Schmeckt auch ohne Ei: Pfannkuchen & Co. ohne Ei zubereiten

Die süßen Klassiker aus deiner Kindheit ganz einfach ohne Ei zubereiten? Mit diesen Rezepten schmeckt es garantiert genauso lecker.

Eier sind aus der konventionellen Küche nicht wegzudenken, doch immer mehr Menschen möchten ihren Ei-Konsum reduzieren – sei es aus gesundheitlichen Gründen, oder einfach deshalb, weil sie die Bedingungen in der Hühnerindustrie problematisch finden.

Zum Glück gibt es viele Wege, Eier durch andere Zutaten zu ersetzen. Oftmals fällt es jedoch zunächst schwer, sich von dem altbekannten traditionellen Rezept zu verabschieden. “Das kann ja gar nicht funktionieren” oder “es wird niemals so gut schmecken wie das Original”, sagt die Stimme der Gewohnheit. Ganz nach dem Motto “Vergiss das Bewährte nicht, aber sei offen für Neues”, haben wir hier süße Rezeptklassiker zusammengestellt, die beweisen, dass Rezepte ohne Ei durchaus köstlich sein können.

Klassiker 1: Möhren-Kuchen

Mein absoluter Liebling zu jeder Jahreszeit. Als Ei-Ersatz dient hier Apfelmus. Du benötigst:

Und so gehst du vor:

  1. Apfelmus, Öl, Zucker, Zitronenschale, Zimt, Salz und gegebenenfalls den Alkohol mit einem Schneebesen verrühren.
  2. Mehl und Backpulver mischen.
  3. Geraspelte Möhren, gemahlene Mandeln, gehackte Nüsse und Mehl-Backpulver-Mischung mit einem Kochlöffel in die Apfelmus-Masse einrühren.
  4. Teig in eine Springform füllen und bei 160-175 °C (Ober/Unterhitze) ca. 45 Minuten backen.
  5. Kuchen abkühlen lassen und nach Belieben mit Zitronenguss glasieren und dekorieren.
  6. Vor dem Genuss am besten einige Stunden oder über Nacht durchziehen lassen – dann schmeckt es am besten.

Eine ähnliche Variante, aber mit Vollkornmehl und Leinsamen, bietet dieses Rezept für einen veganen Karottenkuchen.

Ein veganer Karottenkuchen ohne Ei gelingt ganz leicht und schmeckt dank Apfelsaft statt Zucker und vielen geriebenen Möhren im Teig besonders frisch.

Klassiker 2: Schokokuchen bzw. Rotweinkuchen

Schokokuchen geht immer – mit Rotwein schmeckt er mir sogar noch besser. Anstatt Ei kann man bei diesem Klassiker sehr gut Sojamehl verwenden.

Du benötigst folgende Zutaten:

  • 200 g Butter oder Sonnenblumenmargarine
  • 200 g brauner Zucker
  • 250 g Mehl (Dinkel oder Weizen)
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 4 EL Sojamehl
  • 8 EL Wasser
  • 250 ml trockener Rotwein oder 250 ml (Pflanzen-) Milch
  • 2 EL Kakaopulver
  • 1 TL Zimt
  • 100 g Schokolade

Und so gehst du vor:

  1. Zucker und weiche Butter mit dem Schneebesen verrühren.
  2. Mehl und Backpulver mischen. Sojamehl, Kakaopulver und Zimt hinzufügen.
  3. Mehlmischung, Wasser und Rotwein (bzw. Pflanzenmilch) in die Zucker-Butter-Masse geben und gut verrühren.
  4. Schokolade grob hacken und unterheben.
  5. Teig in eine Spring- oder Kastenform füllen.
  6. Im vorgeheizten Backofen bei 175 °C ca. 50 Minuten backen.
  7. Kuchen abkühlen lassen und nach Belieben mit Schokoguss bestreichen.

