Schmackhaftes aus Feld und Flur: Wildpflanzen im Juli

Im Juli wachsen zahlreiche Wildkräuter und auch Wildobst kann geerntet und verarbeitet werden. Hier erfährst du, welche Wildkräuter du jetzt sammeln kannst.

Im Juli bietet die Natur Wildkräuter in großer Fülle, und auch einige Wildobstsorten warten nur darauf, geerntet zu werden und den Speiseplan und die Hausapotheke zu bereichern.

Welche Wildpflanzen mit ihren Blüten, Blättern, Früchten und Wurzeln du im Juli sammeln kannst, erfährst du in unserem Wildpflanzen-Erntekalender. Bevor du mit dem Sammeln beginnst, empfiehlt es sich, sich mit den wichtigsten Regeln für die Ernte und Verwendung von Wildkräutern vertraut zu machen.

Tipps für die Wildkräutersammlung

Viel musst du nicht beachten, wenn du Wildkräuter und andere Wildpflanzen sammeln möchtest. In der Regel reicht es, folgende Grundsätze zu verinnerlichen:

  • Ernte maximal ein Drittel der Pflanzen an einem Ort.
  • Ernte nur die Kräuter, die du kennst und sicher bestimmen kannst.
  • Sammle nicht an stark befahrenen Straßen oder an den Rändern konventionell bewirtschafteter Felder, um eine Belastung mit Abgasen oder Pestiziden zu vermeiden.

Wenn du noch unsicher bist, hilft eine geführte Kräuterwanderung dabei, das Bestimmen verschiedener Pflanzen zu lernen.

Bei einigen Vorkenntnissen mit Wildkräutern kann ein gutes Kräuterbuch eine hilfreiche Stütze sein – zum Beispiel diese:

Bitte beachte, dass die regionalen Umweltbedingungen sehr unterschiedlich sein können. Wie weit bestimmte Pflanzen im Wachstum sind, kann daher von den hier beschriebenen Zeiträumen abweichen.

Wildkräuter im Juli – auf den letzten Drücker

Wenn du dich beeilst, kannst du noch ein wenig von den folgenden Pflanzen ernten:

An schattigen Plätzen finden sich noch Holunderblüten. Du kannst sie vielseitig verarbeiten, zum Beispiel zu Holunderblütensekt oder mit diesen Rezepten für Holunderblüten.

Auf ungemähten Wiesen, im Garten oder am Wegesrand lassen sich noch die Blüten des Spitzwegerich sammeln. Sie sind eine echte Delikatesse und du kannst sie pur knabbern, zum Salat mischen oder mit etwas Öl dünsten.

Im Juli wachsen zahlreiche Wildkräuter und auch Wildobst kann geerntet und verarbeitet werden. Hier erfährst du, welche Wildkräuter du jetzt sammeln kannst.

Der Ackerschachtelhalm enthält viel Kieselsäure und wird vor allem als Zutat für Tee gesammelt. Die braunen Sprosse mit den Kolben haben ein feines Aroma, und du kannst sie wie Pilze in der Pfanne braten. Achte darauf, dass der gesammelte Ackerschachtelhalm keine braunen Punkte hat, denn dies würde auf einen Pilzbefall hindeuten.

Ein Sud mit Ackerschachtelhalm ist übrigens ein fantastisches Mittel zum Stärken deiner Nutz- und Zierpflanzen. Er wirkt als natürlicher Dünger und hilft bei Pilzen und Pflanzenrost.

Wichtig: Sei besonders achtsam, da der Ackerschachtelhalm sehr oft mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm verwechselt wird.

Diese Wildpflanzen haben im Juli Hochsaison

Das wunderschöne Johanniskraut steht in voller Blüte. Darum ist jetzt der beste Zeitpunkt, um Johanniskrautöl für den Winter herzustellen und das blühende Kraut für Tee zu sammeln.

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Auch der Dost (wilder Majoran) blüht und kann als leckeres, majoranartiges Gewürz frisch verwendet oder für den Winter gesammelt und getrocknet werden. Dazu die Zweiglein des Dosts abbrechen oder abschneiden und trocknen. Dann die Blätter und Blüten abstreifen und in einem sauberen Schraubglas aufbewahren.

Tipp: Hier findest du weitere Methoden, um Wildkräuter zu konservieren.

Das Labkraut steht jetzt in der Blüte. Seine Blüten und oberen Triebspitzen mit den zarten Blättern eignen sich als milde Salatgrundlage oder als Zutat für grüne Smoothies. Getrocknet kann es ebenfalls für den Winter aufbewahrt werden.

Die Vogelmiere macht sich überall dort breit, wo die Erde nackt da liegt. Als klassischer Bodendecker schützt sie den Boden mit ihren kleinen Blättern vor Erosion und vor dem Austrocknen. Vogelmiere ist sehr mild und wird auch von Kindern gern verzehrt. Sie enthält wesentlich mehr Calcium, Magnesium, Eisen und auch Vitamin A und C als beispielsweise Kopfsalat. Von der zarten Vogelmiere wird das gesamte Kraut geerntet und für Salate, Smoothies und Kräuterquark verwendet oder als spinatartiges Gemüse gekocht. Auch die Vogelmiere lässt sich trocknen und als Smoothiezutat in der kalten Jahreszeit verwenden.

Die Brennnessel trägt nun ihre großen Samenbüschel, sie werden mit einer Schere geerntet und getrocknet. Die Samen der Brennnessel eignen sich als eiweiß- und nährstoffreiche Zutat in Müslis und Salaten. Gut durchgetrocknet, kannst du sie für den Winter aufbewahren.

