Regional und saisonal kochen im September

Gerade im September ist Importgemüse eigentlich komplett überflüssig, denn jetzt werden zahlreiche regionale Sorten reif und das Angebot ist besonders groß. Wenn du beim Einkauf besonderen Wert auf saisonales Gemüse aus der Region legst, zahlt sich das nicht nur im Hinblick auf deinen Geldbeutel aus. Das Gemüse hat auch erheblich kürzere Transportwege hinter sich und kommt deswegen frischer und mit deutlich mehr gesunden Inhaltsstoffen daher als Importware. Und nicht zuletzt profitiert auch die Umwelt vom geringeren Energieverbrauch und Schadstoffausstoß durch möglichst kurze Wege vom Acker bis zum Teller.
Welches Gemüse ist im September reif?
Mit dem September naht der goldene Herbst, und auf den Feldern und in den Wäldern der Region werden zahlreiche Gemüse- und Obstsorten in großen Mengen reif. Die Vielfalt ist im September mitunter sogar am höchsten. Denn wie im Monat zuvor finden sich immer noch Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Kohlrabi, Mangold, Möhren, Radieschen, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Zucchini, Zuckerschoten, Tomaten, Auberginen, Grüne Bohnen, Lauch, Paprika, Rote Bete und Staudensellerie in den Auslagen. Dicke Bohnen, Erbsen und Zuckerschoten haben sich für diese Erntesaison verabschiedet und machen Platz für Spinat und Steckrüben.
Blumenkohlschnitzel
Es muss nicht immer Fleisch als Schnitzel geben. Auch panierter Blumenkohl schmeckt richtig lecker, ist schnell zubereitet, vitalstoffreich und dabei besonders kalorienarm.
Du brauchst:
- ½ Blumenkohl
- 50 g Butter oder Margarine
- 25 g Paniermehl (am besten selbst gemacht)
- 1 Ei (oder eine Ei-Alternative wie Sojamehl)
- 1 EL Mehl
- Salz und Pfeffer
- Pflanzliches Öl
- optional Hefeflocken
So stellst du die Blumenkohlschnitzel her:
- Blumenkohl von Blättern und Strunk befreien, halbieren und in Salzwasser garen. Er sollte nicht zu weich, sondern noch knackig sein, sonst fällt das Schnitzel beim Braten auseinander.
- Herausnehmen, abkühlen lassen und in circa einen Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
- Mehl mit etwas Salz und Pfeffer vermengen. Für einen würzigen Geschmack etwas Hefeflocken hinzufügen.
- Ei verquirlen.
- Blumenkohlscheiben erst im Mehl, dann im Ei und zu letzt im Paniermehl von beiden Seiten wenden.
- Die Gemüseschnitzel in einer gefetteten, heißen Pfanne von beiden Seiten goldbraun anbraten.
Zu den Blumenkohlschnitzeln passen Kartoffeln sehr gut.
Rahmpfifferlinge
Im September beginnt die Pilzsaison. In den Geschäften und auf dem Markt findet man dann reichlich Pfifferlinge. Die kleinen, goldgelben Pilze schmecken besonders aromatisch und passen zum Beispiel perfekt zu selbst gemachten Semmelknödeln.
Für eine Rahmsoße mit Pfifferlingen benötigst du folgende Zutaten:
- 200 g Pfifferlinge
- 200 g Champignons
- 1 Zwiebel
- 1 unbehandelte Bio-Zitrone
- 200 ml Schlagsahne (oder eine vegane Sahne-Alternative)
- 1 TL Mehl
- optional Kräuter wie Schnittlauch und Majoran
- Pflanzenöl
- Salz und Pfeffer
So gehst du vor:
- Pilze putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Pilze darin für einige Minuten anbraten.
- Zwiebel grob hacken und mitbraten.
- Mehl, Kräuter und Salz nach Geschmack hinzufügen.
- Mit Schlagsahne ablöschen und etwa eine Minute köcheln lassen.
- Vor dem Servieren mit geriebener Zitronenschale und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.
