
Selbstversorgung ohne Garten: Mit diesen Tipps klappt es!
Während unsere Großeltern sich ganz selbstverständlich noch regional und saisonal ernährten und Gemüse und Obst häufig im eigenen Garten anbauten, ist unser moderne Alltag von einer Fülle industriell hergestellter Produkte geprägt. Was nicht zuletzt daran liegt, dass immer mehr Menschen in Städten ohne eigenes Grundstück leben.
Dabei bedeutet ein Leben in der Stadt nicht automatisch, auf selbst angebaute und gesammelte Lebensmittel verzichten zu müssen. In diesem Beitrag erfährst du, wie die Selbstversorgung ohne Garten funktioniert und auf wie vielfältige Weise du preiswerter und naturnaher leben kannst.
Lebensmittel in der Wohnung anbauen
Vielleicht hast du bisher geglaubt, dass Selbstversorgung nur mit einem eigenen Bauernhof oder zumindest einem großen Garten möglich ist. Dann wirst du überrascht sein, wieviel Obst, Gemüse, Kräuter und Tees sich auch in einer kleinen Wohnung anbauen lassen. Mit einem Balkon hast du sogar noch mehr Glück, denn mit einigen Tipps wird er zum Selbstversorger-Paradies und beliefert dich auf dem kürzesten Weg mit vitaminreicher Kost.
Anbaufläche preiswert mieten
Selbst bei gut durchdachter Nutzung kann ein Balkon für den leidenschaftlichen Selbstversorger schnell zu klein werden. Auch dann musst du dich nicht unbedingt nach einem eigenen Grundstück umsehen. Denn es gibt neben dem klassischen Schrebergarten inzwischen eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, auch für kleines Geld ein Fleckchen Erde (allein oder gemeinsam mit Gleichgesinnten) zu bewirtschaften – zum Beispiel ein Mietbeet oder ein Gemeinschaftsgarten.
Wildpflanzen ernten
Ernten ohne Säen, Gießen und Co.? Was sich wie ein Traum anhört, ist für jeden möglich, der sich einmal damit beschäftigt, welche essbare Pflanzen in seiner Umgebung wachsen. Wilde Früchte, Kräuter und Wurzeln warten nur darauf, entdeckt, geerntet und gegessen zu werden. Wenn du Kinder hast, werden sie am Abenteuer “Essbare Stadt” auch noch jede Menge Spaß haben und das eine oder andere gesunde Kraut gleich viel lieber kosten.
Tipp: Auf dem Wildpflanzenportal kostbarenatur.net widmen wir uns ausführlich der unendlichen Vielfalt essbarer Wildpflanzen. In unserem gemeinsam mit mundraub.org herausgegeben Buch findest du viele weiterführende Informationen und Rezepte zu den Pflanzen unmittelbar vor deiner Haustür:
Ernte verarbeiten und haltbar machen
Wie das Anbauen und Sammeln gehört das Wissen um die Weiterverarbeitung und das Haltbarmachen von Lebensmitteln zur effizienten Selbstversorgung unbedingt dazu. Schließlich beschenkt uns die Natur in der Mitte des Jahres so reichlich, dass wir gar nicht alles verbrauchen können. In den kalten Monaten fällt die Ernte hingegen meist dürftiger aus.
In diesem Beitrag lernst du verschiedene Methoden kennen, wie du Lebensmittel aufbewahren und länger haltbar machen kannst.
Waschmittel und Kosmetik in der Natur sammeln
Wusstest du, dass Selbstversorgung ohne Garten sogar bei Waschmitteln und Kosmetik möglich ist? Die im Herbst vielerorts in rauen Mengen verfügbaren Rosskastanien lassen sich zum Beispiel zu Waschmittel, Duschgel, Zahnputzpulver und vielen anderen Pflegeprodukten verarbeiten. Auch das fast überall vorkommende Efeu eignet sich hervorragend als kostenloses Bio-Waschmittel. Und mit Kartoffelschalen kannst du unter anderem Flecken entfernen oder deinen Spiegeln zu neuem Glanz verhelfen.
Lebensmittel restlos verwerten
Wer sich mit frischen Lebensmitteln selbst versorgt, bei dem fallen auch vermehrt Reste wie Gemüseschalen oder Kerngehäuse an. Bevor du biologische Abfälle mit Hilfe eines Bokashi-Eimers oder einer Wurmkiste in neue, fruchtbare Erde verwandelst, wirf einen Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten der Resteverwertung. Du wirst staunen, welche leckeren Speisen sich aus vermeintlichen Küchenabfällen noch zaubern lassen. Selbst Gemüseblätter sind eigentlich viel zu schade zum Wegwerfen, denn viele von ihnen können in köstliche und gesunde Gerichte verwandelt werden.
Solidarisch handeln statt einfach nur kaufen
In welchem Umfang du dich selbst versorgen möchtest, kannst du heutzutage glücklicherweise selbst entscheiden. Wem zum Gärtnern und Sammeln Zeit oder Lust fehlt, der findet trotzdem immer mehr Möglichkeiten, sich mit Bauern und kleinen Herstellern direkt zu vernetzen – sogar in der Großstadt. Schließlich macht auch der lokale Einkauf ein Stück weit freier und unabhängiger von Supermärkten und internationalen Lebensmittelkonzernen.
Dein Interesse für Selbstversorgung ist geweckt? Dann informiere dich weiter über die vielfältigen Möglichkeiten in unseren Buchtipps:
Wie machst du dich unabhängiger und nimmst dein Leben selbst in die Hand? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen und Tipps in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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