Schuppenflechte: diese Hausmittel helfen gegen Psoriasis

Schuppenflechte lässt sich mit einfachen Hausmitteln lindern. So unterstützt du sinnvoll eine ärztliche Behandlung, und die Haut wird wieder weicher.

Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine nicht-ansteckende Hautkrankheit, die schubweise Entzündungen hervorruft. Außerhalb der Schubphasen kann die Haut auch völlig intakt sein. Begleitend zu Medikamenten, lässt sich Schuppenflechte auch mit Hausmitteln effektiv und schonend lindern.

Was ist Psoriasis?

Unter den verschiedenen Psoriasis-Arten ist die Psoriasis vulgaris am meisten verbreitet. Charakteristisch für diese Schuppenflechten-Art sind scharf abgegrenzte rote Hautareale mit silbrigen Schuppen an Ellbogen und Knien, aber auch auf dem Rücken, an den Finger- und Zehenspitzen oder auf der Kopfhaut. Die Krankheit ist genetisch bedingt, was aber nicht bedeutet, dass sie zwangsläufig ausbrechen muss, wenn eine Veranlagung dazu existiert.

Während bei einer Neurodermitis die Hautbarriere nicht intakt ist, weil in den Hautschichten bestimmte Stoffe nicht gebildet werden können, wendet sich bei einer Psoriasis quasi das eigene Immunsystem gegen die Haut: Von Immunzellen wird eine Entzündung bekämpft, die eigentlich gar nicht da ist.

Als Folge bilden sich übermäßig viele Hautzellen, weshalb die Haut sich rötet, verhornt und schuppig wird. Dieses schuppige Erscheinungsbild wird auch Plaque genannt. Wenn die bei einem Schub besonders verhornte Haut nicht mit Feuchtigkeit und Fett versorgt wird, kann sie unangenehm jucken und im schlimmsten Fall sogar aufreißen und sich entzünden. 

Hier findest du Tipps, die darauf abzielen, die Haut weich zu halten und Entzündungen zu lindern. Wegen möglicher Unverträglichkeiten wende die folgenden Tipps besser erst nach Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin an, denn sie können eine Behandlung nicht ersetzen, sondern lediglich unterstützen.

Salzbäder lindern Psoriasis

Salz – am besten eine naturreine Sorte ohne Zusatzstoffe und Rieselhilfen wie zum Beispiel Totes-Meer-Salz – lindert Entzündungen und hilft darüber hinaus, die Plaque-Schicht aufzuweichen, um die überzähligen Hautschüppchen sanft zu entfernen. So wird die Haut wieder geschmeidiger und eventueller Juckreiz lässt nach.

Für ein linderndes Salzbad löse ein Kilo Totes-Meer-Salz in einem Vollbad mit einer Temperatur von 35 bis 37 °C auf und bade circa 20 Minuten darin. Damit der Haut nicht zu viel Feuchtigkeit entzogen wird, pflege sie danach mit einer reichhaltigen Creme. Alternativ kannst du dem salzigen Badewasser auch einige Tropfen Olivenöl beimischen, das bereits während des Bades rückfettend wirkt.

Hinweis: Ein Salzbad sollte nur bei intakter Haut genommen werden, denn offene Stellen werden durch das Salz zu sehr gereizt. 

Schuppenflechte lässt sich mit einfachen Hausmitteln lindern. So unterstützt du sinnvoll eine ärztliche Behandlung, und die Haut wird wieder weicher.

Bittersalz-Peeling gegen Hautschüppchen

Ein Peeling mit Bittersalz (auch Epsom-Salz genannt) hilft, überschüssige Hautschüppchen und Schadstoffe zu entfernen, und sorgt für eine gute Durchblutung der Haut. Benötigt werden – je nach Größe des Hautbereichs – ein bis drei Esslöffel Bittersalz (erhältlich z.B. in der Apotheke und in Drogerien) und ein Pflanzenöl, das deinem Hauttyp entspricht.

So wird ein Bittersalz-Peeling bei Schuppenflechte durchgeführt:

Benötigte Zeit: 5 Minuten.

  1. Paste anrühren

    Das Bittersalz mit so viel Pflanzenöl vermischen, dass eine streichfähige Paste entsteht.

  2. Bittersalz-Peeling anwenden

    lassen und dann mit reichlich Wasser abspülen. Die Haut danach nur trockentupfen, damit das verbleibende Öl noch die Gelegenheit hat, einzuziehen.

  3. Optionale Nachpflege

    Wenn du den Eindruck hast, dass deine Haut nach dem Peeling trotz des Öls zu trocken ist, pflege sie mit einem reichhaltigen Öl oder Fett nach, das sich besonders gut bei Schuppenflechte eignet. Mehr dazu weiter unten.

