
Pflegende Hautcreme für den Herbst - selbstgemacht mit Propolis
Gerade im Herbst und Winter ist unsere Haut besonderen Belastungen ausgesetzt. Raues Wetter und warme Heizungsluft trocknen die Haut aus und machen sie oft spröde, schuppig oder rissig. Eine Pflegecreme speziell für Herbst und Winter versorgt die strapazierte Haut mit wertvollen Ölen, Feuchtigkeit und pflegenden Zusätzen.
Die Kosmetikbranche wirbt mit unzähligen Cremes in Drogerien, Reformhäusern und auch im Discounter. Menschen wie ich mit empfindlicher Haut müssen beim Kauf einer Creme die Zutaten besonders beachten. Nicht selten führt ein Inhaltsstoff zu zusätzlichen Reizungen. Seit einiger Zeit rühre ich daher meine Cremes selbst an. Ich kenne den Inhalt und auch den Wert der einzelnen Zutaten und weiß genau, was ich an meine Haut lasse.
Herbstcreme mit Propolis selbst herstellen
Eine Hautcreme selbst herzustellen, ist im Grunde ganz einfach. Jede Creme besteht aus Öl, gereinigtem Wasser, Konsistenzgeber und einem Emulgator. Als Konsistenzgeber bieten sich Bienenwachs oder auch Kakaobutter an. Sie verleihen deiner Creme die gewünschte Geschmeidigkeit. Der Emulgator sorgt dafür, dass sich Wasser und Öl zu einer homogenen Flüssigkeit verbinden und sich nicht wieder trennen.
Als Emulgatoren kannst du für deine Cremes z.B. Tegomuls oder Lamecreme verwenden, sie werden sehr häufig für die Cremeherstellung genutzt. Ich habe für mein Rezept Tegomuls ausgewählt. Es hat bei der Verwendung eine leicht trockene Haptik, während Lamecreme eher ein sehr cremiges Gefühl hinterlässt. Du kannst jeden Emulgator übrigens eins zu eins ersetzen.
Neben den Grundzutaten können zahlreiche weitere Zusätze in der Creme verarbeitet werden, die ihr pflegende und heilende Eigenschaften oder auch einen angenehmen Duft verleihen. Für meine Herbstcreme verwende ich eine Tinktur aus Propolis als Wirkstoff. Sie wirkt leicht desinfizierend, antibakteriell und entzündungshemmend – genau das Richtige für meine Haut, die im Herbst und Winter gerne rau und schuppig wird. Propolis-Tinktur bekommst du bei einem Bio-Imker in deiner Nähe, in der Apotheke oder im Online-Handel.
Zutaten für die pflegende Herbstcreme:
- 30 ml Mandelöl, süß
- 10 g Bienenwachs (auch von deinem lokalen Imker oder online erhältlich)
- 12 g Tegomuls
- 60-100 ml Wasser
- 0,5-1 ml Propolis-Tinktur (entspricht ca. 10-25 Tropfen)
Zusätzlich benötigst du folgende Utensilien:
- 2 saubere Gläser (mindestens 100 ml und 250 ml Fassungsvermögen)
- 1 tiefe Pfanne oder großen Topf
- Küchenwaage
- Pipette oder Spritze
- Rührstab (am einfachsten geht es mit dem Pürierstab)
- Tiegel zum Abfüllen
- Etiketten zum Beschriften
Zubereitung der Herbstcreme
Bevor du mit der eigentlichen Zubereitung beginnst, reinige alle Arbeitsgeräte und die Arbeitsfläche sorgfältig. Dafür eignet sich am besten hochprozentiger Alkohol. Er entfernt zuverlässig alle möglicherweise vorhandenen Bakterien und Keime.
So wird die Creme hergestellt:
1. Mandelöl, Bienenwachs und Tegomuls in das größere, 60-100 ml Wasser in das kleinere Glas geben.
2. Beide Gläser in eine Pfanne oder einen Topf stellen und so viel Wasser dazugeben, dass die unteren zwei bis vier Zentimeter der Gläser im Wasser stehen.
3. Auf mittlerer Stufe unter gelegentlichem Umrühren erhitzen bis das Wachs und Tegomuls geschmolzen sind.
4. Vom Herd nehmen und beide Gläser so weit herunterkühlen lassen, dass sie etwas mehr als handwarm sind, 40 °C sind ideal. Währenddessen die sogenannte Fettphase (Öl, Wachs und Tegomuls) immer wieder umrühren.
5. Die sogenannte Wasserphase tropfenweise nach und nach in die Fettphase geben (Bitte nicht anders herum!) und dabei ständig umrühren.
6. Zwischendurch die Konsistenz der Creme testen, denn mit der Wassermenge wird die Festigkeit der Creme bestimmt. Für eine leichte Creme empfehle ich die gesamten 100 ml Wasser.
7. Propolis-Tinktur dazu geben und auch diese unterrühren.
8. Bis zum erkalten der Creme weiter rühren.
Nachdem deine Creme erkaltet ist, kannst du sie in saubere, desinfiziere Tiegel oder ein hübsches Glas abfüllen und etikettieren. Vermerke das Herstellungsdatum und die Zutaten.
Haltbarkeit
Beachte, dass der Anteil der Propolis-Tinktur sehr niedrig ist und daher nur minimal auf die Haltbarkeit wirkt. Die Herbstcreme ist so im Kühlschrank bis zu einer Woche haltbar. Achte darauf, dass du Creme am besten mit einem sauberen Spatel oder kleinen Löffel aus dem Tiegel nimmst. So vermeidest du, dass Keime und Bakterien hinein gelangen.
Die Herbstcreme verzichtet bewusst auf Konservierungsmittel und Duftstoffe, dadurch eignet sie sich besonders für strapazierte und irritierte Haut. Gerade im Herbst leide ich öfter unter leichten Schüben von Psoriasis (Schuppenflechte). Bei mir hat sich die Herbstcreme bewährt, meine Haut beruhigt sich schnell und wird gut gepflegt.
Hast du bereits Erfahrungen mit selbstgemachten Cremes oder dem Wirkstoff Propolis gemacht? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren!
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