Getrocknete Beeren – lecker, vitaminreich und lange haltbar

Wenn Brombeeren, Johannisbeeren und Himbeeren reif sind, lassen sie sich durch Trocknen haltbar machen und sind eine leckere Alternative zu Gummibärchen.

Im Spätsommer und Herbst sind viele Beerensorten auf einmal reif, doch wohin mit all der gesunden Pracht? Wer bereits Marmelade und Sirup zubereitet hat, kann die Früchte auch trocknen, um sie für später zu konservieren. Beeren, denen die Flüssigkeit schonend entzogen wurde, sind sehr lange haltbar und fast so vitaminreich wie das frische Obst – lecker für Müsli, Joghurt, als Zutat für Teemischungen und einfach so zum gesunden Knabbern.

Welche Beeren eignen sich fürs Trocknen?

Geeignet sind alle Sorten, die roh essbar sind und im Garten oder wild wachsen, zum Beispiel Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Maulbeeren oder auch Sanddorn. Wasche die Beeren zunächst gründlich und entferne Ungeziefer und schadhafte Stellen.

Wenn Brombeeren, Johannisbeeren und Himbeeren reif sind, lassen sie sich durch Trocknen haltbar machen und sind eine leckere Alternative zu Gummibärchen.

Verschiedene Trocknungsmethoden

Beeren trocknest du am besten im Backofen oder in einem Dörrautomaten. Aber auch ein langsames Trocknen an der Luft ist möglich, sofern es ausreichend warm ist und genügend Luftaustausch stattfindet.

Beeren aus dem Dörrautomaten

Wenn du einen Dörrautomaten verwendest, dann verteile die Beeren am besten nach Sorten getrennt auf die einzelnen Etagen. So kannst du kleinere Früchte, die schneller trocken sind, einfach herausnehmen. Wegen der gleichmäßigen Wärme und ausgeklügelten Luftführung trocknen Früchte im Dörrautomaten am schonendsten und effektivsten.

Beeren im Backofen trocknen

Für nur gelegentliche Anwendung lohnt sich die Anschaffung eines Dörrautomaten kaum – schließlich möchte man in einer minimalistischen Küche nicht unbedingt für jeden Zweck ein Spezialgerät haben, das die meiste Zeit im Schrank verstaubt. Ein normaler Umluft-Backofen leistet fast genauso gute Dienste und verbraucht auch nicht unbedingt mehr Energie, wie weiter unten erklärt wird.

Um die Beeren im Backofen zu trocknen, breite sie auf einem Backblech aus (bei Umluftbetrieb auch auf mehreren) und lasse sie bei etwa 40-50 °C trocknen. Sorge dafür, dass die Feuchtigkeit entweichen kann, indem du einen Kochlöffel oder Backhandschuh in die Ofentür klemmst, so dass die Tür einen Spalt offen steht. Der Trocknungsvorgang dauert zwischen einigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen, je nach Fruchtgröße. Kleine Beeren wie Johannisbeeren kannst du bei Umluftbetrieb etwa vormittags in den Ofen schieben und schon nachmittags in Gläser abfüllen oder gleich genießen. Bei höheren Temperaturen trocknen die Beeren natürlich schneller, es gehen aber auch mehr Vitamine verloren. Daher ist ein langsames Trocknen bei 40 °C empfehlenswert.

Wenn Brombeeren, Johannisbeeren und Himbeeren reif sind, lassen sie sich durch Trocknen haltbar machen und sind eine leckere Alternative zu Gummibärchen.

Gut zu wissen: Vielleicht befürchtest du, unverhältnismäßig viel Energie zu verbrauchen beim tagelangen Betrieb des Backofens? Wir haben nachgemessen und können dich mit unseren Ergebnissen beruhigen: Unser Backofen erreicht bereits durch das Einschalten der Beleuchtung eine Temperatur von rund 40 °C und verbraucht so etwa 0,065 kWh pro Stunde – nur wenig mehr, als alle Geräte in einem durchschnittlichen Familienhaushalt, die nur im Standby-Betrieb laufen. Bei der geringstmöglichen Backtemperatur von 50 °C lag der Verbrauch bei etwa 0,11 kWh je Stunde.