Lavendelkompresse gegen offene Hautstellen

Lavendel wirkt antimikrobiell, weshalb er sich zur Versorgung kleinerer offener Hautstellen eignet. Für eine Lavendelkompresse gib 10 bis 12 Tropfen ätherisches Lavendelöl in ein verschließbares Gefäß und fülle es mit 100 Millilitern Wasser auf. Die Mischung gut schütteln, etwas davon auf ein Stück Naturstoff träufeln und die Kompresse etwa zehn Minuten lang auf die betroffene Hautstelle auflegen. 

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Zinnkraut gegen Schuppenflechte auf dem Kopf

Zinnkraut, das auch unter dem Namen Ackerschachtelhalm bekannt ist, wirkt entzündungshemmend und zusammenziehend. Durch seinen hohen Anteil an Kieselsäure trägt es zudem dazu bei, Bindegewebe, Hand- und Fußnägel sowie das Haar zu stärken.

Um Schuppenflechte auf der Kopfhaut zu lindern, einen Teelöffel getrocknetes Zinnkraut pro 100 Milliliter Wasser fünf bis zehn Minuten lang köcheln lassen. Den Sud abgießen, etwas abkühlen lassen und dann in die Kopfhaut einmassieren. Nach etwa 15 Minuten Einwirkzeit ausspülen.

Tipp: Damit sich die Schuppen lösen, kannst du die Kopfhaut auch mit einem nativen Bio-Olivenöl einreiben. Das Öl am besten über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen auswaschen.

Schuppenflechte lässt sich mit einfachen Hausmitteln lindern. So unterstützt du sinnvoll eine ärztliche Behandlung, und die Haut wird wieder weicher.

Wohltuende Quarkwickel

Quark hat einen kühlenden Effekt und spendet der Haut Feuchtigkeit. Am besten wird Naturquark (die Fettstufe ist unerheblich) in Bio-Qualität und ohne Zusatzstoffe verwendet – oder selbst gemachter Quark.

Für einen Quarkwickel streiche eine Portion Quark (etwas wärmer als Kühlschranktemperatur) etwa einen halben Zentimeter dick auf die eine Hälfte eines Tuchs aus Naturfasern (zum Beispiel ein Baumwoll-Geschirrtuch). Die andere Hälfte darüberklappen und den Wickel auf die betroffene Hautpartie auflegen.

Gegebenenfalls lässt sich der Wickel mit einem Mullverband an Ort und Stelle fixieren, zum Beispiel am Arm oder Bein. Den Quarkwickel 15 Minuten lang einwirken lassen und danach wieder entfernen. Die Haut bei Bedarf sanft trockentupfen.

Fette und Öle für mehr Geschmeidigkeit

Reichhaltige Fette und Öl binden Feuchtigkeit in der Haut und machen sie geschmeidiger. Darüber hinaus haben manche Öle weitere positiven Eigenschaften, die bei der Anwendung über einen längeren Zeitraum hinweg die Symptome von Psoriasis lindern:

  • Schwarzkümmelöl wirkt entzündungshemmend und beruhigend und enthält viele ungesättigte Fettsäuren, die für die Regeneration der Haut benötigt werden. Das Öl lässt sich unverdünnt sparsam in die betroffenen Hautstellen einmassieren.
  • Hanföl enthält viele Omega-3-Fettsäuren und ist reich an Vitaminen, die den Aufbau einer gesunden Hautbarriere befördern. Außerdem lässt es Entzündungen schneller abklingen und macht die Haut weich. Auch dieses Öl lässt sich direkt auf die geschädigten Partien auftragen.
  • Jojobaöl, das eigentlich ein flüssiges Wachs ist, fettet die Haut nicht zusätzlich, zieht aber tief ein und lässt seine entzündungshemmenden Inhaltsstoffe gleich an der richtigen Stelle wirken. Auch die Hautschüppchen lösen sich mit Jojobaöl sehr gut, sodass Plaque schneller schonend abgebaut wird. Jojobaöl wird zur Hautpflege bei Psoriasis gerne mit Sheabutter gemischt.
  • Sheabutter wirkt ebenfalls entzündungshemmend, und durch den hohen Anteil an Ölsäure unterstützt sie den Wiederaufbau geschädigter Haut. Das ebenfalls enthaltene Vitamin E schützt zudem vor freien Radikalen. Am besten eignet sich unraffinierte Sheabutter, weil sie die meisten heilenden Wirkstoffe enthält.

Körperbutter aus Sheabutter und Jojobaöl

Eine einfache Körperbutter mit Sheabutter und Jojobaöl hält die Haut geschmeidig, versorgt sie mit vielen wichtigen Nährstoffen und erleichtert es, die Schuppen loszuwerden.

Dazu im Wasserbad bei geringer Hitze 80 Gramm Sheabutter schmelzen und dann 20 Gramm Jojobaöl unterrühren. Wenn die Mischung auf Handwärme abgekühlt ist, lassen sich optional noch 5 bis 7 Tropfen ätherisches Lavendelöl (desinfizierend) oder ätherisches Neroli-Öl (hautberuhigend) unterrühren, die außerdem angenehm duften. Die Mischung nun mit einem Schneebesen oder einem Mixer aufschlagen, bis sie eine fluffige Konsistenz hat.

