Gewürzregal ausmisten: was tun mit Zimt, Curry & Co. nach Ablauf des MHD?

Gewürze sind das A und O für ein genussvolles Essen, sodass sich in fast jeder Küche eine Reihe verschiedener Gewürze finden lassen. Da einige davon jedoch nur selten oder in geringer Menge verwendet werden, ist das Mindesthaltbarkeitsdatum oft erreicht, bevor das Gewürz verbraucht ist.
Ob du die abgelaufenen Gewürze noch zum Würzen verwenden kannst oder was sich sonst damit machen lässt, erfährst du in diesem Beitrag.
Feststellen, ob ein Gewürz noch gut ist
Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum eines Gewürzes abgelaufen ist, muss es noch lange nicht schlecht sein. Im Gegenteil – Gewürze sind oft jahrelang haltbar!
Wenn das Gewürz wie gewohnt riecht und aussieht, lässt es sich in der Regel problemlos weiterverwenden. Falls nur Geruch und Aroma nachgelassen haben oder die Farbe etwas ausgeblichen ist, kann die geringere Würzkraft einfach durch eine höhere Dosierung ausgeglichen werden.
Sollten sich Geruch, Farbe oder Konsistenz jedoch stark verändert haben, ist es besser, das Gewürz zu entsorgen. Klumpen oder Gespinste im Gewürzpulver deuten auf Mottenbefall hin, weiße oder grünliche Beläge auf Schimmel. In beiden Fällen sollte das befallene Gewürz nicht mehr verwendet werden.
Wie lange Gewürze haltbar sind, hängt davon ab, in welcher Form sie vorliegen und wie sie aufbewahrt wurden.
- Frische Kräuter und Gewürze verderben schnell. Sie werden innerhalb weniger Tage oder Wochen schlapp und matschig, setzen Schimmel an oder verändern sich in Form und Farbe. Darum ist es empfehlenswert, sie zeitnah zu verbrauchen.
- Getrocknetes Gewürzpulver ist bei richtiger Lagerung oft jahrelang haltbar, auch länger als das MHD. Es verliert durch den Einfluss von Licht und Sauerstoff allerdings nach und nach an Geschmack, sodass es weniger intensiv oder gar nicht mehr würzt. Schimmel bildet sich meist nur bei unsachgemäßer Aufbewahrung in feuchter Umgebung.
- Im Ganzen getrocknete Gewürze wie etwa Muskatnüsse, Zimtstangen, Sternanis oder Lorbeerblätter sind ebenfalls sehr lange haltbar. Zudem bleibt ihre Würzkraft länger erhalten, da die Kontaktfläche zu Licht und Sauerstoff kleiner ist. Für eine lange Haltbarkeit sind im Ganzen getrocknete Gewürze am besten geeignet.
Das kannst du mit alten Gewürzen machen
Verdorbene, schimmelige oder von Ungeziefer befallene Gewürze sollten entsorgt werden. Gewürze, die ihren Geschmack fast vollständig verloren haben und zum Würzen nicht mehr geeignet sind, können sich jedoch noch anderweitig nützlich machen.
Räuchern mit Gewürzen
In der Grillsaison kannst du würzschwache Gewürze zum Räuchern verwenden, indem du sie großzügig über die glühende Grillkohle streust. So verleihst du Grillfleisch und auch vegetarischem Grillgut eine besondere Note. Auch ein Räucherstövchen ist verwendbar, um den herrlichen Räucherduft der Gewürze zu verbreiten.
Raumduft oder Duftseife mit Gewürzen
Wenn du abgelaufene, fad gewordene Gewürze nicht mehr zum Kochen nutzen willst, kannst du sie vielleicht noch für einen weihnachtlichen Raumduft verwenden. Dosiere die alten Gewürze am besten großzügiger als im Rezept empfohlen, damit sie genug Duft abgeben.
Auch eine zart duftende Seife mit Zimt, Anis und Salbei kann mit einer größeren Menge alter Gewürze hergestellt werden.
Lebensmittel natürlich färben mit Gewürzen
Farbige Gewürzpulver wie zum Beispiel Kurkuma, Paprika, Zimt, Kakao oder Wasabi eignen sich zum Einfärben von Lebensmitteln. Hierfür ist es sogar vorteilhaft, wenn sie an Geschmack eingebüßt haben, denn so können sowohl süße als auch herzhafte Speisen gefärbt werden.
Bilder gestalten mit Gewürzen
Bewahre Gewürze, die ihren Geschmack und Duft vollständig verloren haben, vor der Müllltonne, indem du Gewürzbilder damit gestaltest. Sowohl Gewürzpulver als auch Gewürze im Ganzen wie zum Beispiel Sternanis, Zimstangen, Nelken, Senf- und Pfefferkörner oder Kardamomkapseln sind dafür geeignet.
