Genug Kieselsäure ohne Tabletten: natürliches Silizium für Haut und Haar

Silizium ist wichtig für gesunde Haare, Haut und Nägel. Decke den Tagesbedarf mit regionalen Lebensmitteln - ohne zusätzliche Kieselsäure-Präparate!

Kieselsäure wird in unterschiedlicher Form als Nahrungsergänzungsmittel beworben – das in ihr enthaltene Silizium wirkt kräftigend für Haut, Haare, Knochen und Zähne, stärkt das Bindegewebe und kann auf diese Weise auch Cellulite vermindern – kein Wunder, dass sich solche Präparate großer Beliebtheit erfreuen. Dabei sind Kieselsäure-Tabletten gar nicht notwendig!

Denn Silizium-Verbindungen wie Kieselsäure kommen auch in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln ganz natürlich und in ausreichenden Mengen vor. So lässt sich der Tagesbedarf eines Erwachsenen problemlos ohne zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel decken. Das spart nicht nur jede Menge Geld, sondern auch Verpackungsmüll. Darüber hinaus sind die meisten siliziumhaltigen Lebensmittel sogar regional verfügbar.

Silizium, Kieselerde, Kieselsäure – Was ist was?

Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element der Erde. Im Körper kommt das essentielle Spurenelement in jeder Zelle vor, insbesondere in den Knochen, Haaren, Finger- und Fußnägeln und sogar im Blut. In der Natur tritt Silizium nie alleine auf, sondern bindet sich stets an andere Stoffe.

Kieselerde besteht aus Mineralien und Sedimenten mit einem hohen Siliziumgehalt. Sie wird aus fossilen Kieselalgen gewonnen, die eine siliziumhaltige Hülle haben. Kosmetische Kieselerde wird gern für Kosmetikprodukte, zum Beispiel für Gesichtsmasken verwendet, sie ist aber auch als Nahrungsergänzungspräparat erhältlich.

Als Kieselsäure wird Silizium bezeichnet, das mit Sauerstoff und Wasser verbunden ist. In dieser Form hat Silizium für den Menschen eine besonders hohe Bioverfügbarkeit, da Kieselsäure wasserlöslich ist und vom Körper gut aufgenommen und transportiert werden kann. Es gibt sie als Kieselsäuregel oder in Tablettenform, doch Kieselsäure und ähnliche, leicht verwertbare Siliziumverbindungen kommen auch in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln und Getränken vor.

Was bewirkt Silizium?

Silizium gehört zu den essentiellen Spurenelementen, die vom Körper nicht selbst gebildet werden können. Es muss deshalb täglich über die Nahrung aufgenommen werden. Ein Siliziummangel äußert sich durch brüchige Haare und Nägel, Haarausfall, blasse und gereizte Haut und nachlassende Hautelastizität. Eine Überdosierung ist hingegen nicht möglich, da überschüssiges Silizium vom Körper nicht aufgenommen werden kann und mit dem Urin wieder ausgeschieden wird.

Diese Lebensmittel enthalten viel Silizium

Mit einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung lässt sich der tägliche Siliziumbedarf von etwa 15 bis 30 mg bereits ausreichend decken, Kieselsäure-Präparate sind dafür nicht nötig. Insbesondere in pflanzlichen Lebensmitteln steckt viel von dem Spurenelement. Den höchsten Gehalt an Kieselsäure haben Getreide wie Hirse, Gerste und Haferflocken. Auch in Kartoffeln, Bananen, Topinambur, Erdnüssen, Spinat und Eiern ist das Element reichlich vorhanden.

Wer nur einige dieser Lebensmittel des öfteren in den Speiseplan integriert, für den sind Kieselsäuretabletten nicht nur entbehrlich, sondern sogar regelrecht nutzlos, da das Überangebot an Silizium vom Körper größtenteils ungenutzt ausgeschieden würde.

Tipp: Silizium und viele weitere hautpflegende Wirkstoffe können auch von außen zugeführt werden, zum Beispiel durch ein nährendes Haferbad.

