielt, wie gut Frau mit dem Einstieg in die Wechseljahre zurecht kommt.
“Annahme” scheint hier das Schlüsselwort: Das Unausweichliche zu akzeptieren und zu realisieren, dass weibliche Attraktivität nicht gleichbedeutend ist mit der Gebärfähigkeit. Mit einer inneren Einstellung von gelassener Akzeptanz lässt sich die eine oder andere Hitzewelle besser mit Humor nehmen, und wenn die Stimmung mal auf Null sinkt, dann ist es eben so. Je offener du damit in der Familie und im Bekanntenkreis umgehst, umso mehr Verständnis wird dir sicher auch entgegengebracht.
2. In Bewegung bleiben
Viele Frauen, mit denen ich gesprochen habe, schwören auf Bewegung. Insbesondere Ausdauer-Sportarten und Herz-Kreislauf-Training sind empfehlenswert. Mit einem regelmäßigen Trainingsprogramm schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe. Die entstehenden Endorphine heben die Stimmung, der mit dem veränderten Hormonspiegel einhergehenden Gewichtszunahme wird entgegengewirkt und die körpereigene Temperaturregelung wird gestärkt. Wer beim Sport schon ordentlich geschwitzt hat, schwitzt nachher nicht mehr so viel. Da Knochendichte und wechselnde Anspannung und Entspannung der Muskulatur erwiesenermaßen in Zusammenhang stehen, minderst du mit regelmäßigen Sporteinheiten außerdem auch noch das Osteoporose-Risiko.
Wenn dir Sport wegen der Hitzewallungen gerade unangenehm ist, versuche es doch mal mit Schwimmen oder Aqua-Fitness. Im Wasser kühlt dein Körper schneller ab, außerdem sieht auch keiner, was gerade mit dir los ist, wenn du übermäßig ins Schwitzen kommst.
Auch Yoga ist in dieser Lebenslage ein Geschenk. Es gibt zwar spezielle Yogaformen für Frauen im Klimakterium (Hormonyoga), die du ausprobieren kannst, aber auch jede andere Form des Yoga hilft dir dabei, eine liebevolle und achtsame Beziehung zu deinem Körper zu kultivieren. Wichtig ist, dass du eine Lehrerin findest, der du vertraust und die in der Praxis auch auf Meditation, Atemübungen und Entspannung großen Wert legt. Allzu oft wird Yoga heutzutage als Workout verkauft. Diese Form der Praxis tut jedoch mittelfristig nichts für deine Gesundheit.
3. Stimmung im Keller? Johanniskraut!
Dass Johanniskraut ein hervorragendes, natürliches Antidepressivum ist, wissen die meisten. Johanniskraut-Tee hilft außerdem auch bei Schlafstörungen und allgemeinen Stimmungsschwankungen. Diese Eigenschaften kannst du dir auch während des Klimakteriums zu Nutze machen.
Aufgrund ihres hohen Serotonin-Gehalts wirken auch Bananen (vor allem vollreife) stimmungsaufhellend. Täglich mindestens eine oder zwei Bananen solltest du essen, wenn du dir von der gelben Frucht eine Besserung deiner Laune erhoffst.
Viele weitere Wildkräuter, die helfen Wechseljahresbeschwerden zu lindern, findest du hier.

4. Wechselduschen und Saunabesuche
Diesen Trick haben schon unsere Omas angewendet, um mit Hitzewallungen und Co. umzugehen. Pfarrer Kneipp zum Beispiel hat seinen Patientinnen empfohlen, regelmäßig in kaltem Wasser zu treten. Das kannst du auch zu Hause in der Badewann machen: Kaltes Wasser einlassen und bis etwa eine Handbreit unter den Knien im kalten Wasser waten. Die Behandlung sollte zwischen 20 Sekunden und eineinhalb Minuten dauern und bis zu viermal pro Woche wiederholt werden.
