Statt Weihnachtsgans und Schmorbraten: 7 vegane Weihnachtsbraten-Rezepte
Spätestens zum Festessen wird der Vorsatz, weniger Fleisch zu essen, gern einmal über Bord geworfen. Denn wie soll das gehen, Weihnachtsgans ohne Tier? So ganz Eins zu Eins lässt sich dieses klassische Weihnachtsessen natürlich nicht in ein veganes Gericht umwandeln – muss es aber auch nicht.
Passende Alternativen gibt es genügend: Von Seitan- oder Sojabraten über mit Gemüse gefüllte Pasteten bis hin zu einem leckeren Pilzstrudel ist so einiges möglich in der fleischlosen Festtagsküche.
Veganer Pilzstrudel mit Strudelteig-Rezept
Schwierigkeit: Mittel6
Portionen35
Minuten30
Minuten380
kcal1
Stunde5
MinutenUm Strudelteig selber zu machen, braucht es nur wenige Zutaten. Gefüllt mit Pilzen, Paprika und Nüssen entsteht ein Pilzstrudel, der absolut festtagstauglich ist.
Zutaten
- Für den Strudelteig:
2-3 EL zum Backen geeignetes Pflanzenöl, z.B. Raps
150 ml lauwarmes Wasser
1 Prise Salz
- Für die Pilzfüllung:
800 g gemischte Pilze
2 Zwiebeln
½ rote Paprika
80 g Walnüsse
1 EL Pflanzenöl
250 ml Wasser
1 TL Paprikapulver
Salz, Pfeffer
2 EL Pflanzenmilch zum Bestreichen
Zubereitung
- Mehl und eine Prise Salz in eine Schüssel geben und eine Mulde formen.
- Vorsichtig Öl, Essig und nach und nach das lauwarme Wasser dazugeben. Mit den Händen einen glatten, elastischen Teig kneten und etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.
- Mandelmus und Wasser in einen Topf geben und verrühren. Bei schwacher Hitze einige Minuten köcheln lassen, bis die Mandelsoße eindickt. Mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer abschmecken und beiseitestellen.
- Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Zwiebeln und Paprika in kleine Würfel schneiden. Walnüsse grob hacken. Alles mit etwas Öl in einer Pfanne anbraten, bis die Zwiebeln glasig sind. Kräuter dazugeben.
- Tipp: Wenn die Pilze beim Anbraten viel Wasser lassen, gieße es ab und verwende es noch weiter für die Zubereitung einer veganen Bratensoße.
- Ein Küchentuch mit etwas Mehl bestäuben und darauf den Teig rechteckig ausrollen. Mit den Handrücken zu einem noch größeren Rechteck ausziehen. Die Pilzmischung und die Mandelsoße darauf verteilen. Dabei an allen Seiten einen etwa 2 cm breiten Rand frei lassen.
- Zuerst beide kurzen Seiten 3-4 cm breit einschlagen und dann den Strudel mithilfe des Tuchs von der langen Seite her aufrollen.
- Auf ein gefettetes oder mit einer Backpapier-Alternative belegtes Backblech geben, mit der Pflanzenmilch bestreichen und im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober-/Unterhitze (180 °C Umluft) für 30-40 Minuten backen. Fertig!
Tipp
- Statt im Winter getrocknete Kräuter zu verwenden, lohnt es sich auch, frische Kräuter aus dem Garten einzufrieren und das ganze Jahr haltbar zu machen.
Tofu-Rostbraten in Zwiebel-Weißwein-Soße
Mit (selbst gemachtem) Tofu statt Fleisch gelingt dieser vegane Rostbraten in einer köstlichen Zwiebel-Weißwein-Soße, die dank sorgfältig geschmorter Zwiebeln das perfekte Bratensaucenfeeling liefert.
Seitan-Rouladen mit Maronen-Salbei-Füllung
Dass selbst gemachte Rouladen auch hervorragend ganz ohne Fleisch auskommen, zeigt dieses Rezept für Rouladen aus Seitan, mit einer cremigen, leicht süß-sauren Füllung aus Esskastanien und sauren Gurken.
Für etwa 8 kleine Rouladen brauchst du:
- 125 g Glutenmehl (heißt auch Seitan-Fix)
- 1 EL Gewürzpulver (z.B. Zwiebel, Paprika, Kreuzkümmel, Koriander, Chili, Ingwer, Kurkuma, Muskatnuss, Pfeffer)
- 1 TL Salz
- 120 ml Wasser
- 30 ml Sojasoße
Und für die Füllung:
- 100 g Maronen, vorgegart
- 1-2 Zehen Knoblauch
- ½ Bund Petersilie
- 5-10 Blätter Salbei
- 1 EL Zitronensaft
- 1 EL Hefeflocken
- Salz, Pfeffer
- bei Bedarf etwas Wasser
- 2-3 (selbst eingelegte) saure Gurken
- ½ kleine rote Zwiebel
Bereite die Rouladen wie folgt zu:
- Glutenmehl, Gewürzpulver und Salz mischen. Wasser und Sojasoße dazugeben, kneten und den fertigen Seitanteig 10 Minuten ruhen lassen.
- Den Teig in 8 gleichgroße Teile teilen und jeweils zu einem steakgroßen Fladen ausrollen, entweder zwischen 2 Lagen Backpapier oder mit einem Antihaft-Teigroller aus Edelstahl.
