Rosskastanienpulver zum Zähneputzen: aufhellendes Zahnpulver selber machen

Mit Rosskastanienpulver zum Zähneputzen lassen sich nicht nur Beläge und Essensreste entfernen, zusammen mit Natron und Salbei werden die Zähne auch allmählich aufgehellt. Probiere das natürliche Zähneputzen mit Kastanien doch einfach einmal aus!
Denn mit der regionalen Baumfrucht bekommst du nicht nur die Wäsche sauber, sondern auch deine Zähne. Generell bringt Zahnputzpulver im Gegensatz zu vielen Cremes einige Vorteile mit sich: Es ist frei von komplexen Chemikalien und Mikroplastikpartikeln, lässt sich schnell und preiswert selbst herstellen und benötigt kaum Verpackung.
Aufhellendes Zahnpulver herstellen
Für eine kleine Portion Kastanien-Zahnpulver benötigst du lediglich:
- 3 EL Rosskastanienpulver (aus geschälten Kastanien)
- 1 EL Natron
- 10-15 getrocknete Blätter Salbei (ca. 5 g)
- 1 Gefäß, z.B. Salbentiegel oder ein kleines Schraubglas
- optional weitere Zutaten wie Xylitol, Kieselsäure, Salz, Kräuter und Gewürze (mehr dazu weiter unten)
Benötigte Zeit: 5 Minuten
Die Herstellung des Kastanien-Zahnputzpulvers ist sehr einfach:
- Zutaten abmessen
Alle Zutaten abmessen, für die sehr kleinen Mengen eventuell eine Feinwaage zu Hilfe nehmen. Weil es aber nicht aufs Gramm ankommt, kannst du die Zutaten auch mit Löffeln abmessen (fünf Gramm getrocknete, gemahlene Salbeiblätter sind ungefähr zwei bis drei Teelöffel).
- Zutaten mahlen
Alle Zutaten in einen Mörser oder eine Kaffeemühle geben und gründlich zerkleinern, bis ein sehr feines Pulver mit einer fast schon mehligen Konsistenz entstanden ist.
Es ist wichtig, dass die Zutaten sehr fein vermahlen werden. Andernfalls sind die Partikel möglicherweise zu grob, und Zähne und Zahnfleisch könnten beim Putzen beschädigt werden.
Das Zahnpulver mit Kastanien lässt sich am besten in einem Glas oder kleinen Tiegel aufbewahren. Wurden alle Zutaten ausreichend getrocknet und bei der Zubereitung mit keimfreien Utensilien gearbeitet, hält sich das Pulver mehrere Monate.
Zum Zähneputzen einfach etwas Pulver mit einem kleinen Spatel oder Ähnlichem entnehmen, auf die feuchte Zahnbürste geben und wie gewohnt putzen. An den Mangel an Schaum und den herben, leicht seifigen Geschmack muss man sich vielleicht etwas gewöhnen, aber das Ergebnis ist sehr überzeugend.
Tipp: Zwar nicht selbst gemacht, aber ebenfalls müllarm und frei von problematischen Inhaltsstoffen sind Zahnputztabletten, die du in Unverpackt-Läden sogar verpackungsfrei bekommst.
Wirkungsweise und Abwandlung der Zutaten
Das im Zahnpulver enthaltene Kastanienpulver wirkt reinigend und schmeckt leicht seifig, ähnlich wie Zahn- oder Kernseife). Denn Rosskastanien enthalten Saponine, weshalb sie ähnlich wie Waschnüsse zum Wäschewaschen geeignet sind. Genauso reinigen sie auch die Zähne. Zusätzlich wirkt das Pulver desinfizierend, entzündungshemmend und gewebefestigend und ist deshalb förderlich bei Neigung zu Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischbluten.
Natron ist ein echtes Universalmittel für Küche, Haus und Garten. Im Zahnpulver wirkt es zahnaufhellend und neutralisiert zahnschädigende Säuren sowie unangenehme Gerüche.
