7 Tipps, damit dein Kind mehr Gemüse isst

Ist dein Kind ein Gemüsemuffel? Mit diesen Tipps kannst du den Nachwuchs spielerisch und ohne Druck für Kräuter und Gemüse begeistern.

Während sich manche Kinder schon mit den ersten Zähnchen auf Karotten, Gurken und Co. stürzen, verweigern andere ausdauernd jedes Gericht, in dem nur das kleinste bisschen Grünzeug zu sehen ist. Die Eltern sorgen sich dann um die Versorgung ihrer kleinen Gemüsemuffel mit Vitaminen und anderen Vitalstoffen. Dabei ist diese Ablehnung zumindest teilweise ganz natürlich und gesund, denn sie schützt den Nachwuchs instinktiv vor dem unbedarften Griff zu giftigen Früchten und Blättern. Insbesondere die gesunden Bitterstoffe stoßen deshalb in den ersten Lebensjahren eher selten auf Gegenliebe.

Vielleicht entdeckt dein Kind irgendwann ganz von selbst die Lust auf Spinat, Paprika und Co. Bis es soweit ist, kannst du die folgenden Tipps ausprobieren, um deinen Nachwuchs spielerisch und ohne Druck mit den Vorzügen von Gemüse bekannt zu machen.

1. Vorbild sein

In den ersten Lebensjahren lernen Kinder besonders intensiv durch Beobachtung. Das gilt auch für den Griff zu Gemüse. Lass dich deshalb von der Ablehnung deines Nachwuchses nicht entmutigen und reichere weiterhin eure gemeinsamen Mahlzeiten mit gedünstetem Gemüse, Salat oder roh-köstlichem Fingerfood an – und greife dabei selbst beherzt zu. Wenn dein Kind sieht, wie gut dir das Grünzeug schmeckt, wird es irgendwann vielleicht doch mal probieren wollen.

Ist dein Kind ein Gemüsemuffel? Mit diesen Tipps kannst du den Nachwuchs spielerisch und ohne Druck für Kräuter und Gemüse begeistern.

2. Schnippeln macht Appetit

Kinder erkunden, anders als Erwachsene, die Welt mit allen Sinnen. Gegenstände werden nicht nur ertastet, sondern landen zum weiteren Kennenlernen auch im Mund. Indem du deinen Nachwuchs schon in die Vorbereitung des Essens einbeziehst, kann er Karotten und anderes Gemüse ganz spielerisch und ohne direkte Aufforderung entdecken. Nicht selten findet dabei das eine oder andere Stückchen ganz von selbst seinen Weg, und es ist leichter herauszufinden, wo die ganz besonderen Vorlieben schlummern.

Mit speziellen Schälern und Messern für Kinder lässt sich die Verletzungsgefahr beim Schälen und Schnippeln reduzieren, damit schon die Kleinen mitmachen können.

Ist dein Kind ein Gemüsemuffel? Mit diesen Tipps kannst du den Nachwuchs spielerisch und ohne Druck für Kräuter und Gemüse begeistern.

3. ”Das Auge isst mit!” gilt auch für Kinder

Schön angerichtetes Essen weckt den Appetit – da geht es Kindern nicht anders als Erwachsenen. Deshalb kann ein bisschen mehr Investition in die Optik schon ein kleines Wunder bewirken. Bunte Burgerbrötchen zum Beispiel kommen garantiert noch besser an als die klassisch weißen und sind zudem noch gesünder, weil sie Gemüse im Teig enthalten.

Mit Ausstechformen für Obst und Gemüse lassen sich beispielsweise Gurken- und Karottenscheiben in leckere Sternchen, Blüten oder Herzen verwandeln. Was beim Ausstechen übrig bleibt, landet natürlich nicht auf dem Kompost, sondern im Mamas oder Papas Mund oder kann noch für ein anderes Gericht verwendet werden.

Mit Spaß am Dekorieren und etwas Phantasie lässt sich fast jede Speise in etwas Besonderes verwandeln.

Ist dein Kind ein Gemüsemuffel? Mit diesen Tipps kannst du den Nachwuchs spielerisch und ohne Druck für Kräuter und Gemüse begeistern.

4. Selbst anzubauen statt zu kaufen schafft Vertrauen

Viele Kinder wissen gar nicht mehr, dass Kartoffeln in der Erde wachsen und Äpfel am Baum. Auch das könnte ein Grund sein, warum sie zu den in Plastik eingeschweißten Supermarktprodukten keine rechte Beziehung aufbauen. Um kleine Mengen Obst und Gemüse selbst anzubauen, bedarf es keines eigenen Gartens, ein sonniger Balkongarten oder ein kleines Mietbeet reichen dafür völlig aus. Wer die Entstehung eines Kohlkopfes vom Samen oder Setzling bis zur Ernte miterleben kann, ist vielleicht eher bereit, das zubereitete Ergebnis auch zu kosten.

Warum du für dein Kind unbedingt ein Kinderbeet anlegen solltest - mit vielen Tipps für Gestaltung und Pflanzenauswahl.

Tipp: Wenn ihr über einen eigenen Garten verfügt, ist ein eigenes Kinderbeet eine weitere Möglichkeit, den Nachwuchs und das Gemüse auf spielerische Art und Weise zusammenzuführen.

