Kichererbsen enthalten reichlich Proteine und Mineralstoffe und sind nicht nur für Vegetarier eine gesunde Bereicherung des Speiseplans. Sie lassen sich in köstlichen Kichererbsen-Gerichten und zu Hummus verarbeiten. Schade nur, dass es sie nur in Dosen oder bestenfalls in Einweggläsern gibt, die zudem in Bioqualität relativ teuer sind! Getrocknete Kichererbsen sind zwar eine Alternative, jedoch müssen sie erst lange einweichen und kochen, was langes Vorausplanen erforderlich macht.
Warum also nicht gleich Kichererbsen selbst einkochen? Dabei entsteht fast kein Müll, weil getrocknete Kichererbsen oft sogar unverpackt und zudem relativ preiswert erhältlich sind. Für Einweichen und Einkochen wird nur einmal Zeit benötigt, und der Arbeitsaufwand ist so gering, dass man am besten gleich einen großen Vorrat auf einmal einkochen kann, zum Beispiel in ausgedienten Schraubgläsern.
Kichererbsen einkochen – so geht’s
Damit dein Kichererbsenvorrat lange haltbar ist und nicht verdirbt oder durch Botulismus-Erreger ungenießbar wird, ist es hilfreich, den Unterschied zwischen Einkochen, Einwecken und Heiß-Einfüllen zu verstehen, denn gerade bei proteinhaltigen Lebensmitteln ist das alleinige kochend heiße Abfüllen nicht ausreichend! Ein zusätzliches Einkochen, entweder in einem Topf oder im Backofen, ist aber gar nicht schwierig.
Als erstes werden die getrockneten Kichererbsen dafür in Wasser gegart und danach portionsweise eingekocht. Die beiden folgenden Rezeptvarianten zeigen, wie es geht.
Für etwa 10 Gläser Kichererbsen brauchst du:
- 1 kg getrocknete Kichererbsen (gibt es in vielen Bioläden unverpackt, alternativ online)
- 1 EL Salz
- 10 Schraubgläser à 350 ml oder 14 Stück à 250 ml (Alternativ sind auch Einmachgläser mit abnehmbaren Klammern geeignet.)
- Topf mit mindestens vier Litern Fassungsvermögen
- Backofen mit einer Saftpfanne oder einem tiefen Backblech
Kichererbsen garen
Zunächst werden die Kichererbsen gekocht und portionsweise abgefüllt:
1. Kichererbsen in den Topf geben, mit Wasser auffüllen und circa zwölf Stunden lang einweichen lassen, dabei werden auch Antinährstoffe ausgespült. Die Kichererbsen verdoppeln in der Zeit ihr Volumen, darum reichlich Wasser verwenden.
2. Danach das Einweichwasser wegschütten und erneut mit Wasser aufgießen, sodass die Kichererbsen gut bedeckt sind, und das Wasser salzen.
3. Aufkochen und eine Stunde lang leise köcheln lassen, gelegentlich umrühren. Mit einem Schnellkochtopf geht es sogar noch schneller.
4. Währenddessen die Gläser mit kochendem Wasser oder mit einer heißen Soda-Lösung desinfizieren.
5. Die Kichererbsen kochend heiß mit etwa zwei Fingerbreit Abstand zum Rand in die Gläser füllen und mit reichlich Kochwasser bedecken, so dass noch etwa ein Zentimeter Platz verbleibt. Eventuell bekleckerte Glasränder mit einem sauberen Tuch abwischen und Deckel fest zuschrauben.
Kichererbsen im Topf einkochen
Die sicherste Methode ist es, die Kichererbsen dann im Topf einzukochen:
1. Ein gefaltetes Geschirrtuch in den Topf legen, um Temperaturunterschiede zwischen Topfboden und Gläsern auszugleichen. Dann die noch heißen Gläser daraufstellen und so viel Wasser dazugeben, dass sie zu etwa Dreiviertel bedeckt sind.
2. Das Wasser langsam zum Kochen bringen. Dann zwei Stunden lang bei geschlossenem Deckel köcheln lassen. Die Temperatur dafür so einstellen, dass das Wasser ununterbrochen in Wallung bleibt.
3. Die Gläser vor dem Herausnehmen aus dem Topf etwa 10 Minuten auskühlen lassen. Nach dem vollständigen Erkalten prüfen, ob sich ein Vakuum gebildet hat. Kichererbsen aus Gläsern mit losem Deckel möglichst bald verzehren.
Tipp: In einen Einkochautomaten lassen sich die Gläser auch stapeln, sodass eine größere Menge auf einmal haltbar gemacht werden kann. Thermostat und Zeitschaltuhr erleichtern die Arbeit.
Weitere Details zum Einkochen und Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema findest du in unserem Beitrag Einkochen für Anfänger.
Kichererbsen im Backofen einkochen
Wer keinen Einkochautomaten oder großen Topf zur Verfügung hat oder möglichst viele Gläser auf einmal einkochen möchte, kann die Backofenmethode wählen:
1. Die noch heißen Gläser in die Saftpfanne oder auf ein tiefes Backblech im Backofen stellen und heißes Wasser zugeben, so dass die Gläser einige Zentimeter tief im Wasser stehen. Bei 180 °C erhitzen, bis in der Flüssigkeit in den Gläsern Bläschen entstehen.
2. Dann für zwei Stunden bei mindestens 120 °C einkochen, sodass fortwährend Bläschen aufsteigen. Der Energiebedarf hält sich dabei in Grenzen, weil die Gläser bereits heiß in den Backofen kommen und vergleichsweise wenig Strom benötigt wird, um 120 °C zu halten. Im Umluftofen können auf diese Weise viele Gläser auf einmal auf zwei Etagen eingekocht werden.
3. Nach dem Auskühlen durch Druck auf den Deckel prüfen, ob sich das benötigte Vakuum im Glas aufgebaut hat.
In einwandfreien Gläsern sind die Kichererbsen mehrere Monate lang haltbar. Sie sind für Gerichte wie geröstete Kichererbsen und Eintöpfe geeignet, die vor dem Verzehr nochmals für mindestens fünf Minuten auf 85 °C oder mehr erhitzt werden. Für Zubereitungen ohne erneutes Kochen müssen die Kichererbsen bei Temperaturen eingekocht werden, die weder im Backofen noch im Topf möglich sind.
Im Schnellkochtopf dagegen wird bei höchster Druckstufe eine Temperatur von etwa 120 °C erreicht, die auch die Sporen des Botulismus-Erregers sicher abtötet. Kichererbsen, die 60 Minuten lang unter Druck einkocht wurden, sind auch kalt essbar, zum Beispiel in Hummus oder Salat.
Tipp: Auch andere Hülsenfrüchte wie Linsen und Kidneybohnen sowie Obst, Gemüse und sogar Fleischgerichte können durch Einkochen konserviert und so Vorräte angelegt werden. Mit unserer Einkoch-Anleitung für Anfänger geht es ganz leicht.
Außerdem brauchst du das übrig bleibende Kochwasser nicht wegzuschütten, denn Kichererbsenwasser lässt sich für viele weitere Rezepte verwenden, zum Beispiel für veganen Eischnee.
Weitere Tipps rund ums Haltbarmachen sowie viele einfache, umweltfreundliche und gesunde Rezepte findest du in unseren Büchern:
Book not foundWelche Lebensmittel machst du durch Einmachen und Einkochen haltbar? Wir freuen uns über deine Ideen in einem Kommentar!
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