Gemüsechips selber machen: Für gesunden Knabberspaß ohne Verpackungsmüll
Gemüsechips erfreuen sich als leichte Alternative zu Kartoffelchips wachsender Beliebtheit. Statt sie zu kaufen, lässt sich die farbenfrohe Knabberei ganz einfach selber machen, was jede Menge Verpackungsmüll spart. Zudem kannst du auf regionale Produkte oder Gemüse aus dem eigenen Garten zurückgreifen und deine liebsten Gewürze verwenden.
Gemüsechips selber machen
Um Gemüsechips selber zu machen, bedarf es nicht vieler Zutaten. Wer möglichst unverfälschtes Gemüsearoma genießen möchte, kann sogar ganz auf Gewürze und Kräuter verzichten, denn durch den Trocknungsvorgang werden die natürlichen Aromen in den Chips stark konzentriert.
Für eine Portion Gemüsechips werden folgende Zutaten benötigt:
- 500 g Gemüse nach Wunsch (welche Sorten sich besonders gut eignen, erfährst du weiter unten im Beitrag)
- ½-1 TL Salz und 1 Prise Pfeffer
- 2-3 EL Pflanzenöl – zum Beispiel Olivenöl oder ein geschmacksneutrales Brat- und Backöl
- optional Gewürze und Kräuter nach Wunsch – zum Beispiel Currypulver, Bockshornklee, Dill, Paprikapulver, Knoblauchpulver, Kurkuma, Kreuzkümmel, Rosmarin, Thymian usw.
So werden die Gemüsechips zubereitet:
- Gemüse putzen, nach Bedarf schälen und in dünne Scheiben (2-3 mm) hobeln – am besten geht das mit einem Gemüsehobel oder Sparschäler. Falls nichts anderes zur Hand ist, geht es auch mit einem Küchenmesser.
- Die rohen Gemüsechips in eine Schüssel geben. Pflanzenöl, Gewürze und Kräuter nach Wunsch hinzufügen und alles gründlich vermischen. Für ein besonders intensives Aroma die Marinade für mindestens eine halbe Stunde einziehen lassen.
- Die gewürzten Gemüsescheiben mit der gewünschten Methode dörren – siehe im nächsten Abschnitt.
Tipp: Verwende mehrere Schälchen und mariniere die Gemüsescheiben mit unterschiedlichen Gewürzen und Kräutern, um noch mehr Abwechslung zu erreichen.
Gemüsechips dörren oder backen
Da die Gemüsescheiben viel Wasser enthalten, ist es vergleichsweise energieaufwändig oder es dauert lange, sie in einen knackigen Snack zu verwandeln. Deshalb findest du hier neben dem Backen im Backofen weitere Methoden, die den Energieaufwand reduzieren.
Egal, welche Methode zu verwendest, achte darauf, dass sich die rohen Gemüsescheiben während des Trocknens nicht überlappen. Und prüfe insbesondere bei einer langen Trocknungsdauer regelmäßig, ob das Dörrgut schon durchgetrocknet ist.
Gemüsechips im Solar-Dörrgerät
Ganz ohne Strom entzieht ein Solardörrer, auch Darre genannt, dem Gemüse das Wasser. Gerade im Sommer, wenn viele Gemüsesorten Saison haben, bietet sich diese komplett stromlose Methode an. Dabei wird die Energie der Sonne genutzt und das Dörrgut auf besonders umweltfreundliche und schonende Weise getrocknet.
In einem anderen Beitrag findest du weitere Details zu dieser Methode sowie eine Anleitung, um ein Solar-Dörrgerät selber zu bauen. Kleinere Mengen Gemüsechips oder besonders dünne Chips lassen sich im Sommer aber auch komplett ohne weiteres Zubehör effektiv in der Sonne trocknen, indem man sie auf einem mit Backpapier bzw. einer Backpapier-Alternative ausgelegten Backblech ausbreitet.
Gemüsechips im Dörrautomaten
Größere Mengen Gemüsechips können auch relativ effizient in einem Dörrautomaten getrocknet werden. Darin lassen sich neben Gemüsechips auch Früchte, Kräuter, Pilze und Co. bei Temperaturen unter hundert Grad trocknen. Um Gemüsechips selber zu machen, empfiehlt es sich, eine Temperatur zwischen 55 und 65 °C zu wählen bzw. den Herstellerempfehlungen zu folgen. Der Dörrvorgang nimmt dann mehrere Stunden in Anspruch.