Salbei ist eine universelle Heilpflanze, die besonders in der Zahnpflege gute Dienste leisten kann. Er desinfiziert, strafft das Zahnfleisch und unterstützt die Heilung von Wunden und Entzündungen.
Anstelle von Salbei (oder auch zusätzlich) kannst du deinem Zahnputzpulver noch viele andere Zutaten beimischen. Hier ist eine Auswahl möglicher Inhaltsstoffe:
- Ein Esslöffel Xylitol (Birkenzucker), das als Zuckeralternative bekannt ist, beugt der Entstehung von Karies vor und mildert den Geschmack des Pulvers wesentlich ab für den Fall, dass es dir zu herb oder bitter schmeckt.
- 10-15 getrocknete Blätter der Pfefferminze geben einen frischen Geschmack. Einige Tropfen ätherisches Pfefferminzöl erfüllen den gleichen Zweck.
- Ein halber Teelöffel Zimt hemmt die Keimbildung, desodoriert und verbessert den Geschmack
- Ein halber Teelöffel Gewürznelkenpulver desodoriert, strafft das Zahnfleisch und ist besonders bei Entzündungen im Mundraum sehr empfehlenswert.
- Ein Teelöffel Kurkuma hellt die Zähne auf natürliche Weise auf.
- Ein Esslöffel Salz ist der Klassiker unter den Zahnpulverzutaten. Ganz nach persönlichem Bedarf kannst du Salz mit oder ohne Fluorid beimischen.
- Ein Esslöffel Kieselsäure in Pulverform wirkt als Aufbaustoff für Zähne und Zahnfleisch. Sie dient außerdem als Trennmittel und verhindert Klümpchen.
Viele weitere Verwendungsmöglichkeiten für Rosskastanien findest du hier. Auch Natron lässt sich vielfältig verwenden.
Mehr Ideen für Pflegeprodukte zum Selbermachen lassen sich in unseren Büchern entdecken:
Welche Erfahrungen mit selbst gemachten Zahnpflegeprodukten hast du schon gemacht? Wir freuen uns über einen Erfahrungsbericht in den Kommentaren unter dem Beitrag!
Vielleicht interessieren dich auch diese Beiträge:
- Zahnpulver selber machen aus drei Zutaten
- Supergesunde Zahncreme in nur drei Minuten selber machen
- 12 Tipps für gesunde Zähne – darauf kommt es an
- DIY-Tampons: Nähanleitung für waschbare Mehrweg-Tampons
Hallo :-), das Kastanienpulver habe ich hergestellt, der Salbei trocknet noch vor sich hin. Ich habe aber das Pulver bereits ausprobiert. Jetzt wundere ich mich, dass niemand sich daran stört, dass es so extrem bitter ist. Auch wenn man es nicht “isst”, bleibt doch eine ganze Weile der bittere Geschmack im Mund. Vielleicht verliert er sich ja, wenn Salbei und Natron hinzukommen? Auf jeden Fall sollte man es in einer Neuauflage im Buch erwähnen.
Hallo,
Kann man auch Kastanienpulver von nicht geschälten Kastanien nehmen? Hab das nur Zuhause.
Hallo Moritz, prinzipiell funktioniert das. Es ist dann nur besonders wichtig, dass das Pulver sehr fein gemahlen wird. Sonst bleiben womöglich Schalenstückchen zwischen den Zähnen hängen. Der Funktionsweise tut die Schale aber in keiner Weise einen Abbruch. Viel Spaß beim Putzen! ;-) LG Lisa
Hallo,
ich benutze inzwischen seit mehreren Jahren ausschließlich Xylit zum Zähneputzen (etwa eine Messerspitze voll auf die Zahnbürste) und habe seitdem keinerlei Kariesprobleme mehr gehabt. Es geht also auch ohne mehr oder weniger umständliche Zubereitungsarten von Zahnputzmittelalternativen. ;-)
Aber vielen Dank für Eure inspirierenden Tipps zum Selbermachen. Ich freue mich über jeden Verpackungsmüll, den ich auf diese Weise einsparen kann.
