Muskatnuss – heilsames Gewürz für Körper und Seele

Vom Wundergewürz Muskatnuss reicht meist schone eine kleine Prise. Wusstest du aber, dass die kleine Muskatnuss bei vielen Gesundheitsproblemen helfen kann?

Die Muskatnuss ist ein kleines Wunder-Gewürz, dem in der Küche meist wenig Beachtung geschenkt wird – zu Unrecht! Ursprünglich von den indonesischen Banda-Inseln und den nördlichen Molukken stammend, wird die Muskatnuss heute überwiegend aus Südamerika und Afrika importiert.

Schon meine Großmutter hat mit den besonderen Wert dieser intensiv-würzigen Nuss vermittelt. Einer ihrer häufig verwendeten Sätze war: “Nur ganz wenig reiben, denn eine Prise reicht uns schon”. Sparsam verwendet, gibt Muskat vielen Speisen nicht nur den Pepp, sondern auch heilende Inhaltsstoffe mit. Die Muskatnuss hilft zum Beispiel bei:

  • Blähungen und Durchfall
  • Magenschwäche und Magenkrämpfen
  • Leber- und Gallenschwäche
  • Gicht und Rheuma
  • Schlaflosigkeit
  • Flechten, Ekzemen und Herpes
  • Gedächtnisschwäche
  • Herzschwäche
  • sowie bei Kater

Mit diesen vielseitigen, gesundheitlichen Nutzungsmöglichkeiten ist die würzige Muskatnuss gleich doppelt wertvoll. Ihre Inhaltsstoffe finden sich in Produkten wie Muskatöl, Muskatbutter und dem Gewürzpulver wieder.

Heilkräfte der Muskatnuss anwenden

Muskatnüsse sind in den meisten gut sortierten Gewürzabteilungen zu finden, in so manchem Bioladen sucht man aber vergebens danach. Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau sind alternativ auch online erhältlich. Wie du sie nutzbringend einsetzt und was dabei zu beachten ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Tipp: Das Muskat-Aroma kommt besonders gut zur Geltung, wenn man eine Muskatreibe verwendet um sie frisch zu reiben.

1. Muskatnuss gegen Schlafprobleme

Leidest du manchmal unter Schlafmangel, weil kreisende Gedanken, der Stress des Alltags oder ungelöste Probleme dich wach halten? Dann kann die Muskatnuss als natürliche Einschlafhilfe ohne Nebenwirkungen dienen. Das frisch geriebene Pulver wird dazu in Milch aufgekocht. Durch die Erwärmung lösen sich wasserlösliche Stoffe und ätherische Öle. 30 Minuten vor dem Zubettgehen solltest du die warme Muskatnussmilch trinken, um ihre nervenberuhigende Heilkraft optimal als natürliches Schlafmittel zur Geltung zu bringen.

Hier findest du weitere Nahrungsmittel, die für einen guten Schlaf sorgen, aber auch solche, die du lieber meiden solltest.

2. Aphrodisiakum und Rauschmittel

Schon Inder und Araber haben seit jeher die stimulierenden Inhaltsstoffe der Muskatnuss als “Liebeskugel” oder Rauschmittel zu nutzen gewusst und das Pulver als Zugabe in Milch beziehungsweise Wein verwendet. Ein daraus zubereiteter Trunk wirkt stimmungsaufhellend, schärft die Sinne und das Empfindungsvermögen.

Wissenschaftlich belegt ist allerdings nur die Rauschwirkung des Stoffes Myristicin, der als Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) in entsprechender Konzentration eine ähnliche halluzinogene Wirkung wie Ecstasy besitzt. Man bräuchte mindestens fünf Gramm, um einen Rauschzustand zu erreichen, aber ab einer Dosis von vier Gramm ist die Muskatnuss bereits giftig und führt zu langandauernder Übelkeit und Leberschäden. Unter normaler Verwendung als Gewürz in der Küche wird diese Menge jedoch nie erreicht.

Weitere natürliche Aphrodisiaka sind in diesem Beitrag aufgeführt.