- Für die Füllung die vorgegarten Maronen und alle Gewürze und Kräuter in einem Mixer zu einer glatten Masse verarbeiten. Bei Bedarf etwas Wasser hinzugeben.
- Zwiebel und Gurken in längliche Streifen schneiden. Je 1 TL der Maronenmasse auf die Seitanfladen streichen, mit einem Streifen Gurke und etwas Zwiebel belegen und einrollen. Mit Küchengarn oder Rouladennadeln verschließen.
- In einer großen Pfanne mit Deckel Öl erhitzen und die Rouladen von allen Seiten kräftig anbraten.
- Mit Wasser ablöschen und die Rouladen etwa 30 Minuten bei geschlossenem Deckel schmoren lassen, dabei ab und zu wenden.
Nussbraten aus der Kastenform
Nüsse, Kerne, Pilze und sogar ein paar Rotweinreste kommen in diesem Rezept für veganen Nussbraten besonders herzhaft zur Geltung. Im Zusammenspiel ergibt sich eine Komposition aus vielen Umaminoten, sodass auch eingefleischte Bratenfans garantiert nichts missen werden.
Sellerieschnitzel
Eine knusprige Panade und darunter ein zarter Bissen, das ist der Traum eines jeden Gourmets! Mindestens genauso köstlich wie mit Fleisch geht das Panieren auch mit großen, etwa 0,5 cm dicken Gemüsescheiben. Sellerieschnitzel zum Beispiel, aber auch Süßkartoffel- oder Auberginenscheiben lassen sich hervorragend panieren. Dafür den Knollensellerie oder die Süßkartoffeln etwa 5 Minuten im kochenden Wasser vorgaren.
So gelingt dir die perfekte vegane Panade:
- Etwa 100 ml Pflanzenmilch, 1 EL Mehl und 1 EL Sojamehl auf einem flachen Teller zu einem flüssigen Teig verrühren. Nach Belieben Kräuter oder Zitronenschale dazugeben.
- Auf einen weiteren flachen Teller Semmelbrösel geben.
- Die Gemüsescheiben erst mit Gewürzen einreiben (z.B. Salz, Pfeffer und Paprikapulver), dann in Mehl wenden und abklopfen, danach durch den Sojamehlteig ziehen und zum Schluss noch von allen Seiten mit Semmelbröseln bedecken, ohne die Panade anzudrücken.
- In heißem Bratöl von beiden Seiten knusprig braun braten. Auf einem Geschirrtuch abtropfen lassen. Alternativ lassen sich die Gemüseschnitzel auch bei 180 °C Ober-/Unterhitze im Backofen in etwa 20 Minuten zubereiten.
Tipp: Für eine noch krossere Panade kannst du im Mixer zermahlene Haferflocken anstatt Paniermehl nehmen. Das gibt die gewisse Kernigkeit.
Veggie-Buletten
Frikadellen lassen sich auf verschiedene Arten rein vegan zubereiten und vervollständigen so jeden alternativen Festtagstisch. Probiere die Zubereitung mit Haferflocken, mit Kidneybohnen oder auch mit Tofu einfach aus!
Völlig falscher Hase mit Tofu
Aus gut gewürztem Sojahack und Tofu entsteht dieser vegetarische Braten, eben ein “völlig falscher Hase”. Die enthaltenen Eier lassen sich ganz leicht mit 2-3 EL Haferflocken (aufgequollen in 4-5 EL Wasser) ersetzen. So wird der Bratengenuss sogar vegan!
Geeignete Beilagen
Die Beilagen zu deinem Festessen können so vielseitig sein wie die Bratenalternativen selbst. Aus altbackenem Brot, Brötchen und Laugengebäck lassen sich köstliche Semmelknödel selbst herstellen, aus nur drei Zutaten kann man leckere Kartoffelklöße selber machen und auch der klassische Rotkohl lässt sich einmal anders servieren – zum Beispiel als Salat in fermentierter Form.
Mein liebstes Saisongemüse ist aber immer noch der Rosenkohl, der zusammen mit Kürbis ein köstliches Pfannengericht abgibt.
Herzhafter Getreideauflauf aus dem Glas sorgt bestimmt auch für das eine oder andere Ahhh und Ohhh am Festtagstisch.
Du kannst gar nicht genug bekommen von den vielen pflanzlichen Alternativen fürs Weihnachtsessen? Vielleicht interessieren dich dann noch diese Buchtipps:
Welches ist deine liebste Bratenalternative? Schreib uns von deinem Festtagsessen unten in den Kommentaren!
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Hallo zusammen, ich kann dieses Rezept für einen superleckeren veganen Braten aus einfachen Zutaten sehr empfehlen – und die Soße dazu ist ein Gedicht! :-P ich habe beides nur etwas kräftiger gewürzt aber das ist ja Geschmacksache:
https://www.veganevibes.de/wprm_print/5167
Liebe Grüße Tanja
Wie gehe ich bei den Seitan-Rouladen weiter vor? Erwärme ich sie in einer Sauce, brate sie an oder …? So wie beschrieben sind die Rouladen ja noch nicht einmal lauwarm. Mach ich einen Denkfehler?
Du hast natürlich Recht, die Rouladen werden im Anschluss noch normal angebraten und dann geschmort. Wir haben oben nur die Unterschiede zu anderen Rouladen beschrieben.
Liebe Grüße