Konservierung – die wichtigsten Methoden für zu Hause

Wenn du dich gesund und abwechslungsreich ernährst, dann greifst du wahrscheinlich oft zu frischen, unverarbeiteten Nahrungsmitteln oder baust sie sogar selbst an. Damit empfindliche Vitalstoffe möglichst lange erhalten bleiben und Lebensmittel nicht allzu schnell verderben, empfiehlt es sich verschiedene Methoden zur Konservierung anzuwenden.
Neben Kühlen und Einkochen gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, die du vielleicht noch nicht kennst, aber unbedingt kennen lernen solltest!
Kühlen
Im oberen Bereich des Kühlschranks herrschen andere Temperaturen als unten oder in der Tür. Entsprechend kannst du die Haltbarkeit weiter optimieren, indem du den Kühlschrank richtig einräumst und die Lebensmittel optimal platzierst. Nicht alle Lebensmittel vertragen Kühlschranktemperaturen. Brot, Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Knoblauch, Zwiebel, Äpfel und Birnen beispielsweise sollten zwar kühl und lichtgeschützt, aber außerhalb des Kühlschranks gelagert werden.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
---|---|---|
Lagerung bei +2 bis +15° C | Eier, Fleisch, Milchprodukte, Gemüse und Obst | Wenige Tage bis mehrere Monate |
Tipp: Eine regelmäßige Reinigung des Kühlschranks sorgt für mehr Hygiene und verhindert die Ausbreitung von Schimmel – das geht ganz einfach mit Hausmitteln.
Einfrieren
Auch wenn du Lebensmittel einfrieren möchtest, empfiehlt es sich, ein paar einfache Regeln zu beachten. So sollten sie am besten luftdicht verpackt sein, um Gefrierbrand zu vermeiden. Wer auf Plastik verzichten möchte, kann auch im Glas einfrieren. Eiswürfelbehälter sind perfekt, um kleinere Lebensmittelreste einzufrieren.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
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Lagerung bei – 18° C | Fleisch, Gemüse, Obst, Backwaren, fertige Gerichte | Einige Monate bis 1 Jahr |
Tipp: Durch Vakuumieren lässt sich die Haltbarkeit gefrorener Lebensmittel zusätzlich verlängern.
Einkochen
Um Lebensmittel durch Erhitzen zu konservieren, werden sie bei 80 bis 100°C für 20 Minuten bis 2 Stunden eingekocht. Bei empfindlichen Lebensmitteln (wie Fleisch oder eiweißreiche Hülsenfrüchte) empfiehlt sich ein zweites Einkochen nach 24-48 Stunden, um beim ersten Einkochen verbliebene Sporen ebenfalls abzutöten. Einige Zutaten eignen sich nicht zum Einkochen und Einmachen, darunter mit Mehl oder Stärke gebundene Soßen, Milchprodukte, Gerichte mit Jodsalz und stark ölhaltige Gerichte.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
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Erhitzen | Obst, Gemüse, Marmeladen, Fruchtsäfte, Fleisch, Wurst fertige Gerichte | 1-2 Jahre |
Dörren
Hier findest du eine Anleitung, wie du Früchte durch Trocknen haltbar machen kannst. Das funktioniert aber auch genauso gut mit Gemüse und Kräutern. Sogar Fleisch und Fisch lässt sich auf diese Weise konservieren.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
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Wasserentzug | Obst, Gemüse, Kräuter, Fleisch, Hülsenfrüchte, Körner | Mehrere Monate bis 2 Jahre |
Fermentieren
Erfahre hier, wie du Gemüse fermentieren und fermentierte Getränke herstellen kannst. Neben der Konservierung wirkt sich das Fermentieren auch positiv auf die Verträglichkeit der Lebensmittel aus und stärkt das Immunsystem sowie eine gesunde Darmflora.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
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Milchsäuregärung | Gemüse, Obst, Milchprodukte, Sauerteig, Hefewasser, Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, Saaten, Getränke | Mehrere Monate bis 1 Jahr |
Zuckern
Für eine wirksame Konservierung ist ein Zuckergehalt von 50% oder mehr notwendig. Durch die Kombination mit anderen Konservierungsmethoden wie Säure, Kühlung oder Einkochen lässt sich die Zuckermenge allerdings reduzieren. Hier haben wir verschiedene Rezepte für die Herstellung von Marmeladen mit mehr oder weniger Zucker zusammengestellt.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
