Zero-Waste-Bad: 10 Tipps für weniger Müll im Badezimmer

Das Badezimmer birgt viele Möglichkeiten, unnötigen Müll zu vermeiden. Mit diesen 10 Tricks kommst du dem Zero-Waste-Bad näher!

Verpackungsmüll und Einwegprodukte schleichen sich schnell in den Haushalt. Vor allem Plastikverpackungen sind ein Problem für die Umwelt, da sie nur sehr langsam abgebaut werden. Aber auch andere Verpackungsmaterialien wie Pappe und Glas benötigen im Herstellungsprozess viel Energie und Ressourcen. Müllvermeidung ist daher immer noch die beste Alternative!

Insbesondere das Badezimmer birgt viele Abfall- und Verpackungsfallen – viel Potenzial für erfolgreiche Müllvermeidung. Mit diesen 10 Tipps zur Müllvermeidung schaffst du vielleicht kein Zero Waste Bad, aber weniger Abfall in der Tonne ist definitiv drin!

Abfall-Falle #1: Duschgel und Flüssigseife

Statt nach wie vor Duschgels und Flüssigseife in Plastikverpackung zu verwenden, probiere es doch einmal mit dieser Alternative: Dem guten alten Stück Seife. Die für feste Pflegeseife am Stück sind überzeugend:

  • Seifen sind plastkfrei – in vielen Reformläden und Unverpacktläden bekommst du sie sogar verpackungsfrei.
  • Ein Stück Seife ist viel konzentrierter und ergiebiger…
  • … und damit auch preiswerter.
  • Flüssigseife bzw. Duschgel hingegen bestehen zu einem Großteil aus Wasser, das einen unnötig langen Umweg bis in dein Badezimmer macht. Zudem ist Überdosierung besonders einfach.
  • Die Inhaltsstoffe in fester Seife sind im Allgemeinen sowohl umwelt- als auch gesundheitsverträglicher.

Allerdings gibt es eine Möglichkeit, auf flüssige Seife nicht verzichten zu müssen und trotzdem Plastik zu sparen: Du kannst sie aus wenigen biologisch unbedenklichen Mitteln selber machen, zum Beispiel aus Kernseife oder Schmierseife.

Flüssige Handseife kannst du ganz einfach selber machen mit Schmierseife, Öl und Wasser - haltbar, pflegend und effektiv. Wie es geht, erfährst du hier.

Abfall-Falle #2: Shampoo

Beim Shampoo verhält es sich ähnlich wie beim Duschgel. Es liefert im wahrsten Sinne des Wortes überflüssigen Müll. Herkömmliche Seifen sind jedoch für viele Haartypen nicht sonderlich gut geeignet. Alternativ kannst du zu speziellen Haarseifen oder sogenannten Shampoobars greifen. Letztere werden nicht auf Seifenbasis hergestellt, sie sind besonders für sehr feines und leicht fettendes Haar geeignet. Allerdings lohnt sich genaues Prüfen der Inhaltsstoffe, denn viele Seifen basieren auf Palmöl und synthetischen Duftstoffen.

Möglichst natürliche Alternativen gibt es bei kleinen Seifenmanufakturen, oder du stellst einfach deine eigene Haarseife her. Oder wie wäre es mit einer seifenfreien Shampoo-Alternative oder gar No-Poo?

Konventionelle Shampoos sind teuer und enthalten Chemikalien, die gesundes Haar nicht braucht. Mit diesen Alternativen pflegst du dein Haar schön und gesund - ganz ohne Nebenwirkungen.

Abfall-Falle #3: Cremes und Bodylotions

Eine tolle Alternative zu Bodylotions und Cremes in Plastik ist die Hautpflege mit reinen Pflanzenölen. Olivenöl oder Rapsöl eignen sich beispielsweise bestens für trockene Haut und finden sich wahrscheinlich sowieso in deiner Küche. In Unverpackt- oder Feinkostläden gibt es viele Öle zum Selbstabfüllen.

Alternativ kannst du dir Körperbutter, Salben und Cremes selbst herstellen . In manchen Bioläden ist sogar unverpackte Körperbutter erhältlich.

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Abfall-Falle #4: Tampons und Binden

Wahre Müllberge entstehen im Badezimmer durch Tampons und Binden. Als wiederverwendbare Monatshygiene-Alternativen gibt es wiederverwendbare Binden und Slipeinlagen.

Die Menstruationstasse als Tampon-Alternative stößt bei den meisten Trägerinnen ebenfalls auf große Zufriedenheit. Du kannst sie sie in der für dich passenden Größe in Apotheken, Unverpackt-Läden und online finden.

