Seborrhoisches Ekzem mit Hausmitteln lindern: Apfelessig, Sonnenlicht und Co.

Das seborrhoische Ekzem gilt zwar bisher als nicht heilbar. Trotzdem können einfache Hausmittel die Symptome lindern und die gereizte Haut beruhigen.

Entzündete Haut, Juckreiz und fettige Schuppen: Das seborrhoische Ekzem verläuft schubweise und gilt als unheilbar. In der Schulmedizin kommen vor allem pilzhemmende und cortisonhaltige Mittel gegen die nicht ansteckende Hauterkrankung zur Anwendung. Wie man das seborrhoische Ekzem mit Hausmitteln wirksam lindert, erfährst du in diesem Beitrag.  

Was ist das seborrhoische Ekzem?

Rote, entzündliche Flecken auf der Haut und eine gelbliche, fettige Schuppenbildung: An den Symptomen des seborrhoischen Ekzems (auch seborrhoische Dermatitis genannt) leidet rund fünf Prozent der Weltbevölkerung. Dabei sind die Betroffenen fast ausschließlich Männer, weshalb eine hormonelle Komponente als Auslöser diskutiert wird. 

Da bevorzugt die Hautareale von der Krankheit betroffen sind, die reich an Talgdrüsen sind, tritt  das seborrhoische Ekzem überwiegend auf der behaarten Kopfhaut, in der T-Zone des Gesichtes, in Bart und Augenbrauen sowie an Brust- und Rückenmitte auf.   

Eine eindeutige Ursache für die Hautkrankheit ist noch nicht ausgemacht, verschiedene Faktoren begünstigen jedoch das Ausbrechen der Krankheit. Als gesichert gelten beispielsweise eine verstärkte Talgbildung (Seborrhoe), eine übermäßige Besiedlung der Haut mit lipophilen Hefepilzen, ein geschwächtes Immunsystem sowie Vererbung. 

Um die Symptome des seborrhoischen Ekzems mit Hausmitteln zu lindern, gibt es einige Tipps. 

Apfelessig: Mittel der ersten Wahl 

Apfelessig ist ein wahres Wundermittel für deine Haut. Er steckt voller Nährstoffe, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und Enzyme. Durch seine milde Säure hilft Apfelessig dabei, den natürlichen pH-Wert der Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Talgproduktion zu drosseln. Als Hausmittel gegen das seborrhoische Ekzem wirkt aber noch eine andere Eigenschaft des fermentierten Naturproduktes: Apfelessig tötet verschiedenste Pilze – darunter auch Malassezia – und hemmt so einen entscheidenden Faktor des seborrhoischen Ekzems. 

Der Apfelessig kann dabei entweder als saure Rinse nach der Haarwäsche in die Kopfhaut einmassiert oder – wie im Folgenden beschrieben – verdünnt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.

Das seborrhoische Ekzem gilt zwar bisher als nicht heilbar. Trotzdem können einfache Hausmittel die Symptome lindern und die gereizte Haut beruhigen.

Für die Behandlung des seborrhoischen Ekzems mit Apfelessig brauchst du bloß zwei Zutaten:

  • naturtrüber Apfelessig (achte darauf naturtrüben, unpasteurisierten Essig zu kaufen oder mache Apfelessig ganz einfach selber
  • Wasser
  • ein Gefäß
  • Watte- oder wiederverwendbare Kosmetikpads

Benötigte Zeit: 1 Minute

Und so einfach geht’s:

  1. Apfelessig und Wasser mischen

    Zu gleichen Teilen Apfelessig und Wasser in einem Gefäß mischen. 

  2. Auftragen

    Watte- oder Kosmetikpad mit der Mischung tränken und die betroffenen Stellen der Haut betupfen. 

  3. Trocknen lassen

    Die Haut an der Luft vollständig trocknen lassen und ein Aufliegen von Kleidung oder Kopfbedeckungen bis dahin vermeiden.

Tipp: Du kannst diese Pflege auch auf Vorrat herstellen und unabhängig von den Schüben als  tägliche Hautpflege für unreine und fettige Haut verwenden. 

Natron zur Linderung der Beschwerden

Auch das vielseitige Hausmittel Natron kommt oft beim seborrhoischen Ekzem zur Anwendung. Für die Pflege der Kopfhaut einfach zwei Esslöffel Natron in einem halben Liter warmem Wasser auflösen. Die Mischung in die Haaransätze bzw. die besonders betroffenen Stellen einmassieren, einige Minuten einwirken lassen, mit klarem Wasser gründlich abspülen und hinterher mit einer sauren Rinse nachspülen. Natron findest du in jeder Drogerie, Apotheke oder online

Das seborrhoische Ekzem gilt zwar bisher als nicht heilbar. Trotzdem können einfache Hausmittel die Symptome lindern und die gereizte Haut beruhigen.

