Paprikapulver und Chilipulver selber machen zur Resteverwertung

Paprikapulver und Chilipulver lassen sich aus übrig gebliebenen Schoten einfach selber machen, zum Beispiel für ein selbst gemachtes Gemüse-Brühpulver.

Aus übrig gebliebenen oder nicht mehr ganz so frischen Paprikaschoten und Chilischoten lässt sich aromatisches Paprikapulver bzw. Chilipulver einfach selber machen. Das DIY-Würzpulver eignet sich ideal zur Resteverwertung und ist viel aromatischer als gekaufte Fertigprodukte – besonders empfehlenswert für alle, die es etwas schärfer mögen!

Für selbst gemachtes Gewürzpulver kommen nicht nur Paprikaschoten oder Chilis infrage, sondern auch andere aromatische Gemüse und Gemüsereste, die sich gut trocknen lassen und noch verwertet werden können. So erhältst du leckere, konservierte Geschmacksnoten, zum Beispiel für ein selbst gemachtes Gemüse-Brühpulver.

Paprika trocknen für Paprikapulver

Selbst gemachtes Paprikapulver besticht durch seinen intensiven Duft sowie Geschmack und kann zum Würzen sparsam eingesetzt werden. Um mit dem Pulver eine Gewürzmischung zuzubereiten, eignen sich zum Beispiel mediterrane Kräuter.

Für etwa 30 Gramm (fünf gehäufte Teelöffel) Paprikapulver brauchst du:

  • 2 Paprikaschoten, jede Farbe ist geeignet – sie dürfen schon etwas welk und weich sein, so lassen sich zum Beispiel Restexemplare im Supermarkt vor der Mülltonne retten
  • 2 Chilischoten, z.B. Peperoni (optional)
  • 1-2 Prisen Salz für eine längere Haltbarkeit (optional)
  • getrocknete Küchenkräuter (optional, z.B. Oregano, Basilikum, Thymian – frische Kräuter sind ebenfalls verwendbar und werden für etwa zwei Stunden zum Dörren dazu gelegt
  • Standmixer, Gewürzmühle oder Mörser

Um möglichst viele Vitamine zu erhalten, wird das Gemüse schonend getrocknet. Am schnellsten gelingt dies mit einem Dörrautomaten oder im Umluft-Backofen. Kleinere Chilis können auch an der Luft getrocknet werden, solange man sie gut abtrocknet und gelegentlich wendet, damit sich kein Schimmel bildet. Das dickere Fleisch der Paprika trocknet dagegen an der Luft meist nicht schnell genug, sodass sich Schimmel bilden würde.

Beim Trocknen im Backofen kann die Restwärme genutzt werden. Meist reicht schon die eingeschaltete Ofenbeleuchtung aus, um 40 °C zu erreichen. Dabei brauchst du dir keine Sorgen um einen erhöhten Stromverbrauch zu machen, da bei dieser Variante nach eigenen Messungen weniger als 0,1 kWh Strom pro Stunde verbraucht werden.

So wird das Paprikapulver zubereitet:

  1. Paprika- und optional Chilischoten waschen. Die Paprika entkernen und in schmale Streifen schneiden. Die Chilis halbieren und für mehr Schärfe die Kerne nach Belieben in den Schoten belassen.
  2. Die Gemüsestücke auf ein mit Backpapier oder einer Backpapier-Alternative ausgelegtes Backblech legen, die Chilischoten mit der Haut nach unten legen. Bei 40-50 °C im Backofen oder Dörrgerät trocknen. Das kann abhängig vom Backofentyp und der verwendeten Funktion mehrere Stunden dauern. Ab und zu Dampf entweichen lassen die Paprikastreifen wenden, damit es schneller geht.
    Paprikapulver und Chilipulver lassen sich aus übrig gebliebenen Schoten einfach selber machen, zum Beispiel für ein selbst gemachtes Gemüse-Brühpulver.
  3. Das Gemüse aus dem Ofen nehmen, sobald es so trocknen ist, dass es sich leicht brechen lässt.
    Paprikapulver und Chilipulver lassen sich aus übrig gebliebenen Schoten einfach selber machen, zum Beispiel für ein selbst gemachtes Gemüse-Brühpulver.
  4. Die getrockneten Gemüsestücke in einem Standmixer, einer Gewürzmühle oder mit dem Mörser fein mahlen. Optional nach eigenem Geschmack salzen.
    Paprikapulver und Chilipulver lassen sich aus übrig gebliebenen Schoten einfach selber machen, zum Beispiel für ein selbst gemachtes Gemüse-Brühpulver.
  5. Das Paprikapulver sieben, falls es noch nicht fein genug ist. Die zurückbleibenden Paprikaflocken eignen sich ebenso zum Würzen.

Das aromatische Paprikapulver wird am besten in einem luftdichten Schraubglas oder einem Gewürzstreuer mit Deckel aufbewahrt. Es hält mindestens ein Jahr, kann aber wie viele andere Gewürze über die Mindesthaltbarkeit hinaus verwendet werden, solange es wie gewohnt riecht.