3. Muskatnuss gegen Erschöpfungszustände

Unsere schnelllebige Gesellschaft hat auch ihre Schattenseiten, immer mehr Menschen leiden an Antriebslosigkeit, Erschöpfungszuständen, fehlender Lebensfreunde bis hin zum Burnout. ätherisches Muskatöl kann bei diesen Problemen helfen, indem es stimulierend und aktivierend eingreift. Das verströmte Aroma vermittelt zusätzlich Geborgenheit und Wärme und mobilisiert Kraftreserven. Dies ist besonders bei täglichem Stress von Vorteil. Gib einfach einen Tropfen ätherisches Muskatöl in eine Duftlampe oder besser in einen Aroma-Diffuser, um dir die Wirkungen der Muskatnuss zu Nutze zu machen.

Weitere natürliche Mittel gegen Antriebslosigkeit findest du in diesem Beitrag.

4. Muskatnuss als Schmerzstiller

Dank seiner durchblutunganregenden Wirkstoffe kann die Muskatnuss zur Schmerzlinderung und Erwärmung angewendet werden. Ausreichend ist schon ein Tropfen des ätherischen Muskatöls, der auf der betroffenen Stelle gegen Muskelkater, Verspannungen und Rheumaschmerzen einmassiert wird. Um Hautirritationen durch die enthaltenen Monoterpene zu vermeiden, solltest du vorsichtshalber einen Tropfen des Öls mit 50 ml Pflanzenöl vermischen.

Bei Sportverletzungen kann ein Umschlag mit Muskatnuss Linderung verschaffen. Dazu werden vier Esslöffel des frisch geriebenen Pulvers in einen Viertelliter heißes Wasser gegeben und verrührt. Das darin getränkte Tuch wickelst du dann um die schmerzhafte Stelle.

Weitere natürliche Schmerzmittel findest du hier.

5. Entzündungshemmende Creme oder Paste

Die entzündungshemmende Wirkung kann auf zweierlei Arten genutzt werden. Zum Einen durch das Pulver einer frisch geriebenen Muskatnuss, das mit etwas Wasser zu einer Paste verrührt wird. Zum Anderen in selbst gerührten Cremes, denen zur Fettphase Muskatbutter zugegeben wird. Alternativ können auch maximal drei Tropfen ätherisches Muskatöl auf 20 ml Basisöl (z.B.Sonnenblumenöl) der Creme verwendet werden. Finde hier heraus, wie du eine Creme ganz einfach selbst herstellst.

6. Parfum und Zahnpasta

Ätherisches Muskatöl oder Muskatnusspulver kann auch als heilsamer Zusatz zu selbst gemachter Zahncreme genutzt werden. Selbst gemachte Herrendüfte erhalten durch ätherisches Muskatöl eine besondere, intensive Note.

7. Muskatnuss in Nahrungsmitteln

Die positiven, antibakteriellen, verdauungsfördernden, appetitanregenden, herzstärkenden und entkrampfenden Eigenschaften entfaltet das Gewürzpulver am einfachsten in unseren Nahrungsmitteln. Verwende es möglichst frisch gerieben und sparsam in Gerichten wie Suppen, Eintöpfen, hellen Soßen, Gebäck sowie Gemüse- und Fleischgerichten. Vielleicht versuchst du es beim nächsten Mal mit einer Prise Muskat im Spinat oder an Blumen-, Rosen- oder Rotkohl. Aber auch zu Kohlrabi, Kartoffeln, Erbsen, Karotten und Pastinaken macht sich Muskat gut. In Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius darf das Pulver natürlich auch nicht fehlen.

Ein passendes und äußerst einfaches Rezept für Spekulatius mit Muskat findest du hier.