5. Eine Wildkräuterwanderung weckt die Probierlaune

Wem zum Selbst-Gärtnern die Lust oder die Zeit fehlt, der kann mit den Kindern essbare Kräuter und Früchte in der umliegenden Natur entdecken. Bei einer geführten Wildkräuterwanderung für Kinder wird gemeinsam Kräuter-Butter oder grüne Limonade zubereitet. Welches Kind wird da nicht probieren wollen?

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

6. Spielerisch herantasten statt Druck auszuüben

Egal welche Herangehensweise du wählst, versuche das Ganze als positive Herausforderung zu betrachten und weder auf dich noch auf dein Kind Druck auszuüben, denn damit erreicht man allzu oft das Gegenteil. Erkläre deinem Kind lieber zum fünften Mal, warum Gemüse so wichtig und gesund ist, statt es zum Essen zu zwingen oder durch das Versprechen von (süßen) Belohnungen das Grünzeug in ein notwendiges Übel zu verwandeln.

7. Im Notfall: Gemüse verstecken

Wenn die anderen Tipps nicht wirklich fruchten, kannst du es mit Gerichten versuchen, in denen ein kleiner Gemüseanteil gar nicht weiter auffällt. Ich reibe beispielsweise bei der Zubereitung von Frikadellen vor dem Braten immer noch ein oder zwei Möhren ins Hackfleisch-Gemisch. Auch viele andere Rezepte lassen sich leicht um ein bisschen Gemüse erweitern:

  • Isst dein Kind gern Nudeln mit Tomatensoße? Dann gib ein paar Stücke gekochte Möhre oder Brokkoli in die Soße und püriere sie vor dem Servieren kurz durch.
  • Viele Kinder mögen Kartoffelpuffer. Wenn du einen Teil der Kartoffeln durch geriebene Möhre oder Zucchini ersetzt, fällt das kaum auf. Die fertigen Puffer enthalten aber mehr gesunde Inhaltsstoffe. Auch in herzhaften Waffeln fällt ein bisschen (mehr) Gemüse gar nicht auf.
  • Hast du einen Süßschnabel zu Hause? Dann könnte ihn ein Zucchini-Kuchen überzeugen. Zwar sind darin nicht mehr ganz so viele Vitalstoffe enthalten, aber es ist ein Anfang. Noch mehr Vitamine sind in einem roh zubereiteten, veganen Cheesecake mit Pastinaken oder in Gemüseeis am Stiel enthalten.
  • Auch ein Smoothie eignet sich hervorragend, um gesundes Grün in ein leckeres Getränk zu verwandeln, das Kinder überzeugt.

Tipp: Wenn deine Kinderplanung noch nicht abgeschlossen ist, kannst du schon vor der Geburt etwas für eine gesunde Geschmacksentwicklung deines Babys tun. Denn Forschungen haben gezeigt, dass bereits die Ernährung in der Schwangerschaft den Geschmackssinn des Kindes beeinflusst. Auch deshalb empfiehlt es sich, in dieser besonderen Zeit auf einen ausgewogenen und vitalstoffreichen Speiseplan zu achten.

Ist dein Kind ein Gemüsemuffel? Mit diesen Tipps kannst du den Nachwuchs spielerisch und ohne Druck für Kräuter und Gemüse begeistern.

Hast du weitere Tipps für Eltern mit Gemüsemuffeln im Haushalt? Dann verrate sie uns in einem Kommentar!

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3 Kommentare

  1. Meine Kinder haben Gemüse am ehersten Gemüse als Rohkost zum Knabbern sortenrein gegessen. Gar nicht ging ein Gericht mit mehreren Gemüsesorten.
    Im übrigen kann ich als Mutter von mittlerweile erwachsenen Kindern sagen:”Bleibt entspannt!” Mein jüngster Sohn war auch ein ziemlicher Gemüsemuffel. Jetzt ist er 20, hat seine Diplomarbeit für die Natura zum Thema “Vegetarische Küche in Wien” geschrieben und kocht das beste Gemüsecurry, das ich je gegessen habe.

    Antworten
  2. Ich habe mit meinen Kindern auch die Erfahrung gemacht, dass sie Quartalsesser sind. Wochenlang ein und das selbe Obst oder Gemüse, dann kommt was anderes dran. Unterm Strich ist es ausgewogen. Und blos nicht so ein riesen Thema drum machen. Essen macht Spaß, ist Genuss und gehört zum Familienleben- es sollte kein Machtkampf sein. Und jeder Mensch spürt, wenn er satt ist. Das sollte man keinem Kind aberziehen, auch wenn es nur kleine Portionen isst.

    Antworten
  3. Es gibt noch einen ganz wichtigen Tipp:
    Vertraue Deinem Kind.
    Wer den Kindern immer eine große Auswahl gesundes Essen vorsetzt und Industrienahrung auf ein Minimum reduziert, kann sich darauf verlassen, dass das Kind selbst spürt, welche Nährstoffe es benötigt. Zum Beispiel Kinder mit ausgeprägtem Vitamin-A Mangel greifen sogar freiwillig zu so etwas ekligem wie Lebertran, wenn man sie nur lässt. Die Ernährung ist dabei aber nicht bei jeder Mahlzeit restlos ausgewogen. Es gibt Tage, an denen die Kinder nur Kohlenhydrate wollen. An anderen ist das Eiweiß dran. Über die Woche bekommen die Kinder aber alles, was auch Ernährungsmediziner raten. Und vor allem alles, was sie im jeweiligen Entwicklungsstadium benötigen.

    Antworten

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