Verwende als Unterlage für dein “würziges Bild” am besten eine Pappe, die auch bei Feuchtigkeit ihre Form behält, denn die Gewürze werden mit flüssigem Bastelkleber befestigt. Klebe Zimtstangen, Lorbeerblätter oder den sternförmigen Anis einzeln auf und gestaltete damit Landschaften, Objekte und Ornamente. Für farbige Flächen streiche am besten einen Bereich gleichmäßig dünn mit Kleber ein und bestreue ihn mit Gewürzpulver, Senf- oder Pfefferkörnern. Überschüssige Gewürze lassen sich nach dem Trocknen des Klebers einfach abklopfen.
Duftsteine aus Salzteig mit Gewürzen färben
Duftsteine aus Salzteig lassen sich wunderbar mit abgelaufenen Gewürzen einfärben: Curry oder Kurkuma verleihen dem Teig etwa einen schönen Gelbton und Paprikapulver ein warmes Rot. Aber auch Kräuter, die nicht mehr duften, geben noch eine hübsche Dekoration für die Steine ab, wenn sie einfach mit in den Salzteig geknetet werden.
Alternativ zum Einkneten alte Kräuter mit wenig heißem Wasser übergießen, eine Stunde ziehen lassen und den gefilterten Sud statt des Wassers für die Zubereitung des Salzteigs verwenden. So bekommt der Duftstein beispielsweise eine grüne Grundfarbe.
Tipps zur Aufbewahrung von Gewürzen
Am besten werden getrocknete Gewürze trocken, kühl und luftdicht abgeschlossen gelagert. Geeignet sind beispielsweise kleine Streudöschen aus Metall. In Schraubgläsern verwahrte Gewürze können in einen dunklen Schrank gestellt werden.
Feucht gewordene oder zu warm gelagerte Gewürze können auch bereits vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums verderben oder ihren Geschmack und ihre Farbe verlieren. Es empfiehlt sich, die Gewürze nicht direkt neben den heißen Herd oder Backofen zu stellen. Das direkte Würzen dampfender Speisen ist ebenfalls ungünstig, denn der Wasserdampf sorgt für Feuchtigkeit im Gewürzdöschen. Das Gewürz lieber abseits vom Herd in die Hand oder auf einen Löffel geben und das Gericht so abschmecken.
Viele weitere Tipps, wie du Lebensmittel haltbar machen und Reste verwerten kannst, findest du in unseren Büchern:
Hast du noch andere Ideen, wie sich abgelaufene Gewürze verwenden lassen? Wir freuen uns über einen Kommentar von dir!
Weitere Anregungen findest du auch in folgenden Beiträgen:
- Nachhaltiger Vorrat: diese Lebensmittel halten lange und schmecken gut
- Suppengewürz selber machen aus Kräutern: verfeinert Suppen und Eintöpfe
- Gemüse-Tortilla: So machst du Reste aus der Küche zu einem leckeren Omelett
- 50 Dinge, die du sofort ausmisten kannst – und nicht vermissen wirst
- Gesichtsmaske mit Apfelessig – für straffe Haut, einfach selbst gemacht
Hallo Maxima,
vielen Dank für den Tipp – ein guter Grund, Gewürze “im Ganzen” zu kaufen und nicht in Pulverform!
Liebe Grüße, Annette
Also wir verwenden “abgelaufende” Gewürze, wie auch andere Lebensmittel, weiter. Augenprinzip und dann Nasenprinizp – wir haben noch nie etwas gehabt. Weder überzählige Toilettengänge oder Übelkeit. Es ist oft eine Sache des Kopfes. Wir essen auch über dem MHD mit Genuss
in eigener Sache: vergessen – das bezieht sich nicht nur auf Gewürze..sondern auf alle Lebensmittel ;-) Grüßle, Bee
Grundsätzlich halte ich das ebenso. Es gibt aber Lebensmittel, da bin ich vorsichtig, dazu gehören Fisch, Pilze und auch rohes Fleisch. Bei Fisch wie z.B. Räucheraal, steht dann oft auch kein MHD drauf, sondern “zu verbrauchen bis” und im Zweifel würde ich eine Fischvergiftung doch lieber vermeiden und den abgelaufenen Fisch entsorgen.
Gewürze wie Pfeffer, Piment, Kreuzkümmel – kurz, ganze Körner vor dem Mörsern/Mahlen in einer Pfanne ohne Öl erhitzen, bis sie anfangen intensiv zu riechen. Abkühlen lassen und dann weiterverarbeiten. Dies ist in der indischen Küche gang und gäbe und erweckt die Gewürze zu neuem Leben