
Knödel im Glas: auf Vorrat selber machen aus Brotresten
Mit haltbaren, fertig vorbereiteten Semmelknödeln steht eine herzhafte oder süße Mahlzeit schnell auf dem Tisch oder kann das Weihnachtsessen viel entspannter vorbereitet werden. Knödel im Glas werden zu diesem Zweck direkt im Weckglas gebacken statt gekocht. Sie sind einfach selber zu machen und außerdem eine gute Idee, um Brotreste zu verwerten.
Knödel im Glas selber machen
Damit die Semmelknödel im Glas lange haltbar sind, ist es wichtig, beim Einkochen sauber zu arbeiten und vorher die Gläser zu sterilisieren.
Für circa vier Gläser à 400 Milliliter (etwa 26 Scheiben Semmelknödel) werden gebraucht:
- 300 g altbackene Brötchen, Brot (hell und/oder dunkel), Brezeln o.Ä.
- 500 ml Milch
- 3 Eier
- 1-2 Zwiebeln
- 1-2 EL gehackte Kräuter, z.B. Rosmarin (frisch oder getrocknet)
- 1-2 TL Salz
- Pfeffer und Muskat nach Geschmack
- Speiseöl zum Braten und zum Einfetten der Gläser
- 4 Sturzgläser oder Einmachgläser, z.B. Weckgläser, eine Fettpfanne, eine Auflaufform oder ein tiefes Backblech
Tipp: Eine vegane Variante der Semmelknödel im Glas mit Pflanzenmilch und einer Ei-Alternative haben wir noch nicht ausprobiert, sie müsste aber ebenso gelingen.
So werden die Semmelknödel im Glas zubereitet und eingekocht:
- Sterilisierte Gläser bereitstellen. Den Backofen auf 100 °C Ober-/Unterhitze oder Umluft vorheizen.
- Das Brot in kleine, etwa gleich große Würfel schneiden und in eine große Schüssel geben. Milch aufkochen und noch warm über die Brotwürfel gießen.
- Zwiebeln, frische Kräuter und optionale Zutaten (siehe unten) fein würfeln und in einer Pfanne anbraten.
- Angebratene Zutaten zusammen mit den Eiern zu den Brotwürfeln geben, die Brotmischung kräftig würzen und alles gründlich miteinander vermengen. Für 20 Minuten quellen lassen.
- Die bereitgestellten Gläser bis einen Zentimeter unter den Rand mit wenig Öl einfetten. Nur bis zu zwei Dritteln mit der Knödelmasse füllen, da der Teig beim Einkochen noch etwas aufgeht, und den Teig andrücken. Falls notwendig, den Glasrand mit einem sauberen Tuch reinigen, und anschließend die Gläser verschließen.
- Die Gläser in ein tiefes Backblech, eine Fettpfanne oder Auflaufform stellen und mit so viel kaltem Wasser auffüllen, dass die Gläser darin mindestens zwei Zentimeter tief stehen. In den Backofen auf der mittleren Schiene schieben und für zwei Stunden einkochen.
- Nach der Einkochzeit die Gläser aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen. Prüfen, ob sich beim Einkochen das gewünschte Vakuum gebildet hat, sodass die Deckel beim Eindrücken nicht nachgeben. Bei Weckgläsern die Klammern entfernen und sich versichern, dass der Deckel fest sitzt.
Das Einkochen gelingt ebenso im Kochtopf und ist besonders empfehlenswert, um kleinere Mengen Semmelknödelteig einzukochen.
Da der Teig Milch enthält, werden die eingekochten Knödel am besten im Kühlschrank oder in kühlen Räumen (unter 10 °C) aufbewahrt, damit sie nicht verderben. So sind die Semmelknödel im Glas mehrere Wochen lang haltbar.
Semmelknödel im Glas richtig zubereiten
Um die eingekochten Semmelknödel für eine Mahlzeit zuzubereiten, werden sie aus dem Glas gestürzt und in gleich dicke Scheiben geschnitten. Sie schmecken am besten warm und sollten auch zur Vorbeugung gegen Botulisums unbedingt nochmal ausreichend hoch erhitzt werden. Am besten werden sie in etwas Fett gebraten oder fünf Minuten lang in kochendes Wasser gegeben.
Wichtig: Einer Konserve ist nicht immer anzumerken, wenn sie verdorben ist. Falls kein Vakuum mehr vorhanden ist oder der Inhalt anders riecht oder aussieht, als er soll, entsorge ihn auf jeden Fall.
Tipp: In einem Schnellkochtopf entsteht eine Temperatur von bis zu 120 °C, die ausreicht, um die Semmelknödel im Glas (und auch andere Milchprodukte) bis zu sechs Monate ungekühlt haltbar zu machen. Die Zubereitung im Dampf dauert zudem nur 60 Minuten.
Semmelknödel-Varianten
Da Semmelknödel ein klassisches Gericht zur Resteverwertung sind, kann der Knödelteig auch mit allerlei Speiseresten vielseitig zubereitet werden. So eignen sich unter anderem:
- Hartkäse wie Emmentaler oder Bergkäse
- geräucherter Speck
- trockene Nüsse
- getrocknete, eingelegte Tomaten
- gedünstete Pilze wie in diesem Rezept für gelingsichere Semmelknödel
- weitere Gewürze und Kräuter wie zum Beispiel Wacholder, Piment oder Thymian
- Gewürzmischungen wie Brotgewürz oder Aromen von getrocknetem Gemüse
- weitere Würzzutaten wie Zimt, Vanille, Mohn, getrocknete Beeren und Früchte für süße Knödel
Viele anregende Rezepte zum Selbermachen und Verwerten von Lebensmitteln gibt es in unseren Büchern:
Welche Speisen kochst du gern ein, um sie immer vorrätig zu haben? Wir freuen uns über deine Inspirationen in einem Kommentar!
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