Marillenknödel selber machen: Ein köstliches Rezept mit Kartoffelteig

Gerade wer einen Aprikosenbaum in der Nähe hat, kann sich über dieses Rezept freuen. Denn es gibt wohl kaum eine köstlichere Verarbeitungsmöglichkeit für die orangenen, zart-flaumigen Früchte als Aprikosenknödel – oder Marillenknödel, wie sie im Herkunftsland Österreich genannt werden.
Marillenknödel schmecken warm als süße Hauptspeise oder auch kalt als Dessert. Sie sind nicht nur als Rezeptidee für eine reiche Aprikosenernte ideal, sondern auch für die Resteküche geeignet: Im Teig werden gekochte Kartoffeln (vom Vortag) verarbeitet, und die Ummantelung besteht aus süßen Semmelbröseln, die sich leicht aus hart gewordenem Brot herstellen lassen.
Marillenknödel mit Kartoffelteig
Das Marillenknödel-Rezept ist deshalb so einfach, weil die entkernte Frucht ohne weitere Verarbeitung in den Kartoffelkloß-Teig aus drei Zutaten geknetet wird und die Knödel, nachdem sie gekocht wurden, direkt in der Pfanne mit den frisch zubereiteten Bröseln gewälzt werden.
Zutaten für 8 Marillenknödel:
- 8 Aprikosen
- 500 g weich gekochte Kartoffeln (vom Vortag), es eignen sich sowohl fest als auch mehlig kochende Sorten
- 100 g Speisestärke oder Kartoffelmehl (bei sehr feuchten Kartoffeln auch deutlich mehr)
- 1-2 EL Grieß, aus Weizen oder Dinkel
- 1 Prise Salz
Zusätzlich für die Brösel werden benötigt:
- 150 g Semmelbrösel, z.B. aus alten Brotkanten
- 1 EL Zucker oder eine Zuckeralternative
- 2 EL Butter (oder für die komplett vegane Variante: Pflanzenöl)
Für alle Süßschnäbel sei die Variante des Würfelzuckers in jeder Aprikose erwähnt. Dafür werden zusätzlich acht Stück Würfelzucker benötigt. Wer es besonders nussig mag, ersetzt einen Teil der Panade aus Semmelbrösel zum Beispiel durch gemahlene Haselnüsse oder Walnüsse.
Tipp: Wer Aprikosen nicht vom eigenen Baum pflückt, erkennt die heimischen Sorten nur, wenn das Herkunftsland vermerkt ist. Beim Händler nachzufragen, geht natürlich auch. Beliebte heimische Sorten sind unter anderem Ungarische Beste, Compacta und Kioto.
So werden die veganen Marillenknödel zubereitet:
- Aprikosen entkernen. Dafür genügt es, einen runden Holzstab (zum Beispiel die Rückseite eines Kochlöffels) durch die Aprikose zu schieben. Optional in jede Aprikose anstelle des Kerns ein Stück Würfelzucker stecken.
- Kartoffeln mit einer Gabel zerkleinern oder durch eine Kartoffelpresse drücken. Zusammen mit Stärke, Grieß und Salz zu einem geschmeidigen Teig kneten. Wenn sich der Teig noch sehr feucht anfühlt, mehr Kartoffelstärke hinzufügen.
- Den Kartoffelteig in acht gleich große Stücke teilen, jedes in der Handinnenfläche zu einem flachen Kreis drücken, eine entkernte Aprikose daraufgeben und den Teig mit kreisenden Bewegungen zwischen beiden Händen zu einer Kugel schließen.
- Währenddessen einen Topf mit reichlich Wasser (leicht gesalzen) zum Kochen bringen. Wenn alle acht Teigkugeln fertig gerollt sind, die Knödel in das leicht köchelnde Wasser geben und bei mittlerer Hitze in etwa 15 Minuten gar kochen. Wenn sie im Wasser aufsteigen, sind sie durchgegart.
- Während die Klöße kochen, können die Brösel bereits vorbereitet werden. Dafür Butter bzw. Öl zusammen mit dem Zucker in einer Pfanne erhitzen, die Semmelbrösel zugeben und unter Rühren leicht anrösten lassen. Sind die Klöße fertig, werden sie direkt in der Pfanne in den Brösel gewälzt. Fertig!
Die fertigen Marillenknödel schmecken warm genauso gut wie kalt, was sie auch zu einem geeigneten Snack für unterwegs macht. Serviere sie zum Beispiel mit etwas Puderzucker, einer selbst gemachten Vanillesoße oder mit einer warmen Fruchtsoße, für die es ausreicht, eingekochtes Obst leicht zu erwärmen und gegebenenfalls zu pürieren.
Gekochte Marillenknödel halten sich abgedeckt im Kühlschrank etwa vier Tage.
Auch außerhalb der Saison kannst du in den Genuss von Marillenknödel kommen, wenn du die Früchte im Sommer einfrierst. Aprikosen sind mehrere Monate im Gefrierschrank haltbar und werden ohne Auftauen in den frischen Teig geknetet. Auch die fertig gerollten Klöße (nach Schritt 3) lassen sich eingefroren entsprechend lange aufbewahren und wie frisch gerollte Klöße im Wasserbad kochen (Schritt 4). Bei Marillenknödeln mit gefrorenen Marillen verlängert sich die Kochzeit um wenige Minuten.
Weitere Rezepte für die Resteküche oder zufällig vegane Rezepte findest du in unserem Büchern:
Welche weiteren Rezeptideen hast du, um Aprikosen zu verarbeiten? Wir freuen uns über deine Vorschläge in einem Kommentar unter dem Beitrag!
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Hallo,
Danke für die gute Anregung zur Aprikosenzeit :-)
In unserer Familie gibt es traditionell mit ähnlichem Teig Zwetschgenknödel, wobei die Früchte dabei aber nur hauchdünn von Teig umhüllt werden.
Den Kern lassen wir bei der Verarbeitung in den Früchten drin und jede/r kann dann hinterher auf dem Teller nach Geschmack noch etwas Zucker zu den aufgeschnittenen und mit ungesüßten Bröseln bestreuten Knödeln hinzufügen ;-)
Liebe Grüße
Jutta
Zwetschgenknödel finde ich total lecker mit zerlassener Butter, Kokosblütenzucker und gehobelten Mandeln.