10 Rezepte mit Sanddorn: regional und reich an Vitamin C

Von süß-sauren Köstlichkeiten bis hin zu außergewöhnlichen, herzhaften Speisen: Das alles kannst du mit der regionalen Vitamin-C-Bombe Sanddorn zubereiten.

Zehnmal so viel Vitamin C wie in Zitronen: Mit diesem enormen Vitamin-C-Gehalt gehören die regionalen Sanddornbeeren neben der Hagebutte zu den vitaminhaltigsten Früchten überhaupt. Die kleinen Strauchbeeren wachsen von September bis Dezember quasi kostenlos vor deiner Haustür, und du kannst einfach losgehen und sie sammeln. Die hier vorgestellten Rezepte – von frischen süß-sauren Köstlichkeiten bis hin zu außergewöhnlichen, herzhaften Speisen – lassen sich auch mit selbst gesammelten Beeren zubereiten, wodurch sich jede Menge Geld sparen lässt gegenüber den teuren Sanddorn-Produkten aus dem Laden.

Tipp: Um einen Sanddornstrauch zu finden und die Beeren kostenlos zu ernten, kannst du einfach in der mundraub-Karte nachschauen.

1. Getrocknete Sanddornbeeren

Ein Tipp für die Ernte vorweg: Es lohnt sich, die Beeren mitsamt dem kleinen Zweig, an dem sie wachsen, einzufrieren und dann tiefgekühlt abzuklopfen. So lässt sich Sanddorn leicht und ohne zerstochene Finger verarbeiten. Der Pflanze schadet diese Methode nicht, weil jeder junge Zweig immer nur einmal Beeren trägt.

Die wahrscheinlich einfachste Methode, Sanddornbeeren haltbar zu machen, ist, sie zu trocknen. Dafür werden die orangefarbenen Beeren gewaschen, von schadhaften Stellen befreit und im Dörrautomaten, im Backofen oder auf der Heizung trocknen gelassen, bis sie schön schrumpelig sind. Das kann je nach Temperatur und Fruchtgröße wenige Stunden bis hin zu mehreren Tagen dauern.

Die Trocknung an der Luft ist die energiesparendste Methode. Aber selbst das Trocknen im Backofen bei 40-50 °C mit einem Holzlöffel in der Tür, um Feuchtigkeit entweichen zu lassen, verbraucht deutlich weniger Strom als man meinen mag – nur etwa 0,11 kWh pro Stunde, vergleichbar etwa mit einem Dörrautomaten.

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2. Sanddorntee

Hast du dir erst einmal einen Vorrat an getrockneten Beeren zugelegt, kannst du ganzjährig heilsamen Sanddorntee genießen. Einfach einen Teelöffel Beeren in ein Teesieb geben, mit 200 Millilitern kochendem Wasser übergießen und abgedeckt zehn Minuten ziehen lassen – to go bleibt der Tee in einem Thermobecher noch lange warm. Auch für frische Beeren ist diese Zubereitungsart geeignet.

Welche zahlreichen positiven Wirkungen der Genuss von Sanddorn-Tee mit sich bringt, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.

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3. Selbst gemachter Sanddornsaft

Um einen äußerst vitaminreichen, länger haltbaren Sanddornsaft zu erhalten, gehe nach dem Ernten und Waschen wie folgt vor:

  1. Sanddornbeeren mit so viel Wasser aufkochen, dass sie gerade so bedeckt sind.
  2. Wenige Minuten köcheln lassen und die Masse im Anschluss grob pürieren (geht auch mit einer Gabel).
  3. Eine Schüssel mit Sieb und Tuch – zum Beispiel ein selbst genähter Nussmilchbeutel oder ein feinmaschiges Passiertuch – auslegen und den Sanddornmus hineingeben. Sobald es handwarm ist, kräftig auswringen und den Saft in der Schüssel auffangen.
  4. Zur Haltbarmachung noch einmal auf etwa 80 °C erhitzen – so bleiben die meisten Vitamine erhalten – und in desinfizierte Flaschen abfüllen.

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Tipp: Aus dem noch im Tuch befindlichen Trester lässt sich mithilfe eines Ölauszuges eine vitalisierende Hautcreme herstellen, die du ganz einfach in wiederverwendbare Glastiegel abfüllen kannst.

