Schweizer Birnenbrot aus selbst getrockneten Birnen

Birnen sind im Gegensatz zu Äpfeln doch ein eher unterschätztes Obst. Dabei lassen sie sich genauso gut verarbeiten – zu Fruchtessig, Kompott, Aufstrich oder Dörrobst. Letzteres lässt sich dann noch ganz wunderbar zu einem süß-würzigen Birnenbrot verarbeiten!
Wenn du zur Birnenzeit viele Früchte ernten kannst und sie durch Trocknen haltbar machst, hast du auch im Winter noch genug Vorräte zum Backen.
Zutaten für selbst gebackenes Birnenbrot
Für ein klassisches Schweizer Birnenbrot wird zuerst ein Hefeteig hergestellt und dieser dann mit einer Mischung aus Trockenfrüchten und Gewürzen gefüllt.
Für den Hefeteig benötigst du:
- 250 g helles Weizen- oder Dinkelmehl
- 30 g weiche Butter oder Margarine
- 20 g Frischhefe
- 2 EL Zucker oder eine Zuckeralternative
- 1 Prise Salz
- 100 ml Milch oder eine pflanzliche Alternative
Die Füllung enthält folgende Zutaten:
- 200 g gedörrte Birnen – Für selbst getrocknete Birnen benötigst du etwa acht frische mittelgroße Früchte.
- 100 g gedörrte Äpfel
- 100 g gedörrte Pflaumen
- 100 g gedörrte Rosinen oder Maulbeeren
- 50 g gedörrte Feigen
- 75 g gehackte Hasel- oder Walnüsse
- 2 EL Rum (optional)
- 50 g Orangeat – kann man auch aus Zitrusschalen selber machen
- 1 TL Zimt
- ½ TL Nelken, gemahlen
- ½ TL Kardamom, gemahlen
- ½ TL klein geschnittener Ingwer
- 1 Eigelb (So kannst du übrig gebliebenes Eiweiß sinnvoll verbrauchen.) oder 1 EL Pflanzenmilch vermischt mit 1 TL Lupinenmehl
Zubereitung des Birnenbrotes Schweizer Art
Um ein Birnenbrot zuzubereiten, plane am besten 30 Minuten Vorbereitungszeit und etwa zwei Stunden Geh- und Backzeit ein.
So geht’s:
- Mehl, Butter, Zucker und Salz vermengen. Milch ganz leicht erwärmen (etwa auf Körpertemperatur), und die Hefe darin auflösen. Milch und Hefe zur Mehlmischung geben. Alles zu einem kompakten Teig verkneten und an einem warmen Ort mindestens 40 Minuten (maximal vier Stunden) gehen lassen.
- Während der Teig geht, das Trockenobst in mundgerechte Stücke zerteilen. In einen Topf geben, geradeso mit Wasser bedecken und etwa zehn Minuten köcheln lassen, bis das Obst weich ist. Wasser abgießen.
- Nüsse hacken. Zusammen mit Rum, Orangeat und Gewürzen zu den weich gekochten Trockenfrüchten geben und vermischen.
- Den aufgegangenen Teig etwa zwei Millimeter dick rechteckig ausrollen und mit der Früchtemischung bestreichen, dabei einen Rand lassen. Den Teig aufrollen und die Enden umschlagen.
- Die Rolle mit Eigelb bepinseln und nochmal 15 Minuten gehen lassen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober- und Unterhitze eine Stunde lang backen, bis das Birnenbrot goldgelb ist.
Frisch und noch warm angeschnitten, schmeckt das Birnenbrot am besten. Luftdicht gelagert, hält es sich aber auch gut eine Woche und kann noch später genossen werden.
Dieses und viele weitere Rezepte zur Verwertung regionaler und saisonaler Früchte, Blätter und Kräuter findest du in unserem Buch:
Noch mehr köstliche Backrezepte gibt es in diesem Buch:
Welches ist dein liebstes Rezept mit Birnen? Teile es in einem Kommentar unter dem Beitrag!
Verweis auf andere Themen:
- Frisch aufs Brot: 3 regionale Herbstaufstriche zum Selbermachen
- 10 Rezepte mit Sanddorn: regional und reich an Vitamin C
- Knusprige Lupinenschnitzel selber machen – ohne Soja
- Lebendfalle für Fruchtfliegen – so baust du eine nichttödliche Falle
3 Kommentare
Die Kommentare sind geschlossen.
Ich freue mich riesig über das Rezept und Micas Ergänzung! Ich liebe Birnen und Birnbrot, das länger haltbar ist! Kindheitserinnerungen, die ich ganz vergessen hatte! Vielen lieben Dank!
Obiges Birnenbrot mag lecker sein, als “Schweizer” Birnenbrot sollte es nicht bezeichnet werden… Bei einem “Schweizer Birnbrot” wird – über regionale Herstellungsvarianten hinweg – stets ein Teil des Teiges mit der Füllung gemischt, deren Basis mit Rotwein bzw.Kirsch zu einer dicken Paste verarbeitet und mit gröberern Frucht-Stücken und Nüssen gemischt wird. Auch wird es mit dem restlichem Teig dünn eingepackt, nicht eingerollt. Gebacken bekommt es so eine sehr dichte schnittfeste – eben brotartige – Struktur, dunkelbraun mit einigen sichtbaren gröberen Stücken und ganzen Nüssen, von feinem hellem (Zopf-)Teigrand umhüllt.
Dagegen ist beim “Schweizer Birnwegge” eine gewürzte Dörrfrucht-Füllung glatt püriert und in einen (meist) Kuchenteig schneckenartig eingerollt.
Obiges Rezept entspricht damit weder der einen noch der andern Schweizer Version.
Als “Dörrbirnenbrot” wärs nicht falsch bezeichnet – und sicher nicht minder schmackhaft…
Danke schön für die Ergänzung! Ich hatte gerade eine Birnenwegge mit Dinkel in der Schweiz essen dürfen und suche noch nach der Zusammensetzung dieses Birnen-Pürees.