Aber vielleicht findest du auch Gefallen an einer Giesnockerlsuppe, die du aus diesen Zutaten zubereitest:

  • 60 g weiche Butter oder Margarine
  • 2 Eier
  • 160 g Hartweizengries
  • 2-4 Prisen Muskatnusspulver
  • 4 Prisen Salz

So werden die Griesklößchen gemacht:

  1. Butter, Ei und Gewürze schaumig schlagen und Hartweizengries unterrühren.
  2. Suppe im Topf erwärmen und nur kurz aufkochen.
  3. Mit 2 Esslöffeln Nockerln formen und in die Suppe geben. Zugedeckt 10 Minuten bei mittlerer Temperatur ziehen lassen.

Tipps: Wenn du die Löffel in der Suppenbrühe erwärmst, lassen sich die Nockerln leichter vom Löffel lösen. Die fertigen Griesklößchen kannst du auch einfrieren oder als Beilage zu anderen Gerichten servieren.

Hinweise zu Muskatnussprodukten

In warmen bis tropischen Anbauländern existieren nicht nur für den Muskatnussbaum optimale Wachstumsbedingungen, sondern auch für Insekten und Schimmelpilze, die ein Risiko für die Ernte darstellen. Einige Pilzarten produzieren krebserregende Aflatoxine, so dass pilzbefallene Muskatnüsse nicht für den Verkauf verwendet werden. In Pulverform werden sie durch illegalen Handel in den Produktionsländern allerdings weiter verkauft.. Bei Verwendung ganzer Muskatnüsse kannst du dieses Risiko ausschließen.

Desweiteren werden Muskatnüsse in Qualitätsklassen eingeteilt, die eigentlich nur eine Größenzuordnung darstellen. Es existieren Einstufungen von A bis F, seltener Pound-Angaben. Dabei erreichen die hochwertigsten Nüsse der Klasse A ein Gewicht von zirka acht Gramm, während die niedrigste Stufe in der Klasse E bei unter drei Gramm liegt.

Aromatisieren mit ätherischem Muskatöl

Minderwertige Muskatnüsse dienen zur Herstellung von ätherischem Muskatöl, das um einiges preiswerter als die entsprechende Menge an Muskatnüssen ist und nicht nur aus Kostengründen in der Nahrungsmittelindustrie genutzt wird. Das durch die Pressung produzierte Öl ist in der Weiterverarbeitung leichter dosierbar, haltbarer und birgt keinerlei Risiko aus Schimmelpilzen. Es findet sich als Aromastoff in Gebäck, Sirup, Süßigkeiten, Getränken, sowie Männerparfums und Zahnpasten wieder.

Muskatbutter

Ein Nebenprodukt aus der Muskatölherstellung ist Muskatbutter, die auch Muskatnussöl genannt wird. Es handelt sich um weiches Fett, das nach dem Pressen des Samens übrig bleibt. Das Material enthält noch 8-15 % ätherisches Öl, verseifbare Fette und weitere unverseifbare Bestandteile. Die rotbraune Butter ist ein günstiges Ersatzprodukt für Kakaobutter und kommt in Kerzen, Duftlampen, Körperölen, Rasierwasser, Seife, Salben und ebenso in Zahnpasten und Parfums zum Einsatz. Unterschieden werden hier zwei Güteklassen. Die holländische, reinere und geschmacklich bessere Variante ist der indischen Muskatbutter vorzuziehen.

Wie und wo kommt bei dir die Muskatnuss zum Einsatz? Hast du noch weitere Tipps, die hier fehlen?

Folgende Themen könnten dich auch interessieren:

Gefällt dir dieser Beitrag?

Bisher 4.8 von 5 Punkten.
(386 Bewertungen)

6 Kommentare

  1. Hallo an das Team,

    ich halte mein Immunsystem fit
    indem ich jeden Morgen 5 gramm von meiner Gewürzmischung (Zimt, schwarzen Pfeffer, Ingwer, roten Chili und Kurkuma)
    in 130 ml Milch und 1TL Leinöl mische
    und dann trinke.

    Nun habe ich gelesen das Koriander, Kreuzkümmmel und Muskat auch sehr gesund ist.
    Nach vielen Googlen habe ich rausbekommen das:
    Koriander 3 g pro Tag
    Kreuzkümmel 3 g pro Tag
    Muskat 3 g pro Tag
    nicht überschritten werden darf.

