
Fit dank Kältetraining - für ein starkes Immunsystem
Die einen können morgens schon gar nicht mehr ohne, für die anderen ist es eine unvorstellbare Sache: kalt duschen. Doch was ist eigentlich dran am Mythos, dass kaltes Wasser morgens so richtig wach macht? Das kalte Wasser kann sogar noch mehr!
Wer es schon einmal ausprobiert hat, der weiß, dass beim kalten Duschen viele Dinge gleichzeitig passieren. Die Muskeln spannen sich an, die Atmung vertieft sich, und die Haut rötet sich. Alles Effekte, die die Widerstandsfähigkeit des Körpers stärken. Und das hilft tatsächlich, konzentrationsfähiger und stressresistenter zu sein und das Immunsystem zu stärken. Bei regelmäßiger Anwendung verändert sich das Kälteempfinden. Die körpereigene Heizung wird aktiviert, was den täglichen Energieverbrauch erhöht und sogar auf natürliche Weise beim Abnehmen helfen kann.
Mit diesem einfachen und kostenlosen Trick, den jeder in seine Alltagsroutine einbauen kann, tust du nicht nur dir, sondern auch der Umwelt und deinem Geldbeutel etwas Gutes, indem du Warmwasser- und Heizkosten sparst.
Die vier Stufen des Kältetrainings
Kalt zu duschen ist erst einmal ein Schock, aber mit ein paar Tricks kannst du dich langsam an die Kälte gewöhnen. Während am Anfang kalte Wechselduschen noch unangenehm sind, ist nach ein paar Tagen schon minutenlanges Dauerkaltduschen möglich, und nach zwei bis drei Wochen kannst du vielleicht sogar schon ein zehnminütiges Kaltbad durchführen. Nachfolgend findest du hilfreiche Tipps für die einzelnen Stufen des Kältetrainings.
Wie genau die Kälte auf den Körper wirkt und welche positiven Effekte sie mit sich bringt, kannst du weiter unten im Beitrag nachlesen.
Stufe 1: Die sanfte kalte Dusche
Um in einem ersten Schritt zu testen, wie kälteempfindlich du überhaupt bist, versuche, wie gewohnt zu duschen und dann Stück für Stück die Temperatur herunterzuregeln. Dabei muss nicht die komplette Kaltstufe erreicht werden. Nähere dich ihr am besten mit jeder Dusche weiter an.
Wenn du es schaffst, mindestens fünf Sekunden bei kältester Stufe zu duschen, kannst du zu Stufe zwei des Kältetrainings übergehen.
Stufe 2: Kälteschock-Dusche
Am effektivsten ist die kalte Dusche, wenn sie auf niedrigster Temperaturstufe durchgeführt wird. Folgendes Vorgehen hat sich bewährt:
- Den Temperaturregler auf die kälteste Stufe stellen und den Duschhahn voll aufdrehen.
- Ruhig und tief durchatmen und unter das fließende Wasser stellen. Dabei weiter atmen.
- Langsam 30 Sekunden herunterzählen und auf die Atmung konzentrieren. Erst dann das Wasser abstellen.
Mit dieser Kälteschock-Dusche kannst du einen normalen Duschgang beginnen und abschließen. Genauso ist es möglich, nur noch kalt zu duschen. Eine gesunde Haut braucht meistens nicht mehr als kaltes Wasser zur Säuberung.
Stufe 3: Kältebad mit und ohne Eis
Nach zwei bis drei Wochen stellt sich eine Gewöhnung an die kalte Dusche ein. Um trotzdem noch weiter von den positiven Effekten des Kältetrainings zu profitieren, kannst du die Dauer verlängern und die betroffenen Körperstellen gleichmäßiger dem Kältereiz aussetzen, indem du ein kaltes Bad nimmst.
Gehe dabei wie folgt vor:
- In die Wanne setzen und langsam mit kaltem Wasser volllaufen lassen.
