Grillgewürze selber machen: spart Zeit und Verpackungsmüll

Fertige Grillgewürze aus dem Supermarkt sind zwar praktisch, aber eigentlich gar nicht notwendig. Denn wenn man einen Vorrat an Grillgewürz selber macht, ist es genauso griffbereit wie das Fertigprodukt und schmeckt sogar besser dank individueller Rezeptur und ausgewählten Zutaten.
Außerdem macht es nicht nur Spaß, sich neue aromatische Gewürzmischungen auszudenken, sondern man spart auch Verpackungsmüll und Geld.
Grillgewürze selber machen
Das folgende Rezept dient als Grundlage für ein universelles Grillgewürz, das zu Gemüse, Fisch und Fleisch passt. Es lässt sich ganz einfach variieren und auf den eigenen Geschmack abstimmen.
Für ein Glas selbst gemachtes Grillgewürz werden benötigt:
- 3 EL Basilikum, Thymian oder ein anderes getrocknetes mediterranes Küchenkraut nach Geschmack
- 2 EL (edelsüßes) Paprikapulver
- 2 EL Salz, z.B. grobes Meersalz
- 1 EL ganze Pfefferkörner für ein frisches Pfefferaroma (alternativ 1-2 EL gemahlener Pfeffer)
- 1-2 TL Knoblauchpulver
- ½ TL Cayennepfeffer oder (alternativ 1-2 getrocknete Chilischoten)
- 50 g getrocknete Tomaten, fein geschnitten
- optional ½ TL Koriandersamen
- verschließbares Gefäß zur Aufbewahrung, z.B. ein leeres Schraubglas
Das Grillgewürz ist schnell hergestellt. Dafür alle Zutaten in eine Gewürzmühle oder einen Mörser geben und in kleinere Stücke mahlen. Das Pulver muss nicht sonderlich fein werden, denn größere Stückchen der Gewürze geben Gegrilltem nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch das gewisse Etwas. Bei der Zubereitung im Mörser empfiehlt es sich, erst die groben Zutaten zu mörsern und danach die feinen Zutaten unterzumischen.
Abgefüllt in ein luftdichtes Gefäß, ist das Grillgewürz mindestens ein halbes Jahr lang haltbar.
Das Grillgewürz lässt sich auf bereits gegrillte Speisen streuen, oder man verwendet es für eine Marinade:
Dafür zum Beispiel einen Esslöffel des Gewürzes mit Pflanzenöl je nach Geschmack im Verhältnis 2:1 oder 1:1 verrühren und das Grillgut darin für mehrere Stunden im verschlossenen Gefäß im Kühlschrank marinieren.
Tipp: Mariniertes Gemüse wird am besten indirekt gegrillt, zum Beispiel in einer Mehrweg-Grillschale oder in ein Pflanzenblatt gewickelt, damit es im austretenden Saft schmoren kann.
Variation des Grillgewürzes
Bei diesem Rezept für selbst gemachtes Grillgewürz ist – wie bei vielen anderen Rezepten auch – Ausprobieren und Variieren ausdrücklich erwünscht! Ein Esslöffel getrockneter Fenchelsamen ergänzt das Gewürz um eine frische Note. Und wer es weniger scharf mag, verwendet statt des Cayennepfeffers getrocknete Chiliflocken in derselben Menge.
Außerdem kann die Palette der mediterranen Küchenkräuter noch erweitert werden mit Rosmarin oder Oregano. Neben getrockneten Tomaten lassen sich auch andere Gemüsesorten, die man leicht selbst trocknen kann, für das Gewürz verwenden, zum Beipsiel Shitake-Pilze für mehr Würze und eine Umami-Note.
BBQ-Rub: deftiges Grillgewürz
Ein BBQ-Grillgewürz mit Räucheraromen ist ebenso schnell vorbereitet und kann als “Rub” vor dem Grillen in das Grillgut “einmassiert” werden (to rub = einreiben, einmassieren). Es bildet während des Grillens eine köstliche Kruste auf Fleisch, Fisch und Gemüse.
Für ein kleines Glas BBQ-Rub werden benötigt:
- 1 EL Rohrzucker
- 1 EL scharfes Chilipulver oder getrocknete Chiliflocken
- 1 EL geräuchertes Paprikapulver
- 1 EL grobes Meersalz
- 2 TL Knoblauchpulver
- 2 TL Zwiebelpulver
- 2 TL schwarzer Pfeffer
- 2 TL getrockneter Oregano, Rosmarin oder Lavendel
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL gemahlener Koriander
- ½-1 TL Ingwerpulver, Senfpulver (bzw. gemahlene Senfkörner) oder gemahlener Zimt (optional)
- ein wenig Pflanzenöl, Limetten- oder Zitronensaft oder Senf zum Bestreichen
So wird das Grillgut mit dem Rub vorbereitet:
- Alle trockenen Zutaten in ein verschließbares Gefäß füllen, zum Beispiel in ein Schraubglas oder einen Gewürzstreuer. Das Gefäß schließen und schütteln, sodass sich die Zutaten gut vermischen.
- Grillgut rundum mit Pflanzenöl, Zitrussaft oder Senf einpinseln.
- Das angemischte Rub über das Grillgut streuen und die Gewürzmischung mit den Händen mit wenig Druck einreiben (wird zu viel Druck ausgeübt, bleibt das Rub mehr an den Händen kleben als am Grillgut).
- Das gewürzte Stück Gemüse, Fleisch oder Fisch in einem verschlossenen Gefäß im Kühlschrank ruhen lassen, damit die Aromen einziehen (Gemüse und Fisch für ein bis zwei Stunden, Fleisch am besten über Nacht).
Falls noch etwas des trockenen BBQ-Grillgewürzes übrig bleiben sollte, lässt sich der Rest in einem luftdicht verschließenden Gefäß ein halbes Jahr lang aufbewahren. Das BBQ-Grillgewürz schmeckt beispielsweise auch sehr gut zu einem veganen Steak.
Noch mehr Rezepte und Tipps für selbst gemachte Produkte für die Küche gibt es in unserem Buch:
Welche Gewürzmischungen stellst du am liebsten selbst her? Wir freuen uns über deine Anregungen in einem Kommentar!
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Letzte Woche kamen wir spontan auf die Idee zu grillen, also ein Kilo Schweinesteaks gekauft und selbst mariniert. Dafür habe ich als Grundlage Olivenöl genommen und frisch gepressten Knoblauch untergerührt, sowie Salz, Pfeffer, Paprika, Curry, Tomatengewürzsalz, Bratkartoffelgewürzsalz und ein klein wenig Vitamin-C-Pulver (in Ermangelung von Zitronensaft, Essig wollte ich aufgrund des Geschmacks nicht hinzufügen). Also einfach einmal quer durchs Gewürzregal. War lecker und das ist ja die Hauptsache, oder? ;-)