Gemüsechips im Backofen
Wer über keinen Solardörrer oder Dörrautomaten verfügt, kann zum Trocknen und Dörren auf den guten alten Backofen zurückgreifen, um Gemüsechips zuzubereiten. Hierbei gilt: Je höher die Temperaturen sind, umso schneller ist die Knabberei fertig. So gehen aber auch mehr Vitalstoffe verloren und das Risiko steigt, dass die zarten Scheiben verbrennen.
Eine Temperatur von 100 bis 150 °C bei einer Backzeit von 30 bis 90 Minuten reicht meist aus, um die Gemüsestücke zu trocknen. Verwende für empfindliche, sehr wasserhaltige Gemüsesorten wie beispielsweise Zucchini am besten niedrigere Temperaturen. Feste Sorten wie Karotten oder Süßkartoffeln vertragen etwas mehr Hitze, ohne zu verbrennen.
Bei einer längeren Backzeit empfiehlt es sich, die Gemüsechips zwischendurch zu wenden. Wenn du verschiedene Gemüsesorten gleichzeitig verarbeitest, kann es passieren, dass einige Chips schon kross sind, während andere Gemüsescheiben noch etwas mehr Zeit brauchen. Nimmt dann einfach die fertigen Gemüsechips vom Blech und fülle die leeren Stellen mit Nachschub auf.
Damit die Feuchtigkeit während der Trocknung entweichen kann, ist es wichtig, die Backofentür immer mal wieder zu öffnen oder alternativ einen Holzlöffel in die Tür zu klemmen (nicht bei hoher Temperatur empfehlenswert).
Die Gemüsechips werden am besten gleich verputzt oder in einem luftdichten Gefäß aufbewahrt. Wenn sie während der Lagerung doch einmal weich geworden sind, werden sie durch einen kurzen Aufenthalt im Dörrer oder Backofen wieder knusprig.
Für Gemüsechips geeignete Gemüsesorten
Gemüsechips sind nicht nur eine gesunde Snack-Alternative, sie bieten sich auch an, wenn im Garten von der einen oder anderen Gemüsesorte mal wieder ganz viel auf einmal reif wird.
Folgende Gemüsesorten eignen sich besonders gut, um Gemüsechips herzustellen:
Aber auch Aubergine, Kürbis, Radieschen, Topinambur und Zucchini sind einen Versuch wert.
Blattgemüse lässt sich ebenfalls in eine köstliche Knabberei verwandeln – zum Beispiel in Grünkohl-Chips oder Wirsing-Chips. Wer es lieber süß mag, verarbeitet einfach einen Teil der Apfelernte zu knusprigen Apfelchips. Ganz einfach an einem heißen Tag an der Luft getrocknet werden Gurkenchips.
Tipp: Hier findest du viele weitere Alternativen zu Kartoffelchips, die du leicht selber machen kannst.
Mehr gesunde und zufällig vegane Rezepte gibt es in unseren Büchern zu entdecken:
Welches Gemüse verarbeitest du besonders gerne zu Gemüsechips? Wir freuen uns auf deine Anregungen in einem Kommentar!
Mehr Köstlichkeiten und andere interessante Ideen gibt es hier:
Hallo Zusammen
Die Gemüsechips klingen toll, allerdings bin ich mir mit der Kartoffel unschlüssig. Roh enthält sie Solanin (Nachtschattengewächs), was meines Wissenstandes giftig bzw. unverträglich ist? Durch das Trocknen z.B. im Dörrautomaten werden die Chips nicht gar und bleiben quasi roh.
Danke für eure Rückmeldung und beste Grüsse
Melanie
Hallo Melanie, das Solanin steckt vor allem in der Schale und wird durch Hitze ohnehin nicht zerstört. Deshalb sehe ich da keine erhöhte Gefahr bei gedörrten Kartoffeln. Liebe Grüße Sylvia
Hallo Marie, gemeint ist luftdicht im Sinne von kein Luftaustausch – da passt ein fest zugeschraubtes Schraubglas schon. Wie oben beschrieben werden die Chips leider recht schnell wieder weich, weshalb ich sie eher nicht für eine lange Aufbewahrung empfehlen würde. Liebe Grüße Sylvia
Hallo,
wie holt ihr denn die Luft aus dem Gefäß, sodass es luftdicht ist? Und wie lange halten die Chips dann? Ich würde sie gern in einem Adventskalender verschenken.
Danke und liebe Grüße
Marie