
8 Wege um sich auch mit wenig Geld umweltbewusst zu ernähren
- 1. Frisch kochen statt Fertigprodukte zu kaufen
- 2. Do-it-yourself spart am meisten
- 3. Regional als erste Wahl
- 4. Pflanzliche Grundnahrungsmittel verstärkt in den Speiseplan integrieren
- 5. Vielseitig nutzbare Lebensmittel
- 6. Großeinkäufe vermeiden
- 7. Kostenlose Lebensmittel aus der Natur
- 8. In Maßen statt in Massen
Die Bio-Abteilung im Supermarkt kann im ersten Moment ziemlich abschreckend wirken. Die Lebensmittel sind teils merklich teurer als herkömmliche Produkte. Insbesondere wenn das Geld ohnehin schon knapp ist, kann das ein nachvollziehbarer Grund sein, darauf lieber zu verzichten.
“Bio kann ich mir nicht leisten” – Das habe ich bis vor kurzem auch noch gesagt. Jetzt weiß ich aus eigener Erfahrung, dass umweltbewusste Ernährung auch für den kleinen Geldbeutel möglich ist – und auch gar nicht immer “bio” sein muss. Möglich macht das ein Wandel der eigenen Ess- und Kaufgewohnheiten, anstatt nur aufs Bio-Label zu schielen.
Sich umweltbewusst zu ernähren – was bedeutet das eigentlich? Ich beschreibe es gern als “So bio, regional, verpackungsfrei, pflanzlich und komplett verwertbar wie möglich”. Umweltbewusste Ernährung muss nicht zwangsläufig teurer sein. Mit 7 einfachen Tipps kannst du dich auch mit wenig Geld bewusster ernähren.
1. Frisch kochen statt Fertigprodukte zu kaufen
Feierabend. Jetzt noch kochen? Die Motivation lässt nach dem anstrengenden Tag mehr als zu wünschen übrig – und schwupps landet entweder die Tiefkühlpizza im Ofen oder man wählt die Nummer vom Lieferservice des Vertrauens. Das sorgt nicht nur für zu viel Verpackungsmüll und Hüftgold, sondern beeinträchtigt auch die Haushaltskasse. Denn Fast-Food und Fertigprodukte haben es preislich in sich.
Frisch zu kochen ist nicht nur gesünder und umweltfreundlicher – es ist auch preiswerter. Der erste Eindruck ist zwar, dass du für die frischen Zutaten mehr Geld ausgeben musst als für das Fertigprodukt. Doch das täuscht, denn du kannst daraus mehr als nur eine Mahlzeit kochen. Wenn du die Produkte zudem unverpackt kaufst, kannst du die Menge selbst bestimmen und somit immer nur das kaufen, was du auch wirklich brauchst. Das Motivationsproblem verschwindet, indem du einfach immer gleich für mehrere Tage kochst. Die meisten Gerichte halten sich mindestens 2-3 Tage im Kühlschrank. Und wenn du keine Lust hast, mehrmals hintereinander dasselbe zu essen, kannst du es portionsweise einfrieren.
2. Do-it-yourself spart am meisten
Viele Lebensmittel, die es teuer zu kaufen gibt, kann man viel preiswerter selbst herstellen. Wie wäre es mit Gemüsebrühe aus Gemüseschalen, selbst gemachter Hafermilch oder einem leckeren Fruchtaufstrich? Weitere Inspiration und Rezeptideen findest du auch in unserem Buch Selber machen statt kaufen – Küche!
3. Regional als erste Wahl
Nachhaltige Landwirtschaft und Bio-Qualität spielen eine große Rolle in der umweltbewussten Ernährung. Denn nur so erhalten wir unsere Böden auch für nachfolgende Generationen. Mindestens genauso wichtig ist Regionalität und Saisonalität. Indem wir überwiegend Lebensmittel aus unserem Umkreis konsumieren, sparen wir lange Transportwege, Verpackung und in der Regel auch Geld.
Mit regionalen Früchten wird auch Bio-Qualität erschwinglich. Schau dich einfach mal um, welche landwirtschaftlichen Kleinbetriebe es in deiner Umgebung gibt. Häufig werden deren Produkte auch auf dem Wochenmarkt oder in kleinen Supermärkten vor Ort verkauft. Einige Betriebe bieten mittlerweile sogar regionale Bio- oder Ökokisten an, die du dir direkt vom Hof nach Hause liefern lassen kannst.
