Vögel füttern – die besten Tipps und was du noch für den Vogelschutz tun kannst

Vögel füttern macht Spaß und trägt zum Vogelschutz bei. Mit diesen Tipps hilfst du den heimischen Vögeln und erfährst, was du noch für bedrohte Arten tun kannst.

Vögel zu füttern, macht Spaß und unterstützt die ebenso nützlichen wie possierlichen Tiere bei der Nahrungssuche. Damit möglichst viele Arten profitieren und die Vögel nicht durch Krankheiten oder Fressfeinde Schaden nehmen, empfiehlt es sich, bei der Vogelfütterung einige Dinge zu beachten.

In diesem Beitrag erfährst du, welches Futter und welche Futterstellen sich eignen und was du neben der richtigen Fütterung noch tun kannst, um Vögel zu schützen.

Geeignete Futterbehälter für Vogelfutter

Ein klassisches Futterhäuschen ist für wenig Geld zu haben oder leicht selbst gebastelt – für Bastelbegabte zum Beispiel aus Holz oder im einfachsten Fall aus einer PET-Flasche oder aus einem leeren Milchkarton. Ein großes Futterhaus bietet den Vorteil, dass sich viele Vögel gleichzeitig an der Futterstelle bedienen können.

Vögel füttern macht Spaß und trägt zum Vogelschutz bei. Mit diesen Tipps hilfst du den heimischen Vögeln und erfährst, was du noch für bedrohte Arten tun kannst.

Weil die Vögel in einem herkömmlichen Futterhaus auf dem Futter herumlaufen, kann es aber auch zu Verunreinigungen und zur Übertragung von Krankheiten kommen. Deshalb empfiehlt es sich, immer nur so viel Futter hineinzugeben, wie innerhalb weniger Tage verbraucht wird, und das Futterhaus alle acht bis zehn Tage von Kotresten zu befreien und mit heißem Wasser zu reinigen.

Hygienischer sind sogenannte Futtersilos, bei denen die Vögel auf kleinen Stangen oder einem Gitter außerhalb des Behälters sitzen und das Vogelfutter herauspicken.

Vögel füttern macht Spaß und trägt zum Vogelschutz bei. Mit diesen Tipps hilfst du den heimischen Vögeln und erfährst, was du noch für bedrohte Arten tun kannst.

Zwar sind hängende Futterstellen für viele Vogelarten attraktiv und bieten einen effektiven Schutz gegen Fressfeinde. Für bevorzugt am Boden fressende Vögel wie Amseln, Drosseln und Heckenbraunelle empfiehlt es sich aber, zusätzlich eine Bodenfutterstelle einzurichten, die am besten mit einem grobmaschigen Korb vor Katzen und Co. geschützt wird, bei schlechter Witterung untergestellt und möglichst täglich gereinigt wird.

Sogenannte Meisenknödel gehören zu den beliebtesten Vogelfutter-Produkten und liefern in der klassischen Form mit Kunststoffnetz ihre Aufhängung gleich mit. Immer wieder kommt es bei dieser Variante aber zu Verletzungen bei Vögeln, die sich verheddern oder sogar im Netz strangulieren. Zero-Waste-Meisenknödel ohne Netz, die in passenden Mehrweg-Behältern platziert werden können, sind deshalb die bessere Alternative.

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Tipp: Selbst gemachtes Vogelfutter, das als nährstoffreiches Fettfutter in Orangenschalen, in alten Tassen oder an Tannenzapfen und Rindenstücken platziert wird, lässt sich ohne weitere Hilfsmittel im Garten aufhängen.

Vogelfutterstellen richtig platzieren

Futterstellen ziehen nicht nur Vögel an; auch Mäuse, Ratten und Fressfeinde schauen gerne vorbei. Damit das Futterhaus keine unwillkommenen Nager anzieht, wird es am besten ausreichend hoch und so platziert, dass es von Tieren nicht durch Klettern erreicht werden kann.

Katzen können ohne Probleme zwei Meter hoch springen, weshalb ein Futterhaus oder -silo am besten weiter oben befestigt wird – zum Beispiel an einem Ast. Auch sollten sich keine Büsche und andere Verstecke für Katzen in der Nähe der Futterstelle befinden.

