
Fruchtleder selber machen als gesunde Alternative zu Gummibärchen
Schokolade, Gummibärchen und Co. enthalten kaum Vitalstoffe, dafür Zucker, Aromen und Farbstoffe. Wer sich gesund ernähren möchte, versucht deshalb meist auf die Verlockungen aus dem Süßigkeitenregal zu verzichten. Mit einer gesunden Alternative für den Jieper auf Süßes kannst du trotzdem nach Herzenslust naschen.
Mein absoluter Favorit ist selbst gemachtes Fruchtleder! Es erinnert in Geschmack und Konsistenz an Gummibärchen und lässt sich leicht auf Vorrat herstellen. Neben der Energie in Form von Fruchtzucker versorgt es dich auch mit jeder Menge gesunder Ballaststoffe und anderen Vitalstoffen naturbelassener Früchte.
Grundrezept für Fruchtleder
Um Fruchtleder herzustellen, brauchst du vor allem Geduld. Bis es richtig durchgetrocknet ist, können einige Stunden vergehen. Für deine Fruchtleder-Werkstatt brauchst du außerdem noch folgende Zutaten:
- Reifes Obst der Saison oder einfach deine Lieblingssorten
- optional eine zusätzliche Süße deiner Wahl, zum Beispiel Datteln, Agavendicksaft oder Honig – je reifer und süßer das verwendete Obst ist, umso weniger zusätzliche Süße ist notwendig. Deshalb ist die Herstellung von Fruchtleder auch eine gute Möglichkeit, um überreife Früchte zu verarbeiten.
Tipp: Mit Orangen, Zitronen und anderen saureren Früchten lässt sich eine gesündere Alternative zu den beliebten Sauren Zungen selber machen.
So bereitest du die gesunde Nascherei zu:
- Früchte waschen, ggfs. entkernen und grob zerkleinern. Auch gefrorene Früchte können verwendet werden. Nimm sie einige Stunden vorher aus dem Gefrierfach, damit sie weitgehend aufgetaut sind, bevor du mit der Zubereitung beginnst. Optional zusätzlich süßen.
- Fruchtstücke in einen Mixbecher geben und mit dem Stabmixer oder mit einem Blender zu einem feinen Brei pürieren. Je nach Wassergehalt der Früchte eventuell etwas Wasser hinzugeben oder, falls die Masse sehr flüssig ist, mit Flohsamenschalen oder etwas Nussmus andicken. Es soll ein feines, zähflüssiges Obstmus entstehen.
- Das fertige Mus auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech gleichmäßig dünn (ca. ½ cm) verstreichen und die Oberfläche glätten.
- Bei 50 bis maximal 80 Grad Umluft im Backofen für mehrere Stunden trocknen lassen. Dabei die Backofentür einen Spalt öffnen, damit der Wasserdampf entweichen kann. Wenn die Ofentür nicht von allein offen bleibt, kannst du einen Holzlöffel hineinklemmen. Je nach Feuchtigkeit und Dicke der aufgetragenen Schicht dauert der Trocknungsprozess circa fünf bis acht Stunden. Das Fruchtleder ist fertig, wenn die Oberfläche fest und nicht mehr klebrig ist. Keine Sorge wegen des Energiebedarfs – um 50 °C zu halten, braucht ein Backofen je Stunde nur etwa 0,1 kWh (etwa 3 Cent).
- Sobald die gewünschte, gummiartige Konsistenz erreicht, ist, das fertige Fruchtleder abziehen, in Streifen schneiden und eventuell zu kleinen Schnecken aufrollen.
Von den Mehrweg-Alternativen für Backpapier eignet sich am besten eine Dauerbackfolie aus Silikon wie diese. Durch die Antihaft-Beschichtung lässt sich die Masse nach dem Trocknen gut abziehen. Wenn du Einwegbackpapier verwendest, kannst du das fertige Fruchtleder mitsamt dem Papier in Streifen schneiden und aufbewahren. Das verhindert ein Zusammenkleben der einzelnen Röllchen. Luftdicht und kühl gelagert ist Fruchtleder bis zu mehrere Monate lang haltbar.
Neben den Grundzutaten kannst du viele weitere Zutaten ergänzen – je nach Saison, Geschmack und Laune:
- Gemüse – zum Beispiel Möhren, Avocado, Spinat, Tomaten oder Paprika. Da sich eine kleine Möhre oder ein paar Blätter Spinat im Fruchtpüree besonders gut “verstecken” lassen, ist es auch eine schöne Möglichkeit, Gemüsemuffel mit ein paar zusätzlichen Vitaminen zu versorgen.
- frische Kräuter – zum Beispiel Minze und Basilikum
- Gewürze – zum Beispiel Zimt, Kardamom, Kurkuma
- Samen und Nüsse – zum Beispiel Sesam, Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Chia-Samen
- Nussmus – zum Beispiel Mandelmus, Tahin oder auch ein gemischtes Mus wie dieses
Wie so oft kann auch bei der Fruchtleder-Herstellung ein wenig Experimentierfreude nicht schaden, um ein individuelles Rezept zu entwickeln, das genau deinem Geschmack entspricht. Für eine besonders schöne Optik kannst du einzelne Obstsorten getrennt voneinander pürieren und das fertige Mus nebeneinander auf das Backblech streichen.
Fruchtleder enthält zwar weniger Zucker als industrielle Süßigkeiten, aber immer noch eine Menge davon. Darum empfiehlt es sich, beim Verzehr dieser gesunden Süßigkeit trotzdem nicht zu übertreiben.
Tipp: Aus dem Mus von Quitten kann nach dem gleichen Prinzip wie beim Fruchtleder köstliches Quittenbrot hergestellt werden.
Fruchtleder im Dörrautomaten
Mit einem Dörrautomaten lässt sich Fruchtleder ebenfalls herstellen, auf Wunsch sogar in Rohkostqualität. Je nach Wassergehalt des Fruchtmuses kannst du mit einer Trockenzeit von sechs bis acht Stunden bei einer Temperatur zwischen 40°C (Rohkost) und 60°C rechnen. In der Bedienungsanleitung der Geräte finden sich häufig speziell zugeschnittene Fruchtleder-Rezepte.
Tipp: Zu einer Art Fruchtleder mit Walnussstückchen kannst du die Reste aus der Herstellung von Tschurtschchela verarbeiten. Selbst gemachtes Fruchtleder in einem schönen Papier oder im Schraubglas macht sich auch besonders gut als kleines Geschenk aus der Küche!
Dieses und viele weitere Rezepte und Anleitungen für selbst gemachte Geschenke findest du in unserem Buch:
Zuckerfreie Rezepte für Kinder kannst du in diesem Buch entdecken:
Hast du schon einmal Fruchtleder gemacht? Dann verrate uns deine Tipps in einem Kommentar!
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