4. Haltbare Vitamine in Sanddorn-Fruchteiswürfeln

Sanddornsaft schmeckt pur besonders sauer. In Mischgetränken mit süßen Säften, wie in diesem Superfood-Cocktail mit Birnensaft und Zimt, harmoniert diese Säure besonders gut. Damit du alle Vitamine auch über die Erntezeit hinaus genießen kannst, friere den Sanddornsaft am besten zu Fruchteiswürfeln ein. Schritt 4 bei der Saftherstellung kannst du einfach weglassen.

Tipp: Hier gibt’s die passende Eiswürfelform aus Edelstahl dazu.

Lust auf gesundes Fruchteis? Diese bunten Eiswürfel eignen sich prima zum Genießen für zwischendurch - oder zum Kühlen deines Sommerdrinks.

5. Fruchtig-saure Sanddornbonbons

Wer Sanddorn lieber lutscht, für den ist die Weiterverarbeitung von Saft zu fruchtig-sauren Bonbons sicher die beste Empfehlung. 150 Gramm Zucker und 20 Gramm Honig werden dafür in 50 Millilitern Sanddornsaft aufgelöst, auf 150 °C erhitzt (Zuckerthermomenter benutzen) und dann zum Abkühlen in kleine bonbonförmige Silikonmulden gefüllt (Vorsicht, Verbrennungsgefahr!). Damit die Sanddornbonbons nicht kleben, empfiehlt es sich, sie nach dem Abkühlen in Puderzucker zu wälzen.

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6. Sanddorn-Fruchtgummis

Super-saure Sanddorn-Fruchtgummis nach diesem Rezept kommen sogar ganz ohne zusätzlichen Zucker aus und sind mit Agar Agar schnell zubereitet.

Sich die säuerlich-herben Sanddornbeeren schmackhaft zu machen, ist gar nicht so leicht. Mit diesen köstlichen, vitaminreichen Fruchtgummis zum Selbermachen allerdings schon!

7. Sanddorn-Dressing für besonders vitaminreiche Salate

Für mehr Abwechslung beim Salatgenuss sorgt dieses Dressing-Rezept: Drei Esslöffel Sanddornsaft, drei Esslöffel Olivenöl, einen Esslöffel Honig, etwas geriebenen Ingwer mit etwas Salz und Pfeffer in ein kleines Schraubglas geben und kräftig schütteln. Schon kann die Würzmischung als Salatdressing verwendet werden!

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8. Herzhafte Sanddorn-Möhren-Suppe

Herzhaft mit einer leicht säuerlichen Note schmeckt diese Suppe sogar vielen Sanddorn-Muffeln. Die Anleitung findest du bei den saisonalen Novemberrezepten ganz unten im Beitrag.

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9. Sanddorn-Marmelade aus frischen Beeren

Wenn du aus den Beeren eine Sanddorn-Marmelade kochen möchtest, hat sich vor allem folgende Methode bewährt:

  1. Ein Kilogramm frische Sanddornbeeren mit etwas Wasser bedecken, sodass sie sich pürieren lassen. Anschließend das Mus durch ein Sieb streichen, um die Kerne aufzufangen.
  2. Mus mit 450 Gramm Zucker aufkochen und etwa vier Minuten lang köcheln lassen.
  3. 20 Gramm Apfelpektinpulver mit 50 Gramm Zucker vermischen und langsam in die heiße Masse einrieseln lassen. Unter Rühren kurz weiterkochen.
  4. Kochend heiß in saubere Gläser abfüllen und sofort verschließen.

Neben dieser heißen Methode mit Pektin eignen sich auch noch andere Methoden zur Herstellung hausgemachter Marmeladen ohne Fertig-Gelierzucker.

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10. Sanddorn-Oxymel

Weniger als Lebensmittel, sondern mehr als Naturheilmittel, lässt sich Sanddorn-Oxymel bezeichnen. Die Tinktur mit Essig und Honig kannst du, anstatt wie in diesem Oxymel-Rezept mit Kräutern, mit Sanddornbeeren zubereiten und so zusätzlich die kräftigen Vitamine der Beeren nutzen. Anwendung: Täglich, aber nicht länger als drei Wochen am Stück, zwei bis drei Esslöffel einnehmen und so das Immunsystem stärken.

