Gesucht & gefunden: Alternative zum stinkenden und unhygienischen Küchenschwamm

Küchenschwämme haben eine kurze Lebenszeit und landen schnell im Abfall. Wir zeigen dir eine praktische Alternative: hygienischer, günstiger, nachhaltigervon ClaudiaL

Wunderst du dich auch, wie schnell Lappen und Schwämme in der Küche anfangen, unangenehm zu riechen? Sehr häufig werden Kunststoff-Produkte verwendet, in deren Poren sich Reste vom Abwasch und von Speisen sammeln, und dort vor sich hin gammeln. Da die Utensilien meist noch etwas feucht sind, wird dieser Vorgang noch begünstigt.

Mit einem solchen Schwamm kann man zwar immer noch Wasser aufsaugen, aber wirklich reinigen lässt sich damit nichts mehr. Im Gegenteil, diese Utensilien tragen zur effektiven Verbreitung von Bakterien und Keimen in der Küche bei.

Es gibt, diverse Tricks, um dem entgegen zu wirken, zum Beispiel könnte man Lappen in die Mikrowelle legen und so sterilisieren. Das Grundproblem bleibt jedoch: Schwämme und Lappen werden zu lange benutzt und nicht richtig gewaschen. Was große Hitze, Putz- und Spülmittel mit dem Kunststoff in diesen Produkten anstellen und welche Schadstoffe sie aus diesen lösen, wird auch meist vergessen. Mehr Informationen zu den gesundheitlichen Implikationen falsch verwendeter Kunststoffe findest du hier.

Küchenschwämme haben eine kurze Lebenszeit und landen schnell im Abfall. Wir zeigen dir eine praktische Alternative: hygienischer, günstiger, nachhaltiger
von ClaudiaL

Upcycling-Spüllappen aus Frottee herstellen

Ich habe mich für eine sehr einfache Lösung dieses Problems entschieden. Anstatt jede Woche ein neues Schwämmchen aus Plastik oder einen neuen, meist unverhältnismäßig teuren Lappen zu verwenden, habe ich mir einen Satz robuster Spüllappen aus alten Handtüchern gefertigt!

Küchenschwämme haben eine kurze Lebenszeit und landen schnell im Abfall. Wir zeigen dir eine praktische Alternative: hygienischer, günstiger, nachhaltiger
von ClaudiaL

Diese Lappen sind nahezu beliebig oft wiederverwendbar und wandern nach ein oder zwei Tagen einfach mit in die Waschmaschine.

Zur Herstellung eignen sich sehr gut alte Handtücher aus Frottee-Stoff, aber auch alte Geschirrtücher funktionieren gut. Die Handtücher schneide ich dazu in Quadrate mit ca. 25 cm Kantenlänge und nähe die Ränder doppelt um, damit nichts ausfranst. Zur Herstellung kannst du dich an unserer Anleitung für selbst gemachte Taschentücher orientieren.

Kurzlebige Wegwerfprodukte aus Plastik gehören in meiner Küche der Vergangenheit an. So habe ich nicht nur das Problem der Ressourcenverschwendung gelöst, sondern auch gleich für mehr Hygiene in meiner Küche gesorgt.

Viele weitere Upcycling-Ideen zum Nähen findest du auch in unserem Buchtipp:

Die besten Tipps zum Vermeiden von schädlichen und kurzlebigen Plastikprodukten haben wir in diesem Buch zusammengefasst:

Plastiksparbuch

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Plastiksparbuch: Mehr als 300 nachhaltige Alternativen und Ideen, mit denen wir der Plastikflut entkommen Mehr Details zum Buch

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Natürlich freuen wir uns über deine Anregungen und Ergänzungen. Welche Wegwerfprodukte ersetzt du kreativ durch nachhaltige Alternativen?

Vielleicht interessieren dich unsere weiteren Anleitungen, um Wegwerfprodukte durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen:

24 Kommentare

  1. Mit der Reinigungsleistung von kleinen Frottetüchern bin ich leider überhaupt nicht zufrieden. Auch ein Luffa-Schwamm bringts nicht wirklich so wie gewünscht. Ich bin immer noch auf der Suche nach der perfekten ökologischen Alternative zu dem blöden Spülschwamm, der den Job leider am besten verrichtet…

    • Ich habe das gleiche Problem, die gekauften Spülschwämme sind leider echt gut.
      Ich habe ein bisschen rumgebastelt und das ist jetzt meine Lösung: eine Art aus reinem Leinen gestricktes Säckchen, in das ich einen kleinen quadratischen Frotteelappen gefaltet einlege.
      Mit Schrubberseite aus Paketschnur im Perlmuster.
      Optisch kommt er dem klassischen Plastikspülschwamm recht nah, haptisch so einigermaßen, die Spülleistung geht so. Ich bin erst mal zufrieden… :)

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    • Für stärker verschmutztes Geschirr, wie Töpfe und Pfannen, habe ich eine Bürste mit Holzgriff und auswechselbarem Kopf. Bei Patina von Tee nehme ich etwas Natron dazu….

      Die Läppchen aus alten Handtüchern habe ich vor ein paar Jahren auch selbst gemacht…. Dazu braucht es noch nicht mal eine Nähmaschine…
      Diese verwende ich in aller Regel als “Zewa”-Ersatz.