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Um zu verhindern, dass die Vögel durch die Sonne geblendet werden und aus Versehen gegen das Glas fliegen, empfiehlt es sich, die Vogelfutterstation nicht unmittelbar an einem Fenster zu platzieren.

Tipp: Hier findest Tipps für die Erste Hilfe, wenn ein Vogel gegen die Scheiben geflogen ist.

Geeignetes und ungeeignetes Vogelfutter

Zwar machen Spatzen und einige andere Vogelarten auch vor Butterbroten und Kuchen nicht halt, dennoch eignet sich nicht jedes Lebensmittel als artgerechtes Vogelfutter.

Für die Vogelfütterung geeignet:

  • Körner, Haferflocken, Nüsse, Samen und Saaten, frischer Pflanzenmilch-Trester
  • Frisches Obst, auch Fallobst
  • Naturbelassene Trockenfrüchte
  • Schmalz, Talg und Pflanzenfett
  • Mehlwürmer und andere getrocknete Insekten

Für die Vogelfütterung nicht geeignet:

  • Brot und Brötchen
  • Gesalzene und gewürzte Lebensmittel
  • Geschwefelte Trockenfrüchte
  • Schimmelige oder mit Pestiziden belastete Lebensmittel

Tipp: Mit Lebensmittelmotten befallene Nahrungsmittel nicht wegwerfen, denn Vögel freuen sich über Körner und Flocken mit einer Extraportion Eiweiß.

Neben dem richtigen Futter ist es wichtig, den Vögeln eine Wasserstelle mit sauberem Wasser anzubieten – insbesondere dann, wenn die Futtermischung eher trocken ist oder es für längere Zeit nicht regnet.

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Diese Vogelfuttertypen gibt es

Genau wie wir Menschen sind auch Vögel hinsichtlich ihrer Futtervorlieben sehr unterschiedlich. Um alle Futtertypen zu berücksichtigen, empfiehlt es sich deshalb, verschiedene Vogelfuttermischungen bereitzustellen.

Vogelfutter für Körnerfresser

Körnerfresser verfügen über einen kräftigen, kompakten Schnabel, mit dem sie auch härtere Sämereien knacken können. Zu den Körnerfressern gehören unter anderem Spatzen, verschiedene Finkenarten, Erlenzeisig, Kernbeißer und Gimpel, die sich zum Beispiel über eine Futtermischung mit Hanfsamen, Leinsamen, Buchweizen und Sonnenblumenkernen freuen.

Vogelfutter für Weichfutterfresser

Zu den Weichfutterfresser gehören Rotkehlchen, Stare, Zaunkönige und andere Vogelarten mit einem sogenannten Pinzettenschnabel. Sie bevorzugen Insekten sowie kleine, weiche Körner wie beispielsweise Mohn, Kleie und Haferflocken sowie Früchte wie Beeren, Rosinen und Apfelstückchen.

Vogelfutter für Allesfresser

Es gibt aber auch Allesfresser in der Vogelwelt, auf deren Speiseplan hartschalige Samen und Kerne und andere pflanzliche Kost ebenso stehen wie Insekten. Zu den bekannten Allesfressern gehören Eichelhäher, Dohlen, Elstern und Meisen.

Um allen Futtertypen gerecht zu werden, können mehrere Futterstellen mit spezifischem Futter aufgestellt oder unterschiedliche Futterarten gemischt platziert werden. Wem das zu aufwändig ist, der kann auf Fertigmischungen zurückgreifen, die für möglichst viele Vogelarten etwas anbieten.

Einen schönen Überblick über die Fressgewohnheiten verschiedener heimischer Vogelarten bietet die Grafik “Winterliche Snackbar” des NABU.

Tipp: Vor allem in der kalten Jahreszeit sind Vögel auf energiereiche Kost angewiesen. Hier findest du Ideen, um Vogelfutter für den Winter selber zu machen.

