
Gemüse richtig grillen: die richtige Methode für jede Gemüsesorte
- Diskussionen zum Thema »Regional und saisonal«
- Regionale Alternative zu Tapiokastärke
- So gelingt Gemüse auf dem Grill: das Wichtigste vorab
- Grillpapier – aromatische Alternative zu Alufolie
- Saftiges Gemüse in Pflanzenblättern
- Einfache Zubereitung in der Grillpfanne
- Kartoffeln aus der Glut – ohne Alufolie
- Gemüse direkt auf dem Rost grillen
- Gemüse schnell im Grillkorb zubereiten
Frisches Gemüse macht sich auf dem Grill genauso gut wie Fleisch oder Wurst – und wird immer beliebter. Zudem ist es meist gesünder und preiswerter. Damit das vegetarische Grillvergnügen gelingt, ist es jedoch wichtig zu wissen, welche Gemüsesorte wie am besten gegrillt wird. Mit diesen Tipps kannst du dein Gemüse immer richtig grillen – auch ohne Alu-Grillschale.
In vielen Rezepten für gegrilltes Gemüse wird zu Alufolie oder -schalen geraten. Die sind aber gar nicht notwendig, denn es gibt dafür originelle Alternativen, die keinen Verpackungsmüll verursachen. Wir zeigen dir, wie du Gemüse auf dem Grill optimal zubereiten kannst.
So gelingt Gemüse auf dem Grill: das Wichtigste vorab
Die folgenden wichtigsten Tipps gelten für alle Gemüsesorten gleichermaßen. Wenn du sie beherzigst, steht dem vegetarischen Grillvergnügen mit einem optimalen Grill-Aroma für jede Sorte nichts im Weg.
So wird das Gemüse gleichmäßig gegrillt und bleibt bissfest und saftig:
- Gemüse in gleichmäßige Streifen oder Scheiben schneiden: So wird es davor bewahrt, dass es außen zu schnell Farbe annimmt, aber innen noch nicht gar ist. Die Stücke lassen sich am besten grillen, wenn sie je nach Wassergehalt etwa 0,5 bis 2,5 Zentimeter dick sind.
- Stark wasserhaltiges Gemüse wie etwa Zucchini neigt auf dem Grill dazu zu zerkochen. Es sollte deshalb eher indirekt und nicht zu lange gegrillt werden. Vor dem Grillen abtupfen und leicht mit Öl bepinseln. Das Öl schützt es vor Verdunstung, und wertvolle Inhaltsstoffe bleiben erhalten.
- Die Hitzezufuhr nutzt du am effektivsten, wenn du Gemüsesorten mit ähnlichen Garzeiten zusammen grillst. Sorten mit längerer Garzeit werden bissfest vorgekocht, um sie anzupassen.
- Zum Grillen eignen sich am besten Öle mit einem hohen Rauchpunkt, da auf dem Grill besonders hohe Temperaturen entstehen.
- Bei Verwendung von Grillkohle ist es wichtig, auf das DIN-Siegel des Brennmaterials zu achten. Es stellt sicher, dass keine Fremdstoffe wie Pech, Holzschutzmittel oder Metallsplitter enthalten sind. Das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) gibt außerdem darüber Auskunft, ob die verwendeten Rohstoffe aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammen.
- Erst wenn sich eine dünne Ascheschicht über die Holzkohle gelegt hat, empfiehlt es sich, das Grillgut auf dem Rost zu platzieren. So wird das Gemüse bei konstanter Temperatur gleichmäßig gar.
- Grundsätzlich verspricht eine mittlere Grilltemperatur von 160 bis 175 °C ein gutes Grillergebnis. Die Temperatur kannst du einfach mit einem Grillthermometer überprüfen.
Grillpapier – aromatische Alternative zu Alufolie
Mit sogenanntem Grillpapier, das eigentlich ein Holzfurnier aus Zeder, Erle oder Buche ist, lässt sich Gemüse besonders schonend garen. Der BBQ-Klassiker aus den USA gibt ein rustikales Aroma an das Grillgut ab und bietet sich beispielsweise für Gemüse mit längeren Garzeiten und für mariniertes Gemüse an. Durch das indirekte Grillen bleibt das Gemüse schön saftig.
