
Herzhaft ohne Fleisch: Haltbare Umami-Würzmischung aus drei Zutaten
Fleischesser lieben ihn, Vegetarier und Veganer vermissen ihn häufig – den unvergleichlich herzhaften Geschmack, Umami genannt, der vor allem in Fleisch und tierischen Erzeugnissen vorkommt. In vielen pflanzlichen Speisen ist diese Geschmacksrichtung leider kaum vorhanden. Das heißt aber nicht, dass du dir den Genuss entgehen lassen musst, wenn du dich öfter ohne Fleisch ernähren möchtest. Um deine Gerichte mit dem gewissen Etwas zu ergänzen, kannst du aus drei besonders umamireichen, rein pflanzlichen Zutaten eine haltbare Würzmischung zubereiten.
Was ist überhaupt Umami?
Der Begriff Umami, vom japanischen umai “schmackhaft, würzig” wurde von einem japanischen Chemiker geprägt, der neben süß, sauer, bitter und salzig die Existenz einer fünften Geschmacksrichtung entdeckte (“scharf” ist eigentlich keine Geschmacksrichtung, sondern ein Schmerzreiz im Mund). Bestimmte Geschmacksrezeptoren auf der Zunge nehmen unter anderem die Salze der Glutaminsäure wahr, die vor allem in Fleisch und Fisch sowie milchhaltigen und fermentierten Lebensmitteln vorkommen, wie etwa in Sojasoße. Schon als Säugling lernen wir über die Muttermilch den Umami-Geschmack kennen und lieben. Deshalb fällt der Verzicht darauf so schwer.
Das isolierte, chemisch hergestellte Mononatriumglutamat wird vor allem in der asiatischen Küche, aber auch in zahlreichen Fertig-Lebensmitteln als einfach verfügbare Zutat für den Umami-Geschmack verwendet. Es steht jedoch im Verdacht, Unverträglichkeitsreaktionen auszulösen, die als “Chinarestaurant-Syndrom” bekannt sind.
Zum Glück ist Umami auch in natürlichen Lebensmitteln wie Pilzen, Tomaten, Käse oder Algen enthalten!
Umami-Würzmischung aus drei Zutaten
Um gesunde Gemüsepfannen, Aufläufe, Soßen, Suppen, Dips und vieles mehr mit natürlichem Umami zu würzen, benötigst du folgende Zutaten:
- 25 g getrocknete Pilze (z.B. die besonders umamireichen Shiitake-Pilze, die du in ausgewählten Biomärkten und online finden kannst)
- 25 g Hefeflocken (in der Gewürzabteilung oder online)
- 50 g getrocknete Tomaten ohne Öl (zum Beispiel selbst getrocknet, alternativ im Internet erhältlich)
Und so einfach bereitest du die Umami-Würzmischung zu:
- Alle Zutaten in einen Mixer geben und so lange mixen, bis ein grobes Pulver entsteht.
- Die Würzmischung wie Gemüse-Brühpulver in ein Glas mit Schraubdeckel abfüllen.
Die Haltbarkeit richtet sich nach der Haltbarkeit der einzelnen Grundzutaten und beträgt in der Regel viele Monate.
Mit dem Pulver kann großzügig und frei nach Wunsch gewürzt werden. Die Mischung passt zu vielen Gerichten mit herzhaftem Geschmack. Für einen salzigeren Umami-Geschmack bietet sich eine vegane Fischsauce an.
Individuelle Abwandlungen der Würzmischung
Für eine auf die eigenen Vorlieben angepasste Gewürzmischung kannst du die Basiszutaten noch mit weiteren umamihaltigen Bestandteilen ergänzen, wie zum Beispiel:
- Kombu-Algen (im Bioladen oder online)
- Parmesankäse oder eine vegane Parmesan-Alternative
- getrocknete Oliven
- Röstzwiebeln
- Knoblauchflocken
Tipp: Natürlich kannst du deine Speisen auch mit frischen, umamihaltigen Zutaten ergänzen. Probiere dafür doch mal Tomaten, Sellerie, frischen Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Chili, Walnüsse und vieles mehr!
Welche sonst eher faden Gerichte machst du mit der Umami-Würze besonders herzhaft? Schreib uns von deinen Erfahrungen in einem Kommentar!
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