Lebensmittel auffrischen statt wegwerfen: zu schade für die Tonne
Übrig gebliebene Nudeln, schrumpelige Kartoffeln, hart gewordener Käse oder schlappes Gemüse wecken häufig eher den Impuls, sie wegzuwerfen, statt sie noch zu verarbeiten. Das ist oft unnötig, denn viele Lebensmittel mit kleinen Makeln lassen sich wunderbar auffrischen und sind deshalb viel zu schade für die Tonne.
Mit den folgenden Tipps werden altbackenes Brot wieder weich, harter Käse wieder saftig und welke Kräuter wieder knackig. Lebensmittel aufzufrischen, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern hilft auch, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
Harten Käse wieder weich machen
Zu viel Zeit auf dem sommerlichen Frühstückstisch verbracht oder im Kühlschrank vergessen – und schon bekommen die Käsescheiben harte Ränder, oder der Käseblock wird hart und trocken.
In solchen Situationen kann Milch Abhilfe schaffen. Den hart gewordenen Käse für mindestens eine halbe Stunde darin einweichen – schon ist er wieder weich und lässt sich weiterverarbeiten.
Tipp: Hier findest du Tipps zur Verwertung von Käseresten.
Trockenes Brot auffrischen
Trockenes Brot ist auch noch lange kein Fall für die Biotonne, denn es kann vielseitig verwertet werden. Mit einem einfachen Trick lässt sich altbackenes Brot aber auch einfach wieder auffrischen.
10-15 Minuten in heißem Wasserdampf bewirken, dass trockenes Brot wieder saftig wird.
Altbackene Brötchen auffrischen
Mit etwas Wasser und Hitze können auch alte Brötchen oder trockene Brezeln aufgebacken werden. Alternativ lassen sie sich wie altes Weißbrot in zahlreichen Rezepten verwerten oder zu Semmelbröseln verarbeiten, die wiederum als Grundlage für zahlreiche leckere Rezepte dienen.
Gemüse und Salat auffrischen
Salat lässt im Kühlschrank schon nach wenigen Tagen die Blätter hängen, und auch viele andere Gemüsesorten verlieren bei der Lagerung sehr schnell Wasser.
Welker Salat kann durch ein zehn- bis fünfzehnminütiges Bad in lauwarmem Wasser wieder aufgefrischt werden. Knollengemüse wie Karotten, Radieschen oder Rote Bete brauchen etwas länger und werden am besten für mehrere Stunden (oder über Nacht) in Wasser eingeweicht – am besten im Kühlschrank.
Hier findest du ausführliche Tipps zum Auffrischen von Salat und Gemüse.
Tipp: Auch andere Gemüsereste, zum Beispiel die Blätter und der Strunk, können noch vielseitig verwertet werden.
Trockenen Kuchen saftiger machen
So mancher Kuchen kommt schon trocken aus dem Backofen, andere verlieren mit der Zeit Feuchtigkeit. Ein trockener Rührkuchen lässt sich saftiger machen, indem er mit Fruchtsaft, Kakao, Kaffee, Likör, Milch oder (selbst gemachtem) Milchmädchen getränkt wird.
Dazu einfach den Kuchen mehrmals mit einem Zahnstocher einstechen und die gewählte Flüssigkeit in die Löcher träufeln.
Trockene Kekse auffrischen
Kekse sind zwar ein von Natur aus eher trockenes Gebäck, aber länger gelagerte Kekse können schon mal so richtig staubtrocken werden. Wenn du sie lieber etwas weicher magst, hilft der folgende Trick. Lege für einige Stunden einen Apfel mit in die Keksdose. Er gibt Feuchtigkeit an die Kekse ab, und sie werden wieder weicher.
Angetrocknete Nudeln auffrischen
Übrig gebliebene Nudeln können, je nach Lagerung, wässrig oder trocken werden. Um sie für eine weitere Mahlzeit wieder schmackhaft zu machen, werden aufgeweichte Nudeln am besten bei mittlerer Hitze kurz angebraten.
Ausgetrocknete Pasta kann einfach nochmal für ein bis zwei Minuten in kochendes Wasser gegeben oder im Dampfgartopf aufgefrischt werden.
Tipp: Noch einfacher lassen sich Nudelreste in diesem Rezept für gebratene Nudeln oder zu einem süßen Nudenauflauf verarbeiten.
Welke Kräuter auffrischen
Manche Küchenkräuter machen schon nach kurzer Lagerung schlapp. Um sie wieder aufzufrischen, werden die Stängel am besten wie bei Schnittblumen etwas angeschnitten. Stelle die Kräuter anschließend einfach in ein Gefäß mit Wasser. Nach kurzer Zeit sind sie wieder knackig frisch.
Tipp: Wenn die Ernte im Garten üppig ausfällt, lassen sich viele Kräuter mit den Methoden in diesem Beitrag haltbar machen.
Schrumpelige Kartoffeln aufpäppeln
Rohe Kartoffeln, die während der Lagerung geschrumpelt sind, werden durch ein mehrstündiges Bad in Leitungswasser (zum Beispiel über Nacht) wieder prall und können anschließend besser verarbeitet werden.
Tipp: Auch Reste gekochter Kartoffeln sind zu schade zum Wegwerfen. Du kannst sie beispielsweise noch für ein deftiges Bauernfrühstück nutzen oder in einem köstlichen Kartoffelbrot verarbeiten.
Noch mehr Inspiration, wie du Lebensmittel sparen und retten kannst, findest du in unserem Buch:
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Hab’s mit Kartoffeln versucht und meine sahen beiweitem nicht so schrumplig aus wie die oben…hat leider nicht funktioniert. Ich hatte sie viele Stunden im Wasser liegen, prall wurden sie leider nicht mehr.
Aber mit Radieschen funktioniert es super!
Hallo Manou, schade! Hat sich denn gar nicht verändert oder waren sie zumindest etwas fester wieder? Liebe Grüße Sylvia
Radieschen stelle ich sofort nach dem Kauf kopfüber in ein Gefäss mit Wasser ( wie einen Blumenstrauss mit den Radieschen nach oben, Blätter ins Wasser). Wenn ich das Wasser täglich erneuere, halten sich die Radieschen knackfrisch locker 2-3 Tage.
Meiner Erfahrung nach klappt es super, wenn man sie komplett von allem grünen befreit und dann leicht feucht im Kühlschrank aufbewahrt – wenn sie frisch waren, halten sie bis zu einer Woche!
Stangensellerie, der seinen Biss verloren hat, kann man einfach in ein Glas Wasser stellen. Nach ein paar Stunden ist er wieder knackig.