Mit seinem kräftigen Geschmack ergänzt das Paprikapulver Mischungen wie das Gemüsebrüh-Pulver, eine selbst gemachte Falafel– oder Bratling-Fertigmischung oder eine Asia-Würzpaste. Außerdem passt es gut als Würze für Speisen wie Chili sin Carne oder direkt auf gebratenes Gemüse gestreut. Und ein Chilisalz mit Limetten verleiht vielen Speisen ein frisch-pikantes Aroma.

Tipp: Neben dem Trocknen lässt sich das Aroma der Paprika auch besonders gut mit einer selbst gemachten Paprika-Würzpaste (Ajvar) einfangen.

Chilipulver mit feurigen Schoten

Feurig-scharfes Chilipulver lässt sich ebenso einfach herstellen. Es kann wie das Paprikapulver mit etwas Salz versetzt und um andere Gewürze verfeinert werden.

Für das Chilipulver sind alle Chilisorten verwendbar; zum Trocknen im Dörrgerät oder Backofen eignen sich am besten dünnwandige Chilisorten wie Cayenne oder de Arbol. Besonders feuriges Pulver gelingt mit der Chili Habanero.

Bei sehr scharfen Chilischoten ist nur besondere Vorsicht beim Kleinschneiden geboten, weil der darin enthaltene Scharfstoff Capsaicin an den Händen haften bleibt. Er brennt auf empfindlichen Stellen der Haut. Nach dem Kleinschneiden der Schoten empfiehlt es sich, die Hände direkt mit Spülmittel zu waschen und den Kontakt zu den Augen zu vermeiden. Einen Nase-Mundschutz beim Schneiden zu tragen, verhindert das Einatmen von sich entwickelnden ätzenden Dämpfen.

Für den Trocknungsvorgang wird am besten das Küchenfenster geöffnet. Beim Öffnen des Ofens sollten erst die Dämpfe abziehen, bevor man das Backblech herausnimmt.

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Welche Gewürze stellst du gern selbst her? Wir freuen uns über deine Tipps und Rezepte unten in den Kommentaren.

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6 Kommentare

  1. Mh … Ihr nennt es Paprikapulver, beschreibt aber eine Würzmischung. Dörrautomaten kosten Geld, Strom auch. Man wird ergo nicht unabhängiger, man verschiebt seine Abhängigkeiten nur. Dazu der Zeitaufwand. Und das Risiko, dass Paprika “kurz vor Kipp” häufiger von außen unsichtbar von innen schimmeln. Die Intensität hängt beim fertigen wie auch beim selbstgemachten Pulver von nix als der Qualität der verwendeten Rohstoffe ab.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Liebe Anke,
      wie beschrieben, sind die weiteren Zutaten neben Paprika optional und dienen der weiteren Verfeinerung des Rezepts, ganz nach persönlichem Geschmack. Natürlich sollten die Zutaten frei von Schimmel oder Faulstellen sein, jedoch lassen sich gerade für dieses Rezept schon leicht entwässerte oder angedörrte Paprika besonders gut verwenden.
      Ein Dörrautomat ist nicht unbedingt notwendig, wie oben beschrieben. Eine Trocknung an der Luft wäre zwar ebenfalls denkbar, jedoch birgt sie die erhöhte Gefahr der Schimmelbildung bei wasserreichen Paprika, weshalb wir es in diesem Fall nicht empfehlen würden.
      Liebe Grüße

    • Ja na klar optional, irritierte mich dennoch ob des Titels. 😉

      Schrumpelige Paprika – mir gings eher um den gesundheitlichen Aspekt. Meiner Erfahrung nach ist halt da die Schimmelquote immens, und Schimmel ist ja nicht erst da, wenn sichtbar.

      Dörrautomat – auch klar, dennoch verschiebt man bei dessen Nutzung die Abgängigkeit vom Gewürzhersteller lediglich zu Gerätehersteller und Stromanbieter. 🤷‍♀️

    • Dann Kauf sie im Supermarkt 🤷🏼‍♀️

  2. Ähnlich mache ich Kurkumapulver; zuletzt in der Kaffeemühle fein mahlen.

  3. Bei manchen Gerichten schäle ich die Paprikaschoten, trockne und mahle diese und das Pulver schmeckt/riecht besser als gekauftes, will ich es scharf haben kommt noch eine chillischote dazu.
    im sommer trockne ich es auf dem Balkon. Glasschüssel mit Alupapier einhüllen, auf schwarze Unterlage stellen, leicht abdecken, entweder mit einem baumwolltuch oder mit alufolie in die ich kleine Löcher piekse (damit der “Dampf” entweichen kann) fertig, geht fix und benötigt keinen strom.
    Vielleicht gibt es noch einen besseren, leicht umsetzbaren Vorschlag, wenn mgl. für handwerklich Unbegabte umsetzbar. Für Handwerker findet man genug Vorschläge im Net. Gerade für kleinere Reste ist es ja eine Verschwendung da den Dörrer oder Backofen anzuschmeissen und gerade kleinere Reste fallen ja doch öfter an.

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