Die Bodybutter in desinfizierte Bügel- oder Schraubgläser abfüllen und sparsam auftragen, wann immer es nötig erscheint. Wer sie zu fettig findet, kann die Anteile der Zutaten auch verändern, zum Beispiel in 75 Gramm Sheabutter und 25 Gramm Jojobaöl.

Schuppenflechte lässt sich mit einfachen Hausmitteln lindern. So unterstützt du sinnvoll eine ärztliche Behandlung, und die Haut wird wieder weicher.

Weitere Faktoren bei Psoriasis: Ernährung und Stresslevel

Wer mit Schuppenflechte zu kämpfen hat, kann auch auf andere Weise dafür sorgen, dass die Schübe weniger heftig ausfallen. So empfiehlt es sich, Lebensmittel zu vermeiden, die Entzündungen verstärken können, wie zum Beispiel Süßigkeiten, Weizenprodukte oder Fleisch.

Stattdessen bietet es sich an, eine Vielfalt an gesundem Obst und Gemüse – beispielsweise auch durch Rohkost – sowie Nüsse und Saaten in den Speiseplan zu integrieren. Statt gesättigter Fettsäuren sind Omega-3-Fettsäuren, wie sie etwa in Leinöl oder Olivenöl enthalten sind, günstiger für den Erhalt gesunder Haut.

Da Stress Schuppenflechte-Schübe ebenfalls verschlimmern kann, ist es sinnvoll, mögliche Stressfaktoren zumindest zu reduzieren und sich zwischendurch bewusst zu entspannen, zum Beispiel bei einem guten Buch, beim Waldbaden, beim Yoga oder bei einem gemütlichen Treffen mit lieben Menschen.

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Welche Hausmittel nutzt du, um die Auswirkungen von Schuppenflechte zu lindern? Wir freuen uns auf deine Anregungen in den Kommentaren!

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4 Kommentare

  1. JaguarJenna
    JaguarJenna

    Meine Körperbutter hab ich mit 80g Sheabutter und 20g Kokosöl gemacht. Fühlt sich super toll an und probiere ich jetzt mal aus. Meine Psoriasis ist gerade nicht so sichtbar, aber ich leite unter Erwachsenenakne im Gesicht und hoffe, dass es mit der Butter ein bisschen besser wird 👍🦋🌷

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  2. Liebe/r SiBa!
    Das tut mir sehr leid, ich möchte niemandem falsche Hoffnungen machen, ich habe nur das geschrieben, was ich selbst erlebt habe nach monatelangen Recherchen und Versuchen. Ich habe auch andere kennen gelernt, die nach einer Einnahme eine wesentliche Besserung erlebten bis keine Schuppenbildung mehr hatten, aber ich kann nichts über deren weiteren Verlauf sagen. Aber ich habe es auch nicht absolut gemeint, sondern als Wahrscheinlichkeit ausgedrückt, in dem Wissen, dass es auch anders sein kann. Ich wollte dadurch niemandem zu nahe treten.

  3. Die angeführten Hausmittel sind sehr gut zur Linderung, werden aber wahrscheinlich die Ursache nicht beheben. Eine Verwirrung des Immunsystems u. a. durch Vitamin-D-Mangel scheint diese Krankheit zu begünstigen.
    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Sonnenvitamin D gemacht. Wer ganz natürlich arbeiten will, kann jeden Tag von April weg bis Ende September möglichst viel seiner Haut möglichst in der Mittagszeit eine Viertel- bis halbe Stunde der Sonnenstrahlung aussetzen (ohne Sonnenschutz!!!) – je nach Hauttyp natürlich. Optimal wäre, vorher seinen Vitamin-D-Status vom Arzt bestimmen zu lassen.
    Wenn das nicht möglich ist bzw. auch für den Winter gibt es Vitamin-D-Tropfen (auch vegan erhältlich). Ich verwende immer solche , die 1000 Einheiten pro Tropfen haben und nehme 4-5 Tropfen jeden Tag zum Frühstück. Bei meiner Freundin ist die Schuppenflechte ausgeheilt, bei meinem Sohn ist die Neurodermitis ebenfalls ausgeheilt.
    Man erkennt das daran, dass innerhalb von 2-3 Tagen die Schuppen weniger werden und statt dessen neue, noch ganz junge rosarote Haut nachwächst, bis keine Schuppen mehr sichtbar sind!

    • Habe selbst Prosiasis (und auch Menschen, die mir nahe stehen) und das mit dem Vitamin D muss ich leider verneinen.
      Es ist sehr wichtig, keinen Mangel zu haben. Aber wenn das so wäre wie Sie es beschreiben, würde es jeder machen und die Krankheit würde es nicht mehr geben. Psoriasis heilt so gut wie nie aus. Es gibt Berichte über Spontanheilungen. Das ist aber extrem selten, dass soetwas passiert. Bitte Menschen auf solch eine Art keine Hoffnungen machen. Das ist absolut unseriös.

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