Klassiker 3: Apfel-Hefekuchen

Der Nostalgiefaktor bei Hefekuchen ist wohl kaum zu übertreffen. Häufig findet man Hefeteigrezepte mit Ei, obwohl das überhaupt nicht notwendig ist. Tatsächlich ist dieses eifreie Rezept sogar das “altbewährte Original”, wie ich es von zu Hause kenne.

Du benötigst dafür:

  • 500 g Mehl
  • 1 Päckchen frische Hefe
  • 250 ml lauwarme Milch oder Pflanzenmilch
  • 125 g Butter oder Sonnenblumenmargarine
  • 100 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1,5 kg Äpfel
  • Zimt

So gehst du vor:

  1. Zucker und weiche Butter bzw. Margarine in einer Schüssel schaumig rühren.
  2. Hefe zerbröseln und mit dem Mehl mischen.
  3. Portionsweise Mehl und Milch zur Butter-Zucker-Mischung zufügen und mit einem Knethaken solange durchkneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst.
  4. Teig mit einem Tuch abdecken und bei ca. 50 °C entweder im Ofen oder auf der Heizung rund 30 Minuten gehen lassen, bis sich der Teig etwa verdoppelt hat.
  5. In der Zwischenzeit Äpfel schälen, in Scheiben schneiden und mit etwas Zitronensaft beträufeln.
  6. Teig mit bemehlten Händen auf einem Backblech ausbreiten.
  7. Apfelscheiben dachziegelartig darauf verteilen und mit Zimt bestreuen.
  8. Im vorgeheizten Backofen bei 175 °C ca. 45-60 Minuten backen.

Tipp: Anstatt Äpfel kann man zum Beispiel auch Zwetschgen oder Aprikosen verwenden. Hefekuchen schmeckt am besten frisch aus dem Ofen und mit einem Klecks Schlagsahne.

Klassiker 4: Mousse au chocolat

Mousse au chocolat ist mittlerweile nicht nur in Frankreich ein Klassiker, sondern auch hierzulande heiß begehrt. Wer keine Eier essen möchte oder darf, braucht auf das cremige Dessert noch lange nicht verzichten, sondern kann stattdessen eine vegane Mousse au chocolat mit Seidentofu zubereiten.

Tipp: Ebenfalls eine Köstlichkeit ist dieses Rezept für ein vegane Mousse au chocolat mit Aqafaba.

Eine köstliche Mousse au Chocolat lässt sich ganz einfach mit Aquafaba zubereiten - auf Wunsch sogar vegan. Ein Grund mehr, Hülsenfrüchte zu lieben!

Klassiker 5: Schoko-Cookies

Alle lieben Cookies. Oft sind sie jedoch nicht eifrei – und wenn doch, dann enthalten sie häufig Palmöl. Es geht aber auch ohne, wie das folgende Rezept beweist. Als Ei-Ersatz dient hier eine Kombination aus Apfelmus und Haferflocken. Man kann aber auch nur eine der beiden Zutaten verwenden. Wenn man sich für die Haferflocken entscheidet, muss man eventuell noch etwas Flüssigkeit ergänzen, zum Beispiel Hafermilch.

Für etwa 12 Cookies benötigst du:

  • 200 g Mehl
  • 100 g Zucker oder Zuckerrübensirup
  • 80 g neutrales Öl (z.B. Rapsöl)
  • 4 EL Apfelmus
  • 2 EL zarte Haferflocken
  • 1 Msp. Natron
  • 1 Prise Salz
  • 125 g Zartbitterschokolade

Die süßen Klassiker aus deiner Kindheit ganz einfach ohne Ei zubereiten? Mit diesen Rezepten schmeckt es garantiert genauso lecker.

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten bis auf die Schokolade gut verrühren.
  2. Schokolade grob hacken und unterheben.
  3. Je Cookie einen Esslöffel Teig auf ein Backblech geben und andrücken, sodass eine typische Cookie Form entsteht.
  4. Ca. 20 Minuten bei 175 °C (Ober/Unterhitze) im vorgeheizten Backofen backen. Im Anschluss gut auskühlen lassen.

