Tapioka-Wraps: vegane, glutenfreie Fladen aus einer einzigen Zutat

Kennst du Tapioka? Das Stärkemehl aus der Maniokwurzel stammt aus Südamerika, wird aber auch in Afrika und Asien vielseitig verwendet – zum Beispiel für Tapioka-Wraps. Die leckeren Fladen werden nur aus Tapiokastärke hergestellt. Sie sind kalorienarm und frei von Fett, Eiweiß, Gluten und tierischen Bestandteilen – eine tolle Alternative zu Crepes, nicht nur für Veganer und bei Glutenunverträglichkeit. Die Herstellung ist außerdem ganz einfach.
Tapioka-Wraps selber machen
Um die dünnen Tapioka-Fladen zuzubereiten, brauchst du Tapiokastärke, die nur mit Wasser angefeuchtet wird. Bereits anwendungsfertige, hydratisierte Tapiokastärke, mit dem die Wraps besonders leicht gelingen, gibt es in einigen großen Asiamärkten oder auch online. Normale Tapiokastärke, die unter Zugabe von Wasser verarbeitet wird, ist im Asialaden, in manchen Bioläden oder auch online erhältlich. Achte darauf, dass du Tapioka in Pulverform verwendest statt ebenfalls erhältlicher Tapiokaperlen, die zum Beispiel für Süßspeisen verwendet werden.
Die Wraps lassen sich herzhaft oder süß belegen, vergleichbar mit Crêpes. Anregungen für verschiedene Füllungen findest du am Ende des Beitrags. Es empfiehlt sich, die Füllung zuerst vorzubereiten, da das Ausbacken der Wraps sehr schnell geht.
Für fünf bis sechs Wraps sind folgende Zutaten erforderlich:
- 300 g Tapiokastärke
- 120 ml Wasser (entfällt bei hydratisierter Tapiokastärke)
- optional 1 gestr. TL Salz
- ein großes Sieb
- eine kleine fettfreie, nicht haftende Pfanne (aus Edelstahl oder beschichtet, keine eingebrannte Eisenpfanne, da die Tapiokastärke an eventuellen Fettresten haften bleiben könnte)
Normale Tapiokastärke wird am besten schon einige Stunden vor dem Backen wie folgt vorbereitet:
- Stärke in eine Schüssel geben und Wasser zugeben. Mit einem Löffel oder den Fingern kneten und verreiben, bis eine krümelige Masse entsteht. Sie sollte beim Zusammendrücken Klumpen ergeben, die sich leicht wieder zerbröseln lassen.
- Die Stärkemischung mit einem Löffel durch ein Sieb in eine andere Schüssel reiben, sodass die Masse gleichmäßig feinkrümelig ist.
- Die Krümel zum Antrocknen etwa zwei Stunden stehen lassen. Dabei gelegentlich umrühren. Jetzt geht es ans Backen der Wraps. Wenn du hydratisierte Tapiokastärke verwendest, kannst du gleich mit Schritt 4 beginnen:
- Eine Pfanne ohne Fett auf mittlere Temperatur erhitzen. Ob die Pfanne heiß genug ist, kannst du testen, indem du einige Tapiokakrümel hineingibst. Wenn sie anfangen zu tanzen, kann es losgehen.
- Mit einem Esslöffel reichlich Tapiokastärke in die Pfanne geben. Bei einer kleinen Pfanne mit 24 Zentimetern Durchmesser sind das etwa vier Löffel voll. Das Pulver soll den gesamten Boden etwa einen Zentimeter dick bedecken.
Tipp: Wenn du die Stärke stattdessen in die Pfanne siebst, wird die Struktur des Wraps besonders gleichmäßig. Allerdings fallen dabei meist einige Tapiokakrümel daneben. Daher empfiehlt es sich, die Pfanne zum Sieben kurz vom Herd zu nehmen und auf einer hitzebeständigen, abwischbaren Unterlage wie zum Beispiel der Abtropffläche der Spüle abzusetzen. Danach wieder auf den Herd stellen. - Die Stärke mit einem Pfannenwender oder mit der Hand gleichmäßig in der Pfanne verteilen und dabei leicht andrücken.
- Je nach Temperatur der Pfanne und Menge des Pulvers 30 Sekunden bis hin zu mehrere Minuten lang backen. Zwischendurch vorsichtig an der Pfanne rütteln, um zu sehen, ob das Pulver bereits zu einem Fladen zusammengebacken ist.
- Den Fladen wenden. Eine Hälfte des Wraps mit Zutaten nach Wunsch belegen und weiter backen, bis der Belag heiß ist. Wenn du den Wrap mit Käse belegst, kannst du warten, bis er etwas angeschmolzen ist.
- Den Fladen in der Pfanne zusammenklappen und nochmals wenden, um die Füllung gleichmäßig zu erhitzen.
Damit ist der Wrap fertig! Am besten schmeckt er noch warm direkt aus der Pfanne.
Tipp: Genauso einfach lässt sich Wrap-Teig aus Süßkartoffeln und Mehl herstellen.
Füllung für Tapioka-Wraps
Tapiokastärke ist geschmacksneutral, sodass du beim Belag des Fladens völlig frei bist. Sowohl süße als auch herzhafte Füllungen sind möglich. Hier sind einige Anregungen, die du nach Belieben ergänzen oder abwandeln kannst:
- Eine typisch brasilianische Art der Füllung ist es, den Fladen mit Butter zu bestreichen und mit reichlich Käse und frischen Kokosraspeln zu bestreuen.