Vogelfutter selber zu machen, ist nicht schwierig, und du kannst dafür zahlreiche Dinge upcyceln. Hier findest du die besten Ideen für DIY-Fettfutter!

Vögel füttern im Winter und im Sommer?

Ob eine Vogelfütterung auch in den Sommermonaten sinnvoll ist, an dieser Frage scheiden sich die Geister. Zwar richtet es sicherlich keinen Schaden an, das sommerliche Nahrungsangebot um ein paar zusätzliche Samen und Körner zu bereichern. Dem NABU zufolge trägt die Sommerfütterung aber auch nicht wirklich dazu bei, den Rückgang bedrohter Vogelarten zu vermindern.

Tipp: Insbesondere im Sommer brauchen Vögel auch ausreichend Wasser, das in selbst gemachten Vögeltränken angeboten werden kann.

Vogelfutter pflanzen statt kaufen

Mindestens ebenso hilfreich wie die Vogelfütterung mit geeigneten Futtermischungen sind vogelfreundliche Pflanzen im Garten, die Vögeln Nahrung in Form von Früchten und Samen bieten. Zu den empfehlenswerten heimischen Sträuchern für Vögel und Blumen gehören unter anderem Berberitze, Schlehe, Kornelkirsche, Schwarzer Holunder und Eberesche sowie Sonnenblumen, Körner-Amaranth, Disteln und die vielseitige Ringelblume.

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Während ein Futterhäuschen mit herkömmlichen Futtermischungen nur wenige Arten unterstützt, versorgen die richtigen Vogelfutter-Pflanzen 50 bis 60 unterschiedliche Vogelarten mit Nahrung und Nistplätzen.

Tipp: Mit bienenfreundlichen Dauerblühern und anderen bienenfreundlichen Pflanzen kannst du bestäubenden Insekten ebenfalls etwas Gutes tun.

Vogelfütterung allein reicht nicht

Damit sich der Bestand gefährdeter Vogelarten erholen kann, reicht die Vogelfütterung allein nicht aus. Denn zum einen profitieren davon vor allem wenige, bislang nicht gefährdete Arten wie Spatzen, Meisen und Finken, zum anderen braucht es für einen ganzheitlichen Vogelschutz mehr als Futter.

Ein naturnaher Biogarten mit Nistmöglichkeiten, Wasserstellen und heimischen Pflanzen, die auf dem Speiseplan unterschiedlicher Vogelarten stehen, schafft Lebensräume für zahlreiche Vögel, die durch industrielle Landwirtschaft und Besiedelung zunehmend verloren gehen.

Vögel füttern macht Spaß und trägt zum Vogelschutz bei. Mit diesen Tipps hilfst du den heimischen Vögeln und erfährst, was du noch für bedrohte Arten tun kannst.

Das Gute ist: Vogelschutz muss nicht zusätzliche Arbeit bedeuten – Im Gegenteil hilft es Vögeln, aber auch zahlreichen anderen Arten viel mehr, wenn beispielsweise die Samenstände verblühter Stauden stehen bleiben, statt sie sofort zurückzuschneiden. Totholz und liegengebliebenes Laub bieten Lebensraum für zahlreiche Insekten, die wiederum den Vögeln als Nahrung dienen.

Tipp:  Hier erfährst du, wie sich Vögel und andere Nützlinge im Garten ansiedeln lassen und wie der Garten winterfest gemacht und gleichzeitig die Natur unterstützt wird.

Mehr über essbare Wildpflanzen, von denen viele auch bei Vögeln beliebt sind, erfährst du in unserem Buch:

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Mehr Beiträge, die Tieren helfen oder anderweitig nützlich sind:

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2 Kommentare

  1. Ich habe gestern bei unserem BioApfelbauern, dem auch ein Bio Laden gehört, dass Äpfel Stücke, wenn sie frieren, im Magen von Vögel nicht verarbeitet werden können und diese dann sterben. Ich konnte das jetzt nicht verifizieren, aber gib das einfach mal so weiter ☀️

  2. Bei der Vogelfütterung auf einem Stadtbalkon sollte man beachten, dass das Vogelfutter ggf. auch (unerwünschte) Tauben anziehen kann.

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