Viele Mineralstoffe sind für den Körper essentiell, eine Unterversorgung kann schwerwiegende Folgen haben. Wofür sie verantwortlich sind und welche Nahrungsmittel besonders reichhaltig sind, erfährst du hier.

Mit ausreichender Flüssigkeitsaufnahme ist der Bedarf an Silizium ebenfalls sehr leicht zu decken, denn in Mineralwasser, Milch, Bier und Wein ist das Spurenelement ebenfalls vorhanden.

Einige Wildpflanzen wie die Brennnessel und der Spitzwegerich, die in unseren Gärten oder an Wegrändern zu finden sind, haben ebenfalls einen hohen Gehalt an Silizium. Der Ackerschachtelhalm (auch Zinnkraut genannt)  enthält das Spurenelement sogar in Form von Kieselsäure. Aufgekocht als Ackerschachtelhalmtee, kann man kostenlos von der gesundheitsfördernden Wirkung profitieren. Als Haarspülung ist der Ackerschachtelhalm ein gutes Hausmittel gegen Schuppenflechte (Psoriasis).

Für einen Zinnkrauttee ist das gesamte Kraut einer jungen Pflanze verwendbar, frisch oder getrocknet. Um den Tee zuzubereiten, übergieße je einen Esslöffel des Krautes mit einem Viertelliter kaltem Wasser und lasse es mehrere Stunden, am besten über Nacht, ziehen. Anschließend für fünfzehn Minuten aufkochen und abseihen. Für eine Teekur werden drei bis fünf Tassen täglich über drei Wochen hinweg getrunken.

Viele weitere Tipps und Rezepte zu heilsamen, vitalstoffreichen Wildpflanzen, die auch in der Stadt zu finden sind, gibt es in unserem Buch:

Wie versorgst du dich mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen? Teile deine Tipps und Erfahrungen mit anderen Lesern unter diesem Beitrag!

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Über mich

... experimentiert als gelernte Köchin am liebsten mit nachhaltigen Rezepten und vermittelt ihr Wissen gerne unkompliziert weiter. Außerdem ist die Natur- und Tierfreundin mit langjähriger Reiterfahrung eine Expertin für Haustierzubehör, Naturkosmetik und natürliche Heilmittel.

9 Kommentare
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  1. Wenn ich Zinnkraut = Ackerschachtelhalm fein zermixe und zu mir nehme, müsste der Darm doch auch die Kieselsäure aufnehmen, so dass sie ins Blut gelangt, oder? Mit welchem Beweis wird gesagt, dass die Kieselsäure nur durch den Kochprozess “frei gesetzt” und dem Körper verfügbar wird?

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    • Daniela - Gerlinde

      Hallo MaLu,

      war für Sie auf einer “Fact-Finding-Mission” :) und hab mal gegoogelt:

      Ich zitiere: “Für die Zubereitung eines Ackerschachtelhalmtees wird ein Teelöffel getrockneter Ackerschachtelhalm mit etwa 300 ml Wasser zusammen in einen Topf gegeben. Die Mischung wird dann ca. 20 Minuten lang gekocht. Das verdampfte Wasser wird ergänzt. Die lange Zubereitungszeit ist deshalb notwendig, damit sich die enthaltene Kieselsäure aus den Zellen löst und auch die anderen Mineralstoffe aus dem Kraut freigesetzt werden. Bei Beschwerden des Urogenitaltrakts, z.B. Harnwegsentzündungen, wird empfohlen, dreimal täglich eine Tasse Ackerschachtelhalm zu trinken.” Quelle:
      https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Ackerschachtelhalm.html

      Deshalb koche ich den ab und zu mit Nudeln oder Pellkartoffeln mit.
      Er schmeckt nicht bitter. Eigentlich nach gar nichts.

      Nach Rücksprache mit meiner Apothekerin fand die Frau vom Fach meine Idee auch gut. ;)

      Wenn Sie weitere Fragen haben, hilft Ihnen das Internet. Einfach mal selber recherchieren, da finden sich immer Informationen. So mache ich das auch wenn mich etwas interessiert. :)
      Vor allem die Seiten Smarticular und Kostbare Natur sind super !

