
Umweltfreundliche Softies aus T-Shirts, Hemden & Co. upcyceln
Wenn in der Schnupfenzeit die Nase läuft, steigt der Taschentuch-Verbrauch rasant an. Bergeweise Zellstoff-Taschentücher landen (nebst Verpackung) nach nur einer Benutzung direkt im Müll. Ich möchte wertvolle Ressourcen einfach nicht auf diese Art verschwenden und habe mich deshalb mit den Alternativen beschäftigt
Jeder kennt die guten alten Stofftaschentücher, früher hatte jeder Gentleman immer eines zur Hand. Doch warum noch ein weiteres Produkt kaufen, wenn man es doch viel besser aus alten Kleidungsstücken selbst herstellen bzw. “upcyceln” kann!
Ein weiterer Vorteil der selbst gemachten “Softies”: Die durch Dauereinsatz sehr geschundene Nase bevorzugt etwas Weicheres, und das gelingt den Zellstofftaschentüchern selbst mit Aloevera nicht wirklich. Für die soften Stofftaschentücher eignen sich hervorragend folgende Stoffe:
- T-Shirts aus Baumwolle sind sehr weich und nasenfreundlich und eignen sich deshalb ebenfalls sehr gut.
- Sweathshirts sind auch eine gute Wahl, der Stoff ist besonders dick und flauschig, und meist noch viel weicher als Zellstoff-Taschentücher!
- Bettwäsche aus Baumwolle oder Jersey macht sich ebenfalls gut.
- Oberhemden sind aus einem feinen und zugleich strapazierfähigen Gewebe gemacht. Sie sind zwar nicht so weich wie T-Shirts und Sweatshirts, kommen dafür aber meist in einem sehr schönen Muster daher, besonders gut geeignet für elegante Taschentücher für Sie und Ihn
Wirf einfach mal einen Blick in den Schrank, sicher wirst du sofort geeignete Kandidaten zum “Upcycling” finden, so wie ich.
Was ansonsten benötigt wird:
- Stecknadeln
- Schere
- 1 DIN A4 Blatt als Schablone
- Nähmaschine oder Nadel und Faden
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Herstellung der Taschentücher:
- Papier diagonal falten (siehe Bild) und an der Kante ausschneiden, so dass ein Quadrat von 21 cm x 21 cm entsteht. Dieses Maß finde ich besonders praktisch, du kannst aber auch ein anderes wählen.
- Das quadratische Papier mit Stecknadeln auf den Soff feststecken. Dabei mit der ersten Nadeln in der Mitte beginnen, danach die Ecken und zum Schluss die Längsseiten. Die Nadeln möglichst nah am Rand platzieren.
- Ausschneiden, am besten auf der Tischplatte aufliegend und anschließend die Nadeln entfernen.
- Die Außenkanten mit ca. 1 cm nach innen umschlagen und mit Stecknadeln heften, oder alternativ zur Fixierung bügeln.
- An den Ecken bei dickeren Stoffen eine der Ecken schräg kürzen, die andere Seite ungekürzt darüber legen (siehe Bild) und feststecken.
- Mit Zickzack-Naht festnähen, Nadeln entfernen – fertig!
Einstellung an meiner Nähmaschine:
- Zickzackstich-Weite 4 (aus möglichen 0-4)
- Zickzackstich-Höhe 2,5 (aus möglichen 0-4)
Etwas weniger Aufwand bereitet es, wenn die Ränder einfach ohne Umschlagen mit einem Zickzackstich oder, noch besser, einem Overlockstich gesäumt werden.
Tipp: Wie du elastischen Stoff am besten nähst, damit er sich nicht verzieht, kannst du in unserem Beitrag “Nähprojekte für Fortgeschrittene” nachlesen.
Die Tücher sind bewusst klein gehalten, denn bei laufender Nase möchte man ja nicht dauernd in das selbe Tuch schnäuzen. Stattdessen packe ich bei Bedarf zwei oder mehr Tücher ein und bin bestens gewappnet. Wegwerf-Tücher aus Zellstoff benötige ich von jetzt an nicht mehr :-)
Mit etwas Geschick und Fantasie entstehen richtige kleine Kunstwerke, vor allem bei gemustertem Stoff. Wenn du besonders schöne Exemplare haben möchtest, nähe zusätzlich ein Verzierungsband an die Kanten.
Tipp: Mehr Ideen für das Upcycling alter Hemden haben wir in einem eigenen Beitrag gesammelt.
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Auch Kosmetikpads lassen sich ganz wunderbar durch selbst genähte, wiederverwendbare Pads ersetzen. Die Anleitung findest du in diesem Beitrag!
Viele weitere Upcycling-Ideen zum Nähen findest du auch in unserem Buchtipp:
Hast du Anregungen oder Ergänzungen, oder ersetzt du ganz andere Dinge durch selbst gemachte Upcycling-Produkte? Teile sie mit uns und unseren Lesern in den Kommentaren!
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