
Anzuchttöpfchen aus Zeitungspapier - umweltfreundliche Alternativen
Der Winter neigt sich dem Ende zu, aber zum Aussäen im Freien ist es noch etwas zu früh. Sei doch einfach schneller als die Natur vor der Haustür, indem du Pflanzen für Balkon und Garten drinnen vorziehst. Wenn der Frühling dann endlich anfängt, kannst du sie nach draußen pflanzen. Mit selbstgemachten Anzuchttöpfchen holst du schon jetzt den Frühling auf dein Fensterbrett.
Kompostierbare Anzuchttöpfchen sind praktisch, da du die Pflänzchen später nicht umtopfen musst, sondern einfach samt Behälter auspflanzen kannst. Im Gartencenter wirst du bestimmt fündig. Die dort verkauften Töpfchen bestehen aber häufig aus ökologisch fragwürdigem Torf oder aus Kokosfasern, die eine weite Reise hinter sich haben. Abgesehen davon – wieso solltest du Geld für etwas ausgeben, was du einfach und kostenlos selbst machen kannst? Mit vorhandenen Dingen wie Zeitungspapier und Klorollen kannst du Anzuchttöpfchen herstellen, die umweltfreundlich sind und sich mit der Zeit in der Gartenerde auflösen.
Anzuchttöpfchen aus Zeitungspapier
Wenn du hin und wieder Zeitungen erhältst oder sich kostenlose Wochenzeitungen in deinen Briefkasten verirren – wirf sie nicht weg! Mit wenigen Handgriffen werden daraus Anzuchttöpfe, ganz ohne Kleben und du ersetzt spielend leicht Papiertopf-Pressen.
Du benötigst:
- 1 Bogen Zeitungspapier
- 1 Klorolle
- Stößel, z.B. Honiglöffel, Caipirinha-Stampfer oder einfach einen kurzes Rundholz
So geht’s:
- Einen 10-15 cm breiten Zeitungsstreifen fest um die Klorolle wickeln. Der Streifen sollte dabei an einem Ende zur Hälfte über das Ende der Klorolle überstehen.
- Den Überstand nach innen umschlagen und die Klorolle auf eine feste Unterlage stellen.
- Mit dem Stößel das nach innen umgeschlagene Papier fest zusammendrücken.
- Klopapierrolle herausziehen – fertig ist das Anzuchttöpfchen.
Es ist stabil genug für eine kleine Menge Erde und behält auch bei Feuchtigkeit seine Form. Mit der Zeit verrottet das Zeitungspapier, so dass sich die Wurzeln ins Erdreich ausbreiten können.
Zwar hält sich das Gerücht hartnäckig, dass Zeitungen giftige Schwermetalle enthalten. Jedoch sind die Zeiten von Schwermetallen in Druckerfarben längst vorbei – heutige Zeitungen enthalten keine Schwermetalle, sondern werden auf Basis von Pigmenten hergestellt, die in den verwendeten Mengen keinerlei Gefahr darstellen.
Gefaltetes Anzuchttöpfchen
Benötigst du ein größeres oder stabileres Töpfchen, so kannst du auch eines falten. Du brauchst dafür ebenfalls nur einen Bogen Zeitungspapier. Den kompletten Vorgang in Textform zu beschreiben wäre kompliziert und wenig hilfreich – deshalb haben wir ein Video davon gemacht, das anschaulich zeigt, wie es geht!
Eierkartons als Anzuchttöpfchen
Auch Eierkartons lassen sich zum Vorziehen deines Saatguts verwenden. Du kannst die untere Hälfte eines Eierkartons so wie er ist mit Erde befüllen. Wenn du allerdings einen größeren Abstand für die späteren Pflanzen brauchst, solltest du die einzelnen Fächer vor dem Auspflanzen noch auseinander schneiden. Auch der Eierkarton löst sich mit der Zeit in der Erde auf.
Wenn deine Pflänzchen nach dem Auspflanzen noch ein wenig Schutz brauchen, dann kannst du ihnen auch ein kleines Gewächshaus bauen. Einfach eine transparente Plastikschale darüber stülpen. Löcher in der Schale sorgen für Belüftung, so dass Boden und Pflanzen nicht schimmeln.
Zum Schutz einzelner Pflanzen kannst du auch den Boden einer Plastikflasche abschneiden und über das Töpfchen stülpen. Bitte dafür aber keine Pfandflaschen verwenden, sondern nur solche, die sowieso entsorgt werden müssen. Lasse den Deckel zunächst zugeschraubt und lüfte nur ein bis zwei mal am Tag. Bei größeren Pflänzchen kannst du den Deckel ganz weglassen, bevor du die Flasche endgültig entfernst.
Tipp: Wenn du jetzt noch einige typische Fehler bei der Vorzucht vermeidest, kannst du dich bestimmt in einigen Wochen über eine üppige Ernte freuen.
Hast du weitere Ideen für selbstgemachte Anzuchtöpfe? Dann hinterlasse uns einen Kommentar!
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