Gut geeignet unter anderem für: Möhren, Rote Bete oder Kürbis.
Die Zubereitung ist ganz einfach:
- Grillpapier in Wasser legen (laut Zubereitungsempfehlung des Herstellers). Für einen intensiveren Geschmack kann Saft oder Wein in das Einweichwasser gegeben werden.
- Das Grillgut mit der Maserung zu einem Wrap rollen und fixieren.
- Den holzigen Wrap auf dem Grillrost am Rand platzieren (indirekte Zone) und schonend garen.
Im Gegensatz zu Alufolie und Alugrillschale gibt das Grillpapier keine gesundheitlich bedenklichen Stoffe an das Essen ab. Bei dieser Methode wird das Grillgut durch die ätherischen Öle im Holz besonders aromatisch. Damit ist das Grillpapier außerdem eine gute Zubereitungsmethode auf Elektro- oder Gasgrill, wo der räuchernde Effekt der Holzkohle fehlt.
Saftiges Gemüse in Pflanzenblättern
Für leckere Päckchen mit schnell gegartem Gemüse oder klein geschnittenes, mariniertes Gemüse sind Pflanzenblätter als Ummantelung ideal. Der Inhalt wird im eigenen Saft besonders schonend gegart. Vor allem dient diese Methode der kompletten Verwertung des Grillgemüses, wie zum Beispiel der Blätter von Maiskolben.
Gut geeignet für zum Beispiel: Tomaten, Zucchini, Aubergine, Blumenkohl, Brokkoli, Lauch und Spargel.
So schnürst du das Gemüsepäckchen:
- Die Blätter säubern und trocknen.
- Blätter mit hitzebeständigem Pflanzenöl (Bratöl) einpinseln, damit sie nicht verbrennen.
- Eine Portion mariniertes Gemüse in die Mitte geben, fest einwickeln und das Blatt verschließen. Dazu kannst du zum Beispiel kleine Schaschlikspieße verwenden.
- Die fertigen Päckchen auf den Rost legen.
Leg die Päckchen am besten erst auf den Rost, wenn die Glut nicht mehr ganz so heiß ist, damit die Blätter während des Garens nicht zu dunkel werden. Daher ist diese Methode eher nicht für den Gasgrill geeignet.
Einfache Zubereitung in der Grillpfanne
Indirektes Garen von Gemüse, das nicht direkt auf den Rost gelegt werden kann, gelingt unkompliziert mit einer Grillpfanne aus Gusseisen oder Edelstahl. Vor allem Gemüsesorten mit sehr kurzer Garzeit profitieren von der Zubereitung in der Pfanne. Denn darin wird die Hitze gleichmäßig an das Gemüse übertragen. Dabei erhält das Gemüse auch noch die typischen “Grillstreifen”.
Gut geeignet zum Beispiel für eine mediterrane Gemüsepfanne mit Kartoffeln, Zucchini, Aubergine, Paprika, frischen Kräutern und Olivenöl.
Tipp: In einem gusseisernen Topf kannst du sogar Brot auf dem Grill backen.
Kartoffeln aus der Glut – ohne Alufolie
Die ökologischste Alternative zu Folienkartoffeln ist es, die Kartoffeln einfach direkt in die Glut zu geben. Die Schale der Kartoffel wird durch die Hitze zur knusprigen Schutzhülle. Am Ende hast du eine butterweiche Kartoffel, die du einfach auslöffeln kannst.
Für diese Methode ebenfalls geeignet sind: große Pilze, Paprika, Aubergine. Die äußere Haut wird zur Schutzhülle und kann vor dem Verzehr einfach abgezogen werden.
So gelingt die Zubereitung:
- Ganze Kartoffel mit Schale in die Glut legen.
- Die Kartoffel schmoren lassen, bis die Schale schwarz und knusprig ist (nach etwa 20 bis 30 Minuten). Eventuell mit einem Schaschlikspieß hineinstechen um festzustellen, ob die Kartoffel innen schon weich ist.
- Die Kartoffel vorsichtig aus der Glut nehmen, halbieren und abkühlen lassen.