- Erst nach einigen Minuten, wenn die Badewanne gefüllt ist, den Oberkörper ins Wasser gleiten lassen, begleitet von ruhigen, tiefen Atemzügen.
- Ziel ist es, etwa 10 bis 15 Minuten im kalten Wasser zu verbleiben. Bei den ersten Malen genügen allerdings auch zwei bis drei Minuten. Ein paar Eiswürfel im Badewasser verstärken den Effekt. Vorsicht: Nur für wirklich Kältetrainierte!
- Nach dem Kältebad rasch abtrocknen, warm anziehen und bewegen. Dass sich der Körper danach schnell wieder aufwärmt, ist unbedingt notwendig.
Stufe 4: Profidisziplin Eisbaden
Die absolute Profidisziplin und nicht für jeden erreichbar ist das Eisbaden in freier Natur. Solange du eine nicht zugefrorene Wasserstelle findest, ist Eisbaden grundsätzlich möglich. Aus Sicherheitsgründen ist ein solches Unterfangen jedoch nur in Begleitung empfehlenswert. Zehn Minuten Badezeit reichen aus, um von allen positiven Auswirkungen des Kältetrainings zu profitieren. Danach unbedingt schnell abtrocknen, anziehen und bewegen!
Falls du dich bei der Vorstellung, in einen eiskalten See zu steigen, doch mulmig fühlst, kannst du das Kältetraining auch einfach fortsetzen, indem du dich bei Minusgraden öfter mal ohne Winterkleidung für kurze Zeit in der Natur aufhältst.
Vorteile des Kältetrainings
Was bewirkt das Kältetraining im Körper und warum? Viele der unschlagbaren Vorteile findest du hier aufgelistet:
- Gestärkte Konzentrationsfähigkeit: Der Kälteschock-Reflex führt automatisch zu einer tieferen Atmung und versorgt so den Körper mit mehr Sauerstoff.
- Gesunde Haut und Haare: Kaltes Wasser schließt die Poren und schützt so vor dem Austrocknen. Der Schutzmantel der Haut bleibt erhalten.
- Muskelaufbau und Fettverbrennung: Im Augenblick des Kältereizes werden die Muskeln angespannt und dadurch trainiert. Noch wirkungsvoller ist, dass bei vielen Menschen durch Kälte braune Fettzellen aktiviert werden. Braunes Fettgewebe ist in der Lage, Wärme zu produzieren, um die Körpertemperatur zu halten (Thermogenese). Das verbessert den Stoffwechsel und erhöht den Energiebedarf.
- Starkes Immunsystem: Aktive Zellen sind widerstands- und leistungsfähiger. Durch den geförderten Stoffwechsel und einen angeregten Kreislauf können Krankheitserreger dem Körper weniger anhaben.
- Stressresistenz: Die nacheinander ablaufenden Gefühle Euphorie und Entspannung sorgen für ein gesundes Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn. Während des Kältereizes werden Glückshormone wie Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, die generell resistenter gegenüber stressigen Situationen im Alltag machen.
- Mehr Selbstbewusstsein: Die Erfahrung, dass unangenehme Gefühle beim Heraustreten aus seiner Wohlfühlzone überwunden werden können, heben das Selbstwertgefühl. So kann das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit auch in anderen Lebenssituationen gestärkt werden.
Insgesamt bringt ein kontrolliertes Kältetraining jede Menge Vorteile für die Gesundheit mit sich. Der Weltrekordesammler Wim Hof kombiniert beispielsweise das Kältetraining mit bestimmten Atem- und Dehnübungen und brachte so in nur zehn Tagen eine Gruppe von Menschen dazu, nachweislich resistenter gegen E-Coli-Bakterien zu werden.
Achtung: Bei Herz-Kreislauf-Beschwerden immer erst Absprache mit einem Arzt halten, ob das Kältetraining dennoch geeignet ist!
Hast du bereits Erfahrungen mit Kältetraining und anderen Methoden gemacht, die deine Abwehrkräfte stärken? Wir freuen uns über einen Kommentar von dir unter diesem Beitrag!
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