Binden und Tampons verursachen extrem viel Müll, dabei gibt es ein paar einfache, günstige und sehr ökologische Alternativen. Die besten zeigen wir dir hier

Abfall-Falle #5: Deo

Anstatt im Drogeriemarkt ein halbwegs ökologisch und gesundheitlich vertretbares Deo wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen, probiere doch mal, in wenigen Minuten dein eigenes Deo herzustellen! Alternativ gibt es festes Deo (fast) ohne Verpackung im Handel. Deocremes bekommst du immerhin in hübschen, wiederverwendbaren Glasbehältern, oder du machst sie gleich selbst.

Tipp: Einen plastikfreien Deostick findest du auch bei uns im smarticular-Shop.

Deo selber machen statt kaufen: aus einfachen, preiswerten und natürlichen Zutaten kann jeder in wenigen Minuten wirksames Deodorant herstellen - ohne Aluminiumsalze.

Abfall-Falle #6: Zahnpasta

Feste Zahnpasta am Stück und Zahnpasta-Tabletten gibt es auch unverpackt oder zumindest plastikfrei im Handel. Du bevorzugst eine selbst gemachte Alternative? Auch kein Problem!

Anstelle von Plastikzahnbürsten kannst du zu verschiedenen biologisch abbaubaren Bambus-Zahnbürsten (z.B. von Hydrophil) oder zum Miswak-Zahnputzholz greifen.

Abfall-Falle #7: Waschmittel

Zwar steht nicht bei jedem die Waschmaschine im Badezimmer, dennoch sollte Waschmittel an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Unverpackt-Läden bieten sowohl Waschpulver als auch Flüssigwaschmittel zum Abfüllen an. Wenn du keinen solchen Laden in deiner Nähe hast, kannst du bereits Verpackungsmaterial einsparen, indem du größere Abpackungen kaufst und möglichst sparsam dosierst. Oder stelle dein Waschmittel einfach selbst her! Ob Flüssigwaschmittel aus Waschsoda und Kernseife, Kastanienwaschmittel oder eine der vielen weiteren Alternativen – es ist gar nicht schwer und viel preiswerter!

Aus Kastanien lässt sich umweltfreundliches und kostenloses Waschmittel selbst herstellen. Antworten auf alle Fragen zum Waschen mit Kastanienwaschmittel findest du hier!

Abfall-Falle #8: Reinigungsmittel

Badreiniger, Duschkabinen-Reiniger, WC-Reiniger, … Allein für das Bad gibt es unzählige Reinigungsmittel, die du alle einzeln kaufen könntest. Musst du aber nicht – anstatt einen ganzen Schrank mit zu vielen Putzmittelflaschen zu belegen, reicht auch ein Essigreiniger für fast alles! In Kombination mit Zitrone geht er Kalk- und Seifenflecken zuverlässig an den Kragen und wirkt zudem antibakteriell. Diesen Allzweckreiniger mit Natron kannst du auch ganz einfach selbst herstellen – oder du schaust mal in den Sauberkasten hinein, der ähnlich funktioniert wie das Prinzip des smarticular-Buches Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie.

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Verstopfte Abflüsse lassen sich ebenfalls sanft mit Natron und Essig reinigen.

Abfall-Falle #9: Toilettenpapier

Die Sache mit dem Toilettenpapier ist zugegebenermaßen schwierig. Es befindet sich fast immer in Plastikverpackungen. In Unverpackt-Läden bekommst du es teilweise lose oder wie beispielsweise das Smooth-Panda-Klopapier immerhin in Pappkartons. Wenn du herkömmliches Klopapier verwendest, kannst du die Plastikverpackung wenigstens noch als Mülltüte weiterverwenden.

Alternativ kannst du deinen Toilettengang papierlos gestalten. Das ist sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig in unserem Kulturkreis, dabei ist die Reinigung mit Wasser hygienischer und stellt in vielen Ländern durchaus das übliche Verfahren dar. Mit einer Bidet-Brause zum einfachen Nachrüsten kommst du in Zukunft vielleicht ganz ohne Toilettenpapier aus, das Wasser sowie ein weiches Handtuch sind sowieso viel hygienischer und auch sanfter zum Allerwertesten. Wasser und Waschlappen tun es natürlich auch – auch, wenn die Hemmschwelle dabei wahrscheinlich etwas höher liegt.