- In Brasilien ebenfalls beliebt ist ein Belag aus Käse, Tomaten und Avocado, eventuell noch gekrönt von einer Paste aus roten Bohnen, Mais, Kokosmilch, Kreuzkümmel und etwas Salz. Bei Bedarf kannst du dafür auf mexikanische Produkte und Rezepte oder auf diese Bohnen-Knoblauchpaste zurückgreifen.
- Eine rein pflanzliche Variante kann zum Beispiel mit veganem Mozzarella, Tomaten und Bärlauch-Pesto zubereitet werden.
- Je nachdem, was dein Gemüsegarten oder Kühlschrank gerade hergibt, kannst du die Fladen auch mit Zucchini, Kürbis, Möhrenraspeln, Rucola und anderen Salaten belegen.
- Eine süße Füllung, die auch Brasilianern schmecken würde, kann aus sehr reifen Bananen, Mango und süßer Kondensmilch oder Kokosmilch bestehen.
- Du könntest auch eine Füllung mit Äpfeln oder Apfelmus, Rosinen, etwas Zimt und Vanillesoße kreieren, sodass der Wrap einem Apfelpfannkuchen ähnelt.
- Am besten belegst du die Wraps mit regionalen und saisonalen Zutaten, die du vielleicht sowieso im Haus hast. Dafür kannst du sogar Lebensmittelreste verwerten.
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Womit füllst du Tapioka-Wraps, Crêpes oder Pfannkuchen am liebsten? Wir freuen uns über deine Anregungen in einem Kommentar!
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9 Kommentare
Die Kommentare sind geschlossen.
Sorry für die vielen Fehler! Hab nicht nachgesehen. Meine Hände funktionieren nicht richtig, bin schwerbehindert und hätte besser nachsehen sollen! Entschuldigung!
Das Rezept ist sehr gut und gesund
Ich finde die Idee sehr interessant und ich werde es mal ausprobieren.
Danke für den Tipp
ich stimme zu !
Hallo Sabine und SylkeZ,
Tapiokamehl ist glutenfrei und kann als Alternative zu glutenhaltigem Mehl für viele Rezepte verwendet werden. Seine Eigenschaft, durch Hitze ohne weitere Zutaten zusammenzubacken, lässt sich mit anderen Stärkearten nicht reproduzieren. Zum Andicken von Soßen und Süßspeisen ist es aber natürlich sinnvoll, auf regionale Stärke zurückzugreifen.
Liebe Grüße, Annette
Dann könnte man vielleicht anstatt eines Tapioka-Wraps auch einen – ebenfalls glutenfreien – Buchweizenpfannkuchen essen …..oder Pellkartoffel ;-)
Die Tapioka-Wraps sind eine interessante Idee. Allerdings finde ich sie nicht sehr nachhaltig, weil die Tapiokastärke von weit her importiert werden muss. Ich denke, es gibt genug interessante und leckere Rezepte, die man auch mit regionalen Zutaten herstellen kann.
Dem kann ich nur zustimmen. Außerdem wird Tapiokamehl als Bindemittel verwendet. Dann kann man auch (Kartoffel-)Stärke nehmen. Und ob dies dann gesund ist, muss jeder selbst gemäß seiner Ernährung entscheiden.
Da ist was dran! Es gibt aber auch viele Menschen, die auf unglaublich viel von dem, was eir jeden Tag essen können verzichten müsse!embein Sohn zB darf weder irgendwelche Früchte essen, weder Obst noch Gemüse, keine ganzen oder grob zerkleinerten Körner, keine E – Zusatzstoffe, keine Fruktose, bei Brot lediglich Wtißmehl, alle paar Monate eine Scheibe Graubrot, mehr verursacht richtig Schmerzen, er muss natürlich mit Zucker extrem -orsichigesein, da die Hälfte aus Fruktose besteht, keinerlei Zuckerersatzstoffe gehen, außer rot und grün gehen keinerlei Farbstoffe dnd es gibt gede Menge an Medikamenten, die bei ihm lebensgefährlich wären. Bei libase.de findet ihr sehr viele ebenso eingeschränkte Mesnchen, die sich gegenseitig helfen, besser und manchmal auch „leckerer“ zu leben! Wenn solche Menschen mit Tapiokamehl eine Abwechslung in ihrem schmalen Lebensmittelumfang erleben, wenn sie ab und an was aus Tapioka essen, finde ich das klasse! Viele Ernährungs:bewusste“ essen dauernd Rohrohrzucker und denken nicht daran, dass der mit einer viel schlimmeren Billanz aufwartet als Tapioka.
Ich muss schon auf viel verzichten, sein Vater darf fast alles essen. Wenn ich sehe, mit was sich mein Sohn begnügen muss, der sogar bei bestimmungsgemäßem Essen noch Schmerzen hat, habe ich es trotz Rollstuhl echt gut! Es muss, finde ich, unterschieden werden, warum jemand etwas isst – oder eben nicht! Der ach so gesunde Schwertfisch hat zB in Amerika einige Schauspieler, die ihn als gesund gepriesen aßen, heftig mit Schwermetallden vergiftet!