Wenn du keine Badewanne hast oder lieber etwas anderes ausprobieren willst, dann versuche es mal mit kaltem Abduschen. Dazu beginnst du an der rechten Hand, lässt aus der Brause kaltes Wasser über den Arm laufen bis hoch zur Schulter und an der Innenseite des Armes wieder zurück, dann der linke Arm. Das wiederholst du morgens und abends jeden Tag.
Auch ganz normale Wechselduschen am Morgen können helfen. Abwechselnd warm-kalt-warm-kalt duschen. Immer mit warmem Wasser beginnen und mit kaltem Wasser aufhören. Auch regelmäßige Saunabesuche sind durchaus sinnvoll. Nicht nur stabilisieren auch sie den Kreislauf und fördern einen gesunden Schlaf, die entspannende Wirkung von Sauna und Wellness wirkt sich natürlich ebenfalls positiv auf das Allgemeinbefinden aus.
5. Lieber nicht
Ich erinnere mich noch gut an die Wechseljahre meiner Lieblingstante Rose. Kaum hatte sie eine Tasse Kaffee oder ein Glas Sekt in der Hand, ging es auch schon los mit der Schwitzerei! Ihr Kopf wurde hochrot und der Schweiß lief ihr in Bächen über das Gesicht. Also blieb ihr keine andere Möglichkeit, als auf Koffein und Alkohol für einige Zeit komplett zu verzichten. Das raten im übrigen alle Experten. Genauso wäre spätestens jetzt ein geeigneter Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören und weniger rotes Fleisch zu essen. Schon diese einfachen Maßnahmen können einige der lästigen Beschwerden dauerhaft lindern.
6. Soja soll helfen
Dass so etwas wie “Wechseljahre” für asiatische Frauen so gut wie nicht existiert, wird derzeit noch damit in Verbindung gebracht, dass in Asien traditionell viele Sojaprodukte gegessen werden. Hierzulande wird der Verzehr von Tofu vermehrt hinterfragt, weil Sojaprodukte Phytoöstrogene enthalten, also östrogenähnliche Substanzen. Genau das kannst du quasi als “Hormonbehandlung mit Messer und Gabel” nutzen und somit den fallenden Östrogen-Spiegel ausgleichen. Mindestens 60 Gramm Sojaprodukte (wie zum Beispiel selbstgemachte Sojadrinks) pro Tag sollten es sein, wenn du damit eine positive Wirkung gegen deine Wechseljahres-Beschwerden erreichen willst.
Auch Leinsamen und grünes Blattgemüse sowie alle eisenhaltigen Lebensmittel helfen.
7. Kräuter
Wie auch schon bei den Menstruationsbeschwerden lässt Mutter Natur ihre Töchter auch in dieser späteren Lebensphase nicht im Stich und stellt allerhand Wildkräuter gegen typische Wechseljahresbeschwerden als Unterstützung bereit. Besonders erwähnenswert finde ich an dieser Stelle Salbei, der als Tee wirksam gegen Schweißausbrüche hilft.
Trinke für eine Anti-Schweiß-Kur mit Salbei vier Wochen lang zweimal täglich eine Tasse Salbei-Tee. Für den Tee brauchst du einen gehäuften Teelöffel Salbeiblätter, die du mit einer Tasse kochendem Wasser übergießt und eine Viertelstunde ziehen lässt. Das hemmt die Schweißbildung und hebt die Lebensqualität in der Menopause ganz erheblich.
8. Ätherische Öle
Ätherische Öle – speziell für Frauen zusammengestellt – können das Wohlbefinden in den Wechseljahren erheblich steigern: Bei Hitzewallungen hilft beispielsweise ein Körperspray mit hochwertigen ätherischen Ölen gleichzeitig durch seinen angenehmen Duft und die heilenden Inhaltsstoffe.
Hausmittel und Heilkräuter können auch bei vielen anderen frauentypischen Beschwerden unterstützen!
Wenn du ähnliche Erfahrungen mit den Wechseljahren hast oder Tipps aus deinem Umfeld mit uns teilen möchtest, dann hinterlasse uns bitte deine Hinweise in den Kommentaren!
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