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Zugabe von Zucker | Marmelade, Sirup, kandierte Früchte | Mehrere Monate bis Jahre |
Säuern
Bei einer Konservierung mit Essig müsste die Essigkonzentration eigentlich 4-5% betragen, um eine nennenswert längere Haltbarkeit zu erzielen. Da die Lebensmittel dann extrem sauer schmecken, wird das Säuern in der Regel mit anderen Konservierungsmethoden kombiniert (z.B. mit Zucker oder Salz) – wie bei diesem Rezept für Essiggurken.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
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Einlegen in Essig | Gemüse, Obst, Kräuter, Käse, Fisch | Mehrere Monate |
Salzen
Die Methode des Salzens wird seltener genutzt, hat aber den Vorteil, dass sie bei einem höheren Salzgehalt auch ohne Kühlschrank funktioniert. Durch das Salzen wird den Lebensmitteln Wasser entzogen und das Wachstum der Mikroorganismen gehemmt, die die Nahrungsmittel verderben lassen. Für eine optimale Konservierung sollte die Salzkonzentration einer Salzlake bei 15-25% liegen (das entspricht 150-250 Gramm Salz pro Liter Flüssigkeit). Beim trockenen Einsalzen hängt die empfohlene Salzmenge vom Feuchtigkeitsgehalt des Lebensmittels ab und liegt bei 11-13%.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
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Einlegen in Kochsalz | Fleisch, Fisch, Kräuter, Gemüse, Eier | Mehrere Wochen bis Monate |
Tipp: Wenn du empfindliche Kräuter wie Schnittlauch haltbar machen möchtest, ohne sie einzufrieren, ist Salzen eine interessante Alternative.
In Öl einlegen
Die Konservierung in Öl ist eine alte und effektive Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen. Durch das Öl gelangt keine Luft an die Lebensmittel und sie sind vor Mikroorganismen geschützt. Dadurch verlängert sich die Haltbarkeit um wenige Wochen bis zu mehreren Monaten – je nach Vorbereitung.
Wie | Was | Wie lange haltbar |
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Mit Pflanzenöl umschließen | Gemüse, Pilze, Knoblauch, Fisch, Käse | Einige Wochen bis mehrere Monate |
Wichtig: Wer Lebensmittel selbst konservieren möchte, muss wissen, was er oder sie tut. Denn durch unsachgemäßes Vorgehen und unsaubere Arbeitsweise können Vorräte verderben und gesundheitliche Risiken wie beispielsweise Botulismus entstehen.
Funktionsweise und Grenzen der Konservierung
Damit du deine Lebensmittelvorräte bestmöglich vor Verderbnis bewahren kannst, lohnt es sich auch, sich neben den einzelnen Methoden etwas grundsätzlich mit dem Thema Konservierung sowie den ihr zugrundeliegenden Prozessen und damit einhergehenden Grenzen zu befassen.
Konservierungsmethoden lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen:
- Physikalische Methoden
Wasserentzug, Hitze, Kälte - Chemische Methoden
Zusatz von Konservierungsstoffen wie Essig, Salz oder Zucker - Biologische Methoden
Milchsäuregärung, alkoholische Gärung
Durch die Konservierung werden Mikroorganismen wie Bakterien, Schimmelpilzen und Fäulniserregern abgetötet oder können zumindest in ihrem Wachstum gehemmt werden. Zusätzlich schützen luftdichtverschlossene Gefäße die Lebensmittel vor Oxidationsprozessen durch den Kontakt mit Sauerstoff.
Indem du mehrere Konservierungsmethoden miteinander kombinierst (z.B. Zugabe von Zucker und anschließendes Einkochen), kannst du eine optimale und möglichst lange Konservierung erreichen. Schon die Tatsache, dass die allermeisten Lebensmittel trotz Konservierung nicht ewig haltbar sind, zeigt aber auch, dass sich der Verderb zwar verzögern, aber nicht ganz stoppen lässt.
Tipp: Zucchinis einzulegen, ist nur eine von zahlreiche Möglichkeiten, die Zucchiniernte zu verarbeiten und noch lange zu genießen.
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Welche Konservierungsmethoden nutzt du am liebsten und warum? Wir freuen uns auf deinen Kommentar unter diesem Beitrag!
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