
Abfall- und Plastikvermeidung mit Baby und Kleinkind - 11 nachhaltige Tipps
- 1. Stoffwindeln statt Einwegwindeln
- 2. Mehrweg-Feuchttücher selber machen
- 3. Wund- und Heilsalbe aus Ringelblumen selber machen
- 4. Bio-Waschmittel selbst herstellen
- 5. Giftfreies und umweltfreundliches Spielzeug
- 6. Essen und Trinken zu Hause
- 7. Babybrei selbst machen
- 8. Essen und Trinken unterwegs
- 9. Kleidung, Kinderwagen und Co.
- 10. Badezusatz
- 11. Desinfektionsmittel selbst machen
Die ersten Wochen einer Schwangerschaft sind von großer Freude und Aufregung über den bald beginnenden neuen Lebensabschnitt geprägt. Spätestens mit Näherrücken des Geburtstermins stellt sich für werdende Eltern die Frage, was ihr Kind braucht und welche Anschaffungen für einen guten Start ins Leben notwendig sind. Statistisch gesehen geben wir einen vierstelligen Euro-Betrag allein für die Baby-Erstausstattung aus, Tendenz steigend. Dazu kommen Unsummen für Windeln, Pflegeprodukte, spezielle Nahrungsmittel, Spielzeuge und Vieles mehr. Ein riesiger Markt, den auch die Industrie längst für sich entdeckt hat und mit immer neuen, Umsatz versprechenden Produkten befeuert.
Weil diese Entwicklung nicht nur dem Familien-Geldbeutel schadet, sondern auch die Umwelt belastet, stelle ich in diesem Beitrag 11 Alternativen vor, die Müll vermeiden helfen, auf Dauer Geld sparen und dazu auch noch richtig praktisch sind.
1. Stoffwindeln statt Einwegwindeln
Es ist noch nicht so lange her, da war die Nutzung von Stoffwindeln als unmoderne Wickelmethode verschrien, an der höchstens noch radikale Ökos festhalten. Mittlerweile ist das nachhaltige Pendant zur Einwegwindel wieder auf dem Vormarsch und immer mehr Hersteller, wie zum Beispiel die WindelManufaktur, erobern den Markt mit optimierten und stylischen Modellen.
Mit der Verwendung von Stoffwindeln sparst du bis zu einer Tonne Müll pro Kind! Herkömmliche Wegwerfwindeln sind so optimiert, dass das Kind gar nicht mehr merkt, wenn es feucht ist. So entwachsen Kinder dem Windelalter erst mit drei oder vier Jahren. Bei der Verwendung von Stoffwindeln sind Kinder meist schon nach zwei Jahren trocken.
Tipp: Wer mit der Stoffvariante trotz dieser positiven Weiterentwicklungen nicht warm wird oder wem es unterwegs zu aufwändig ist, der findet zunehmend auch umweltfreundliche Wegwerfwindeln, wie beispielsweise die zu großen Teilen kompostierbare Fairwindel.
2. Mehrweg-Feuchttücher selber machen
Einige handelsübliche Feuchttücher enthalten fragwürdige Inhaltsstoffe wie PEG Derivate, Silikone, Konservierungs- und Duftstoffe. Alle landen nach einmaligem Gebrauch in der Abfalltonne, verursachen also bis zum Ende der Wickelzeit eine große Menge Müll. Eine simple und den Zweck ebenso gut erfüllende Alternative für Zuhause ist eine Schale mit warmem Wasser und ein Waschlappen neben dem Wickeltisch.
Als wesentlich komfortablere und besonders praktische Lösung für unterwegs kannst du Mehrweg-Feuchttücher ganz einfach selbst herstellen und in einer sogenannten Wetbag wie z.B. dieser auslaufsicher transportieren.
Tipp: Hier findest du weitere Tipps und Rezepte für die natürliche Babypflege von Kopf bis Fuß.
3. Wund- und Heilsalbe aus Ringelblumen selber machen
Einmal zu spät gewickelt, schon ist der Po rot und das Baby weint. Für diesen Fall gibt es zahlreiche Spezialcremes, die aber mitunter gerade zur Pflege von besonders empfindlicher Babyhaut fragwürdige Inhaltsstoffe beinhalten oder in Form von Naturkosmetik verhältnismäßig kostspielig sind. Eine einfache Salbe mit frischen Ringelblumen kannst du selbst herstellen und zusätzlich für diverse andere Hautverletzungen auch bei Erwachsenen verwenden.
4. Bio-Waschmittel selbst herstellen
Mit jedem neuen Familienmitglied steigt auch ohne den Einsatz von Stoffwindeln der Waschmaschinen-Gebrauch und damit auch der Bedarf an Waschmittel stark an. Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen lässt sich hier mit einem selbstgemachten Bio-Waschmittel aus nur drei Zutaten.
5. Giftfreies und umweltfreundliches Spielzeug
Babys begeistern sich für den lustig klappernden Kochlöffel aus der Küchenschublade mindestens ebenso wie für das bunte Spielzeug. Und auch mit dem gelegentlichen Wegpacken von Spielsachen, die nach einiger Zeit wieder (neu) entdeckt werden dürfen, kann man kleinen Kindern eine Freude machen, ohne auch nur einen Cent ausgeben zu müssen. Soll es dann doch mal etwas Neues sein, lohnt der Besuch von Second-Hand-Shops und Online-Portalen wie Ebay oder Fairmondo um herauszufinden, ob der gewünschte Artikel aus zweiter Hand gekauft werden kann.
