
Zitrusschalen zu Zitronat und Orangeat verarbeiten statt wegwerfen
Orangen gehören für mich zur Weihnachtszeit dazu, und so fallen wie jedes Jahr eine Menge Schalen an. Anstatt sie wegzuwerfen, kannst du aus den Schalen von Bio-Orangen und Zitronen köstliches Orangeat bzw. Zitronat herstellen! Aus der Weihnachtsbäckerei sind sie nicht wegzudenken, aber auch anderen Süßspeisen wie Obstsalaten oder Pudding verleihen die süß-herben Zutaten eine unverwechselbare Note.
Auf Konservierungsmittel und andere Zusatzstoffe kannst du auf diese Weise auch gleich verzichten, denn für selbst gemachtes Orangeat (oder Zitronat) brauchst du nichts weiter als die Fruchtschalen und Zucker oder Honig. Die Zubereitung geht kinderleicht, und ich habe eine weitere wunderbare Möglichkeit zur Verwertung von Orangenschalen und zur Verwertung von Zitronenschalen gefunden.
In diesem Beitrag stelle ich dir meine beiden Lieblingsrezepte für Zitronat und Orangeat vor. Zum einen die klassische Variante zum Kandieren der Fruchtschalen mit Zucker, zum anderen ein Rohkost-Rezept, bei dem die zerkleinerten Schalen roh in Honig eingelegt werden. Zur Vereinfachung verwende ich in den weiteren Beschreibungen nur noch den Begriff Zitronat, weil der Ablauf für Zitronat und Orangeat absolut gleich ist.
Rezept für Zitronat mit Zucker
Mit diesem Rezept erhältst du klassisches Zitronat, das genauso wie die industriell hergestellte Variante verwendet werden kann.
Du benötigst dafür:
- Schale von unbehandelten Zitronen oder Orangen. Verwende am besten Bio-Früchte und achte unbedingt darauf, dass die Schalen als zum Verzehr geeignet deklariert sind.
- Zucker
- Schraubglas zur Aufbewahrung des fertigen Zitronats
Und so gehst du bei der Zubereitung vor:
1. Schale der Früchte säubern.
2. Früchte schälen und die Schale von jeglichen Fruchtfleisch-Resten und schadhaften Stellen befreien.
3. Schale bis zur gewünschten Größe zerkleinern. Bei kleineren Mengen reicht dafür ein Messer. Willst du dir einen Vorrat zulegen, kannst du auch eine Küchenmaschine verwenden.
4. Zerkleinerte Schale in einen Topf geben, mit Wasser bedeckt aufkochen und anschließend abseihen. Den Vorgang noch zwei weitere Male wiederholen, um den Gehalt an Bitterstoffen in der Schale etwas zu reduzieren.
5. Schalenstücke abtropfen lassen und wiegen.
6. Mit der gleichen Menge Zucker und etwas Wasser in einen Topf geben, aufkochen und zirka eine Stunde köcheln lassen, bis die Schalen glasig sind.
7. Gut abtropfen und trocknen lassen. Das kann einige Tage dauern. Eilige können das Zitronat auch bei niedriger Temperatur im Backofen trocknen.
8. Die Abtropf-Flüssigkeit schmeckt übrigens köstlich als Marmeladen-Ersatz aufs Brot oder kann statt Honig beim Backen verwendet werden.
9. Das getrocknete Zitronat zur Aufbewahrung in ein Schraubglas geben und in den Kühlschrank stellen.
Im Kühlschrank hält sich das Zitronat mehrere Wochen. Reste vom Zitronat kannst du aber auch clever zusammen mit Nüssen und anderen Trockenfrüchten in diesem Rezept für Früchtebrot verwerten.
Tipp: Wenn du die Schalen vor dem Kandieren in größere Stücke schneidest, eignen sich Zitronat und Orangeat auch hervorragend als kandierte Orangenschalen zum Naschen oder, zum Beispiel mit etwas Schokolade überzogen, als exquisites Mitbringsel aus der Küche.
Zuckerfreies Zitronat mit Honig
Gehörst du zu den Menschen, die lieber vollwertig kochen und den Einsatz von Zucker in der Küche reduzieren möchten? Dann könnte das folgende Rezepte eine Alternative für dich sein.
Du benötigst dafür:
- Schale von unbehandelten Bio-Zitronen oder Orangen
- Honig, am besten eine Sorte mit mildem Aroma, wie zum Beispiel Akazienhonig. Für veganes Zitronat kannst du alternativ einen pflanzlichen Sirup wie zum Beispiel Agavendicksaft verwenden.
- Schraubglas in passender Größe
Die Zubereitung bedarf nur weniger Minuten:
- Schale säubern und zerkleinern.
- Mit dem Honig vermischen und in das Schraubglas füllen. Dabei sollten alle Schalenstücke gerade so mit Honig oder Sirup bedeckt sein.
- Die fertige Mischung in den Kühlschrank stellen und einige Tage bis Wochen durchziehen lassen.
Was stellst du inzwischen lieber selbst her, anstatt auf fertige Produkte zurückzugreifen? Verrate es uns und den anderen Lesern in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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