Vegetarische Bratling-Mischung auf Vorrat herstellen – regional und gesund

Herzhafte Frikadellen müssen nicht unbedingt aus Fleisch bestehen, denn es gibt eine Fülle von Bratling-Rezepten mit Gemüse, Getreide oder Tofu, die mindestens genauso lecker sind. Besonders schnell gelingen die vegetarische Bratlinge mit einer Fertigmischung. Erstaunlicherweise sind diese Produkte jedoch oft sogar noch teurer als Fleisch!
Deshalb lohnt es sich in diesem Fall ganz besonders, die Bratling-Grundmischung aus regionalen, preiswerten Zutaten auf Vorrat selbst herzustellen. Die Zubereitung wird dadurch stark vereinfacht, ganz anders als bei den meisten Rezepten für Gemüse-Frikadellen. Statt im Handel teure Fertigmischungen zu kaufen, die auch noch unnötigen Verpackungsmüll hinterlassen, kannst du mit dem folgenden Rezept eine Bratling-Grundmischung ganz einfach selber machen.
Bratling-Grundmischung
Für die Basis der Grundmischung kommen verschiedene Getreidesorten in Frage, am besten eignen sich Grünkern, Dinkel, Roggen oder Hirse. Je feiner das Getreide geschrotet ist, desto besser quillt es später in Wasser auf. Mehl ist dagegen weniger geeignet, weil damit den Bratlingen der richtige “Biss” fehlt.
Für einen 1000-Gramm-Vorrat der Bratling-Mischung, ausreichend für etwa 15 große oder 30 kleine Bratlinge, benötigst du folgende Zutaten:
- 500 g geschrotetes Getreide als Basis
- 200 g Vollkornflocken, zum Beispiel von Hafer oder Hirse
- 150 g Hafer- oder Weizenkleie
- 100 g Bindemittel wie Reismehl oder Semmelbrösel
- 50 g Gemüsebrühe mit hohem Gemüseanteil
- Küchenkräuter nach Geschmack
- optional Körner wie Leinsamen, Sonnenblumenkerne oder Sesam
- optional Nüsse, z.B. Walnüsse
- Gewürze nach Geschmack, zum Beispiel Pfeffer, Kurkuma, Knoblauch oder Curry
- Breites Schraubglas
So geht’s:
- Alle Zutaten miteinander mischen und in ein Glas füllen.
- Die fertige Mischung trocken und lichtgeschützt aufbewahren.
Und so bereitest du die Bratlinge zu:
- Den benötigten Teil der Mischung abwiegen (etwa 200 g für drei große oder sechs kleine Frikadellen) in eine Schüssel geben und 200 ml heißes Wasser hinzufügen.
- Kurz rühren und etwa 15 Minuten quellen lassen. Je nach verwendeten Zutaten kann mehr Wasser erforderlich sein (ausprobieren) – nach dem Quellen sollte eine gut formbare Teigmasse entstehen.
- Optional ein Ei (oder Ei-Alternativen) unterrühren (macht die Bratlinge besonders locker).
- Optional geraspeltes Gemüse hinzufügen.
- Mit den Händen Frikadellen formen.
- Etwas Öl oder Ghee in eine Pfanne geben.
- Die Bratlinge im heißen (aber nicht zu heißen) Fett von beiden Seiten goldbraun anbraten.
Noch mehr Variationsmöglichkeiten
Da die Bratlinge vor allem aus Getreide bestehen, kannst du den Geschmack durch Verwendung verschiedener Getreidesorten leicht variieren. Grünkern ist eine früh geerntete Version des Dinkels und besonders mineralstoffreich. Da er fast ohne Pflanzenschutzmittel angebaut werden kann, ist er zudem sehr umweltfreundlich. Hirse macht durch seine Ballaststoffe lange satt. Das mineralstoffreiche Pseudogetreide Buchweizen ist ebenfalls verwendbar. Da ihm jedoch das Kleber-Eiweiß (Gluten) fehlt, musst du ggf. den Bindemittel-Anteil (Reismehl o.ä.) etwas erhöhen.
Für ein besonders intensives Aroma kannst du je nach Vorliebe getrocknete Gartenkräuter wie zum Beispiel Petersilie, Basilikum oder Thymian verwenden, die sich übrigens auch leicht auf der Fensterbank ziehen lassen. Auch getrocknete Wildkräuter, wie zum Beispiel Bärlauch oder Gundermann, verleihen den Getreidefrikadellen einen köstlichen Geschmack.
Seitdem ich diese Fertig-Mischung auf Vorrat zu Hause habe, freue ich mich, etwas Gesundes zubereiten zu können, das obendrein sehr schnell gemacht ist. Ich bin mir sicher, dass die Mischung dir genauso viel Freude bereiten wird!