      Hier der Link, da steht 30 Minuten ziehen lassen.
      Geht auch. Dann ist der Tee allerdings kalt.
      Oder über Nacht in Wasser ziehen lassen und tags drauf aufkochen.
      In diesem Link stehen noch viele andere wertvolle Tips zu Ackerschachtelhalm. .
      Quelle:
      https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/ackerschachtelhalm/

      Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.
      Liebe Grüsse von Daniela

  2. Christine

    Hallo Ihr! Ich habe Brennesseltee aus dem Reformhaus, aus dem Bioladen und aus der
    Apotheke auf seinen pH-Wert mit Teststreifen getestet und mußte mit Erschrecken feststellen,
    daß keines der käuflichen Tees basisch ist.
    Nun ziehe ich durch die Natur und hole die Brennessel von natürlichen Böden,
    der Tee ist sehr basisch. Danke für die Mengenangabe des Siliceas zum ausleiten von Aluminium.

    Antworten
  3. Kleiner Tipp am Rande: Silizium eignet sich hervorragend um Aluminium aus dem Körper auszuleiten. Dafür braucht man aber deutlich höhere Dosierung als im Artikel angegeben, ca. 200mg/ Tag (oder ca. 75mg wenn man schon ausgeleitet hat und sich nur gegen die tägliche Aufnahme schützen möchte). Daher kann eine Nahrungsergäzung durchaus Sinn machen. Ebenfalls zu beachten ist, dass der Siliziumgehalt durch Auslegung der Böden in oben genannten Nahrungsmitteln nicht mehr in entsprechender Menge vorhanden ist. Bei Ackerschachtelhalm ist das vermutlich anders, da es sich um ein Wildgewächs handelt.

    Antworten
    • Hab’ gelesen, dass Fuji-Wasser besonders viel Kieselsäure enthalten soll. War sogar ‘n Artikel bezüglich Aluminium- & Quecksilberausschwemmung.

  4. Dani-Gerlinde

    Liebe Smarties, ich sammle den Ackerschachtelhalm in meinem Garten und tu ihn trocknen.
    Einfach bündeln und auf einer Wäscheleine in einem schattigen Bereich aufhängen. Er trocknet sehr schnell.
    Dann fülle ich ihn in saubere Schraubgläser ab und stelle ihn dunkel in einen Schrank.
    Wenn ich ihn benutzen will, schreddere ich ihn nach und nach in einem Smoothiemixer sehr klein. Fasst wie Pulver und stelle ihn in die Küche zu den Gewürzen, damit man ihn nicht vergisst zu benutzen.
    Z.B.: Beim Nudel- oder Kartoffel-Pellkartoffelkochen mitkochen. In Gemüseeintopf/Suppen hineingeben u.v.m. Das Kochen setzt die Kieselsäure frei. Er schmeckt so gut wie nach nichts :)
    Meine Apothekerin fand die Idee super. Ackerschachtelhalm hilft auch sehr gut bei Blasenschwäche.
    Für Haut, Haare, Nägel ebenso hervorragend.
    Also niemals dieses kostbare Kraut im Garten eleminieren :) Es sieht auch sehr schön aus im Morgentau :)
    Bitte verwechselt ihn nicht mit dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm. Der Standort vom giftigen Sumpf-Schachtelhalm ist eher an Gewässern, nicht in normalen Gärten. Wenn man genau hinsieht sind die Unterschiede einfach zu erkennen.

    unnamed

    Antworten
    • Rosemarie

      Hallo Ihr Lieben, als Ergänzung zum obigen Kommentar. Es stimmt Sumpf-Schachtelhalm ist giftig. Er lässt sich jedoch zur äussern Behandlung verwenden, Sitzbäder oder Umschlägen verwenden. Kraut unbedingt separat aufbewahren und gut beschriften.

    • Danke für eure Ergänzungen! Liebe Grüße Sylvia

    • wer Ackerschachtelhalm sammelt, sollte darauf achten, dass die Pflanze keine braunen Stellen aufweist. Diese Stellen weisen auf einen leichten Giftgehalt hin.
      Wie immer beim Sammeln ist es wichtig, dass nicht alles geerntet wird, was am Standort gefunden wird.

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