Luftgetrocknete Beeren

Wenn du getrocknete Beeren ganz ohne zusätzlichen Stromverbrauch genießen möchtest, kannst du sie auch an der Luft dörren – zum Beispiel mit einem selbst gebauten Trockenrahmen. Das trockene Klima eines Dachbodens ist dafür bestens geeignet. Ist die Heizsaison schon angebrochen, verlieren die Früchte neben der Heizung oder dem Kamin am schnellsten ihre Feuchtigkeit. Bei einer Trocknungszeit von teilweise mehreren Wochen ist es ratsam, die Beeren täglich zu wenden, um Schimmel zu verhindern.

Tipp: Der Herbst ist übrigens auch der perfekte Zeitpunkt, um zahlreiche Beerensträucher zu pflanzen. Du hast keine Beerensträucher oder noch nicht einmal einen eigenen Garten? Macht nichts, Brombeeren, Blaubeeren oder auch Walderdbeeren wachsen in unseren Breiten oft auf Brachflächen und in der freien Natur. Sieh doch mal auf der Karte von mundraub nach, wo sich in deiner Nähe wilde Beerensträucher finden.

Auch Äpfel lassen sich besonders gut trocknen und geben in Form knuspriger Apfelchips einen gesunden Snack ab – vor allem in Kombination mit den köstlichen Trockenbeeren.

Wenn Brombeeren, Johannisbeeren und Himbeeren reif sind, lassen sie sich durch Trocknen haltbar machen und sind eine leckere Alternative zu Gummibärchen.

Welche Früchte landen bei dir im Backofen oder Dörrautomaten? Wir freuen uns über deine Anregungen in einem Kommentar!

Diese Themen könnten dich ebenfalls interessieren:

Gefällt dir dieser Beitrag?

Bisher 4.9 von 5 Punkten.
(86 Bewertungen)

7 Kommentare

  1. Katharina

    Zierquitten, wachsen häufig in Parkanlagen, liebe ich getrocknet. Noch besser als Quittenbrot ( Dulce der Menbrillo) find ich sie, als kleine Fruchtscheiben. Also in ca 0,5 cm dicke Scheiben schneiden und im Honigbad für ca 3 Minuten kochen ( ich nehme meinen großen Bräter, fülle 4 cm Wasser ein und gebe viel Honig zu). Und dann für einige Stunden in den Dorrapperat

    Antworten
    • Christine

      Ganz lieben Dank für die Idee, das hört sich sehr lecker an!!

  2. sternenfeuer

    Meine Erkenntnisse zu (Dör-)geräten nach Recherche und ausprobieren (Achtung, Textlümmel – Gedankenanstöße für Leute, die es interessiert ;) )

    Wenn der Backofen Umluft hat, sollte es doch gleichmäßig werden (Neue und teilweise teure Dörrgeräte schwanken extra zwischendurch mit +- 5°C, um ein besseres Ergebnis zu erreichen). Möglicherweise erreiche ich das auch, wenn ich ab und zu die Backofentür öffne, um die Feuchtigkeit zu entlassen, wie an mehreren Stellen empfohlen (zu Beginn des Dörrvorgangs öfter, später seltener, wird angegeben – statt Kochlöffel in die Tür klemmen).

    Mein Backofen (6 Jahre alt) kann praktischerweise ab 30°C angestellt werden. Mit mehreren Rosten kann man wirklich eine Menge rein tun.
    Mein Fazit zu Dörrgeräten – für die Menschen, die sich Gedanken um Inhaltsstoffe/ die gesundheitliche Auswirkung von Materialien machen: Ja, es gibt Unmengen von Dörrgeräten unter 100 Euro. An den meisten steht “BPA frei” oder “Metall” (Metall? ist nicht zwangsläufig Edelstahl, kann Kupfer, Nickel und andere Stoffe abgeben) – Bisphenol A ist nur einer von vielen Schadstoffen, die u.a. in Kunststoffen enthalten sind, der nun überall deklariert ist, weil er mediale Aufmerksamkeit bekam.
    Jeder möge selbst entscheiden, meine persönliche Ansicht dazu ist: Insbesondere wenn ich mit Lebensmitteln arbeite, lasse ich alle Materialien weg, die nicht unbedingt sein müssen – ohne Chemiker zu sein, erscheint es nahezu unmöglich, Informationen über die verbauten Materialien zu haben, und ihre Auswirkungen zu kennen. Hersteller haben erstmal das Ziel, Produkte zu verkaufen – mit max. Gewinn. Ich hingegen habe das Ziel, gesund zu leben, und dazu muss ich offenbar selbst denken und recherchieren und entscheiden, was mir meine Gesundheit wert ist – jemand sagte mal: Es gibt keine Schnäppchen, irgendjemand zahlt immer den vollen Preis (Quelle unbekannt) – im Fall billiger Materialien ist mir der Preis, den ich für das günstige, und wenn ich ehrlich bin, oft unnötige Gerät draufzahle, unverhältnismäßig zu hoch.