Die süßen Klassiker aus deiner Kindheit ganz einfach ohne Ei zubereiten? Mit diesen Rezepten schmeckt es garantiert genauso lecker.

Tipp: Anstatt Schokolade kann man auch getrocknete Früchte, Ingwer und/oder Nüsse nehmen. Eine Prise Zimt macht sich dabei ziemlich gut.

Klassiker 6: Süße Pfannkuchen

Ob süß oder herzhaft – Pfannkuchen sind ein absoluter Klassiker und lassen sich durch verschiedene Toppings und Füllungen individuell und kreativ gestalten.

Für etwa vier Portionen Pfannkuchen ohne Ei benötigst du:

  • 200 g Dinkelmehl (oder Weizenmehl)
  • 150 ml Milch oder Pflanzenmilch
  • 120 ml Wasser mit Kohlensäure
  • 50 g Apfelmus, ungezuckert
  • 2 TL Zucker, Zuckerrüben-Sirup oder Honig
  • 1 TL Zimt
  • Prise Salz
  • 200 g Früchte nach Wahl und Saison (und je nach Säuregrad etwas Süße)
  • Nüsse oder Saaten nach Wahl, z.B. Sonnenblumenkerne und etwas Süße zum Karamellisieren
  • Öl für die Pfanne

Zubereitung

  1. Mehl, Milch, Wasser, Apfelmus, Süße, Zimt und Salz verrühren. Der Teig sollte relativ flüssig sein, ggf. noch Flüssigkeit nachgießen.
  2. Etwas Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und den Teig portionsweise zu mittelgroßen Pfannkuchen ausbacken.
  3. Früchte zusammen mit etwas Flüssigkeit, Zimt und Süße in einem Topf erhitzen und etwas einkochen. Mit Speisestärke eindicken.
  4. Nüsse in Zucker, Sirup oder Honig karamellisieren lassen.
  5. Pfannkuchen mit Früchtetopping und karamellisierten Nüssen anrichten.

Wer es lieber herzhaft mag, kann Zucker und Zimt einfach weglassen und die Früchte durch beispielsweise ein Gemüsetopping ersetzen. Das Apfelmus im Pfannkuchenteig stört bei der herzhaften Variante übrigens überhaupt nicht.

Pfannkuchen ohne Ei werden mit einfachen Zutaten außen knusprig und innen saftig. Hier findest du ein Rezept mit Zutaten, die du bestimmt zu Hause hast.

Tipp: Eine weitere gluten- und eifreie Alternative zu Pfannkuchen sind Tapioka-Wraps, die sich blitzschnell und ohne weitere Zutaten zubereiten und süß oder herzhaft belegen lassen.

Klassiker 7: Arme Ritter

Arme Ritter haben eine uralte Tradition. Typischerweise werden dafür altbackene Weißbrotscheiben oder Brötchen durch süße Eiermilch gezogen und anschließend kross in der Pfanne gebacken. Das Ganze funktioniert aber auch hervorragend ohne Ei.

Für eifreie arme Ritter benötigst du:

  • ca. 250 ml Milch oder Pflanzenmilch
  • 4 EL Haferflocken
  • 1 EL Zucker
  • 1 Prise Salz
  • Weißbrotscheiben oder Brötchen
  • Butter oder Öl
  • Topping nach Belieben, z.B. Zimt und Zucker, Ahornsirup, Marmelade oder Früchte

Und so funktioniert es:

  1. Haferflocken, Milch, Zucker und Salz mischen und ca. 20 Minuten ziehen lassen.
  2. Brot durch die Milch-Masse ziehen.
  3. Butter oder Öl in einer Pfanne erhitzen.
  4. Eingeweichtes Brot von beiden Seiten goldbraun braten.
  5. Mit Zucker und Zimt bestreuen und mit Sirup, Früchten oder Marmelade servieren.

Geschmacklich und optisch können sich diese eifreien Süßspeisen auf jeden Fall bei jeder Gelegenheit sehen lassen – oft merkt man den Unterschied zur Ei-Variante nicht einmal.