    Ich habe heute das Muskat, Kreuzkümmel und den Koriander mit meiner Mühle gemahlen und erstmal mit
    1 g Koriander
    1 g Kreuzkümmel
    1 g Muskat
    zu meinem Morgigen Trunk dazu gegeben.
    Geschmacklich und Verdauung war bestens.

    Wie sehen Sie das könnte man tatsächlich täglich:
    3 g Koriander
    3 g Kreuzkümmel
    3 g Muskat

    zu sich nehmen?

    Vielen Dank für die Antwort.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ingrid

  2. Vorsicht vor verpilzten Muskatnüssen!
    Wenn man ein negatives Erlebnis mit Muskat hatte waren jene verpilzt. Wenn in der Muskatnuss ein Loch ist, ein Pilz, der giftig ist ißt diese Nuss. Besser drum herum rebeln. Dieses Pilzgift macht vier Tage krank wie Grippe.

  3. Christl Schüßler

    Ich hab da mal eine Frage: Ich habe vor einigen Wochen Hildegardkekse (sie selbst nennt sie Nervenkekse) gebacken (11/4 kg Mehl, 400 g Mandeln, 500 g Butter etc. + 50g Muskat. Sie schreibt auch, dass man davon viele essen soll, was ich auch getan habe – vll so max. 10 Stück/Tag, 4 cm Durchmesser. Dann gab’s eine kleine Pause von ein paar Tagen, in denen meine Laune immer schlechter wurde. Kann das sein, dass das Entzugserscheinungen waren? Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das auch süchtig machen kann. Auch bei dieser Menge? Von einem Rauschzustand hatte ich allerdings nichts bemerkt, das gibt’s ja auch erst ab 5g, wie Sie geschrieben haben, soooo viele waren’s dann doch nicht.
    Bin gespannt auf Ihre Antwort!
    Freundliche Grüße!
    Christl Schüßler

    • Hallo Christl, es kann schon sein, dass der Körper auf die Kekse bzw. das Absetzen der Kekse reagiert hat. Es können aber auch andere Faktoren sein. Deshalb können wir dir da leider nicht wirklich weiterhelfen. Liebe Grüße Sylvia

  4. Das Pulver von der Muskatnuss kann ähnliche Wirkungen wie Ecstasy hervorrufen.
    Diese hervorgerufene Symptome können einige Tage andauern und das trotz einem erholenden
    Schlaf. Das einnehmen dieses Pulvers kann Halluzinationen hervorrufen.
    Begleitet von einer unbändigen Freude. Hinzu kommt noch das man das Zeit- und
    Raumgefühl verliert. Die Nebenwirkungen reichen von Übelkeit und Brechreiz bis
    zu Psychosen. Zu den Nebenwirkungen zählen auch Vergesslichkeit, Ruhelosigkeit
    und Muskelzuckungen. Außerdem beinhaltet die Muskatnuss einen Stoff namens
    Safrol welches krebserregend und leberschädigend ist.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Die Dosis macht das Gift: Was in geringen Mengen förderlich und heilsam ist, kann in größeren Mengen giftig sein, wie zum Beispiel Salz. Dass die enthaltenen Stoffe in größerer Menge giftig sind, wird bereits im Beitrag erwähnt. Das ist neben dem Preis auch einer der Gründe, warum Muskat meist in relativ geringen Mengen verkauft wird. Liebe Grüße!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

The maximum upload file size: 4 MB. You can upload: image. Links to YouTube, Facebook, Twitter and other services inserted in the comment text will be automatically embedded. Drop file here

Neu: Jetzt anmelden um schneller zu kommentieren, Favoriten zu speichern und weitere Community-Funktionen zu erhalten. Login/Registrierung 

Loading..

Bitte melde dich an, um diese Funktion zu nutzen.

Login/Registrieren

Neue Ideen in deinem Postfach: Jetzt zum Newsletter anmelden!