Fertig sind die Rahm-Pfifferlinge! Für die selbst gemachten Semmelknödel als Beilage kannst du sogar altes Brot wiederverwenden.
Rote Bete mit Ziegenkäse
Mein Geheimtipp für Rote Bete ist ein ungewöhnliches Rezept, das das Knollengemüse mit Ziegenkäse und Honig kombiniert. Denn mit ihrem erdigen Aroma harmoniert die Rote Bete perfekt mit dem salzig-herben Käsegeschmack und ergibt zusammen mit Honig ein wahres Gedicht auf der Zunge!
Für zwei Portionen benötigst du:
- 500 g frische Rote Bete
- 100 g festen Ziegenkäse (am besten kleine Ziegenkäsetaler)
- etwas Pflanzenöl
- 20 g Parmesan
- 2 EL Honig
- Oregano
- ¼ Bund frische Thymianblätter
- Salz und Pfeffer
So bereitest du die Rote Bete mit Ziegenkäse zu:
- Backofen auf 200 Grad vorheizen.
- Rote Bete schälen und in Spalten schneiden.
- Zwiebel schälen und vierteln.
- Beides in eine Schüssel geben und mit etwas Öl, Salz und Pfeffer sowie Oregano vermischen.
- Thymian fein hacken und mit Parmesan vermischen.
- Ziegenkäse halbieren und beidseitig erst in Honig, dann in der Parmesanmischung wenden.
- Rote Bete und Zwiebeln im Ofen für etwa 40 Minuten backen. Nach 20 bis 30 Minuten den Ziegenkäse dazugeben und mitgaren.
Nach Belieben mit knackigem Salat anrichten.
Kandierte Vogelbeeren
Im September reifen auch viele Wildfrüchte, die du kostenlos ernten und zu köstlichen Speisen verarbeiten kannst. Wusstest du zum Beispiel, dass Vogelbeeren richtig zubereitet essbar und sogar richtig köstlich sind? Werden die Beeren der Eberesche, auch Vogelbeere genannt, erhitzt, zersetzen sich die darin enthaltenen Giftstoffe. Dann können sie bedenkenlos verzehrt werden und schmecken auch noch wunderbar. Die verbliebenen Inhaltsstoffe wirken stärkend und vitalisierend auf den Körper, unter anderem enthalten sie besonders viel natürliches Vitamin C.
Für einen kleinen Vorrat kandierter Vogelbeeren brauchst du:
- 1 kg Vogelbeeren
- 1 kg Rohrzucker
- 500 ml Wasser
- Puderzucker
So stellst du sie her:
- Vogelbeeren waschen.
- Im Topf Zucker in Wasser auflösen und erhitzen.
- Beeren hinzufügen und einige Minuten kochen lassen.
- Vom Herd nehmen und über Nacht zugedeckt ziehen lassen.
- Beeren herausnehmen, den Sirup kurz aufkochen, die Beeren wieder hinzufügen und nochmals einen Tag stehen lassen.
- Diesen Vorgang fünf- bis siebenmal wiederholen, um den Wassergehalt in den Beeren zu reduzieren und den Zuckergehalt zu erhöhen.
- Die kandierten Beeren abtropfen und für mindestens 24 Stunden auf einem Blech ausgebreitet trocknen lassen.
- Zum Schluss in Puderzucker wälzen und in luftdichten Gefäßen aufbewahren.
Die Beeren sind mindestens ein Jahr lang haltbar. Der übriggebliebene Sirup kann noch zum Süßen von Tee, für die Zubereitung von Limonade oder zum Backen verwendet werden.
Tipp: Damit du auch in einigen Wochen erntefrisches Gemüse genießen kannst, lohnt sich ein Blick in den Aussaatkalender für September.
In unseren Buchtipps findest du viele weitere leckere Rezeptideen mit saisonalen Zutaten für alle Jahreszeiten:
Welches regionale und saisonale Obst und Gemüse verarbeitest du am liebsten im September? Teile doch deinen Rezeptvorschlag unter diesem Beitrag!
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