Küchenschwämme haben eine kurze Lebenszeit und landen schnell im Abfall. Wir zeigen dir eine praktische Alternative: hygienischer, günstiger, nachhaltiger
von ClaudiaL

Abfall-Falle #10: Zuviel des Guten

Die beste Müllvermeidungs-Strategie ist ein gesundes Maß an Produkt-Minimalismus. Insbesondere im Badezimmer wimmelt es häufig nur so vor zahllosen Reinigungs- und Beautyprodukten. Augencreme, Anti-Falten-Creme, Bodylotion gegen Cellulite, Conditioner, Haarspülung, Gesichtswaschlotion, … Für jede Körperzone und jedes Problemchen gibt es scheinbar das passende Mittel. Vieles davon ist schlicht überflüssig, oder aber leicht durch selbst gemachte, natürliche Alternativen zu ersetzen.

Zero Waste im Badezimmer ist für den Anfang vielleicht etwas zu optimistisch. Durch kleine Umstellungen kommst du der Sache aber schon sehr nahe. Nachhaltige Alternativen gibt es jede Menge, sowohl zum Kaufen als auch zum Selbermachen. Dabei schonst du nicht nur die Umwelt, sondern in der Regel auch deine Gesundheit – und mit etwas Produkt-Minimalismus sogar deinen Geldbeutel.

Was ist deine Zero-Waste-Strategie? Wir freuen uns über weitere Inspirationen in den Kommentaren!

Viele unsere besten Tipps zur Abfallvermeidung im Bad findest du auch in unseren Büchern:

Selber machen statt kaufen – Haut und Haar

smarticular Verlag

Selber machen statt kaufen – Haut und Haar: 137 Rezepte für natürliche Pflegeprodukte, die Geld sparen und die Umwelt schonen Mehr Details zum Buch

Erhältlich bei: smarticular ShopAmazonKindleecolibriTolino

Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie

Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie

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Fünf Hausmittel ersetzten eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen Mehr Details zum Buch

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6 Kommentare

  1. Aus dem Adventskalender kommt man heute nicht auf die Kommentarfunktion, deshalb nun hier: Was sind die drei wichtigsten Begriffe, die du mit smarticular verbindest?
    Eure Bücher, der grüne Faden, Zero Waste, Nachhaltigkeit, selbermachen (DIY)

  2. Hm, Augencreme würde ich nicht so schnell als unnötig abtun. Viele Öle, die sich gut zur Pflege der Gesichtshaut oder zur Herstellung von Cremes eignen, ziehen durch die Lider und bilden einen Fettfilm auf dem Augapfel, der die Sicht behindert. Ich wüsste gerne eine natürliche Pflege, die das nicht tut.

    • Hallo Barbara,
      wenn du eine Augencreme verwenden möchtest, kannst du das natürlich auch weiterhin tun. Jeder kann für sich selbst entscheiden, welche Produkte er/sie selber herstellen möchte und welche überflüssig sind. Vielleicht brauchst du dafür Sachen nicht, die anderen unverzichtbar erscheinen?
      Liebe Grüße, Annette

  3. Claudia Ägäis

    Das Meiste aus diesem Beitrag wird bei uns schon so gehandhabt: Selbstgemachte Wattepads, selbstgemachtes Deo in Glasbehältern, Menstruationstasse, kein Shampoo für keinen von uns (Mann, ich und Tochter) und ein Stück Seife für uns alle als Duschgel. Reiniger mische ich selbst in alten Plastikflaschen immer neu an, Waschmittel wird im Glas selbst gemacht. Lediglich bei der Zahnpasta benutze ich eine gekaufte in der Alu-Tube, und meine Zahnbürste behalte ich noch ne Weile :) Wenn nun aber demnächst hier ein Unverpackt-Laden eröffnet, schaue ich mich mal nach dem Klopapier im Karton um. Das mti dem Bidet wäre toll, hier aber nicht machbar :(

  4. Eli Erdbeer

    Schönes Thema und guter Beitrag, ich hatte aber erwartet dass mehr auf die Produkte im Titelbild eingegangen wird… Wattepads, Wattestäbchen und Rasierer plus Zubehör sind ja auch richtige Müllverursacher, zu denen es tolle Alternativen gibt. Den Luffa-Schwamm z.B. zum Peelen kennen sicherlich auch viele nicht, ich auch erst seit kurzem. Und der Pinsel hätte mich ja mal echt interessiert, da ich davon einen guten gut gebrauchen könnte :)

    • Claudia Ägäis

      Wattepads kann man ganz einfach selbst machen aus alten Stoffresten, und dann einfach mit in die Wäsche geben.

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