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Gänseblümchenblüten können im Prinzip den ganzen Sommer über gesammelt werden. Gänseblümchen lassen sich vielseitig nutzen und können beispielsweise für Tee getrocknet werden.

Der Giersch steht jetzt ebenfalls in voller Blüte. Seine Blüten eignen sich roh als essbare Dekoration oder auch als aromatische Zutat für Suppen und Eintöpfe. Junge Blätter finden in Suppen, im Salat in Pesto oder als Spinatersatz Verwendung.

Auch das schmalblättrige Weidenröschen zeigt jetzt nach und nach seine rosa Blütenpracht. Die Blüten können roh gegessen werden und eignen sich somit gut für eine besondere Salatdeko, auch die Blütenknospen können roh oder gedünstet verzehrt werden. Ein Tee aus Weidenröschenblüten und -blättern bringt Linderung bei Magen- und Darmentzündungen.

Der Weiße Gänsefuß wächst gern auf frisch gehackter Erde, also auch im Gemüsebeet. Anstatt ihn auszureißen, kann der Gänsefuß geerntet werden. Er enthält besonders viel Vitamin C, Eisen, Kalium, Zink und Phosphor. Zarte Blätter, Stiele und auch die Blüten sind eine milde Salat- oder Smoothiezutat.

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Die Knoblauchsrauke hat schon im Mai geblüht und Samen gebildet, jetzt wachsen neben den alten Pflanzen wieder junge, neue nach. Diese zarten Blätter schmecken leicht nach Knoblauch und sind besonders gut für Pesto geeignet. Aber auch im Salat, im Kräuterquark oder auf dem Brot schmecken die würzigen Blätter.

Heimisches Wildobst im Juli ernten

Die kleinen, süßen Walderdbeeren gibt es jetzt noch in Hülle und Fülle. Am besten werden sie erntefrisch an Ort und Stelle genascht.

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Auch die ersten reifen Himbeeren sind an sonnigen, warmen Orten zu finden. Wilde Himbeeren findet man an Wegrändern oder Bahndämmen. Besonders schmackhaft sind sie, wenn sie sich ganz leicht abziehen lassen und dir fast schon in die Hand fallen.

In vielen Gegenden gibt es auch wild wachsende Kirschbäume, deren Früchte nun reifen. Du kannst sie wie Kirschen aus dem Garten verwenden und auch für den Winter einkochen oder die Früchte als gesunde Nascherei für die kalte Jahreszeit trocknen.

Die ersten Klaräpfel sind reif und können direkt von Baum gegessen oder zu Kompott verarbeitet werden. Klaräpfel sind jedoch kein gutes Lagerobst und eignen sich nicht zum Aufbewahren.

Obstbäume zum freien Ernten gibt es häufig auf Gemeindeflächen, Parks oder Straßenrändern. Über die Website mundraub.org findest du freigegebene Obstbäume und Kräutersammelstellen in deiner Nähe.

Unsere liebsten Wildpflanzen, Rezepte und Tipps haben wir in einem Buch zusammengestellt:

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Andere Anwendungen für Wildpflanzen im Juli

Für wild wachsende Pflanzen gibt es noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten. Der immergrüne Efeu ist beispielsweise im Juli fast überall zu finden. Die enthaltenen Saponine machen Efeu zu einer natürlichen Waschmittelalternative und  zur perfekten Basis für selbst gemachtes Spülmittel.

Welche Wildpflanzen erntest du im Juli, und wie nutzt du sie? Hinterlasse uns einen Kommentar!

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7 Kommentare

  1. ja es steht vile da aber Fotos wären halt schon hilfreich

    Antworten
  2. Dani-Gerlinde

    “Der Ackerschachtelhalm enthält viel Kieselsäure und wird vor allem als Zutat für Tee gesammelt. Die braunen Sprosse mit den Kolben haben ein feines Aroma, und du kannst sie wie Pilze in der Pfanne braten.”
    Hallöchen, habt ihr euch da verschrieben ?
    Ich kenne nur die braunen dicklichen Sprossen oben an dem Spitzwegerich, die man wie Pilze braten kann. Liebe Grüsse, und Danke für alle tollen Tips hier auf Smarticular

    Antworten
  3. Ich wollte heute Brennesselsamen sammeln, war mir aber nicht sicher, was der richtige Reifegrad ist. Die Farben gingen von grün-weißlich bis rot-braun. Könnt ihr mir da weiterhelfen? :)

    Antworten
    • Maximilian Knap

      Reife Samen sind nicht mehr grün aber noch nicht braun, eher gelblich. Die kleine Brennnessel besitzt weibliche und männliche Blüten an einer Pflanze, während die große Brennnessel getrenntgeschlechtlich blüht. Nur weibliche Pflanzen haben dann später Samen, jedoch könnten sie mit Blütenständen verwechselt werden!

  4. Gabi Bendorf

    Nicht nur die Früchte von Walderdbeeren, Himbeeren und Brombeeren scmecken lecker. Aus den Blättern bereite ich mir auch gerne einen fruchtigen Sommertee zu. Läßt sich auch gut mit Melisse oder Waldmeister mischen.

    Antworten
    • Maximilian Knap

      Hallo Gabi, danke für den Tipp! Wir erstellen auch gern Tee-Mischungen mit Sommerblüten und Kräutern, werden dann mal ein paar der Blätter hinzufügen.

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