Herzliche Grüße
Ich bin über diesen Beitrag extrem erstaunt. Die Rosskastanie ist für den Menschen ungenießbar, sogar giftig, und kann zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Somit sollte man damit keine Zahnpasta erstellen !!!.. Das ist viel zu gefährlich!!!
Hallo,
Es ist wie mit allem: die Dosis macht das Gift. Normale Zahnpasta wäre auch gesundheitsschädlich beim verschlucken, oder als anderes Beispiel sind 80 Gramm Salz für einen Menschen tödlich. In geringen Mengen sind alle diese Dinge jedoch harmlos bzw. sogar nützlich oder heilsam – wie die Rosskastanie, deren Gerbstoffe das Zahnfleisch stärken und Entzündungen entgegenwirken.
Liebe Grüße
Fluorid würde ich nicht empfehlen. Wer sich etwas beliest weiß das es in seiner Art eher gesundheitsschädigend ist und auch den Zahnschmelz angreift – der Zahnarzt freut sich
Fluorid beim Zähneputzen wegzulassen würde ich nicht empfehlen.
Es sorgt im Gegensatz zu Ihren Informationen nämlich für eine Stärkung des Zahnschmelzes. Der Zahnarzt freut sich tatsächlich, weil er weniger Arbeit hat!
Solange man es nicht in größeren Mengen schluckt, ist es absolut unbedenklich.
Das hat mich auch erstaunt mit dem Fluorid, da es ja, den Zahnschmelz erhärtet aber genau dadurch kann es zu Rissen kommen und damit zu Karies, mal davon abgesehen, daß es ein arges Nervengift ist
Hallo zusammen,
laut meinen Informationen ist Fluorid ein wichtiger Stoff, der beim Zähneputzen nicht fehlen sollte. Mir als Laien springt bei diesem Rezept das Fluorid nicht entgegen. Ist es hier nicht enthalten?
Danke. VG
Zu Fluorid kann man sehr leicht alle Gefahren und Schäden für die Gesundheit recherchieren.
Glaubt wenig und denkt selbst!
Meine Familie meidet seit Jahren Fluorid und wir sind sehr gesund, auch die Zähne:-)
VORSICHT! Natron schleift den Zahnschmelz ab. In der Folge werden die Zähne nicht nur weißer sondern auch empfindlicher und poröser, haben nicht so viel Schutz. Der Zahnschmelz baut sich im Alter eh schon genug ab, da braucht man kein Schleifpapier in Form von Natron, Backpulver oder künstlichen Schleifpartikeln (Mikroplastik) um dies zu fördern.
Hallo Sophie,
Natron ist ein ziemlich weiches Mineral, wesentlich weicher als Zahnschmelz und sogar weicher als normale Zahnbürsten. Deshalb sind Schleifspuren durch das Natron unwahrscheinlich. Wegen seiner positiven Eigenschaften für die Zahnpflege ist Natron außerdem in zahlreichen handelsüblichen Zahnpflegeprodukten enthalten, zum Beispiel in vielen Zahncremes (mal in der Zutatenliste nach sodium bicarbonate suchen) oder auch in “Denttabs” Zahnputztabletten, ohne dass sich die Nutzer/innen massenhaft die Zähne verderben würden.
Stattdessen rühren Schleifspuren und ähnliche Schäden am Zahnschmelz fast immer von einem zu großen Druck beim Zähneputzen. Durch das so genannte “Schrubben” entstehen mit der Zeit sichtbare Spuren auf dem Schmelz, was auch alle Zahnärzte attestieren können. Deshalb sind weiche Zahnbürsten empfehlenswert, die sanft aber dafür regelmäßig angewendet werden.
Liebe Grüße