    In diesem Preissegment habe ich noch keine Materialtransparenz gefunden, egal bei was.
    Bei Dörrgeräten kommt man schnell in den Bereich von ein paar Hundert bis Tausend Euro für ein Gerät, bei dem man nachvollziehen kann, was verwendet wurde…

    Und dann spart man weder bei der Anschaffung, noch bei den Stromkosten, mit so einem high end-Gerät – im Vergleich zum Backofen. Sinn macht das vermutlich, wenn man -tatsächlich- ständig große Mengen damit herstellt – also (semi)-professionell dörrt.

    Das zum testen angeschaffte 100-Euro-Dörrgerät “BPA-frei” riecht echt schlimm nach Kunststoff und billigem Metall, von einem namhaften Hersteller von Küchengeräten. Ich gebe es zurück und experimentiere weiter mit dem Ofen (auch meine Berechnungen ergaben, dass man nicht wirklich viel Strom verbraucht damit).

    Auf das dem ein oder anderen Menschen diese Gedanken weiterhelfen,
    Grüße & Dank an smarticular,
    sternenfeuer

    Antworten
  3. Hallo, meine roten Johannisbeeren lasse ich auf dem Dachboden ausgebreitet trocknen und wende sie täglich zwei Mal. Jetzt sind sie schon zur Hälfte eingefallen aber viele haben einen weißen Punkt am Ende. Handelt es sich dabei um Schimmel? Herzliche Grüße

    Antworten
    • Hallo Ute, das könnten auch die Kerne sein. Aber so aus der Ferne ist das schwer zu sagen. Liebe Grüße Sylvia

  4. “Für nur gelegentliche Anwendung lohnt sich die Anschaffung eines Dörrautomaten kaum”

    Eine solche lohnt sich in jedem Fall, wenn man ihn mehr als einmal oder für besonders heikle “Früchte” braucht, Pilze beispielsweise, bei denen es zwingend notwendig ist, eine niedrige Temperatur einzuhalten!

    “Ein normaler Umluft-Backofen leistet fast genauso gute Dienste”

    Noch nicht mal halbwegs gute Dienste! Die Luftumwälzung ist zu gering, die Temperatursteuerung im Bereich von (deutlich) unter 50 °C entweder gar nicht oder nur unzuverlässig und im Stromverbrauch zu hoch, abgesehen davon, dauert es viel zu lange, so dass es teils schon zu Zersetzungsvorgängen kommt.

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Können wir so nicht bestätigen: unser Ofen hält seine Temperatur laut hineingestelltem Thermometer recht zuverlässig: ohne Heizung (nur Lampe) 40 °C, mit Heizung sind auch 50 °C oder höhere Werte recht genau möglich. Der Stromverbrauch ist laut Stromkostenmessgerät auch nicht spürbar höher als beim Dörrautomaten – warum auch, die Umwandlung von Strom in Wärme erfolgt immer mit ziemlich genau demselben Wirkungsgrad von 100 Prozent. Auch bei der Trocknungsdauer gibt es nach unseren versuchen keine nennenswerten Unterschiede. Allerdings hast du damit Recht, dass ein Dörrautomat gleichmäßiger trocknet Dank seiner Konstruktion, das zwischenzeitliche Wenden des Dörrguts kann entfallen.
      Liebe Grüße

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

The maximum upload file size: 4 MB. You can upload: image. Links to YouTube, Facebook, Twitter and other services inserted in the comment text will be automatically embedded. Drop file here

Neu: Jetzt anmelden um schneller zu kommentieren, Favoriten zu speichern und weitere Community-Funktionen zu erhalten. Login/Registrierung 

Loading..

Bitte melde dich an, um diese Funktion zu nutzen.

Login/Registrieren

Neue Ideen in deinem Postfach: Jetzt zum Newsletter anmelden!