Wer seinem Kind öfter mal ein neues Spielzeug zur Verfügung stellen oder ein hochpreisiges Produkt vor dem Kauf intensiv testen möchte, wird bei einschlägigen Leihportalen fündig. Neu gekaufte Spielzeuge sollten natürlich möglichst aus stabilen, nachhaltigen Materialien bestehen. Eine gute Orientierungshilfe zum Kauf nachhaltiger Spielsachen geben zum Beispiel spezialisierte Online-Shops wie dieser oder dieser.
Für Tagesausflüge und Wochenendaktivitäten gibt es auch immer mehr Leihläden. Hier kannst du für kleines Geld Fahrradanhänger, Spielzeug, Zelte und mehr ausleihen. Leihläden in deiner Nähe findest du auf unserer Nachhaltigkeits-Karte.
6. Essen und Trinken zu Hause
Wie alles andere im Leben will auch Essen und Trinken gelernt sein, weshalb Kinder in den ersten Lebensjahren bevorzugt mit bruchsicherem Geschirr ausgestattet werden sollten. Wer hier in Puncto Schadstofffreiheit und Umweltverträglichkeit ganz sicher gehen möchte, entscheidet sich am besten für Kinder-Geschirr aus Edelstahl.
7. Babybrei selbst machen
Fertige Breie im Glas sind praktisch und bequem, produzieren aber auch eine große Menge Abfall. In selbst gekochten Babybreien findest du eine nachhaltige Alternative, deren Bestandteile du selbst bestimmen und im Sinne der Nachhaltigkeit saisonal-regional auswählen kannst. Ein größerer Vorrat lässt sich direkt im Glas einfrieren, so dass möglichst viele Vitamine erhalten bleiben.
Für kleine Breiverweigerer stellt übrigens der selbstbestimmte Beikost-Start mit Obst- und Gemüsestückchen eine interessante Alternative dar, für die es viele Kombifutter-Rezepte für Groß und Klein gibt.
8. Essen und Trinken unterwegs
Neben der möglichst immer griffbereiten Trinkflasche aus Edelstahl bedeutet vor allem die mobile Nahrungsversorgung eine Herausforderung. Wer in diesem Bereich Müll vermeiden und sein Kind nicht mit wenig nahrhaften Spontankäufen füttern möchte, der stattet sich am besten vorab mit passenden, wiederverwendbaren Gefäßen aus. Edelstahlboxen in verschiedenen Größen wie diese eignen sich zum Beispiel für allerlei Fingerfood. Obstbreie können in wiederverwendbaren Quetschbeuteln transportiert und schon von den Kleinsten eigenständig verzehrt werden.
9. Kleidung, Kinderwagen und Co.
In den ersten Lebensjahren wachsen Kinder so schnell, dass die meisten Kleidungsstücke und viele Alltagsgegenstände mehrere Kinder überdauern. Zahlreiche Dinge werden deshalb traditionell innerhalb der Familie oder zwischen Nachbarn und Freunden weitergereicht. Neben der damit einhergehenden Schonung von Ressourcen besteht ein weiterer Vorteil insbesondere von Second-Hand-Kleidung darin, dass sie nach häufigem Waschen von jeglichen Schadstoffen befreit ist. Wer nicht von seinem persönlichen Umfeld versorgt werden kann, der wird in der Regel in Second-Hand-Läden für Kinder oder auf speziellen Portalen im Netz fündig, wie beispielsweise Mamikreisel.
Wenn man doch einmal neue Kleidung kauft, sollte man umweltfreundlich und fair hergestellte Produkte bevorzugen. Mit dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifizierte Kleidungsstücke sind nach hohen ökologischen und sozialen Richtlinien produziert und deshalb besonders empfehlenswert.
10. Badezusatz
Für die ersten Bäder im Leben eines Babys reicht etwas Muttermilch und ein Löffel hochwertiges Oliven- oder Kokosöl als Badezusatz vollkommen aus. Aber auch für ältere Kinder kann man sich den Kauf von fertigen Zusätzen mit fragwürdigen Zusatzstoffen und Einwegverpackungen sparen. Mit diesen 5 Rezepten kannst du natürliche Badezusätze für verschiedene Hauttypen und Anwendungsfälle selbst herstellen.
11. Desinfektionsmittel selbst machen
Spätestens mit dem Besuch einer Kita oder eines Kindergartens ist der Krankenstand von Kleinkindern besonders hoch. Kein Wunder, denn ihr Immunsystem übt noch, mit den uns ständig umgebenden Heerscharen an Keimen und Bakterien fertig zu werden. Und das ist auch gut und wichtig. Für Situationen, in denen man sich und seine Kinder vor dem Kontakt mit Krankheitserregern schützen möchte, muss man nicht auf aggressive antibakterielle Produkte aus dem Handel zurückgreifen. Denn ein ebenso effektives wie umweltfreundliches Händedesinfektionsmittel lässt sich ganz einfach selbst herstellen.
Kennst du noch andere umweltfreundliche Alternativen für den Alltag mit Babys und Kindern? Dann freuen wir uns über deine Tipps in einem Kommentar!
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