4. Pflanzliche Grundnahrungsmittel verstärkt in den Speiseplan integrieren
Eine überwiegend pflanzliche Ernährung hat zwar noch weitere Vorteile – vor allem aber ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dafür musst du noch nicht einmal auf teure, vegane Szene-Lebensmittel und Spezialzutaten zurückgreifen. Pflanzliche, regionale Grundnahrungsmittel wie Gemüse, Obst, Kartoffeln, Brot und Hülsenfrüchte bekommst du sowohl in Biomärkten als auch in Discountern, sie sind im Vergleich zu Fleisch und Käse nicht nur günstiger, sie liefern dem Körper auch weit mehr gesunde Vitalstoffe und machen länger satt.
Umweltfreundlicher ist eine überwiegend pflanzliche Ernährung außerdem, denn die Produktion benötigt viel weniger Energie, Wasser und Anbaufläche als die Herstellung tierischer Produkte.
5. Vielseitig nutzbare Lebensmittel
Um Vielfalt auf den Teller zu bringen, braucht es nicht unendlich viele Zutaten und täglich neue Lebensmittel. Derzeit sind die Kartoffeln beim Bio-Bauern im Angebot? Dann gibt es eben am Montag Kartoffelauflauf, am Dienstag Pellkartoffeln mit Kräuterquark und am Mittwoch knusprige Ofenkartoffeln. Die Kürbis-Saison wurde soeben eröffnet? Kürbissuppe ist schnell gemacht und lässt sich super einfrieren – und Kürbis-Chutney ist eine tolle regionale Alternative zur Mangoversion. Wenn du Möhren gekauft hast, kannst du aus dem Möhrengrün noch eine leckeres Gericht zubereiten, statt die Stängel und Blätter auf den Kompost zu werfen. Zaubere einfach aus einem Lebensmittel mit wenigen Zutaten verschiedene Gerichte.
6. Großeinkäufe vermeiden
In Großeinkäufen Lebensmittel auf Vorrat zu kaufen, führt oft dazu, dass die Schränke aus den Nähten platzen und wir am Ende zu viel wegwerfen müssen. Beim Einkauf großer Mengen sparst du nur Geld, wenn du den Überblick behältst. Sonst zahlst du am Ende doppelt. Versuche es im Alltag lieber öfter mit kleinen Einkäufen.
Überlege dir, was du in den kommenden Tagen essen möchtest, schreibe dir einen Einkaufszettel und gehe unbedingt ohne Hunger einkaufen. Ziehe dabei direkt auch die Punkte 3 und 5 in Betracht: Was hat die Saison zu bieten und was kann ich alles aus Lebensmittel X zubereiten? Großeinkäufe zu vermeiden, hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Du kannst das Auto stehen lassen.
7. Kostenlose Lebensmittel aus der Natur
Neben einem eigenen kleinen Kräutergarten auf Balkon oder Fensterbank kannst du auch den nächsten Spaziergang damit verbinden, dich direkt in der Natur mit Lebensmitteln zu versorgen. Je nach Jahreszeit gibt es diverse Kräuter, Obst oder Nüsse, die nur darauf warten, kostenlos gepflückt zu werden. Was du wann wo finden kannst, erfährst du beispielsweise auf der interaktiven Karte von Mundraub.org oder in diesem Buch:
8. In Maßen statt in Massen
Schokolade, Chips, Kaffee, Softdrinks, alkoholische Getränke … Viele Lebensmittel, die in den Einkaufskorb wandern, sind Genussmittel, die wir für eine ausgewogene Ernährung eigentlich gar nicht brauchen. Im Gegenteil – auf lange Sicht machen sie uns krank. Transportwege und Verpackung sind zudem häufig nicht besonders umweltfreundlich. Dennoch geben wir oft ohne zu Zögern Geld für Süßigkeiten oder Bier aus, während wir das Bio-Gemüse links liegen lassen, weil es uns zu teuer erscheint.
Da hilft es, die Gewohnheiten zu überdenken und Prioritäten etwas zu verrücken. Das soll nicht bedeuten, dass du nun für immer auf deine Lieblingsschokolade verzichten musst. Genieße stattdessen lieber bewusst und in Maßen! Wieviel Geld würdest du sparen, wenn du den Kauf solcher Genussmittel beispielsweise auf 15 Euro im Monat reduzieren würdest? Sicherlich bleibt am Ende dadurch etwas für die Gemüsekiste übrig.
Es gibt viele Möglichkeiten, eine umweltbewusste Ernährung zu genießen, ohne gleichzeitig ein tiefes Loch in die Haushaltskasse zu reißen. Du brauchst natürlich nicht alle Tipps umsetzen – die eine oder andere Veränderung im Einkaufs- und Alltagstrott reicht schon, um deinen Konsum nachhaltiger zu gestalten. Probiere einfach aus, was am besten zu dir passt.
Zu welchen Strategien greifst du, um deine Ernährung umweltbewusster und preiswerter zu gestalten? Wir freuen uns über deine persönlichen Ideen und Erfahrungen in den Kommentaren!
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