
Bastelanleitung - ökologische Schwimmlichter selbermachen
Du hast einen Dosen-Deckel, einen Weinkorken und einen Baumwollfaden zur Hand? Prima, dann hast du bereits alles, was nötig ist, um ökologische Schwimmlichter als Alternative zu Paraffinkerzen herzustellen!
Kerzen und Teelichter sind zwar sehr beliebt und weit verbreitet, sie sind jedoch aus Umweltaspekten problematisch. Zu ihrer Herstellung wird Erdöl benötigt und gerade die Aluminium-Becher von Teelichtern führen zu einer sinnlosen Verschwendung dieses wertvollen Rohstoffes. Schwimmlichter stellen eine gute Alternative dar, weil sie reines Pflanzenöl anstelle von Wachs als Brennmaterial verwenden. Im Idealfall stammt dieses Öl sogar aus regionaler Produktion, zum Beispiel in Form von Sonnenblumen- oder Rapsöl. Dadurch sind Schwimmlichter auch noch viel preiswerter als Kerzen – ein Liter Pflanzenöl ist bereits für weniger als einen Euro erhältlich und versorgt eine einzelne Kerze viele Tage.
Im Handel findest du fertige Schwimmlichter entweder aus einfachem Plastik oder aufwändiger und handgefertigt aus Keramik als “Erfurter Feuerblume”.
Warum aber Geld für etwas ausgeben, was man in wenigen Minuten aus Dingen selber machen kann, die wahrscheinlich jeder von uns zu Hause hat? In der folgenden Anleitung erkläre ich dir, wie du aus einem Stück Blech, einem Korken und einem Faden ein wunderbares, kostenloses Schwimmlicht bastelst.
Anleitung zur Herstellung von Schwimmlichtern
Benötigt werden folgende Materialien und Werkzeuge:
- Ein Stück dünnes Blech, z.B. von einer Konservendose
- Ein Weinkorken
- Baumwollfaden, z.B. Häkelgarn oder Dochtgarn, ca. 1 mm dick
- Stabile Bastelschere oder Blechschere
- Dorn oder dünner Bohrer
- Messer
So gehst du vor, um den schwimmenden Docht-Halter in wenigen Schritten herzustellen:
1. Mit einem wischfesten Stift sechs Punkte so auf dem Blech markieren, dass ein dreieckiger Stern entsteht. Ideal eignet sich ein Dosen-Deckel wie auf dem Bild, mit anderen Blech-Formen klappt es aber genauso.
2. Mit einer robusten Bastelschere oder Blechschere den Stern ausschneiden, die Punkte dienen als Orientierung. Den ausgeschnittenen Stern möglichst gerade biegen, bei Bedarf eine Zange zu Hilfe nehmen.
3. Die Mitte markieren und mit einem Dorn oder Bohrer ein Loch hindurch stechen oder bohren, es sollte ungefähr einen Millimeter breit sein.
4. Drei Scheiben vom Korken abschneiden mit einer Dicke von etwa einem Zentimeter.
5. Auf jeder Ecke des Sterns ein Stück Korken vorsichtig “aufspießen”, bei Bedarf zunächst mit einem spitzen Messer vorsichtig vorstechen. Wenn das Blech stabil genug ist, wie dies bei Konservendosen der Fall ist, klappt es aber auch ohne Vorstechen.
6. Ein 8-10 Zentimeter langes Stück Faden oder Docht abschneiden und durch das Loch schieben. Der Faden sollte stramm sitzen, sich aber bei Bedarf auch noch weiter herausziehen lassen. Falls nötig, das Loch zunächst mit einem Dorn oder Nagel etwas aufweiten.
Fertig ist das selbstgemachte Schwimmlicht! Als Docht eignet sich auch ein Stückchen Küchenkrepp, das aufgerollt und durch die Öffnung geschoben wird. Probiere bei Bedarf unterschiedlich dicke Dochte aus. Ist der Faden zu dünn, brennt er sehr schnell herunter und es gibt nur eine kleine Flamme. Ist der Faden zu dick, wird die Flamme unter Umsänden zu groß und beginnt stark zu rußen.
Schwimmlicht befüllen und in Betrieb nehmen
Als Gefäß eignen sich größere Gläser, standfeste Schalen und ähnliches. Glasgefäße sind besonders schön anzuschauen, andere Materialien funktionieren aber auch.
Um die Kerzen-Alternative in Betrieb zu nehmen, fülle zunächst etwa 2-3 Zentimeter Wasser in das Gefäß und gieße dann Pflanzenöl hinein, die Ölschicht sollte wenigstens einen Zentimeter hoch sein, mehr ist kein Problem. Wasser ist schwerer als Öl und setzt sich unten ab. Es ist notwendig, damit die Kerze sicher von allein erlischt, sobald das Öl aufgebraucht ist. Im Prinzip ist jedes halbwegs geruchlose Pflanzenöl verwendbar, mit dem regionalen Sonnenblumenöl und Rapsöl habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Setze nun das Schwimmlicht vorsichtig auf die Ölschicht und warte, bis sich der Docht vollständig mit Öl vollgesaugt hat. Das Entzünden dauert ein paar Sekunden, deshalb ist die Verwendung eines Kerzenfeuerzeugs sinnvoll. Die Ölkerze ist nun fertig und brennt mit schöner Flamme!
Achtung: Offene Flammen sollten nie unbeaufsichtigt sein. Wegen des flüssigen Inhalts sollten sie immer so aufgestellt werden, dass ein versehentliches Umkippen ausgeschlossen ist.
Wenn die Flamme stark flackert und sichtbar rußt, ist der Docht zu lang und muss mit einer Schere auf maximal einen Zentimeter gekürzt werden. Ist die Flamme zu klein, ziehe den Docht etwas weiter heraus oder probiere es mit einem dickeren Faden.
Viel Spaß beim Nachmachen und Ausprobieren!
Wie hat dir diese Idee gefallen und hast du sie sogar selbst ausprobiert? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen und Fotos in der Kommentarfunktion!
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