Zucchini vom Balkon – so wächst das leckere Gemüse auch im Kübel
Auch ohne eigenen Garten musst du nicht auf selbst gezogenes Gemüse verzichten. Neben Gemüse vom Mietbeet und Kräutern auf der Fensterbank kannst du einige Gemüsesorten sogar auf dem Balkon ziehen. Dazu gehört zum Beispiel die Zucchini!
Mit eigenen Zucchini von Balkon oder Terrasse lassen sich einige Einkäufe im Supermarkt sparen. Und wer Bio-Saatgut verwendet, weiß außerdem genau, dass die Früchte ohne Pestizide oder Gentechnik groß werden. Da schmecken Zucchinigerichte wie Zoodles, eingelegte Zucchini oder gegrillte Zucchini gleich noch besser!
Das braucht eine Balkon-Zucchini
Die genügsame Pflanze bildet bei guten Bedingungen auch in einem Kübel mit einem Fassungsvermögen von wenigstens 15 Litern reichlich Früchte. Für sehr beengte Verhältnisse sind auch kletternde und bewusst klein gezüchtete Sorten erhältlich, die sogar im Blumentopf gedeihen.
Damit die Zucchini auch auf deinem Balkon groß und stark wird, braucht sie vor allem drei Dinge:
- Sonne: Mindestens einige Stunden Sonnenlicht am Tag sind notwendig, damit die Zucchinipflanze wächst und Früchte bildet. Wenn du nur einen Schattenbalkon dein eigen nennst, sind Zucchini leider ungeeignet. Aber auch für solche Balkone gibt es die richtigen Pflanzen zum Anbauen, insbesondere Kräuter.
- Viel Wasser: An heißen Tagen kann es notwendig sein, die Pflanze morgens und abends zu gießen. Wichtig ist dabei, dass du einen Kübel mit Abflussloch verwendest, damit keine Staunässe entsteht, wodurch die Wurzeln faulen würden.
- Nährstoffreiche Erde: Die Zucchini zählt zu den Starkzehrern, weshalb sie am besten auf Komposterde gedeiht, zum Beispiel aus dem Wurmkompost oder dem Bokashi-Eimer. Zur besseren Nährstoffversorgung kannst du auch mineralstoffreiches Gesteinsmehl unter die Erde mischen.
Zucchini säen und auspflanzen
Da die mediterrane Pflanze frostempfindlich ist, empfiehlt es sich, sie erst nach den Eisheiligen, etwa Mitte Mai, im Freiland auszusäen. Auf einem Balkon herrscht allerdings eine etwas geschütztere Atmosphäre als im Gartenbeet, so dass du die Aussaat eventuell ein bis zwei Wochen früher starten kannst. Für eine besonders lange Wachstumsperiode und reiche Ernte kannst du sorgen, wenn du die Pflänzchen schon ab Mitte April in der Wohnung in Anzuchttöpfchen vorziehst und erst bei zuverlässig warmen Temperaturen auf den Naschbalkon umsiedelst.
Dabei gehst du so vor:
1. Pro Töpfchen drei Samen etwa drei Zentimeter tief in die Erde stecken, mit Erde bedecken und angießen. Die Erde gleichmäßig feucht halten.
2. Nach etwa einer Woche sollten die ersten Triebe zu sehen sein. Wenn mehrere Pflänzchen in einem Topf wachsen, die schwächeren vorsichtig entfernen, sobald die ersten Laubblätter sprießen, die den Keimblättern folgen.
3. Ab Mitte Mai die Anzuchttöpfchen zunächst tagsüber nach draußen stellen.
4. Einige Tage später, wenn die Pflänzchen etwas abgehärtet sind, können sie dann an ihren endgültigen Platz ausgepflanzt werden. Die Pflanzen sollten dafür noch nicht zu groß sein, weil sie das Umpflanzen dann schlechter vertragen. Pro Gefäß eine einzige, kräftige Pflanze setzen.
Zucchini pflegen und ernten
Ausreichendes Gießen ist das Wichtigste für den erfolgreichen Zucchinianbau. Am liebsten mögen die Pflanzen gleichmäßig feuchte Erde ohne Staunässe. Unregelmäßiges Gießen oder Trockenheit kann zu bitteren Früchten führen.
Kletterpflanzen benötigen einen Stab oder ein Gerüst. Daran können sich die Triebe allerdings nicht allein festhalten und müssen angebunden werden. Eine Befestigung der Kletterhilfe am Balkongeländer oder einer Wand ist empfehlenswert, weil die Pflanze samt Früchten ziemlich schwer werden kann!
Da die Pflanze sehr viele Nährstoffe benötigt, ist es wichtig, sie zu düngen, falls sie nicht in Komposterde wächst. Herkömmliche Düngemittel sind dafür aber nicht notwendig, stattdessen sind viele Küchenabfälle als Dünger verwendbar. Für eine schnellere Zersetzung kannst du sie leicht in die obere Erdschicht einarbeiten.
Zucchinipflanzen sind sehr robust und werden nur selten von Schädlingen und Krankheiten befallen. Lediglich echter und falscher Mehltau treten gelegentlich auf. Mit selbst gemachtem Bio-Spritzmittel kannst du Pflanzenkrankheiten natürlich bekämpfen.
Wenn die Zucchinipflanze besonders üppig wächst, kannst du auch einige der ebenfalls essbaren Blüten abzweigen, die einen besonderen kulinarischen Genuss bieten.
Nach etwa zwei Monaten werden die Früchte geerntet. Am besten schmecken sie, wenn sie etwa zehn Zentimeter lang und noch nicht voll ausgereift sind. Größere Früchte sind dagegen faseriger und nicht mehr so aromatisch, dafür allerdings länger haltbar. An guten Standorten kommt für jede geerntete Frucht schon bald eine neue nach, teilweise sogar bis in den Herbst hinein.