- Das weiche Innere zum Beispiel mit etwas Öl oder Butter und geriebenem Käse garnieren und direkt aus der Schale löffeln.
Gemüse direkt auf dem Rost grillen
Direkt auf dem Rost zu grillen, ist eine weitere Möglichkeit, Verpackungsmüll einzusparen und dem Gemüse ein kräftiges Raucharoma zu verleihen. Hierbei gilt: Das Brennmaterial bestimmt das Aroma. Beim Grillen ziehen Röstaromen unmittelbar ins Gemüse ein, die ihm einen rustikalen Geschmack verleihen. Der aufsteigende Rauch würzt das Grillgut. Deswegen ist es besonders wichtig, das Grillgut keinen Schadstoffen auszusetzen.
Auf dem Rost kannst du vor allem solches Gemüse grillen, das kurze Garzeiten hat oder das bissfest gut bekömmlich ist. Eine Auswahl findest du in der folgenden Grafik.
Die Garzeiten für direktes Grillen bei einer Temperatur von 160 bis 175 °C betragen:
So einfach geht’s:
- Gemüse in Stücke bzw. Scheiben schneiden, sodass es einfach mit der Grillzange gewendet werden kann. Für kleinere Stücke (Pilze, halbierte Zwiebeln, Paprika-Stücke usw.) empfehlen sich Spieße für Gemüseschaschlik.
- Die Gemüsestücke sparsam mit Öl einpinseln. Es sollte nichts durch den Rost tropfen, damit keine gesundheitsschädlichen Dämpfe entstehen.
- Von beiden Seiten grillen (wenn möglich), bis die Stücke gar sind. Zwischendurch mehrmals wenden.
- Zum Schluss salzen und würzen.
Bei dieser Methode ist es empfehlenswert, das Gemüse erst nach dem Grillen zu salzen um zu verhindern, dass das Salz vorher zu viel Flüssigkeit herauszieht. Allerdings ist bei Auberginen dieser Effekt erwünscht, da damit gleich die Bitterstoffe entzogen werden.
Tipp: Selbst gemachte vegane Aioli ist eine köstliche Ergänzung zu gegrilltem Gemüse. Und wer auf die Klassiker nicht verzichten möchte, kann veganes Steaks und vegane Grillwürste ganz leicht selber machen.
Rezept-Tipp: Auch viele vegetarische Fingerfood-Gerichte wie beispielsweise gefüllte Pilze oder Jalapeños lassen sich wunderbar direkt auf dem Rost grillen.
Gemüse schnell im Grillkorb zubereiten
Im Gemüsekorb zu grillen, hat gleich mehrere Vorteile: Das Gemüse kann in klein geschnittener Form und bereits mariniert gegrillt werden und erhält trotzdem das volle Räucheraroma der Holzkohle. Das Aufspießen kleiner Gemüsestücke wird überflüssig.
In einem Grillkorb kannst du zum Beispiel Zwiebeln, Knoblauch, Zucchini, Paprika, Champignons, Brokkoli und grünen Spargel zubereiten. Das Gemüse kann auch gefüllt in den Korb gelegt werden.
So gelingt das Gemüse im Grillkorb:
- Gemüse schneiden und sparsam mit Öl oder Marinade einpinseln.
- Das Gemüse in den Korb füllen und ihn mittig über dem Herd der Glut platzieren.
- Bei starker Hitze grillen, bis das Gemüse gar ist. Zwischendurch das Grillgut im Korb wenden oder umrühren.
Gemüse auf dem Grill sorgt für eine geschmacklich bunte Abwechslung. Da die meisten Gemüsearten während der Grillsaison aus regionalem Anbau erhältlich sind, können sie frisch gekauft werden und enthalten noch all ihre gesunden Inhaltsstoffe. Dank der beständigen Wärmezufuhr des Grills verkürzt sich die Garzeit des Gemüses, sodass mehr Vitalstoffe erhalten bleiben. So ist Gemüse auf dem Grill eine schmackhafte und nachhaltige Alternative für den Grillabend.
Welche Methode bevorzugst du, um Gemüse auf dem Grill zuzubereiten? Wir freuen uns über einen Kommentar von dir!
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