No knead bread: Brot ohne kneten einfach selber backen

Selbst gebackenes Brot wird immer beliebter, und die Vielfalt an Rezepten ist nahezu unerschöpflich. Eine einfache Variante, ein echtes Roggenmischbrot selber zu machen, ohne mühsam Teig zu kneten, ist no knead bread (wörtlich übersetzt: Brot ohne Kneten), für das nur wenige Zutaten erforderlich sind.
Wie du erfolgreich ein Brot ohne Kneten bäckst und was es zu beachten gibt, erfährst du hier.
Rezept für No knead bread (Brot ohne Kneten)
Um das Roggenmischbrot zu backen, wird ein hitzebeständiger Topf mit Deckel (circa 22 cm im Durchmesser) benötigt. In einem größeren Topf würde das Brot sehr flach werden. Am besten geeignet ist ein gusseiserner Bräter. Alternativ lässt sich auch ein Edelstahltopf (ohne Kunststoffgriffe) verwenden, der allerdings vor Gebrauch eingefettet und mit Mehl bestäubt werden sollte, damit das Brot nicht am Boden festklebt.
Wenn du keinen geeigneten Topf hast, kannst du das Brot auch in einer Kasten- oder Auflaufform backen. Es wird möglicherweise nicht so schön aufgehen, und die Krume wird weniger weich. Das Ergebnis ist je nach Mehl immer ein bisschen unterschiedlich aber immer gut.
Da das Brot ohne Kneten eine lange Gehzeit benötigt, wird der Teig am Vortag zubereitet.
Folgende Zutaten werden für ein Roggenmischbrot mit etwa 800 Gramm gebraucht:
- 300 g Weizenmehl
- 200 g Roggenmehl (mehr nicht, denn ein Brot mit höherem Roggenmehlanteil gelingt nur mit Sauerteig)
- 400 ml lauwarmes Wasser
- 1/8 Würfel Hefe oder ein viertel TL Trockenhefe (weniger als ein gestrichener TL – die genaue Hefemenge ist nicht so wichtig, weil sich die Hefe aufgrund der langen Gehzeit von selbst reichlich vermehrt)
- 1 TL Salz
- 1 TL Brotgewürz (optional für ein noch intensiveres Brotaroma)
- optional eine Handvoll eingeweichte Samen oder Nüsse
Bei Verwendung anderer Mehlsorten kann die benötigte Menge an Wasser abweichen. Der Teig sollte eine dickflüssige und klebrige Konsistenz haben, ohne wässrig zu sein. Vollkornmehl braucht beispielsweise etwa 50 Milliliter mehr Wasser.
Tipp: Für glutenfreies Brot findest du hier eine Universalmischung für glutenfreien Weizenmehl-Ersatz.
So gehst du vor:
- Mehl, Salz und Gewürze in einer Schüssel mit einem Holzlöffel kurz verrühren. Die Hefe im Wasser auflösen, zum Mehl geben und den Teig nochmal kurz glattrühren. Der Teig sollte sehr feucht und klebrig sein. Bei Bedarf Wasser ergänzen, bis sich der Teig leicht rühren lässt und klebrig ist.
- Die Schüssel mit einem Wachstuch (alternativ mit einem Topfdeckel oder Schneidebrett) abdecken und den Teig für 12 bis 24 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen, zum Beispiel über Nacht.
- Den leeren Topf mit seinem hitzebeständigen Deckel in den Backofen stellen, diesen bei 250 °C Ober- und Unterhitze für 30 Minuten aufheizen.
- Den Teig in der Schüssel ringsherum von allen Seiten von Rand zur Mitte schaben. Das funktioniert mit einem großzügig bemehlten Teigschaber sehr gut. Anschließend den Teig in den vorgeheizten Topf schieben.
- Den Topf schließen und im Backofen für 30 Minuten backen. Dann den Deckel entfernen und das Brot für weitere 10 bis 15 Minuten fertig backen, je nachdem, wie dunkel die Kruste werden soll.
- Das fertig gebackene Brot aus dem Ofen nehmen und für mindestens 30 Minuten ohne Deckel abkühlen lassen, bevor es aus dem Topf herausgenommen wird.
Bei richtiger Lagerung, beispielsweise in einem Tontopf, bleibt das Brot drei bis vier Tage lang frisch und saftig. Sollte dein Brot doch einmal pappig geworden sein, findest du hier Rezepte zur Verwertung von altem Brot und Brotresten.
Das no knead bread schmeckt am besten, wenn es noch leicht warm ist, zum Beispiel mit einem schnell gemachten Champignon-Aufstrich oder diesem Möhren-Tomaten-Aufstrich, der sich in zehn Minuten zubereitet lässt. Zu köstlichem Chakalaka, scharfem Chili sin carne oder einem Reste-Eintopf ist das Brot eine ideale Beilage.
Tipp: Hier findest du viele weitere schnelle Backrezepte für Brötchen, Pizza, Kuchen und mehr.
Welches ist dein Lieblingsrezept für selbst gebackenes Brot? Teile deine Tipps in den Kommentaren!
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Moin, kann ich das Weizenmehl auch durch Dinkelmehl ersetzen?
Hallo Heidi, das sollte auch funktionieren. Liebe Grüße Sylvia
Hallo,
ich backe nun fast ein Jahr nach dieser Methode und benutze sehr viel weniger Hefe. Bei der Menge Mehl ein Stückchen, dass etwas größer als eine Erbse ist.
Allerdings falte ich den Teig am nächsten Tag auf der bemehlten Arbeitsfläche und lassen in dann abgedeckt noch weitere 2 Stunden stehen. Erst dann gebe ich ihn in die vorgeheizte Form, die ich einfach beim Ofenvorheizen mit hineingestellt habe.
Bei uns zu Hause wird gerne würziges Brot gegessen, also kommen oft 2 Esslöffel Brotgewürz (Fenchel, Anis, Kümmel und Koriandersaat gemahlen) hinein.
Sonnige Grüße,
Steffi
Upps, danke für den Hinweis! Das war natürlich ein redaktioneller Fehler, es muss viel weniger Hefe sein, genauso wie beim Brot im Topf (https://www.smarticular.net/brot-im-topf-backen-anleitung-und-rezept-genial-einfach/). Nach Rücksprache mit der Autorin haben wir die Angaben korrigiert.
Liebe Grüße