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Kennst du weitere Dessert- und Kuchenklassiker, die auch ohne Ei zubereitet werden können? Dann freuen wir uns auf deine Tipps in den Kommentaren!

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5 Kommentare

  1. Ich habe neulich Souffle-Pfannkuchen ausprobiert! Es wurden Biscuit-Pfannkuchen daraus, also nicht ganz so fluffige. Das Eiweiß darin lässt sich wunderbar durch Aquafaba ersetzen und sie waren köstlich.

    Antworten
  2. Superidee, Rezepte entsprechend zu verändern. Hilft ja auch, wenn man gerade keine Eierim Haus hat.
    Und immer wieder die (für mich) lustige Veränderung der Bezeichnungen. Ein Pfannkuchen heißt bei uns ein Eierkuchen. Und das, was viele Berliner nennen,ist bei uns ein Pfannkuchen. :D

    Antworten
  3. Dietmar Scholz

    Ein Ei enthält ALLES, was für ein neues Leben nötig ist. Warum soll man auf das Wertvollste, was mir unsere Natur bietet. verzichten? Andererseits werden massenhaft “Halbfertig- oder Fertigprodukte”, gefertigt von Chemikern als “Nahrung” gefressen, später von der gleichen Berufsgruppe in Form von Pillen verabreicht, geschluckt. Sichtbar bei den nach50igern, die aufgedunsen und überfettet herumlaufen, weil man nur Chemie kennt. Aber wenn die Ernährungsberater, die “Experten” das Ei verteufeln, dann brauche ich nicht mehr denken, DANN IST DAS SO! Wenn dann noch die Kraft reicht, dann quält man sich noch raus: in die Natur – soll ja gesund sein. NICHT BEGREIFEND, daß wir ein Teil dessen sind, was wir Natur nennen. Lieber lebe ich geborgen INNERHALB meines Systems namens Natur, nehme dankbar und wertschätzend ihre Gaben an, versuche immer, das Beste daraus zu machen und nenne das Genießen. Und ich bin es mir wert, mein Essen selber zu kochen – lebe mit Sicherheit gesünder, kenne keine Unverträglichkeiten oder Allergien o.ä., brauche keine Glasglocke, die mich vor allen Eventualitäten schützt. Eben wie ein Mensch, also ein Körper, ein Geist und eine Seele.

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    • smarticular.net
      smarticular.net

      Hallo Dietmar! Niemand verteufelt ein Ei, und die Gründe, warum der eine oder die andere eventuell darauf verzichten möchte, bleiben jedem selbst überlassen. Wir zeigen nur Alternativen, und jeder muss sich schon selbst entscheiden :-) Wie du schon richtig schreibst, gehört zu einem gesunden Leben weit mehr, als nur bestimmte Dinge beim Kochen hinzu- oder wegzunehmen. Liebe Grüße!

    • Verena Keilen

      Lieber Dietmar, generell stimme ich dir, was die Lebensweise betrifft, zu. Was Eier betrifft jedoch nicht. Da ist (eventuell, wenn ein gutes Einleben) alles drin, was ein NEUES Leben braucht. Wir Erwachsenen brauchen das nicht mehr bzw können es ersetzen, was moralisch vertretbarer ist. Selbst ‘glückliche’ Hühner sind heutzutage in der Regel Zuchtexemplare, dazu gemacht, weit mehr Eier zu legen als es natürlich ist. Gebährmaschinen ohne Nachwuchs. Und die männlichen Gegenstücke zu den Zuchthühnern werden geschreddert weil sie ja keinen Ertrag bringen. Als NATÜRLICH bezeichne ich das nicht, du hoffentlich auch nicht. Möglicherweise gibt es tatsächlich noch weniger Eier legende glückliche Hühner in privater Haltung, doch dazu haben nun einmal leider die wenigsten Menschen Zugang. Darum sind solche Ei-freien Alternativen sehr wichtig. Ich hoffe, dass du den Hintergrund nun eher verstehst. Alles Liebe, Verena

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