Sonnenlicht und Luft als natürliche Hilfe

Weil das seborrhoische Ekzem erfahrungsgemäß durch Sonneneinwirkung zurückgeht, kann auch eine Lichttherapie nutzen. Es mag banal klingen, aber wenn du zu den Betroffenen gehörst, halte dich im Sommer am besten möglichst oft im Freien auf und trage dabei luftige Kleidung. Sonnenlicht und Luft tragen dazu bei, dass die Haut trockener wird und die Talgdrüsen weniger Fett produzieren. 

In den dunkleren Monaten des Jahres kann auch die moderate Inanspruchnahme des Solariums eine gute Alternative sein.

Wildes Stiefmütterchen bei Ekzemen 

Das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricoloris) wird seit alters her wegen seiner antientzündlichen Wirkung gelobt und ist die Pflanze erster Wahl, wenn es um oberflächlich entzündete, fettige Haut geht. Bei der Behandlung der seborrhoischen Dermatitis hilft ein Tee aus dem einheimischen Kraut, der sich innerlich und äußerlich anwenden lässt.

Dazu einen Teelöffel des getrockneten Stiefmütterchenkrautes in einer Tasse mit kochendem Wasser übergießen und nach einer zehnminütigen Ziehzeit abseihen. Für eine Trinkkur dreimal täglich eine Tasse zu den Mahlzeiten trinken. Für die äußerliche Anwendung als Waschung oder Umschlag den abgekühlten Tee verwenden.

Das seborrhoische Ekzem gilt zwar bisher als nicht heilbar. Trotzdem können einfache Hausmittel die Symptome lindern und die gereizte Haut beruhigen.

Meerwasser für die Haut 

Gerade im Strandurlaub verschwindet das seborrhoisches Ekzem nahezu vollständig. Daran sind zum einen das veränderte Meerklima und die Sonne verantwortlich, zum anderen das Meerwasser selbst. Wie auch bei Neurodermitis, profitiert die durch die seborrhoische Dermatitis geschwächte Haut von den Meeresmineralien: Die entzündungshemmenden Selen- und Strontiumsalze im Wasser lindern den Juckreiz und wirken desinfizierend. 

Für die Behandlung zu Hause einen Esslöffel Totes-Meer-Salz in einem Liter warmem Wasser auflösen und damit Gesicht bzw. die betroffenen Körper-Areale waschen. Danach die Haut nicht abtrocknen, sondern an der Luft trocknen lassen.

Das seborrhoische Ekzem gilt zwar bisher als nicht heilbar. Trotzdem können einfache Hausmittel die Symptome lindern und die gereizte Haut beruhigen.

Seborrhoisches Ekzem: Teebaumöl als Freund und Helfer 

Das ätherische Teebaumöl gilt aufgrund seiner pilz- und entzündungshemmenden Eigenschaften seit langem als Mittel in der Körperpflege. Eine topische Anwendung kann Juckreiz, Rötung und Schuppung lindern. Zu diesem Zweck werden entweder fünf Tropfen Teebaumöl, mit einem Esslöffel Kokosöl gemischt, auf die betroffenen Stellen aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von bis zu 30 Minuten wieder abgewaschen. Alternativ lässt sich dieselbe Menge Öl für eine Anwendung auf dem Kopf auch ins Shampoo geben.

Tipp: Einige Menschen reagieren sehr sensibel bis allergisch auf Teebaumöl. Teste es daher zunächst auf der gesunden Haut am Arm.

Das seborrhoische Ekzem gilt zwar bisher als nicht heilbar. Trotzdem können einfache Hausmittel die Symptome lindern und die gereizte Haut beruhigen.

Kokosöl zur Hautpflege

Da sich der am seborrhoischen Ekzem beteiligte Hautpilz Malassezia von langkettigen Fettsäuren ernährt, sind ölige Cremes und Salben nicht zu empfehlen. Kokosöl hingegen besteht aus mittelkettigen Fettsäuren und enthält die pilzfeindliche Fettsäure Caprylsäure. Viele Betroffene machen gute Erfahrungen damit, reines Kokosöl in Bioqualität, das du mittlerweile in jedem Supermarkt bekommst, aber auch online bestellen kannst, in ihre Hautpflege zu integrieren. 

Das seborrhoische Ekzem gilt zwar bisher als nicht heilbar. Trotzdem können einfache Hausmittel die Symptome lindern und die gereizte Haut beruhigen.