      Aber es ist tatsächlich nicht einfach, einen sinnvollen und nachhaltigen Ersatz zu finden….. Meistens hat man Plastik, Mikrofaser oder anderes Zeug….

  2. Nhanga Ch. Grunow

    Liebe Sylvia, durch was ersetzt Du denn den Britt Schwamm, der hat ja eine raue Seite? freu mich auf Antwort!

    Liebe Grüsse von Nhanga

  3. Ich freue mich darüber, dass Menschen beginnen, sich für zero waste zu interessieren. Vor 40, 30 und 20 Jahren wurde ich ausgelacht, dass ich eigens dafür gekaufte Waschlappen zum Abwaschen verwendet habe oder das ich Waschsoda, Zitronensäure, Essig, Schkämmkreide und Meerschaumpulver und einen einfachen handelsüblichen Reiniger zum Putzen verwendet habe. Weiter so.

    • Hallo Paula, vielen Dank für dein schönes Feedback. Dann freuen wir uns doch einfach zusammen :-) Liebe Grüße Sylvia

    • Hallo, was ich gerne wüsste : durch was ersetzt Du einen Spülschwamm? Der hat ja eine raue Seite? Danke!!!!

  4. Grittipedia

    Mein klarer Materialfavorit: Rein-Leinen oder Halbleinen.
    Leinen trocknet schneller als BW, ergo weniger Bakterien=Mief im Lappen.
    Des weiteren rubbelt es die Reste besser von Tellern und Besteck.
    Fadenscheinige Geschirrtücher oder ausrangierte Bettlaken eignen sich hervorragend.
    Aus dem Rest der Bettlaken lassen sich auch prima Badesee oder Reisehandtücher nähen, die sich in Schnelltrocken und Packmaß durchaus mit Microfaserhandtüchern messen können ;-)

  5. Janine Beecken

    Kann man die dann einfach mit einem eurer Waschmittel waschen (wegen der Keime)? Ich habe gelesen, dass wegen Keimen oft Bleiche empfohlen wird :/

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Normalerweise reicht eine Wäsche (bei 60 Grad) völlig aus, um die meisten Keime zu beseitigen. Wenn der Schwamm mieft, kann man ihn über Nacht in ein Glas Wasser legen, dem ein Teelöffel Sauerstoffbleiche zugegeben wurde. Eines der besten Hausmittel gegen Keime, dass sich noch dazu in völlig harmlose Bestandteile zersetzt, und nicht im Klärwerk herausgefiltert werden muss. Liebe Grüße!

  6. Hallo,
    das fällt mir bei Euren Berichten ein:

    Mikroplastik: Von der Waschmaschine ins Meer

    Vielleicht nehmt Ihr Euch die Zeit…?!

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Hallo Katharina, was genau meinst du damit?

    • Ich vermute mal, dass Kati meint, wenn man bei dem tollen recyceln der Stoffe nicht darauf achtet, dass kein synthetischer Anteil enthalten ist, würde Plastik in den Wasserkreislauf geraten, durch das Waschen und dem Gebrauch an sich.

      So gut der Gedanke ist, alte Stoffe oder Lappen wieder zu verwenden, sollte sich klar sein, dass durch mechanischen Abrieb die Fasern (unabhängig vom Material) immer in die Umwelt gelangen. Bei natürlichen Fasern eher unbedenklich, aber sobald synthetische mit enthalten sind, ist es kritikwürdig diese tatsächlich in ein langfristiges Verwendungssystem im Haushalt zu integrieren.
      Auch wenn das alles im eigenen Haushalt dann leider doch nur der kleinste Tropfen im Gesamten ist…

  7. Muss man zwar kaufenund ist aus Plastik, aber kann ewig lange verwendet werden und hat den Vorteil, dass Rubbelschwamm & Spültuch in einem vereint sind: http://www.leifheit.de/produkt/details/trio-pad.html

  8. Martina Ogé Piccolin

    Ich verwende dickere Mikrofaser-Tücher. Jeden Abend, oder nach intensiver Benutzung kommen sie 1 Minute in die Mikrowelle, so verwende ich sie ungefähr 3 Tage bevor ich sie dann bei 90°C wasche. Wenn ich das nächste Mal Frotteetücher aussortiere, werde ich Eure Methode auch ausprobieren.

    • Mikrofaser zählt leider auch zu den problematischen Stoffen….

  9. Monika Bonbon

    Das hat meine Oma schon gemacht,und ich finde es gut

  10. Pia König

    Ich war gerade bei Maria…soviel Tolles , herzlichen Dank euch

  11. Susanne Seibel

    Ich wasche zwar meine Microfasertücher alle paar Tage bei 60 bis 70°, aber diese Idee finde ich auch super. Zumal hier keine Rohstoffe verschwendet werden.

  12. Maria Widerstand

    Maximilian Knap ja klar, ist alles auf meinem Blog zu finden. Selbst gemacht ist einfach besser. Auch in der Küche. lg, Maria Widerstand

  13. Maximilian Knap

    Toll! Nähst du auch noch andere smarte Produkte selbst?

  14. Maria Widerstand

    Ich habe dazu eine ganz ausführliche Anleitung geschrieben, sie man Spültücher aus alten Handtüchern nähen kann.

    selbst.gemacht statt selbst.gekauft – Spültücher

    lg
    Maria

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