Tipp: Die Grundmischung eignet sich besonders gut, um übrig gebliebene Gemüsereste vom Vortag zu verwerten. Klein reiben oder schneiden, in die eingeweichte Bratling-Mischung geben, ausbacken – fertig!
Viele vegane Rezepte und Ideen für regionales Gemüse findest du auch in unseren Büchern:
Welches Bratling-Rezept schmeckt dir am besten? Verrate es uns in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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Da ich Gemüsebrühe ohne Salz verwende wäre meine Frage wieviel Salz ich zur Trockenmischung gebe?
Muss man die „Zugaben“ wie z.B. Leinsamen vorher zerkleinern oder vorquellen lassen?
Herzlichen Dank für Eure Antwort. Viele Grüße
Hallo, ich bin Bratling-Anfängerin, daher diese Rückfrage: müsste das Getreide nicht erst gegart werden? Grünkern zB. muss doch 30 Minuten kochen, oder nicht?
Danke für eine Antwort
Luna
Da die Körner geschrotet sind, müssen sie nicht vorgegart werden, sondern es reicht aus, sie wie in der Anleitung beschrieben einzuweichen und dann in der Pfanne auszubacken, um alle Zutaten fertig zu garen.
Liebe Grüße
Gisela S. 26.6.20
Bei dem einzelnen Bratling auf dem weißen Teller (mit Deko) sieht man, dass er nicht richtig zusammenklebt, was das Wenden in der Bratpfanne erschwert (mein Problem seit Jahren). Weiß jemand, was man zum Zusammenhalten der Masse noch mit hineintun kann?
Vielen Dank im Voraus für Eure Tipps und liebe Grüße
Gisela S.
Hallo Gisela,
Vielleicht findest du (neben Reismehl und Haferflocken) hier noch Ideen für eine bessere Bindung des Teigs: https://www.smarticular.net/ei-ersatz-fuer-kochen-und-backen-selber-machen/
Lieben Gruß
Heike
Hallo! Im Rezept steht gemüsebrühe für die grundmischung. Verstehe ich das richtig, dass ich trockenes Pulver reinmische und nicht flüssige Brühe? Herzlichen Dank! Beste grüße
Ganz genau!
Einfach und köstlich…
Ich habe statt Reismehl allerdings einen Rest Linsenmehl verwendet. Bei der ersten Zubereitung ist mir aufgefallen, dass 250g Mix auf 250ml Wasser besser wäre…
Danke für das Rezept!
Guten Morgen,
Wird Wasser im 1:1 Verhältnis hinzugefügt?
Viele Grüße
Jaqui
Wir haben die Bratlinge mit Hirse ausprobiert und sie haben uns sehr gut geschmeckt. Jetzt überlege ich, die Mischung zum Campen mitzunehmen. Wir möchten aber den Grill wegen 200 ml Wasser nicht extra früher anheizen. Daher meine Frage: Hat jemand Erfahrung damit, wie lange die Quellzeit mit kaltem Wasser ist? Oder muss es zwingend heißes Wasser sein?
Hallo Nina, mit kaltem Wasser geht es natürlich auch. Verwende am besten eine Grillpfanne, da der Bratling bestimmt auf dem Grillrost sonst durchfällt oder zerbröselt. Liebe Grüße!
Hallo Marla, danke für die schnelle Antwort!
Die Pfanne ist immer dabei. Wir werden die Bratlinge einfach mal testen. Wenn ich herausgefunden habe, wie lange man kalt vorquellen lassen muss, lasse ich es Euch wissen.
Also, es funktioniert mit kaltem Wasser, allerdings muss man etwas vorsichtiger sein beim Formen, weil die Bindung, die bei der Verwendung von heißem Wasser teilweise schon beim Quellen stattfindet, bei kaltem Wasser erst beim Braten richtig einsetzt.
Beim Camping ist die Mischung dieses Jahr leider doch nicht zum Einsatz gekommen. Ich wüsste aber nicht, warum es in einer Grillpfanne oder ähnlichem nicht funktionieren sollte.
Vielleicht gibt es im Waschhaus heißes Wasser aus dem Hahn oder seid ihr in der freien Wildbahn… ;-)
Das müsste eigentlich reichen.
Freie Wildbahn? Fast. Festival. ;) Da gibt es heißes Wasser nur bei den Duschen und das kostet neben Geld unheimlich viel Zeit beim Anstehen.
Kann man diese Bratlinge auch im Ofen backen?
Das haben wir noch nicht probiert, du kannst es gerne ausprobieren und berichten :) Liebe Grüße!
Ja, das funktioniert wunderbar. Auch mit sehr wenig oder ganz ohne Fett.