Hinweis: Wer eigene Samen gewinnen möchte, kann eine Frucht ausreifen lassen. Um unerwünschte giftige Kreuzungen zu verhindern, ist es allerdings empfehlenswert, keine Zierkürbisse in der Nähe zu kultivieren. Bittere Früchte sollten zudem nicht verzehrt werden, da sie Giftstoffe enthalten können.
Zucchini verarbeiten
Hast du eine reiche Ernte eingefahren? Um Abwechslung in deinen Speiseplan zu bringen, kannst du viele leckere Zucchinigerichte zubereiten. Zucchini-Reste lassen sich auch einfrieren, oder Zucchini in Essig, Salzlake oder Öl einlegen, um die Balkonernte noch monatelang genießen zu können.
Auch in einem saisonalen Babybrei mit Sommergemüse kann eine selbst gezogene Zucchini verarbeitet werden.
Tipp: Wenn du auf den Geschmack gekommen bist, findest du in diesem Beitrag weitere Projekte für einen ertragreichen Balkongarten.
Weitere Tipps für den Obst- und Gemüseanbau auf dem Balkon findest du in unserem Buch:
Hast du schon einmal Zucchini oder anderes Gemüse erfolgreich auf dem Balkon gezogen? Wir freuen uns über deine Tipps und Tricks bei der Pflege in einem Kommentar!
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HALLO,
Welche gelben Zucchini Sorten eigenen sich für die Balkon bzw Topfbepflanzung ??
Hallo Nicole, es gibt Züchtungen, die eher nach oben wachsen und kleinere Früchte produzieren. Am besten suchst du mal nach “Balkon-Zucchini gelb”. Liebe Grüße Sylvia
Das erste Bild zeigt wohl eine Gurke… geht allerdings auch auf dem Balkon!
Hallo Brigitte, dank für den Hinweis. Wir haben das korrigiert. Liebe Grüße Sylvia
Wie groß sollte der Topf idealerweise sein und muss er eher hoch sein? Bei Freunden sah ich im Garten, dass die Pflanze über den Kompost “gewandert” ist. Daher vermute ich, dass die Pflanze über den Topf hängend Früchte tragen wird. Ich wollte sie im Kübel auf der Terrasse anbauen ohne, dass dort ein Geländer zum Festbinden ist.
Hallo Nicole, wie im Beitrag beschrieben sollte der Kübel ein Fassungsvermögen von wenigstens 15 Litern haben. Liebe Grüße
Noch ein Tipp zu den Töpfchen: Stattdessen eine Klorolle halbieren und schon hat man 2 Anzuchttöpfchen, die prima verrotten :)
Zur Ernte der sehr leckeren Zucchiniblüten, da muss man nichts “abzweigen”. Es gibt männliche und weibliche Blüten- nur die weiblichen bilden Früchte! die männlichen erkennt man daran, dass sie einfach auf einem schlanken Stiel wachsen, die sind zum Essen da..- in zahlreichen Variationen
Hallo Ilse,
du hast Recht, die männlichen Blüten können auf jeden Fall gepflückt werden, weil aus ihnen keine Früchte wachsen. Ist die Ernte aber allzu üppig, können aber auch einige weibliche Blüten dran glauben, um die Zucchinischwemme einzudämmen.
Liebe Grüße, Annette
Mir als Gärtnerlehrling wurde gesagt, dass man die Pflanzen nicht von oben gießen soll, sondern direkt an der Pflanze…
das Problem ist ,ich hatte von dem gekauften Samenkernen 4 in einen großen Topf gelegt, 1 Pflanze lief auf und das bei einem Preis von 3,95 pro Tüte gruß Jutta
Zum Tipp die Zucchinis aufwachsen zu lassen und selber Samen zu gewinnen:
Es wird dringend empfohlen das nicht zu tun und nur gekauftes/geprüftes Saatgut zu nehmen, da aus diesem sicher die bitterstoffe, die Zucchinis enthalten können, rausgezüchtet sind. Bei eigener Samengewinnung können sich diese wieder anreichern und hoch giftig sein.
Das gleich gilt für alle Pflanzen der Familie der Kürbise.
https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article205588433/Giftiges-Gemuese-Das-muessen-Sie-bei-der-Zucht-beachten.html?service=amp
Viele grüße Isa
Vielen Dank für den Hinweis, wollt ich auch grad schreiben. Da sind schon Menschen dran gestorben, weil sie Zucchini aus selber gewonnenen Samen gezogen haben (und gegessen natürlich). Ich finde, sowas sollte schon erwähnt werden.
Da muss man aber dazusagen, dass diese damaligen Todesfälle auf grund von einem kompletten Ignorieren des ekelhaft bitteren Geschmacks passiert sind. In einem dieser Fälle hatten sich die anderen Familienmitglieder geweigert das elendsbittere Zeug weiter zu essen und denen ist nichts passiert – es hat die erwischt, die gut funktionierenden Warnsignale unseres Körpers übergangen haben.
Man kann durchaus Zucchinis und Kürbisse aus eigenem Saatgut ziehen, aber wenn man beim Erstanbau F1 Hybriden verwendet, dann kann auch nichts vernünftiges mehr dabei rauskommen. Und wenn etwas ungewöhnlich bitter ist, was es im Vorjahr nicht war, dann sollte der Verstand einsetzen.
Vielen Dank für den hilfreichen Tipp, liebe Isa. Wir haben diesen Punkt natürlich sofort ergänzt. Liebe Grüße.