
Selbstgemachte Fonds aus Resten - ohne Kühlschrank monatelang haltbar
Beim Kochen bleiben selbst dann häufig Reste übrig, wenn Lebensmittel passend eingekauft werden – für ein Rezept ist nur eine halbe Zwiebel erforderlich, ein Teil des Kohlrabis ist holzig und Knollensellerie muss nun wirklich geschält werden. Auch Fisch- und Fleischreste verschwinden meist in der Mülltonne.
Dabei lässt sich aus den Resten ein Fond zubereiten, der als Grundlage für selbst gemachte Suppen und Soßen dient! Auch Tütensuppen lassen sich auf diese Weise schmackhaft ersetzen. Richtig zubereitet ist der Fond ungekühlt haltbar und die Verwertung der Reste dadurch besonders energiesparend und nachhaltig.
Herstellung eines Reste-Fond
Benötigt werden abhängig von der Art des Fond verschiedene Überbleibsel aus der Küche. Dabei spielen Menge und Vielfalt keine Rolle.
Gemüsefond: Zwiebeln, Frühlingszwiebel, Karotte, Lauch, Knoblauch, Petersilie, Schnittlauch, Kohlrabi, Weißkraut, Brokkoli, Kartoffeln, Maggikraut, frischer Ingwer, Pilze und auch Schalen, zum Beispiel Spargelschalen, und Strünke. Wichtig ist, dass du geschmacklich passende Sorten kombinierst.
Fleischfond: Knochen, Fett und Knorpel
Fischfond: Gräten, Haut, Flossen und Kopf
Desweiteren werden ein paar Utensilien benötigt:
- 1 großer Topf mit Deckel
- 1 Sieb
- 1 Geschirrtuch oder Mullwindel
- Gläser mit Twist-off Deckel
So gehst du vor:
- Reste in einen Kochtopf geben und mit Wasser aufgießen, bis sie gut bedeckt sind.
- Überbleibsel aufkochen, mit frischen Gewürzen wie Petersilie oder Liebstöckel würzen und zugedeckt so lange bei geringer Temperatur ziehen lassen, bis der dickste Gemüserest weich ist oder die Knochen einen angenehmen Geschmack abgegeben haben.
- Zutaten absieben, ausgekochte Teile im Tuch gut auswringen und den Fond mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Den Sud nochmals kurz aufkochen und kochend heiß in saubere, sterile Twist-off Gläser füllen.
Fonds haltbar machen
Besteht der Fond ausschließlich aus Gemüseresten, kann er auch ohne weitere Konservierung einige Wochen lang ungekühlt aufbewahrt werden. Für eine längere Lagerung und für eiweißreiche Fonds mit Fisch und Fleisch ist es dagegen ratsam, die verschlossenen Gläser durch Einkochen zu konservieren. Fonds werden am besten bei 100 °C für mindestens eine Stunde eingekocht. Beim Einkochen, anders als beim heißen Abfüllen, werden bei ausreichender Einkochtemperatur und -dauer so gut wie alle Keime abgetötet, so dass die Konserven sicher haltbar sind.
Tipps für deine Fast-Food-Suppe ohne unbekannte Zusätze
- In jeder Gemüsesuppe sollte etwas Maggikraut/Liebstöckel oder Sellerie enthalten sein. Diese kannst du auch getrocknet dazugeben. Sie verleihen der Suppe den typischen Geschmack.
- Gewürzte und schon einmal erwärmte Zutaten sind ebenfalls verwertbar.
Das Wegwerfen oder umständliche Einfrieren und Auftauen von Resten kann mit der Herstellung von Fonds verringert werden. Du kannst aber auch Tütensuppen aus den kleinen Überresten herstellen oder vielseitige Rezepte für Blattgrün, Kerne und Strünke ausprobieren.
Viel Spaß mit deinen zukünftigen Überbleibseln, über die du dich ab heute nicht mehr ärgern musst.
Viele weitere Tipps und Rezepte zur Resteverwertung findest du in unserem Buch:
Methoden und Rezepte, wie sich Lebensmittel haltbar machen lassen, kannst du in diesem Buch nachlesen:
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