
WC-Gel-Spender selbst gemacht - preiswert und umweltfreundlich
Die Kloschüssel ist leider ein regelrechter Schmutzmagnet, vor allem, wenn hartes Wasser aus der Leitung kommt. Durch das Toiletten-Abwasser bilden sich meistens recht schnell unschöne Beläge und Gerüche, so dass häufiges Nachbürsten und Putzen mit Produkten wie “Null-Null” & Co. angesagt sind. Allein deren Geruch stößt mich jedoch ab und signalisiert – was hier im Abfluss landet, kann nicht sonderlich nachhaltig sein.
Auch die praktischen Einhänge-Spender für WC-Gel sind da nicht viel besser, mit jeder Betätigung der Klospülung landet ein Schwung Chemikalien im Abwasser. Weil sie jedoch das Verdrecken der Schüssel ziemlich zuverlässig hinauszögern können, dachte ich mir – das muss man doch selber machen können? Gesagt, getan!
WC-Gelspender – was wird benötigt
Für meine wirklich preiswerte und gut funktionierende Füllung für verbrauchte WC-Einhänger habe ich die folgenden Dinge verwendet:
- leeren Einhänger, am besten von einem System für flüssiges Gel, für das es Nachfüllpacks im Handel gibt (solche für feste Klötzchen sind hierfür nicht geeignet)
- 100 ml Wasser
- 5-6 TL Zitronensäure in Pulverform (aus der Drogerie oder online)
- 1 TL Speisestärke
- optional etwas Lebensmittelfarbe (für den, der unbedingt Farbe in der Toilette benötigt …)
- ca. 25-30 ml Flüssigseife oder Spülmittel (wir verwenden das sehr ergiebige Sonett Spülmittel, gibt es in Bio-Läden oder online) – die Flüssigseife wird bei den WC-Einhängern mit zwei Kammern in die zweite Kammer gefüllt. Wenn du einen Spender mit einer Kammer besitzt, kannst du sie alternativ mit dem fertig gestellten Gel vermischen und dann einfüllen.
Sicher lassen sich Reinigungswirkung und Duft noch verbessern, indem man wenige Tropfen ätherischer Öle dazugibt, ich habe jedoch darauf verzichtet. Bei der nächsten Ladung probiere ich es vielleicht mal mit Zitrone oder Lavendel.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das WC-Gel
Den letzten Klo-Einhänger aus dem Laden habe ich in weiser Voraussicht aufgehoben, nachdem er verbraucht war, denn die Alternative zu dem eigentlich unnötig teuren und nicht gerade umweltfreundlichen Gel stand schon lange auf meiner To-Do-Liste. Dieser Einhänger besteht aus zwei Kammern, die ich mit zwei unterschiedlichen Zutaten befüllt habe. Andere Modelle haben nur eine Kammer, in diesem Fall kann man einfach alle Zutaten vermischen und gemeinsam einfüllen. So wird’s gemacht:
- 100 ml Wasser in einen Topf geben und 1 TL Speisestärke mit einem Schneebesen einrühren.
- Kurz aufkochen und dabei intensiv rühren.
- Sobald die Flüssigkeit andickt, sofort von der Hitze nehmen, damit sie nicht zu zähflüssig wird.
- Abkühlen lassen und 5-6 TL Zitronensäure-Pulver einrühren, bis es sich komplett aufgelöst hat. Vorsicht: Zitronensäure gehört nicht in Kinderhände und sollte immer mit Bedacht verwendet werden, da sie bei unsachgemäßer Handhabung zu erheblichen Schäden führen kann, zum Beispiel an den Zähnen!
- Optional Lebensmittelfarbe einrühren (ganz wenig reicht, am besten als Pulver, weil sich der Rest einfacher aufbewahren lässt).
Fertig ist das WC-Gel mit guter Kalklöse- und Reinigungskraft! Wenn du über einen Spender mit zwei Kammern verfügst, kannst du jetzt schon eine Kammer mit dem Gel füllen. Das geht am besten mit einem Gießbecher oder Messlöffel mit feinem “Schnäuzchen”, alternativ mit einem dünnen Trichter, wenn man einen solchen besitzt.
Die zweite Kammer habe ich einfach mit der Flüssigseife gefüllt. Falls dein Spender nur eine Kammer hat, mische am besten zunächst Gel und Flüssigseife, oder fülle beide je zur Hälfte ein und mische dann durch Schütteln (das Loch dabei zuhalten, mit einem Gummihandschuh oder einem ähnlichen Hilfsmittel).
Jetzt ist der Spender auch schon einsatzbereit und kann in der Toilettenschüssel positioniert werden. Mit jeder Spülung fließt eine kleine Menge aus jeder Kammer ins Becken, so dass das im Klo stehende Wasser immer mit wenig Reiniger versetzt ist. Dies verhindert neue Beläge sehr effektiv und die Abstände zwischen dem Schrubben verlängern sich deutlich.
Tipp: Verwende möglichst oft nur die Wasserspar-Taste, weil dann eine geringere Menge Wasser in die Schüssel fließt und mehr vom Gel direkt im Ablauf verbleibt, anstatt sofort weggespült zu werden.
Viel Spaß beim Nachmachen und Ausprobieren! Wenn du experimentieren möchtest, kannst du es auch mit den folgenden, erweiterten Kombinationen versuchen, die ich auch noch der Reihe nach durchtesten will:
- Zitronensäure-Gel (wie oben) in einer Kammer und Natron-Gel in der zweiten Kammer (für eine Säure-Basen-Reaktion beim Spülen)
- Zitronensäure-Gel (wie oben) in einer Kammer und Waschsoda-Gel in der zweiten Kammer (Waschsoda ist auch basisch und reagiert noch stärker als Natron)
- Essigessenz statt Zitronensäure – zum Andicken der Essenz habe ich auch noch keine Idee
Wie gefällt dir diese Idee zur Einsparung umweltschädlicher Chemikalien und unnötiger Kosten, hast du sie vielleicht selbst ausprobiert? Wir freuen uns auf deine Kommentare!
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