Weitere Mittel gegen das seborrhoische Ekzem

Wer vom seborrhoischen Ekzem betroffen ist, kann auch auf andere Weise dafür sorgen, Schüben vorzubeugen. 

Ernährung 

Wie bei allen entzündlichen Hauterkrankungen spielt die Ernährung beim seborrhoischem Ekzem eine große Rolle. Bei einer anti-entzündlichen Ernährung stehen vor allem solche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan, die Entzündungen im Körper entgegenwirken: frisches Gemüse und Obst, Rohkost, Fisch, Nüsse und nicht bis wenig verarbeitete Lebensmittel. 

Vom Konsum von Zucker, Weißmehl (hoher glykämischer Index), Milchprodukten, Fleisch, Transfetten, Koffein, Alkohol und Nikotin sollte hingegen Abstand genommen werden. 

Stressreduktion 

Da körperlicher wie psychischer Stress und Schlafmangel die Symptome des seborrhoischen Ekzems verschlimmern, ist es sinnvoll, mögliche Stressfaktoren zu reduzieren, zum Beispiel durch Meditations- und Entspannungsübungen, bewusste Atemtechniken und genügend Zeit, in der sich Körper und Psyche regenerieren können.

Mineralstoffe und Vitamine

Das seborrhoische Ekzem kann auch auf einen Mangel an bestimmten Mineralstoffen und Vitaminen hinweisen. Dabei stehen vor allem Zink und die B-Vitamine im Fokus einer Mikronährstofftherapie. Einige Studien deuten darauf hin, dass sich das Sonnenvitamin D ähnlich heilend auf das seborrhoische Ekzem auswirken könnte wie auf andere Hauterkrankungen.  

Das seborrhoische Ekzem vom Arzt diagnostizieren lassen

Es gibt Krankheitsbilder, die dem seborrhoischen Ekzem ähneln, aber eine andere Therapie erfordern, z.B. Schuppenflechte (Psoriasis), Neuro­dermitis, Lupus oder einfache Kopfschuppen. Daher empfiehlt es sich, dass das seborrhoische Ekzem hausärztlich diagnostizieren zu lassen, bevor du dich an die Selbstbehandlung wagst. 

Jede Haut ist anders, weshalb es sich lohnt herauszufinden, welche Behandlung – ob Hausmittel oder Medikament – für dich und deine Haut am besten funktioniert. 

Welche Hausmittel sich für Gesundheit und Körperpflege noch einsetzen lassen, erfährst du in unseren Büchern: 

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Mit welchen Hausmitteln hast du gute Erfahrungen beim seborrhoischen Ekzem gemacht? Wir freuen uns auf deine Anregungen in den Kommentaren!

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4 Kommentare

  1. Bei dem seborrhoischem Ekzem ist genauso wie bei Rosazea häufig eine starke Vermehrung der Haarbalgmilbe ursächlich. Ich habe gute Erfahrungen in der Behandlung mit einer speziellen Creme (Demoderm) gemacht. Teebaumöl könnte aber auch schon hilfreich sein. Gute Ernährung/NEms sind natürlich nicht verkehrt, ich glaube allerdings nicht, dass sie allein in diesem Fall helfen.

  2. Wenn von Natron die Rede ist, dann nicht das zum reinigen, oder?

    • Hallo Äna,
      doch, genau das. Natron (Natriumbicarbonat) ist ein wahrer Alleskönner in vielen Lebensbereichen. Hier kannst du nachlesen, was es so alles kann und wofür du es einsetzen kannst: https://www.smarticular.net/anwendungen-fuer-natron-das-wundermittel-fuer-kueche-haus-garten-und-schoenheit/

      Nicht zu verwechseln ist Natron, das manchmal auch Backsoda und Speisesoda genannt wird, mit reinem (Wasch-)Soda, das ausschließlich zum Reinigen verwendet wird. Auch zum Unterschied zwischen den beiden findest du einen Beitrag auf unserer Seite: https://www.smarticular.net/natron-und-soda-unterschiede-ein-fuer-alle-mal-erklaert/

      Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
      Liebe Grüße
      Dennis

    • Apfelessig 1:1 mit entmineralisiertem Wasser verdünnt, in meinem Fall das einzig wirklich wirksame Mittel. Wenn mein Ekzem in “voller Blüte” steht sind es trotzdem mindestens zwei Wochen bis ich es in den Griff bekomme. Entmineralisiertes Wasser deshalb alldieweil Leitungswasser nicht überall gleich ist. An Orten mit sehr kalkhaltigem Wasser ist die Mischung bei mir fast wirkungslos. Auf die Weise hab ich immer die Sicherheit dass es auch wirkt. Vielleicht hilft mein Tip der einen oder dem anderen. :)

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