Welches ist dein Lieblingsrezept mit Sanddorn? Schreib es uns unten in die Kommentare!

Viele weitere Rezepte und Tipps für Sanddorn und andere Wildpflanzen findest du auch in unserem Buch:

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Über mich

Lisa hat als studierte Germanistin viel Erfahrung im Umgang mit Quellen. Vor allem wissenschaftliche Studien zum Thema bedarfsdeckende rein pflanzliche Ernährung sind ihr täglich Brot. Sie liebt es zu basteln, Kosmetik- und diverse andere Haushaltsprodukte selber zu machen und hat deswegen immer mehr Ideen, als sie in nur einem Leben umsetzen könnte.

12 Kommentare
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  1. Der “gute Rat” die Zweige mit den Beeren abzuschneiden ist eine sichere Methode, den Strauch langsam aber sicher umzubringen, wenn man das Jahr für Jahr wiederholt! Im besten Fall reduziert man den Busch für viele Jahre, wenn man das bloß einmal macht.
    Man schneidet ja auch nicht fruchttragende Zweige von Fruchtbäumen ab, oder?
    Ganz besonders der Sanddorn nimmt sowas recht übel. Er gehört zur Familie der Ölfrüchte, wie die Olive, wächst sehr langsam, wird sehr alt, aber regeneriert nicht einfach abgeschnittene Zweige wie die meisten schnell-wachsenden Büsche. Wenn man sich nicht die Mühe machen will, die Beeren zu pflücken ohne den Busch zu schädigen, verdient man diese fantastische Gabe der Natur nicht.
    Mit etwas Übung geht es auch mit den Fingern recht schnell, und ohne Blutvergießen.

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Deine Sorge ist verständlich aber vollkommen unbegründet. Denn es sind immer die neuen Triebe aus dem Vorjahr, an denen im nächsten Jahr die Beeren wachsen. Für eine reiche Ernte ist es daher sogar unerlässlich, den Strauch regelmäßig stark zurückzuschneiden. Daher wird im Gartenbau sogar ausdrücklich empfohlen, die fruchttragenden Zweige abzuschneiden, weil damit der erforderliche Rückschnitt gleich mit erledigt ist, sodass mehr junge Triebe nachwachsen können.
      Liebe Grüße

  2. Hallo liebe Smarties,

    da ich selber keinen Sanddorn im Garten habe, kann ich auch Saft aus getrockneten Beeren herstellen?

    Antworten
    • Hallo Marianne, das haben wir leider noch nicht ausprobiert. Du müsstest wenn dann auf jeden Fall noch reichlich Wasser zufügen. Wahrscheinlich ist dieser Saft dann geschmacklich und auch vom Vitamingehalt her sehr anders als frischer Saft. Falls du die Beeren aber eh kaufen musst, wäre es unter Umständen ja auch eine Möglichkeit für dich, fertigen Sanddornsaft zu kaufen. Den gibt es von einigen Bio-Herstellern auch ganz ohne Zusätze. Liebe Grüße und viel Erfolg bei deinen Sanddorn-Experimenten! Lisa

    • Nein. Da bleibt nicht viel übrig, wenn man die Beeren trocknet. Etwas Haut und Kerne. Ich finde das nicht eine gute Methode. Einfrieren geht wunderbar.

  3. Krieg ich das auch in einem qualifizierten Supermarkt, bitte?

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  4. Ich habe die Zweige mit Sanddorn direkt in den Backofen zum trocknen gegeben. Die trockenen Beeren lassen sich leicht abpflücken. (Kein Platz im Eisfach)

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  5. Olivarero

    Beeren einfrieren; am Abend eine Handvoll in die Müslischale geben und am Morgen geniessen; einfacher geht’s nicht :-)

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  6. Ich bin a kleine Kräutertee, aber das mit Sanddorn habe ich nicht gewusst. Man lernt nie aus,nur dazu.Danke

    Antworten
  7. Haben gerade Sanddorn geerntet und eingefroren. Mal sehen wieviel Saft er ergibt für Marmelade, Sanddorntorte, Likör oder einfach Saft. Vielen Dank für die Anregungen.

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  8. Vitamin C geht doch beim Erhitzen kaputt.

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