Nachhaltige Schulmaterialien – umweltfreundlich und gesund
Vom sicheren Schulranzen über die richtigen Stifte bis zur Brotdose – vor dem ersten Schultag muss so einiges besorgt werden! Glücklicherweise findet man immer mehr nachhaltige Schulmaterialien – die besser sind für die Gesundheit und die Umwelt!
Schultüte weiterverwenden
Am Tag der Einschulung ist die Schultüte natürlich das wichtigste Utensil – danach landet sie aber meist im Müll. An einer Zuckertüte aus Stoff wird sich dein Kind sehr viel länger erfreuen als an der Einwegtüte aus Pappe. Damit sie stabil bleibt, braucht es lediglich einen einfachen Papp-Kegel im Inneren, der sich mehrfach verwenden und gut recyceln lässt. Selbst Nähanfänger können ein Unikat in den Lieblingsfarben ihres Kindes leicht selbst nähen, zum Beispiel mit dieser Anleitung inklusive Schnittmuster. Nach dem großen Tag verwandelt sich die Schultüte mit einer geeigneten Füllung in ein Kuschelkissen!
Ungiftiger Schulranzen
Einen umweltfreundlichen, schadstofffreien Schulranzen zu finden, der auch noch alle Ansprüche an die Sicherheit erfüllt, ist gar nicht so einfach. Ökotest untersuchte im Jahr 2019 zahlreiche Ranzen und fand in mehr als der Hälfte Weichmacher und andere gesundheitlich bedenkliche Stoffe.
Eine Alternative können auch Tornister aus Bio-Leder, Wolle, Filz und anderen Naturstoffen sein, beispielsweise vom kleinen Berliner Label Superranzen oder dem Familienbetrieb Leder Wolf. Doch dafür muss man meist tiefer in die Tasche greifen, und die Alternativen verfügen häufig nicht über eine vergleichbare Ausstattung an Reflektoren oder ein besonders rückenschonendes Design wie die Produkte der großen Hersteller.
Mit Hinblick auf das verwendete Material unterliegen die Schulranzen von Deuter dem Bluedesign Standard, der den Einsatz nachhaltiger Inhaltsstoffe sowie einen sauberen Produktionsprozess garantieren soll.
Nachhaltige Schulhefte
Recyclinghefte lassen sich ebenso gut beschreiben wie solche aus herkömmlichem Papier und sind inzwischen auch optisch kaum noch davon zu unterscheiden. Für die Herstellung der nachhaltigen Schulmaterialien muss kein einziger Baum gefällt werden, und auch der Wasser- und der Energieverbrauch fallen sehr viel geringer aus. Entscheide dich am besten für Papierprodukte, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind – wie beispielsweise diese. Denn das Siegel garantiert zusätzlich, dass bei der Produktion keine giftigen Chemikalien verwendet werden.
Tipp: Auch bei den Heftschonern kannst du, anstatt die weit verbreiteten Plastikeinbände zu wählen, auf umweltfreundliche Alternativen zurückgreifen. Das kleine Unternehmen minouki stellt bunte Heftschoner aus Recyclingpapier her. Oder du nähst passende Schutzhüllen ganz einfach selbst!
Füller ohne Müll
Im Laufe eines Schullebens werden zahlreiche Seiten beschrieben. Dabei setzen viele Lehrende nach wie vor auf die Verwendung eines klassischen Füllfederhalters. Wenn ihr euch für ein Füller mit Konverter entscheidet, der ohne Patronen auskommt, sondern einfach am Tintenfass wieder aufgefüllt werden kann, wird über die Jahre einiges an Plastikmüll vermieden. Allerdings kann ein solcher Tintenkonverter auch eine ganz schöne Sauerei hinterlassen, wenn das Kind unbedacht damit spielt, weshalb er sicher nicht ausnahmslos für alle Kinder jeder Altersstufe geeignet ist.
Giftfreie Stifte und Wasserfarben
Haben wir als Kinder nicht alle auf unseren Stiften herumgekaut und auch getestet, wie denn eigentlich Filzstift schmeckt? In Buntstiften, Filzstiften und Wasserfarben wurden in den letzten Jahren immer wieder gesundheitlich bedenkliche Stoffe gefunden, darunter Weichmacher und Schwermetalle.
Da die Giftstoffe unter anderem in der die Buntstifte umhüllenden Lackschicht enthalten sind, empfiehlt es sich, unlackierte Holzstifte (am besten mit dem FSC-Siegel) zu bevorzugen und vor dem Kauf aktuelle Testergebnisse zu recherchieren. Auch bei anderen Stiften lohnt es sich darauf zu achten, dass diese frei von bedenklichen Lösemitteln und anderen Schadstoffen sind.
Die Farben für den Tuschkasten lassen sich zwar auch selbst herstellen, oft ist aber in der Schule ein klassischer Tuschkasten erwünscht. Auch in diesem Fall empfiehlt es sich, sich vor dem Kauf über die verschiedenen Marken zu informieren, um den Griff zu einem belasteten Produkt zu vermeiden.
Bastelkleber zum Nachfüllen
Bastelkleber lässt sich ebenfalls leicht selbst herstellen. Aufgrund ihrer Konsistenz oder der begrenzten Haltbarkeit eignen sich die DIY-Klebstoffe aber nicht unbedingt für den Schulalltag. Mit einer Großflasche lösemittelfreien Klebers, zum Beispiel von ökoNORM, könnt ihr aber zumindest eine kleine Flasche immer wieder nachfüllen und auf diese Weise Verpackungsmüll sparen.
Wenn die Kinder stattdessen mit Klebestiften arbeiten sollen, empfiehlt es sich ein lösungsmittelfreies Produkt mit weitgehend natürlichen Zutaten (wie z.B. dieses) zu wählen.
Plastikfreie Brotdose
Eine stabile, ausreichend große Vesperbox ist für den Schulalltag wohl mindestens ebenso wichtig wie gute Arbeitsmaterialien. Um sicherzugehen, dass keine Weichmacher und Co. in das Essen deines Kindes übergehen, empfiehlt sich eine Lunchbox aus Edelstahl. Zwar kostet sie erst einmal mehr als vergleichbare Produkte aus Kunststoff, sie ist aber erfahrungsgemäß auch sehr viel robuster und langlebiger.
Trinkflasche ohne Weichmacher
Bei sechs Stunden und mehr in der Schule ist ausreichendes Trinken auch für Kinder wichtig! Damit sie in der Schule jederzeit zum Wasser greifen können, gibt es eine große Auswahl an schadstofffreichen Trinkflaschen aus unterschiedlichen Materialien. Ich habe gute Erfahrungen mit den bruchsicher verpackten Glasflaschen von Emil und den Edelstahl-Trinkflaschen von Klean Kanteen gemacht.
Hast du weitere Tipps für einen schönen und umweltfreundlichen Schulbeginn? Dann verrate sie uns in einem Kommentar!
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Weitere Idee zu Buchschonern: Einfach in braunes Packpapier einschlagen. Dieses kann nach Wunsch von den Kids bemalt werden. Alternativ können auch Zeitung oder alte Seiten eines Comic-Hefts etc. genutzt werden.
Hallo Anna, danke für den Tipp. Stimmt, eigentlich kann man jedes Altpapier so noch verwerten, das groß genug ist für die Hefte. Ich teste dieses Jahr zum erste Mal fertige Heftschoner aus Recyclingpapier und bin gespannt, wie lange sie durchhalten :-) Liebe Grüße Sylvia